Mehrere Gesangslehrer zur gleichen Zeit

  • Ersteller ThePlague
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PS: Bitte ThePlague. Das The soll darauf hinweisen, dass nicht irgend eine Plage gemeint ist sondern eine ganz bestimmte :)
Sorry. Kein Problem, werd's editieren. ^^

Wenn ich die Menschen dir mir geantwortet haben nicht schätzen und respektieren würde, würde ich hier nicht immer wieder was dazu posten obwohl wir uns schon längst von der Ausgangsfrage weg bewegt haben. Die letzten Seiten gings nur noch darum wie kriege ich Gefühl in die Stimme.
OK, ich wollte dir auch nichts vorwerfen, für mich kam es dann falsch rüber, weil deine Postings sich sehr gereizt lasen.

Beispiele in einer anderen Sprache als Englisch oder Deutsch wären besser. Wenn man den Text versteht, interpretiert man die Töne autmatisch auf eine bestimmte Weise.
Ich glaube nicht, dass es hier am Text liegt. Weshalb? Gerade der Text zu Hallelujah ist alles andere als eindeutig. Eindeutig traurig oder fröhlich ist er eigentlich nicht und jeder interpretiert ihn ein wenig anders. Es gibt ja sogar mehrere Textfassungen, weil Cohen mehrere Versionen geschrieben hat und die dann von anderen Interpreten auch noch vermischt wurden.


Sieh dir das hier mal an: das gleiche Lied, vollkommen andere Stimmung: http://www.youtube.com/watch?v=u5ayPhf75Kc

Oder hier, nochmal ganz anders: http://www.youtube.com/watch?v=vOoEYxt0PPA

Es sind immer zwei beteiligt: Sänger und Zuhörer. Ich finde die John Cale Version nicht fröhlich, du schon - in dem Fall nehmen wir als Zuhörer verschieden wahr. Das ist die eine Seite. Und gleichzeitig haben alle drei von mir verlinkten Künstler das Lied vollkommen verschieden vorgetragen und jeder auf seine Weise. Das ist die andere Seite. :)

Außerdem sind DUR und MOLL auch nur Anhaltspunkte. Es hängt ja auch noch sehr viel von der Tonlage ab in der etwas präsentiert wird. Habe ich weiter oben schon irgendwo geschrieben.
Äh ... ich weiß. Ich habe das gerade selbst geschrieben. Du warst derjenige, der traurig in Dur und fröhlich in Moll für eine Unmöglichkeit hielt. ;)

Ich bin kein emotionaler Typ und könnte so nie arbeiten, weils einfach nicht mein Stil ist und ich es als dem Publikum gegenüber als unfair betrachte ihnen etwas auf der Bühne vorzuweinen damit sie Gefühle in den Gesang interpretieren. Mir muss man Werkzeuge in die Hand geben mit denen man arbeiten kann. Wenn diese Diskussion hier zu etwas gut war, dann dazu, dass ich Schritt für Schritt entdeckt habe was diese Werkzeuge sein können.
Jeder Mensch lernt anders das ist vollkommen klar und was den einen weiterbringt, ist dem anderen so unverständlich wie altgriechisch. ;) Deswegen ist auch immer sehr wichitg, dass man z.B. einen Gesangslehrer hat, der "die gleiche Sprache" spricht wie man selbst. :)

Kannst du mit "Dynamik" mehr anfangen als mit Gefühl? Ich denke eine Stimme, die ein ganzes Lied über gleich klingt, wird von den meisten Menschen als wenig gefühlvoll empfunden werden. Wenn man verschiedene Facetten, Lautstärken, etc. einsetzt, dann wird es vielfältiger.

Roy Khan ist eben ein perfektes Beispiel für mich, wenn ich einen perfekten Sänger angeben müsste der es schafft im Gesang technische Werkzeuge zu verwenden um beim Publikum den Eindruck von Emotion zu vermitteln.
Was hilfreich sein könnte, ist, sich mal einen Liveauftritt von ihm vorzunehmen und genau zu schauen, was er mit seiner Stimme macht:

- Wann wird er lauter oder leiser?
- Wann wird er hauchiger oder schmetternder oder zerrt die Stimme an?
- Wann hält er sich an die Standardmelodie und wann weicht er ab (falls er abweicht, aber die meisten Sänger tun das live)?
- Und inwiefern gefallen dir diese Dinge?

