Wie viel darf eine Gitarre kosten?

  • Ersteller Martin Hofmann
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@ Dumbledore & Empypockets:

Das mit dem Kochensattel war nur ein Beispiel, das Mnemo gebracht hat,
deshalb habe ich es aufgegriffen.

Klar, den Knochensattel gibt es auch auch China. Habe mir letztens bei Ebay einen von dort bestellt für
4€ inkl. Porto.
Die TUSQ-Sättel sind natürlich auch sehr gut. Habe ich an meiner Mustang verbaut.

In dem Beispiel ging es mir darum, den Unterschied zwischen Verarbeitung und Materialauswahl aufzuzeigen und
dass es durchaus perfekt verarbeitete Gitarren aus minderwertigen Materialien gibt - und umgekehrt.
Deshalb ist es zu kurz gegriffen, wenn man sagt, diese oder jene Gitarre sei gut,
weil sie makellos verarbeitet ist - das ist eben nicht alles, was ein gutes Instrument ausmacht.

Hiermit kriegen wir auch wieder den Bogen zum Thema:
Verallgemeinernd zu behaupten, dass man doch schon für wenige hundert Euro eine super Gitarre bekäme und man nicht mehr
ausgeben müsste, weil nach oben nicht mehr viel Luft sei und sowieso alles teurer Voodoo ist, stimmt einfach nicht.
 
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Verallgemeinernd zu behaupten, dass man doch schon für wenige hundert Euro eine super Gitarre bekäme und man nicht mehr
ausgeben müsste, weil nach oben nicht mehr viel Luft sei und sowieso alles teurer Voodoo ist, stimmt einfach nicht.

Inwieweit dieser Satz keine Verallgemeinerung darstellt, erschließt sich mir nicht ganz. Aber vielleicht nhabe ich das falsch verstanden.

Heisst das für Dich, dass man "für wenige hundert Euro" keine super Gitrarren bekommen kann?
Und dass man ein paar tausend Euro aufwänden muss, wenn man eine super Gitarre haben will?

In diesem Fall sind wir wirklich komplett unterschiedlich gepolt und wir werden uns nicht einigen.

Insbesondere weil - ich betone, nicht Du bist gemeint - es mich einfach ärgert, wenn von den Vertretern der "Super - Muss - Teuer - Sein" - Liga immer wieder hinter den Zeilen lauert, dass jemand, der Gitarren für ein paar Tausend Euro schlicht für nicht mehr sachlich begründbar hält (so wie ich), einfach zu wenig Ahnung hat, solche Wunderwerke ernsthaft bewerten und damit auch schätzen zu können.

Und da sind wir dann wieder bei "Mein Haus, mein Auto, mein Boot". Ich gebe zu, mir würde "Er hat eine Scheissgitarre, aber er kann spielen!" besser gefallen als "Er kann nicht spielen, aber er hat eine Supergitarre."

Da bin ich inh meinem Denken eben schlicht gestrickt.
 
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Die Vertreter der "Super - Muss - Teuer - Sein - Liga" findet man am ehesten im Klassik-Bereich bei den Protagonisten, die überwiegend auf handgefertigten Konzert-Gitarren spielen, in einen anderen Forum habe ich es mir vor ein paar Jahren unverschämter Weise einmal erlaubt, über meine spanische Ortega (made in China) NP 875 € ein paar positive Merkmale zu schildern, ohne jegliche Wertung gegenüber anderen Marken.
Das Echo war gewaltig, ich wurde belächelt, das ich eine Konzert-Gitarre (knapp unter 1000 € und dazu noch "von der Stange") in die Mittelklasse einstufte und durch die Blume wurde mir vermittelt, das ich doch von wirklich guten Konzert-Gitarren wenig bis gar keine Ahnung hätte, und man von einer "super" Konzert-Gitarre erst ab mindestens 3000 eher 4000 € aufwärts sprechen könne, wohlgemerkt bei einer handgefertigten. Diese überheblichen Kommentare haben mich letztendlich dazu bewogen, das Forum zu verlassen, da ich mich allen Anschein nach in der höchsten Liga verlaufen hatte.

