Warum finden manche Menschen das Akkordeon schrecklich?

ging mir auch garnicht darum, das instrument 'runterzumachen' oä.. ich konnte den threadtitel auch nicht wirklich ernst nehmen, denn es ist ja schon so ein bisschen, wie wenn man fragen würde
"warum schmeckt euch brokkoli nicht?" oder "warum schmeckt süß gut, aber seife nicht?" oder 'ich verstehe nicht, dass grün nicht die lieblingsfarbe aller menschen ist"

ich hab natürlich wie viele meine 'faves' an genres und instrumenten, aber ein 'musiknazi' bin ich eigentlich nur bei schlager und rechtsrock. :D
von pop über techno, triphop, jungle, jazz, klassik und jede menge derben metal hab ich schon vieles genossen.
von daher wäre die richtung von akkordeonstücken auch weniger wichtig... mich würde hauptsächlich interessieren, ob die dinger wirklich 'klingen' können... reine 'soundexperience' sozusagen.

kirchenorgel find ich zb super. drehorgel wie schon beschrieben eher nicht. hammond find ich auch schwierig. blöckflöte klingt auch langweilig, die quer- oder panversion wiederum garnicht.
akkordeon hat bisher bei mir ein 'luftig-klappriges' lagerfeuerimage ähnlich einer mundharmonika (fans ich auch klanglich immer sehr wenig ansprechend).

ich klick mich jetzt doch mal durch den thread hier, vielleicht find ich ja was interessantes .. ansonsten immer her mit links :)
 
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'tolle' akkordeonklänge ... vielleicht doch ganz nett klingen
ich denke, weder "toll" noch "ganz nett" sind relevante Kriterien eines ernst zu nehmenden Instruments. Dass das Akkordeon mit dem volkstümlichen Genre allgemein in Verbindung gebracht wird, ist der einfacheren Konsumierbarkeit dieser Art von Musik geschuldet.
Unsere Foristen halten sich bei der Nennung von Beispielen vornehm bedeckt (warum eigentlich?), aber schau mal unter Richard Galliano, Frank Marokko (Jazz), Uwe Steger, Alleskönner, hier mit Klassik, Ksenja Sidorova, spektakulär z.B. Hrustevich. Eigentlich uferlos, Interpreten und Genres
Und damit du siehst, dass es nicht nur bei den Cracks ohne Oom-pah geht, ein ganz simples Beispiel von meiner Wenigkeit. Geht doch ...
 
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"ganz nett" ist doch schonmal besser als "schrecklich"... ;) es wird doch auch in erster linie nach empfindungen gefragt und nicht direkt nach 'relevanten Kriterien'.. zumindest im titel.

vielen dank für die beispiele, hab ein paar angehört/gesehen und es hat meinen horizont tatsächlich ein klein wenig erweitern können. sehr interessant... und die spieltechniken bzw -fertigkeiten sind durchaus beeindruckend.
der klang bei steger's coucou hat mir wohl am besten gefallen bzwwar das, was ich am wenigsten von dem instrument erwartet hätte. die eigenaufnahme ist klanglich auch sehr fein, sehr jazzig. in teilen parallelen zu saxophonklang (zumindest in meinem kopf)
mit nem akkordeon kann man (ggf. technisch bedingt) aber wohl nicht so langezogene 'vibratos' hinbekommen wie beim sax, oder?

und bei hrustevich hab ich bemerkt, dass mir der 'Sommer' auch auf akkordeon gespielt gänsehaut verursacht... :D

ich werd wohl kein richtiger fan mehr, aber musizieren kann man damit wohl tatsächlich auch wohlklingend.
nochmals danke :)
 
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Drei Beispiele erlaube ich mir noch. Das sind jetzt keine, bei den es Saxophon-ähnlich klingt - man kann mit dem Akkordeon auch kein Saxophon immitieren, aber durchaus ähnliche Melodielinien wie mit Holzblasinstrumenten, Sax, Klarienette, Oboe, Flöten o.ä. spielen, ähnlich aber eben mit doch eigenem Klangcharakter (mache ich in der modernen Kirchenmusik in Gottesdiensten). Die folgenden Videos sollen eher noch Beispiele für die Bandbreite zeigen:




Gruß, Tobias
 
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ich klick mich jetzt doch mal durch den thread hier
da empfehle ich dir vor allem diesen Thread ... am besten von hinten anfangen, da kommen die aktuelleren Beispiele. Und wenn dir das eine nicht gefällt, vielleicht das nächste. Viel Spaß beim reinhören (meine Favoriten sind Manfred Leuchter und Motion Trio)
 
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Ich hoffe, dass zumindest ein drittes Mal wird es gut gehen! ...

Hi, Vladimir!