Jeder hier moduliert, um "Gefühl" zu erreichen die Stimme auf eine bestimmte Weise. Ich denke darüber bei den meisten Liedern nicht nach, sondern mache das so, wie ich es in dem Moment passend finde - es sei denn ich kann mit dem Stück nichts anfangen, muss es aber dennoch singen. Dann entscheide ich nämlich auch sehr bewusst: ja, da etwas lauter, da etwas schärfer im Klang, hier eher zurückgenommen, etc.

Du hast Recht, dass du gewisse "Werkzeuge" brauchst - das ist in unser aller Fall ein gekonnter Umgang mit der eigenen Stimme. Und im Lauf der Zeit musst da aber nicht mehr hinsehen, welches Werkzeug du aus dem Werkzeugkasten greifst, du nimmst irgendwann automatisch das Richtige. Letzteres meinen die meisten von uns, wenn wir davon sprechen "mit Gefühl" zu singen. :)

---------- Post hinzugefügt um 20:17:11 ---------- Letzter Beitrag war um 20:10:54 ----------

Vom Reinversetzen in die Situationen welche man im Gesang zum Ausdruck bringen möchte, (stelle ich mir vor) wird der Körper und die Stimme darauf vorbereitet von diesen Werkzeugen Gebrauch zu machen.

Das ist ein gutes Bild! Das werd ich mir so merken. :)
 
Sorry. Kein Problem, werd's editieren. ^^


Abgesehen mal davon, dass ein Text Teil des Gesamtwerkes ist: Ich glaube nicht, dass es hier am Text liegt. Weshalb? Erklär mir doch mal, worum es gerade bei "Hallelujah" geht und inwiefern der Text einen automatisch zu einer melancholischen Interpretation führen sollte?

Sieh dir das hier mal an: das gleiche Lied, vollkommen andere Stimmung: http://www.youtube.com/watch?v=u5ayPhf75Kc

Oder hier, nochmal ganz anders: http://www.youtube.com/watch?v=vOoEYxt0PPA

Es sind immer zwei Beteiligt: Sänger und Zuhörer. Ich finde die John Cale Version nicht fröhlich, du schon - in dem Fall nehmen wir als Zuhörer verschieden wahr. Und gleichzeitig haben alle drei von mir verlinkten Künstler das Lied vollkommen verschieden vorgetragen und jeder auf seine Weise.


Äh ... ich weiß. Ich habe das gerade selbst geschrieben. Du warst derjenige, der traurig in Dur und fröhlich in Moll für eine Unmöglichkeit hielt. ;)

OK, ich wollte dir auch nichts vorwerfen, für mich kam es nur so rüber.


Jeder Mensch lernt anders das ist vollkommen klar und was den einen weiterbringt, ist dem anderen so unverständlich wie altgriechisch. ;) Deswegen ist auch immer sehr wichitg, dass man z.B. einen Gesangslehrer hat, der "die gleiche Sprache" spricht wie man selbst. :)

Kannst du mit "Dynamik" mehr anfangen als mit Gefühl? Ich denke eine Stimme, die ein ganzes Lied über gleich klingt, wird von den meisten Menschen als wenig gefühlvoll empfunden werden. Wenn man verschiedene Facetten, Lautstärken, etc. einsetzt, dann wird es vielfältiger.


Was hilfreich sein könnte, ist, sich mal einen Liveauftritt von ihm vorzunehmen und genau zu schauen, was er mit seiner Stimme macht:

- Wann wird er lauter oder leiser?
- Wann wird er hauchiger oder schmetternder oder zerrt die Stimme an?
- Wann hält er sich an die Standardmelodie und wann weicht er ab (falls er abweicht, aber die meisten Sänger tun das live)?
- Und inwiefern gefallen dir diese Dinge?