Das man zwischen einer Gitarre von der Stange und einer handverarbeiteten Gitarre differenzieren muss ist mir schon klar...dennoch entstand hier der Eindruck, das meine 875 € Klampfe graues Mittelmaß ist und dementsprechend wären dann alle ein paar Hundert Euro Konzert-Gitarren bestenfalls für Abende am Lagerfeuer oder besser noch für in das Lagerfeuer geeignet...von daher verstehe ich emptypockets sehr gut, worauf er hinaus möchte bzw. was er meint.
 
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Hm, auf den Blickwinkel würd ich gerne etwas mehr Licht werfen:
Klassische Gitarren haben auf der einen Seite ein recht breites Spektrum, was ihren Klang angeht, auf der anderen Seite aber auch teilweise sehr ähnliche Anforderungen, wie Projektion und Attack.
Weil klassische Gitarren auf Konzerten nur sehr selten verstärkt werden, kann man hier durchaus in Teilen eine Messlatte anlegen und sagen "Gitarre X ist in vielen wichtigen Belangen deutlich besser, als Gitarre Y".

Du reibst dich da jetzt ein wenig an der Begriffen "Oberklasse", "Mittelklasse" etc.
Natürlich gibt es diese Einteilung, und man kann sie eigentlich nur am Preis festmachen.
Sprich: wenn du deine 900€ Gitarre schon in die Oberklasse einordnen würdest, was machst du dann mit der Vielzahl an 5000€+ Gitarren, die einfach unter Klasikgitarristen im Verhältnis deutlich mehr vorhanden sind, als unter E-Gitarristen.
Irgendwo muss man einfach Grenzen ziehen. Die Riege der klassischen Gitarristen ist eher klein, und fast jeder der länger als 20 Jahre spielt, landet irgendwann bei einer handgebauten Meistergitarre. Das ist viel weiter verbreitet, als im E-Gitarrensektor.

Ich persönlich vergleiche die Preise immer so: was ich für eine akustische Gitarre ausgebe, entspricht in etwa dem, was ich für eine E-Gitarre UND Amp ausgeben muss.
In deinem Beispiel also 900€, da bekommt man zum Beispiel eine Fender Standard und nen Blues Junior Combo.. Das ist eben auch noch "Mittelklasse", und ziemlich weit von ner Custom Shop Les Paul und nem Diezel Amp entfernt..

Von daher: Mach dir gar keinen Kopp über solche Einteilungen. die besagen eh nicht, ob dir die Gitarre gefällt, oder nicht, aber der Standpunkt, dass "Super Konzert-Gitarren" erst ab 3000€ losgehen, ist durchaus vertretbar.
Vllt besuchst du einfach mal ein paar Gitarrenbauer und spielst da Gitarren an. Bin mir sicher, dass du da deutliche Unterschiede feststellst.
 
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@Disgracer, vermutlich wirst Du jetzt schmunzeln...ich war schon vor 30 Jahren bei einem Gitarrenbauer namens Willy Hödl und habe dort meine erste und bis dato einzige handgebaute Konzertgitarre gekauft...für 300 DM..soll jetzt aber keine Provokation sein ;)...danke für deinen sympatischen Beitrag und Grüße in den Ruhrpott (das Tor zum Sauerland)...von einen Sauerländer :D
 
Ich glaube - ehrlich gesagt - nicht, dass das eine Weltanschauung ist. Weltanschauung wäre "Nur Gitarren aus USA können gut sein."
War auch nur als kleiner Bonmot gemeint, konnte es mir nicht verkneifen ....:redface:
 
P.S. Die Ausgangsfrage ist "Was darf eine Gitarre kosten?" … die Fragen "was muss sie dafür leisten … ?" - "welche Zutaten sind Pflicht?" - "wo muss sie herkommen?" - "neu oder vintage?" - "Stange oder Bestellung?" wurden gar nicht gestellt.

Daher verfolge ich die spannenden Diskussion durchaus, aber der ursprünglichen Frage wurde sich seit der Aussage: "was sie dem Käufer wert ist!" nicht mehr angenähert.

Gruß ;)
Martin
 
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Inwieweit dieser Satz keine Verallgemeinerung darstellt, erschließt sich mir nicht ganz. Aber vielleicht nhabe ich das falsch verstanden.