So wie du deinen Werdegang schilderst, könntest du etwa in meiner Altersgruppe sein. Seit 7 Jahrzehnten beobachte ich, wie Sachen, die ich einfach als gegeben hinnahm und lieben und schätzen lernte, eine nach der anderen weggebrochen sind. Das British Empire hab ich schon erwähnt. Da wurde ich hineingeboren. Dann die Gepflogenheit, dass bei jedem Studentenfeier und Lagerfeuer mindestens ein Musiker dabei war - an Ghetto-Blaster wurde nicht gedacht! Klar, damals gab es schon Schallplatten, E-Gitarren und Mikros, aber bei kleinen Feiern und Jugendgottesdiensten war alles noch rein akustisch. Heute können die Pfarren noch nicht einmal ohne PA-System predigen - in Kirchen, wo über Jahrhunderte die unverstärkte menschlische Stimme vorherrschte. Und bei Festen, wo früher ein Akkordeonist oder ein paar Geiger für die Musik sorgten, legt heute ein DJ auf.

Diese ganzen Wandel habe ich, wie du, miterlebt.

Und jetzt?

Ich liebe immer noch die "handgemachte" Musik und mache sie auch gerne. Aber zum Kultidol bin ich zu alt. Also befasse ich mich mit der Musik noch früherer Epochen, als die meiner Jugendzeit. Und ich merke, es gibt noch Leute - nicht nur alte Leute - die diese Musik hören wollen. Und sogar junge Leute, die wissen wollen, wie es war, so ganz ohne Elektronik. Nicht viele, aber es gibt sie. Un da kann ich heute helfen, denn um unsere Musik weiterzuentwickeln, müssen wir wissen, wo sie herkam. Und das wissen wir alte Hasen!

Cheers,
Jed
 
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falls jemand ein beispiel für 'tolle' akkordeonklänge/musik hat.. bitte mal was posten oder nen hinweis geben, wo ich sowas finden könnte... interessieren würde es mich ja schon, ob ich mich da vllt irre und das ding vielleicht doch ganz nett klingen kann...

Hallo khaaoos,

durch Deine Teilnahme an dieser Internet-Diskussion erbringst Du zweifellos den Beweis einer gewissen Internet-Affinität.

Und daher komme ich zu folgendem Allerwelts-Tipp: Verwende z. B. die Stichworte Internet, Youtube, Akkordeon und Vivaldi, verarbeite sie sinnstiftend, und wie von Zauberhand wird sich Deine Akkordeon-Sicht schärfen. Wenn Du Vivaldi als Komponisten nicht magst, dann nehme stattdessen z. B. das Stichwort Marocco.

Ich schreibe diese Zeilen in der Hoffnung, dass Dein Interesse am Akkordeon ("interessieren würde es mich ja schon") Dir wenigstens dieselbe Zeit wert ist, die ich beim Schreiben dieser Zeilen aufgewendet habe.

Viele Grüße

morino47
 
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was ist denn daran hochmütig?
ich habe lediglich auf den titel dieses threads reagiert/geantwortet. ich hab' den thread auch nicht komplett gelesen, daher weiss ich nichts von einem 'problem' oder dem bedarf an klärung eines solchen.

Das find ich, ist doch absolut ok. Der Titel fragt danach warum es einem nicht gefällt. Und da darf man dann ja auch sagen, warum es einem nicht gefällt. Das ist dann erstmal ganz offen eine Aussage aufgrund der eigenen Erfahrung. So hab ich s wahrgenommen und erlebt - Punkt!

Hallo @khaaoos ,
erstmal finde ich deine Haltung cool: Zu sagen, das Akkordeon gefalle dir nicht, aber zugleich offen zu sein dafür, dass dir doch mal jemand Akkordeonklänge zeigt, die für dich nicht zum davonlaufen sind.
Das macht für mich wahre Musiker aus....

... da ich ja hier als "normaler User" und als Moderator unterwegs bin, schau ich auch immer auch etwas von oben auf das ganze Geschehen und da ging´s mir wie Tobias R, dass ich erstmal dachte : cool, das muss man sich auch erstmal trauen, im Akkordeonforum einfach hinstehen und sagen: so wie ich s bisher erlebt hab, kann ich dem Ding nix abgewinnen! - und das obwohl definitiv mit Gegenwind zu rechnen ist... Doch, meinen Respekt!:great:

Und ich finds gut, dass hiermit wieder eine Diskussion in Gang gekommen ist. Dass wir (Akkordeonspieler) unser Instrument irgendwie gut finden ist ja nachvollziehbar, aber durch die Rückmeldungen von anderen haben wir überhaupt erst die Möglichkeiten auf einen Fremdblick. Und ich finde, dass das erst überhaupt die Möglichkeiten gibt, zu erkennen, ob man nur in der eigenen Filterblase existiert, oder ob das Instrument auch für den Rest der Welt etwas an Mehrwert darstellt. Und sei es nur die Erkennntis, dass man definitiv nicht mehr zum Mainstream gerechnet werden kann und eben nur eine Randgruppe darstellt. (Wobei auch Randgruppen ihre Berechtigung absolut haben!)
Wobei ich von meiner Warte aus mir da gar keinen Kopf drüber mache, denn ich mag das Instrument und deshalb spiele ich das auch, egal ob das nun "en vogue" ist oder eben Nische und ich mach darauf die Musik die mir gefällt - egal ob es der Mehrheit der anderen gefällt oder eher nicht. Aber deswegen sind die Rückmeldungen trotzdem interessant, eben, weil man dann besser einschätzen kann, wo man mit seiner eigenen Meinung selber steht.



und bei hrustevich hab ich bemerkt, dass mir der 'Sommer' auch auf akkordeon gespielt gänsehaut verursacht... :D

Das darf auch gerne Gänsehaut machen, denn das ist salopp gesagt, unter uns normalsterblichen Amateurspielern , das ist sackschwer und das dann so im Timing hinbekommen , dass die Wirkung so rüberkommt, das erfordert ein ordentliches Maß an Können und Köperbeherschung - das kann lange nicht jeder, auch wenn einem "Jutube" mitunter was anderes weiß machen will.

... Und trotzdem gilt auch hier: das kann, muss aber einem nicht gefallen. Musik ist eben Geschmackssache. (wobei , mir hat´s gefallen.. aber wer hätt auch das gedacht... :D)
 
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reine 'soundexperience' sozusagen

Eine Lektion die ich neulich gelernt habe: Die "soundexperience" hängt ja vom Standort ab. Das finde ich persönlich gerade beim Akkordeon wichtig. Wenn man so ein relativ lautes Instrument eng am Körper, auf dem Schoß, im Arm hat klingt es nämlich anders als wenn man im Publikum sitzt oder eine (schlechte) Aufnahme hört. Auch die Qualität des Instruments und die Musikalität des Interpreten sind natürlich ausschlaggebend.

Das ist m.e. das Problem des Akkordeons, dass es in der klassischen Musik zu wenig echt populäre Profis gibt die so toll spielen, dass auch nicht-Akkordeonisten begeistert sind - so in der Liga Piazzolla, Gould o.ä..

Popular sind m.e. aktuell Ksenija, Galliano, evtl. V.Peirani (Jazz). Das ist aber im Vergleich zu dem was so mancher Russe (vgl F.Lips als Godfather) spielt eher weichgespült. (Bei Peirani mache ich eine Ausnahme, aber das ist ja eher Jazz)

my two cents,
VG, D.
 
Eigentlich glaubte ich, es sei hier alles gesagt - alles von allen. Ich musste heute aber noch ein neues Argument hören, warum Akkordeons schrecklich sind: "Akkordeons sehen schrecklich aus!" Unfassbar aber wahr. Vorgeschwärmt wurde mir von der erotischen Form einer Geige oder von der glänzenden Oberfläche und den anrührenden Umrissen eines Konzertflügels. "Ein Akkordeon ist eine unförmige Kiste." "Ein Akkordeon ist ein Schrank", hörte ich. Gleichzeitig erinnerte ich mich an jemanden aus dem Forum. Hat hier nicht einer mal von einem "Klangmöbel" gesprochen?

Ja ja, das Auge hört mit...
 
oder von der glänzenden Oberfläche und den anrührenden Umrissen eines Konzertflügels. "Ein Akkordeon ist eine unförmige Kiste.

Da sieht man mal wieder: das einzig objektive ist die eigene Subjektivität!

Schönheit liegt eben immer im Auge des Betrachters. Wenn ich an das Design meines Klaviers denke, das mal ne zeitlang hatte.. also da war weder was mit gläzender Lackfläche, noch sonst irgendwelche desingsteigernden Elemente. Das war einfach "schlicht und einfach gestaltet". Und so wie sich mancher erstmal an den grundsätzlichen Klang eines andere Instruments (z.B. Akkordeon) gewöhnen muss, so liegt das Design auch im Auge des Betrachters. Wobei ich allerdings auch zugeben muss, dass ich etliche Akkordeons kenne, deren Verdeckdesign mir jetzt auch eher befremdlich anmuten, oder das mir zumindest mal nicht gefällt (vorsichtig formuliert) .. Aber das ist dann ja auch schon wieder subjektiv ganz und alleinig nur meine Meinung - ander sehen das ganz offenbar ganz anders...
 
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"The accordion is the most erotic instrument ever made. So many buttons, each an erogenous zone in itself. The bellow resists and submits at once, just like a woman. Pity so much unerotic crap is played on it."

Pete Townshend
 
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"Mama's got a Squeeze Box, Daddy never sleeps at night":m_akk::D
 

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