Jeder hier moduliert, um "Gefühl" zu erreichen die Stimme auf eine bestimmte Weise. Ich denke darüber bei den meisten Liedern nicht nach, sondern mache das so, wie ich es in dem Moment passend finde - es sei denn ich kann mit dem Stück nichts anfangen, muss es aber dennoch singen. Dann entscheide ich nämlich auch sehr bewusst: ja, da etwas lauter, da etwas schärfer im Klang, hier eher zurückgenommen, etc.

Du hast Recht, dass du gewisse "Werkzeuge" brauchst - das ist in unser aller Fall ein gekonnter Umgang mit der eigenen Stimme. Und im Lauf der Zeit musst da aber nicht mehr hinsehen, welches Werkzeug du aus dem Werkzeugkasten greifst, du nimmst irgendwann automatisch das Richtige. Letzteres meinen die meisten von uns, wenn wir davon sprechen "mit Gefühl" zu singen. :)

Wirklich? Mir kommts vor als würden hier sehr viele dafür plädieren, dass man selbst sehr viel Emotionen in ein Stück legen muss um emotional zu klingen und dass Technik damit nichts zu tun hat, dass Technik beim Publikum nicht dafür sorgen kann, dass es Emotionen in den Gesang interpretiert. Allerdings, habe mir gerade den Leitfaden ein wenig durchgelesen, steht dort eigentlich fast 1 zu 1 das Selbe wie ich bereits geschrieben habe. Dynamik in die Stimme bekommen, ist ein Lernprozess den ich erst vor kurzem begonnen und noch lange nicht abgeschlossen haben werde. Darum mags mir im Moment vielleicht gelingen die Töne ziemlich richtig zu treffen aber es klingt nicht nach emotionalem Gesang.

Wenn du mit einem Lied "etwas anfangen" kannst, wird das auch daran liegen, dass du die richtigen Techniken es so klingen zu lassen wie du dir das vorstellst schon lange genug geübt haben und gelernt haben wirst sie auch einzusetzen.
 
Wirklich? Mir kommts vor als würden hier sehr viele dafür plädieren, dass man selbst sehr viel Emotionen in ein Stück legen muss um emotional zu klingen und dass Technik damit nichts zu tun hat,

Ich wüßte nicht, wer dafür plädiert hätte - ich sicher nicht. Ich habe geschrieben, daß es beides braucht - Emotionen und Technik. Das eine funktioniert nicht ohne das andere.
 
Ich wüßte nicht, wer dafür plädiert hätte - ich sicher nicht. Ich habe geschrieben, daß es beides braucht - Emotionen und Technik. Das eine funktioniert nicht ohne das andere.

Mh... es braucht die Fähigkeit die technischen Werkzeuge einsetzen zu können welche dem Publikum suggerieren, dass im Gesang Emotionen verborgen sind. Ein emotionales Auftreten beim Gig ist eher hinderlich für den Sänger. ... hatten wir das nicht alles schomal?
 
Klar drehen wir uns im Kreis. ;)
Es sagt wirklich niemand hier, dass Du das ERLERNEN der Gesangstechnik hinter die Emotionen stellen sollst. Wenn man die Technik verinnerlicht hat, kann man sie aber eben auch mal zugunsten der Emotionen zurueckstellen.
Das entweder/oder, das Du hier zu sehen glaubst, gibt es sehr selten. Ein rein emotionaler Ausbruch ohne jede Gesangstechnik (Oder nehmen wir als Ersatz Talent, um uns nicht nur auf das Schulische zu beschraenken ) oder ein technisch perfekt gesungenes Stueck ohne jede Emotion oder Persoenlichkeit. Gesangsuebungen vielleicht. Und selbst das kann natuerlich Emotionen ausloesen, nur das ist dann nur noch begrenzt von Dir als Saenger beeinflussbar.