Heisst das für Dich, dass man "für wenige hundert Euro" keine super Gitrarren bekommen kann?
Und dass man ein paar tausend Euro aufwänden muss, wenn man eine super Gitarre haben will?

Nein, absolut nicht, nicht falsch verstehen. Ich plädiere nur dafür realistisch zu sein. Oft werden in Reviews eigentlich ganz gute, preiswerte
Gitarren so gehypt, dass am Ende der Satz fällt: Die Gitarre X muss sich vor dem großen Vorbild aus den USA nicht verstecken!
Damit tut man doch der Gitarre unrecht.
Wo ist der Sinn eine 350€ Squier mit einer American Standard Strat gleichzusetzen?
Ist doch eigentlich eher blöd für die Squier, sie so zu vergleichen.
Da soll man lieber die Gitarre als das ansehen, was sie ist und einfach seine Freude daran haben.

Die Zeiten, in denen die japanischen JV Squiers tatsächlich besser als die Amerikaner waren, sind längst vorbei
und sie waren ganz speziellen geschichtlichen Gründen geschuldet - CBS Sparmaßnahmen, unattraktive US Modelle etc...
Heute gibt es solche Zufälle nicht mehr.
Es gibt ein Interview in dem ein Mitarbeiter von Fender einräumt, dass die Pro Tone Squiers sehr schnell vom Markt genommen wurden,
da sie qualitativ "zu gut" waren.
Fender nimmt gezielt Einfluss, es gibt keine Zufälle, bei denen eine Wundergitarre herauskommt.
 
Eine Gitarre darf soviel kosten wie ich bereit bin dafür auszugeben. Ob ich mir diese Gitarre leisten könnte, ist eine andere Frage.

Ich könnte z.B. Preise akzeptieren für eine Original Strat von 19xx oder eine frühe Les Paul für mehrere (zehn-)tausend Euro. Warum?
Weil eine solche Gitarre für (das fiktive) "mich" mehr darstellt als ein Haufen Holz, Magnete, Kupferdraht und Saiten, z.B. Gitarrenbaugeschichte oder Vorbesitzer etc. etc (kurz: Voodoo). Jemand anderes ist das vielleicht komplett egal. Er will einfach nur auf dem Instrument spielen und der Markenname oder das Alter ist nicht wichtig.

Zwischen diesen beiden Extremen bewegt sich der Markt, wobei jeder seiner eigenen Präferenzen hat: Form des Halses, Klang, Gewicht, Verarbeitung, Aussehen, Markenname und so weiter.

Unterm Strich bleibt nur das alte Angebot-Nachfrage-Prinzip. Bunt und interessant wird es erst und gerade durch die unterschiedlichen Vorstellungen der Käufer und die Diskussionen worauf es nun wirklich ankommt :D
 
Nein, absolut nicht, nicht falsch verstehen. Ich plädiere nur dafür realistisch zu sein. Oft werden in Reviews eigentlich ganz gute, preiswerte
Gitarren so gehypt, dass am Ende der Satz fällt: Die Gitarre X muss sich vor dem großen Vorbild aus den USA nicht verstecken!
Damit tut man doch der Gitarre unrecht.
Wo ist der Sinn eine 350€ Squier mit einer American Standard Strat gleichzusetzen?
Ist doch eigentlich eher blöd für die Squier, sie so zu vergleichen.
Da soll man lieber die Gitarre als das ansehen, was sie ist und einfach seine Freude daran haben.

Die Zeiten, in denen die japanischen JV Squiers tatsächlich besser als die Amerikaner waren, sind längst vorbei
und sie waren ganz speziellen geschichtlichen Gründen geschuldet - CBS Sparmaßnahmen, unattraktive US Modelle etc...
Heute gibt es solche Zufälle nicht mehr.
Es gibt ein Interview in dem ein Mitarbeiter von Fender einräumt, dass die Pro Tone Squiers sehr schnell vom Markt genommen wurden,
da sie qualitativ "zu gut" waren.
Fender nimmt gezielt Einfluss, es gibt keine Zufälle, bei denen eine Wundergitarre herauskommt.

