Eine sehr interessante Diskussion mit vielen Facetten, persönlichen Eindrücken, Interpretationen, Beispielen... Danke dafür.
Zusammengefasst gibt es zwei zu betrachtende Individuen,. die in einer Wechselwirkung zueinander stehen:
Den Spieler / Musikanten und damit
-die Güte des Instrumentes sowie
-das technische Können des Musikers und
-den Swing, also das Einfühlen des Musikers in die Musik bzw. seine Interpretation.
Den Zuhörer / Hörenden und die mit ihm verbundenen physischen sowie psychologische Aspekte:
-Vorgeburtliche und (früh-)kindliche Prägung
-Schule, Erziehung, Elternhaus, soziales Umfeld (und ggf. damit verbundene Traumata, wie in obigen Beispielen erwähnt)
-Förderung der Musikalität
Ein Aspekt fehlt mir jedoch im Faden "Warum finden manche Menschen das Akkordeon schrecklich?".
Das ist die Bildung des Hörvermögens jedes Einzelnen. Die Sinne bzw. die neuronalen Verknüpfungen werden im Laufe des Lebens richtiggehend "trainiert". Was meine ich damit?
Durch das Musizieren, z.B. mit dem Akkordeon fördere ich die Ausbildung meiner Sinne:
Musizieren erfordert gleichzeitig bzw. in ganz minimalen Zeitabschnitten versetzt:
-den visuellen Sinn: Sehen beim Notenlesen bzw. beim "Spicken" auf den Diskant
-den auditiven Sinn: ich höre mich selbst bzw. höre die Mitspielenden im Ensemble, Orchester, Gruppe etc.
-den taktilen Sinn: ich spiele mit beiden Händen, benötige also Muskelkraft und fördere durch konstantes Üben mein Muskelgedächtnis.
Es ist also ein höchst komplizierter Vorgang der Koordination: Sehen, Hören, Bewegen und "Reproduzieren" vom Blatt in den Ton!
Auch dies dürfte den meisten hier bekannt sein. Was will ich also?
Durch mein Musizieren fördere ich mein eigenes neuronales Netzwerk! Verbessere also Gehirn und Sinne.
Und dadurch kann ich in Wechselwirkung wieder besser (zu-)hören.
Aus der Forschung ist bekannt, dass aufgrund des Aufbaues des menschlichen Ohres hohe Töne am Anfang des Ohres "ausgelenkt" werden können bzw. eine Überlagerung durch tiefe Tönen entstehen kann. Unser Ohr hört nicht alles...
(Ein ungeschultes Ohr "reagiert" m. E. nach anders auf Akkordeontöne als ein geschultes Ohr.)
Kommt daher etwa die verbreitete Antipathie gegen das Akkordeon? Vgl. das Thema "Schweineregister".
Ein weiterer Aspekt:
inwieweit ist durch übermässigen Einsatz von mobilen Playern mit völlig überdrehter Lautstärke das Hörvermögen noch intakt?
Gerade die höchstkomplizierte Struktur unserer Ohren ist sehr empfindlich...
Vielleicht reagieren deswegen einige Zeitgenossen so allergisch auf Akkordeontöne.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Vielleicht sollten wir einen neues Thema mit dem Titel: "Warum liebe ich das Akkordeon" aufmachen.
Eine super Idee!!! Und nachdem dieser Vorschlag von Dir stammt, darfst Du den Faden eröffnen.