Emotionen kann man natuerlich auch spielen .... wenn man es eben kann.
Aber nicht jeder kann das auf Anhieb, vor allem in ueberzeugender Art und Weise, auch nicht wenn er rein technisch schon ein guter Saenger ist. Deshalb ja der Tipp, sich selber in die entsprechende Lage hineinzuversetzen.
Und gespielten Emotionen, auf rein technischer Ebene, haftet eben schnell etwas kuenstliches oder unglaubwuerdiges an. Da ist "Technik" und die tatsaechliche Emotion sehr eng verknuepft. Wenn Du ein ueberzeugendes, ehrlich wirkendes Grinsen zustandebringst, dann macht Dich das auch ein Stueck weit froehlich. :D

Ein weiterer Punkt waere dann Charisma. Das kann man leider- oder zum Glueck - nur in sehr begrenztem Masse lernen.

edit: Ergaenzungen.
 
Wirklich? Mir kommts vor als würden hier sehr viele dafür plädieren, dass man selbst sehr viel Emotionen in ein Stück legen muss um emotional zu klingen und dass Technik damit nichts zu tun hat, dass Technik beim Publikum nicht dafür sorgen kann, dass es Emotionen in den Gesang interpretiert.
Ne, das ist dann falsch angekommen. Ich habe garantiert nicht gesagt, dass es keine Technik bräuchte. Ich erinnere mich, geschrieben zu haben, es braucht im Idealfall beides. Und ich habe geschrieben, es braucht das Gefühl. Oder, anders ausgedrückt, die Sängerin muss sich in ihren Song hineinversetzen können. Wenn es ideal läuft, wird die dafür richtige Technik dann automatisch angewendet.
 
Da ihr beide Vorposter eh im Kern das selbe behauptet, kann ich das Ganze kurz zusammenfassen.

Ich fände eine wissenschaftliche Studie interessant die Aufschluss darüber gibt welche Faktoren dem Zuhörer den Eindruck vermitteln, dass ein Sänger Gefühle in seine Werke legt. Vielleicht würde diese zu dem Schluss kommen, dass es sowohl möglich ist technisch absolut perfekt zu singen ohne auch nur den geringsten Hauch einer Emotion zu empfinden und dadurch dem Zuhörer zu suggerieren, dass im Gesang Emotion liegt, als auch, dass für den Zuhörer erkennbare Emotion im Gesang liegt, wenn der Sänger tatsächlich Emotionen hegt während des Gesangs.

Allerdings, und hier sehe ich die angesprochene Behinderung, wird es auf die "Emotion empfinden - Emotion im Gesang" Variante sehr viel schwieriger im Gesang die Emotionen zu haben die dort auch hinein gehören. Wenn es rein durch Anwendung der richtigen Technik (und davon gehe ich aus) möglich ist dem Zuhörer gefühlvolles Singen zu suggerieren, wird es zu einer Frage der Übung.

Allgemein wäre übrigens auch eine weitere Studie interessant:

- Wird der weit verbreitete Glaube, dass es hauptsächlich auf interpretierte Emotionen ankommt, damit Gesang verbindet sich als Irrtum rausstellen und Emotion des Sängers nicht mehr als ein nettes Beiwerk bilden und Harmonie, welche man zwar auch empfinden kann, sich aber wissenschaftlich besser erfassen lässt, den Hauptkern bilden warum Gesang gefällt oder eben nicht.

Warum ich glaube, dass es durch Technik möglich ist dem Zuhörer Emotionen zu vermitteln, welche der Sänger nicht tatsächlich während des Singens empfindet:

Guten Schauspielern nimmt man auch ab, dass sie wirklich die Emotionen er- bzw. durchleben welche sie dem Zuseher vermitteln. Diese sind aber nicht real sondern durch perfekte schauspielerische Darbietung simuliert.

Beispiel: Anna ist nicht wirklich in Jonas Broda verliebt (Anna und die Liebe - und nein ich kenne diese Serie nicht, habe das Beispiel grad ergooglet :D). Sie muss es aber so darstellen können, dass der Zuseher es ihr glaubt.

Nun wurde die Antwort doch etwas länger als ursprünglich geplant.
 
Ich verstehe auch immer weniger, worum es Dir geht bzw. wo denn jetzt genau das Problem liegt. Und aus meiner Erfahrung als Gesangslehrerin muß ich auch sagen, daß viele Schüler ziemlich ausdruckslos und emotional unbeteiligt singen. Durch reine Gesangstechnik-Vermittlung kriegt man das aber nicht in den Griff.
 