Ehrlich gesagt, glaube ich, dass ich realistisch bin und mir auch im Großen und Ganzen zutraue einzuschätzen, ob eine Gitarre Mist ist, etwas taugt oder gar super ist.

Ich halte es für genauso unrealistisch, von vornherein an die Sache 'ranzugehen. indem man sich sagt: "Die kann gar nicht so gut sein wie XYZ."

Und dass es heute vielleicht eher unwahrscheinlich ist, dass eine Squier qualitativ gleich gut oder besser ist als eine vergleichbare US - Fender, bedeutet doch nicht, dass man die Erfahrungen der Vergangenheit komplett ausklammert.

Immerhin sind ja schließlich auch noch ein paar gebrauchte Gitarren unterwegs. Wenn ich von vornherein gesagt hätte, diese ProTone kann ja gar nichts sein, hätte ich sie nicht getestet und folglich auch nicht gekauft! Und das wäre ein Fehler gewesen.

Ich gebe Dir recht, wenn man in diesen Reviews z.B. liest, dass eine Epiphone Hummingbird eigentlich genauso gut ist wie eine Gibson Hummingbird. Das ist in der Tat übertrieben. (Ich denke ich kann das beurteilen, weil ich seit über 30 Jahren eine Gibson Hummingbird habe.)

Wenn ich aber z.B. behaupte, dass bestimmte Serien aus der Godin - Familie qualitativ weit besser sind und auch besser klingen als eine Reihe dreimal so teurer Gitarren der "großen" Marken, so ist das eine Aussage, die man nicht mit "Kann gar nicht sein." abtun kann.

Aber auch das ist alles immer eine Geschmacksfrage und den persönlichen Präferenzen unterworfen. Und ich würde einem euphorischen Epiphone - User nicht von reflexartig entgegenhalten "Du hast eben keine Ahnung."

Und es mag ja auch sein, dass meine persönlichen Ansprüche auch mit "billigeren" Gitarren zu befriedigen sind und ich nicht bereit bin, ein paar Tausend € dafür auszugeben. Ok. dann ist es eben so.

Das bedeutet aber auch nicht - ich betone es jetzt das 3 Mal -, dass ich Leuten, die das anders sehen ihre teuren Gitarren ausreden will.

Und insofern, Martin, um zum Topic zurückzukommen, wiederhole ich hier nochmal die Plattitüde: eine Gitarre darf natürlich genauso viel kosten, wie jemand bereit ist, für sie zu bezahlen.
 
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Wenn man die Hummingbirds von Gibson und Epiphone vergleicht, dann merkt man, dass
das zwei verschiedene Instrumente sind.
Einmal das Original und dann die günstige Variante, die lediglich optisch ähnlich wie das Original aussieht.

Kommt halt auch immer drauf an, wofür man das jeweilige Instrument braucht.

Ich sehe das an mir: Ich bin kein "richtiger" Bassist, sondern ich spiele Bass nur gelegentlich auf meinen Aufnahmen. Daher würde es sich für mich nicht
lohnen, einen teuren Fender Precision Bass o.ä. zu kaufen.

Ich habe stattdessen einen Höfner Galaxie Bass, made in Indonesia für 240€ Neupreis - also ungefähr in einer Liga mit Squier und Epiphone.
Der Höfner Bass ist 'okay' - gut verarbeitet, leicht bespielbar, klanglich in Ordnung - ich bin zufrieden, das reicht für meine Zwecke.

Unrealistisch würde es werden, wenn ich jetzt anfangen würde, den Höfner künstlich nach oben zu hypen.

Er ist eben nicht so gut wie ein Fender Preci - auch nicht wie ein MIM - trotzdem mag ich ihn und bin zufrieden.
Wäre ich Bassist in einer Band, dann würde ich wahrscheinlich doch einen hochwertigeren kaufen, einfach weil solch ein
Instrument auf die Dauer mehr Spaß macht.

Im Englischen sagt man "Comparison is the thief of joy." - das trifft es ganz gut.
 
Wenn man die Hummingbirds von Gibson und Epiphone vergleicht, dann merkt man, dass
das zwei verschiedene Instrumente sind.