Das Anstrengende ist nun daran, dass es zwei Fronten gibt:

Front A) Versetz dich in eine traurige Situation in Gedanken, dann bist du auch traurig und deine Stimme klingt traurig
Front B) Man kann Gefühl durch Technik in die Stimme bekommen unter anderem auch durch Berücksichtigung der Klangfamilien DUR und MOLL

Nein ... ein Missverständis.

Front A: sagt lediglich, dass es noch mehr Parameter in der Gesangsdarbietung gibt als Tempo, Lautstärke gute Technik. Die Begriffe dafür variieren. Manche nennen es Emotionen, andere Ausdruck / Interpretation, ich nenne es lieber "Geschmack."

Front B: fehlt ein gewisses Basiswissen in Musiktheorie, sucht sich wissenschaftliche Belege für eine Theorie in den falschen Quellen und studiert diese auch zu oberflächlich. Daher kommt es andauernd zu Missverstädniossen und Erklärungsversuchen, die eigentlich gar nicht zum Thema gehören.

Also mal weg von Moll und Dur.., das hat damit wirklich gar nichts zutun. Außerdem gibt es noch mehr Gefühle außer traurig und fröhlich.

Nehmen wir zB Roy Khan:
Da sind ganz eindeutig noch mehrere Sachen zu hören als Tempo, Tonhöhe und Technik. Allein die Vokalfärbung: Wörtchen wie "on" oder "life" bildet er völlig anders als ein Tyler oder ein Mercury oder ein Sinatra (und das hat auch nichts mit seiner Herkunft zu tun). Ist das Technik? Vielleicht. Sicher kann man sich das anhören und lernen / üben, es genauso zu machen. Aber dem vorangestellt ist die Entscheidung, es so machen zu wollen... Denn es anders zu machen, wäre ja nicht falsch, sondern eben einfach nur anders.

Nach welchen Kriterien entscheidet ein Sänger, das "O" bei "on" weniger offen zu singen oder bei der Betonung von "life" etwas länger auf dem I zu verharren? Es sagt ihm schließlich keiner. Tonhöhe, Tempo, Phrasierung und Technik sind davon nicht betroffen.

Warum also? Ganz einfach: weil er es so will und weil er findet, dass es besser klingt als wenn er es anders täte. Und genau an dem Punkt - wenn ein Sänger solche Entscheidungen trifft - beginnt die Intuition, der Geschmack, das Gefühl. Dass ist genau der Punkt, der in keinem Notenblatt festgelegt wird.

Das heisst: auch wenn Du im Unterricht lernen könntest, einen Vocal auf jede erdenkliche Art technisch zu färben, abzudunkeln, aufzuhellen, anzurauen, zu hauchen - bleibt die Entscheidung, wie es tust, bei dir. Und dort beginnt "dein" Gefühl. Denn es gibt dann kein richtig und kein falsch mehr.

Also ja: du hast recht: man kann evtl Gefühl durch bestimmte Techniken erzeugen: Aber welche Technik du anwendest, entschiedet du mit deinem Gefühl / Geschmack oder wasauchimmer...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach welchen Kriterien entscheidet ein Sänger, das "O" bei "on" weniger offen zu singen oder bei der Betonung von "life" etwas länger auf dem I zu verharren? Es sagt ihm schließlich keiner. Tonhöhe, Tempo, Phrasierung und Technik sind davon nicht betroffen.

Warum also? Ganz einfach: weil er es so will und weil er findet, dass es besser klingt als wenn er es anders täte. Und genau an dem Punkt - wenn ein Sänger solche Entscheidungen trifft - beginnt die Intuition, der Geschmack, das Gefühl. Dass ist genau der Punkt, der in keinem Notenblatt festgelegt wird.


Ich würde sagen sowas entscheidet sich beim Singen nicht intellektuell, sondern intuitiv. Antipasti sagt es ja auch. Bei einem guten und versierten Sänger jedenfalls und Roy Khan sollte zu diesen gehören. Ich habe ihn gestern zum ersten Mal gehört und sein Gesang gefällt mir sehr gut, weil sehr emotional ;-) Ja, Ja, das böse Wort wieder.