Von wann sind die Instrumente? Weil was für 2014 gilt, muss nicht auch - für sagen wir 1980 - gegolten haben. Es sind genau diese pauschalen Aussagen, die das "Problem" in der Bewertung bereiten. Tatsächlich kann jede einzelne Epiphone besser sein als eine der Gibsons.

Auf der eine Seite haben wir im "Holy Grail Gibson LP" Jahrgang 1959 ungefähr +/- 2500 Gitarren.. Davon waren wie viele gut? Kenner sprechen von 250. Zu diesem Zeitpunkt war die Serienstreuung noch etwas höher als heute. Pauschal ist also eine Original 1959 LP nicht besser als eine von heute.

Jeder der schon mal die Chance hatte - hatte ich gerade im Dean Warehouse bei Chicago - aus einer größeren Anzahl, vermeintlich billiger Gitarren der gleichen Serie, eine auszuwählen, wird wahrscheinlich bestätigen können, dass da richtige "Schätzchen" dabei sind. Nach einem groben Dutzend erhellte sich meine Miene und nach nur 1 Minute spielen sagte auch der Gastgeber "You found it …"

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==> daraus ergibt sich für mich:

- Weder Nutzwert noch Spaß lassen sich in ein Preisschild übersetzen.
- Pauschale Aussagen zu Firmen oder Serien empfinde ich als unzulässig. Es kann nur um individuelle Instrumente gehen.

Insofern geht meine heutige Frage auch an den Threadstarter :eek: Gebe uns doch mal ein konkretes Instrument an die Hand um den Preis zu bewerten. "Darf diese Gitarre so viel kosten?"

Gruß
Martin
 
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Dass Kaufentscheidungen nicht immer auf Rationalität gebaut sein müssen, sieht man ja an der aktuell boomenden Esoterik-Branche.
Viele Leute blättern eine Menge Geld hin um Astrologen, Heilern, Engelsbeschwörern, Homöopathen, Reiki-Meistern, Schamanen, Hellsehern und ähnlichen
Figuren das Konto aufzubessern.
Der Einzelhandel lässt natürlich nicht auf sich warten, so gibt es allerlei Produkte, die teils von ansonsten seriösen Anbietern (Drogerien, Apotheken usw.)
verkauft werden.
Bach-Blüten, Homöopathika, Kenesio-Tapes, Wünschelruten, Ouija-Bretter, MMS, Kollodiales Silber, Schüssler Salze sowie bergeweise esoterische Ratgeber und andere Unsinns-Literatur - alles erwiesenermaßen Bullshit, teils sogar gefährlich,
aber trotzdem wird damit Geld gescheffelt ohne Ende.

Was will ich damit sagen?

Ja, was willst Du damit (im Zusammenhang mit Gitarren) sagen? :gruebel:

Dass Du gerne im Spätmittelalter gelebt hättest und als Großinquisitor diesem Unsinn Einhalt geboten hättest? :confused:
 
Ja, was willst Du damit (im Zusammenhang mit Gitarren) sagen? :gruebel:

Ich denke, dass das z.T. schon in die richtige Richrung geht, was er da geschrieben hat. Es werden teils Unsummen verlangt für Einzelheiten u. Kleinigkeiten, die den Preis - objektiv gesehen - nicht rechtfertigen. Aber so wie es dem einen hilft, sich von einem Wunderheiler die Hände anlegen zu lassen, so hilft es dem anderen, wenn ein Fender Masterbuilder auf der Gitarre herumhüpft, bis sie "gerelict" ist :eek:

Ich träume auch von wunderschönen Gitarren u. bin absoluter Strat-Fan. Trotzdem konnte ich mir "nur" eine Am. Std. um 1250€ leisten, was einem relativ großen Bruchteil meines Gesamtvermögens ausmacht u. ca. 4-5 Studentenjobmonatslöhnen entspricht. Also für mich ein Vermögen, und trotzdem bin ich damit erst in der (vielleicht) "Mittelklasse". Für mich als Hobbymusiker mit 3-5 Gigs/Jahr u. ca. 5h spielen/Woche, der nebenbei noch sehr viel Tennis spielt, durfte sie einfach nicht mehr als 1500 kosten, weil sie auch nicht mehr kosten konnte...