Ich habe eine Schülerin, die oft versucht, diese intuitiven Variationen wie antipasti sie beschreibt von mir abzunehmen. Sie merkt nämlich, daß sie selber die Songs oft "platt macht" wie sie es selber nennt. Wenn ich es singe sagt sie dann sowas wie: An der und der Stelle da hältst du den Vokal ein bisschen länger oder färbst ein bisschen anders oder da ist so'n Schluchzer, wie machst du das? Meistens muss ich es dann nochmal bewusster singen um überhaupt zu merken, was ich da genau gemacht habe und vor allem WIE und es dann so zu erklären, daß jemand anders es nachmachen kann ist tricky. Ich sage ihr immer, daß solche Variationen intuitiv geschehen. Wenn sie es nachmacht klingt es am Ende technisch und eben nicht intuitiv, was ja nicht der Sinn der Sache ist. Wir haben uns allerdings darauf geeinigt, daß sie es erst einmal doch nachmacht um zu spüren, wie es gehen könnte und es sich überhaupt bewusst zu machen. Ich achte allerdinsg auch immer auf solche Variationen oder Stilmittel wenn die SchülerInnen singen und mache ihnen das dann bewusst. So wird es zu etwas bewusst persönlichem. Eine andere Schülerin z.B. hat so countrymäßige Schluchzer drauf, die echt cool sind. Die waren ihr vorher gar nicht bewusst. Inzwischen lernt sie, sie da einzusetzen, wo sie vom Ausdruck her wirklich hinpassen.

Du, lieber ThePlague machst es wie die zuerst beschriebene Schülerin, du machst die Songs "platt", also jedenfalls den, den ich gehört habe. Xavier Naidoo, dessen Song du gewählt hast (Warum eigentlich, die Frage hast du noch nicht beantwortet?) ist dagegen ein ganz besonders intuitiver Sänger. Klar hat er eine begnadete Stimmfärbung und beherrscht auch eine tolle Gesangstechnik. Aber seine Songs sind gesanglichdennoch oft minimal. Naidoo fährt selten alles aus, was er könnte, ist dir das schon mal aufgefallen? Ich wette, es geht ihm NICHT um technische Perfektion, sondern um das was er ausdrücken möchte mit Hilfe von Musik und Gesang.


Shana
 
Nehmen wir zB Roy Khan:
Da sind ganz eindeutig noch mehrere Sachen zu hören als Tempo, Tonhöhe und Technik. Allein die Vokalfärbung: Wörtchen wie "on" oder "life" bildet er völlig anders als ein Tyler oder ein Mercury oder ein Sinatra (und das hat auch nichts mit seiner Herkunft zu tun). Ist das Technik? Vielleicht. Sicher kann man sich das anhören und lernen / üben, es genauso zu machen. Aber dem vorangestellt ist die Entscheidung, es so machen zu wollen... Denn es anders zu machen, wäre ja nicht falsch, sondern eben einfach nur anders.

Nach welchen Kriterien entscheidet ein Sänger, das "O" bei "on" weniger offen zu singen oder bei der Betonung von "life" etwas länger auf dem I zu verharren? Es sagt ihm schließlich keiner. Tonhöhe, Tempo, Phrasierung und Technik sind davon nicht betroffen.

Warum also? Ganz einfach: weil er es so will und weil er findet, dass es besser klingt als wenn er es anders täte. Und genau an dem Punkt - wenn ein Sänger solche Entscheidungen trifft - beginnt die Intuition, der Geschmack, das Gefühl. Dass ist genau der Punkt, der in keinem Notenblatt festgelegt wird.

Das heisst: auch wenn Du im Unterricht lernen könntest, einen Vocal auf jede erdenkliche Art technisch zu färben, abzudunkeln, aufzuhellen, anzurauen, zu hauchen - bleibt die Entscheidung, wie es tust, bei dir. Und dort beginnt "dein" Gefühl. Denn es gibt dann kein richtig und kein falsch mehr.