Beim Tennis gebe ich für einen Masseur/Therapeuten aus, der mir 60€ pro Therapie abnimmt. Aber wenn ich danach wieder fit bin u. es mir gut geht...warum nicht?

Ich muss aber auch sagen, dass ich mit mir selber keine Vereinbarung treffen könnte, ein 2500+ CS Instrument zu ordern, weil ich es mir nicht leisten kann u. weil ich auf meinem derzeitigen Niveau nicht die Notwendigkeit sehe, dafür sehr viel Geld hinzulegen. Ich finde schon meine Am. Std. Strat extrem gut u. würde wohl die Unterschiede zu einem CS nicht wirklich bemerken bzw. auch nicht für nötig empfinden.

Aber trotzdem sind Gitarren für uns quasi Luxusartikel und nichts anderes. Und wenn man mal schaut, wieviel wir Menschen für gewisse Luxusartikel ausgeben, relativiert sich die Frage nach dem "wie viel DARF..." Darf eine Woche all inklusive 1000+ kosten? Darf ein neues Auto 30000+ kosten?

Ich denke, wenn es einem damit besser geht u. man damit etwas mehr Glück in seinen Alltag bringen kann: Warum nicht? Solange wir dabei nicht finanziell zugrunde gehen...:thumbup:

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Ja, was willst Du damit (im Zusammenhang mit Gitarren) sagen? :gruebel:

Dass Du gerne im Spätmittelalter gelebt hättest und als Großinquisitor diesem Unsinn Einhalt geboten hättest? :confused:

Dafür muss man nicht im Spätmittelalter leben, das sind alles Dinge, die heutzutage Hochkonjunktur haben.
Was ich mit den Beispielen sagen wollte:
Selbst wenn das Konzept einer Ware oder Dienstleistung extrem absurd ist, heißt dies nicht, dass sich niemand findet, der
trotzdem daran glaubt und bereit ist, viel Geld dafür zu bezahlen.
Was Esoterikprodukte angeht, finden wenigstens in den Medien gelegentlich Aufklärungsversuche statt, da die Themenbereiche,
die von diesen irrationalen Glaubenssätzen berührt werden, auf eine breite Öffentlichkeit treffen - das Thema Gesundheit ist
ein gutes Beispiel dafür.
 
Es werden teils Unsummen verlangt für Einzelheiten u. Kleinigkeiten, die den Preis - objektiv gesehen - nicht rechtfertigen.

Da hier mit Objektivität argumentiert wird, wäre es hilfreich, diese Objektivität zu belegen.

Eigentlich wäre das wieder eine Auslagerung für einen gesonderten Thread!

Darum mach ich es hier (für meine Begriffe :D) kurz: es ist objektiv oder wissenschaftlich noch nicht bewiesen ob es eine Seele gibt oder nicht. Falls es sie gibt ist unklar, aus welchem Stoff sie ist und wie man sie vermisst, um den Beweis ihrer Existenz objektiv darzustellen.

Messen als objektive Grundlage von Wissenschaft?

Ein Mensch im Spätmittelalter hätte mit einem Voltmeter gar nichts anzufangen gewußt. Er wäre als Esoteriker (modernes Design des Vintage-Begriffes Hexe) Gefahr gelaufen, am Scheiterhaufen zu enden, wenn er von Raumschiffen, die zum Mond reisen, von Fernsehern, die darüber die Menschheit informieren und von Funksystemen, die die Übertragung sichern, gesprochen hätte. Insbesondere, wenn er behauptet hätte, die Sonne ist Mittelpunkt unseres Sonnensystems, die Erde ein Trabant und einen Mittelpunkt im Universum gibt es gar nicht.

Solange hier keiner objektiv belegt, dass es keine Seele gibt, muss man mit der Möglichkeit rechnen, dass Homöopathie eine Möglichkeit ist, die Seele zu heilen, und das es möglich ist, dass sich eine gesunde Seele (unbekannte Form der Energie) positiv auf die Materie (Körper) auswirkt.

Was ich hier lese ist fundamentalistischer Atheismus, mit dem die Frage "Wie viel darf eine Gitare kosten" nicht erklärt werden kann. Nicht mal als Vergleich sind fundamentalistische Beispiele geeignet.

Im Leben eines Musikers ist es wichtiger zu wissen, ob man einem Menschen vertrauen kann, was bekanntlich nicht messbar ist, als beispielsweise zu wissen, wie groß die Entfernung zwischen Sonne und Mond ist, was man objektiv und wisenschaftlich belegen kann. Da man in dieser Gegend ohnedies als Musiker keine Gigs spielt.

Dennoch neigen fundamentalistischer Atheisten dazu, das was menschlich wichtig ist, für weniger wahr zu halten, als irgendwelche gemessenen Nichtigkeiten. Nur jetzt ja nicht an Spezifikationen-Wettkämpfe unterschiedlicher Gitarren-Modelle denken. ;)

Das ist keine Objektivität oder Wissenschaft, sondern lediglich Entmenschlichung.

Darum zurück zu meiner Frage: was tun mit Menschen, die, ich zitiere - erwiesenermaßen Bullshit, teils sogar gefährlich - verbreiten?

Verbrennen? Oder reicht respektloses Niedermachen?
 
Wissenschaftlich etwas zu belegen ist in dieser Sparte der "Musik" ohnehin schwierig.
Ob ein "special selected" alder body, der noch dazu heavy gerelict wurde, nun besser ist od. klingt als ein "normaler" Korpus, kann nur auf subjektiver Meinung bzw. evtl. noch Erfahrung basieren. Und ob es dem jeweiligen Musiker dann den Aufpreis wert ist, kann wohl niemand außer er selbst entscheiden. Es ist wieder wie mit Reiki und Co. Wenn ich daran glaube, dann hilft es mir u. ich werde dadurch gesund od. geheilt. Wenn ich es von Haus aus ablehne, wird es mir nix bringen. Und ich kann mir das jeweilige Ergebnis in beide Richtungen einreden.

Ich selbst habe schon Reiki "probiert" und es hat mir damals sehr geholfen. Mein Physio verwendet regelmäßig Methoden des TCM und ich bin begeistert. Daher glaube ich auch, dass "besondere" Gitarren einen besonderen Geist und damit Sound, etc. haben. Aber wert ist es MIR das MOMENTAN noch nicht...weil mir das Geld und die Muße fehlt, diesen spirit voll auszunützen :(

Gesendet von meinem GT-I9000 mit Tapatalk 2
 
Womit wir bei der Kernaussage dieses Threads landen: Alles ist Irgendwie und ganz besonders Gitarren!
 
Solange hier keiner objektiv belegt, dass es keine Seele gibt, muss man mit der Möglichkeit rechnen, dass Homöopathie eine Möglichkeit ist, die Seele zu heilen, und das es möglich ist, dass sich eine gesunde Seele (unbekannte Form der Energie) positiv auf die Materie (Körper) auswirkt.

Da sind wir am dem Punkt, an dem Du falsch liegst.
Derjenige, der die Behauptung von etwas aufstellt, muss diese auch beweisen - nicht umgekehrt.
Sonst kann ich auch behaupten in meiner Garage wohnt ein unsichtbarer Drachen - beweis mir das Gegenteil!
Man kann die Nichtexistenz von etwas nicht beweisen.

Im übrigen sind wir hier alle Reikimeister, Hömoapathen oder Heiler, da diese "Berufe" in Deutschland keinen gesetzlichen Vorschriften
unterliegen.
Jeder darf sich so nennen.
Deutschland ist leider eines der wenigen Länder, in dem Dilettanten auf kranke Menschen losgelassen werden.
Aber es boomt - daher: Immer Vorsicht walten lassen, nur weil ein Teil bereit ist, u.U. viel Geld in eine Sache zu investieren
muss es sich dabei nicht um eine rationale Entscheidung handeln - um mal wieder den Bogen
zu den Gitarren zu spannen.
Je nach Charakter sind Menschen bereit Dinge zu glauben, die sich lediglich wahr anfühlen.
Ich glaube, damit kommen wir dem Kern des Voodoo in Punkto Gitarren schon recht nahe.
 
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