Also ja: du hast recht: man kann evtl Gefühl durch bestimmte Techniken erzeugen: Aber welche Technik du anwendest, entschiedet du mit deinem Gefühl / Geschmack oder wasauchimmer...

Ich betone noch mal extra: Das nachfolgende sind meine persönlichen Überlegungen, die sich mir als nachvollziehbar und schlüssig erweisen; Es handelt sich um meine eigene Meinung;

Ich weiß nicht warum Menschen sich zwanghaft an manche Vorstellungen klammern müssen? Für mich gibt es tausend mögliche Erklärungen warum ein Sänger entscheidet etwas so einzufärben oder mit der und jener Betonung zu singen. Die allerdings schlechteste davon, weil weder Hand noch Fuß, ist die Erklärung: Ja weil er halt emotional ist beim singen (woher willst du das wissen? Wie willst du das messen?). Für mich hört sich das so an wie: Wo die Wissenschaft nicht weiterkommt, ist wohl Gott am Werk gewesen.

Ein Sänger arbeitet mit einem Lied. Ich kenne nicht jeden einzelnen Schritt vom Komponieren bis zum Aufführen auf der Bühne, aber ein Sänger setzt sich mit dem Songwriting auseinander, überlegt sich was er ausdrücken will auf der Bühne mit dem was er zum Besten gibt. Entscheidungen wie ein Ton eingefärbt wird, werden dann getroffen, wenn es ums Komponieren eines Musikstückes geht.

- Was will ich mit dem Song ausdrücken (Wut/Trauer etc.)
- Im Gedächtnis werden Erinnerungen abgerufen wie Wut, Trauer etc. klingen (Wie färben sich die Töne ein, wie stark werden die einzelnen Silben betont, wie laut werden gewisse Stellen/Silben gesungen, welche Emotion ist mit welchem Gesichtsausdruck verknüpft)

Vergleichbar ist das mit einem Schriftsteller. In einem Buch, geschrieben von einem guten Schriftsteller, wirst du niemals einen Satz finden der in etwa so ähnlich lauten könnte:

Hans wurde wütend und dann wurde er laut.

Ein Schriftsteller beschreibt bzw. umschreibt die beiden wichtigsten Elemente dieses Satzes, nämlich wütend und laut und zwar so, dass sie von einer leeren nichts sagenden Phrase zu etwas Greifbarem werden. Dem Leser wird das Gefühl vermittelt, dass er die Emotionen anfassen könne. Genau so stelle ich es mir vor muss es auch bei einem professionellen Sänger passieren. Man steht nicht einfach auf der Bühne und versetzt sich in eine wütende Lage sondern hat vor dem Konzert hundert Mal geübt wie man das Lied zum Ausdruck bringen möchte (die bereits mehrfach erwähnten Bestandteile die das Publikum Emotionen interpretieren lassen).

Das soll heißen: Wie ich eine Liedstelle betone, entscheide ich nicht nach Gefühl sondern durch Prozesse die im Gehirn passieren. Dort werden Erinnerungen abgerufen wie Emotionen die ich im Gesang dem Zuhörer vermitteln möchte überhaupt klingen. Den Klang wiederum stellt man mittels Technik her bzw. in dem man mit der Stimme arbeitet, sich selbst recorded und, wenn die Erinnerungen im Gehirn am ehesten mit dem überein stimmen wie die Intonation auf der Aufnahme klingt, dann wird genau diese geübt bis sie sitzt.

Warum ein Roy Khan dermaßen glaubwürdig auf der Bühne auftreten kann?

Ganz einfach. Weil er seine Werke hunderte Male übt bevor er sie auf einem Konzert zum Besten gibt. Er weiß um die Macht der Werkzeuge welche seiner Stimme einen emotionaleren Touch verleihen und setzt diese gekonnt ein. Dass er aber jedes Lied am eigenen Leib bzw. in der Seele nachfühlt, wage ich ein wenig zu bezweifeln. Schau dir mal die Songtexte an, das sind großteils fantastische Texte oder Texte aus Romanen. Darein versetzen ist so gut wie nicht wirklich möglich.

---------- Post hinzugefügt um 14:56:52 ---------- Letzter Beitrag war um 14:48:32 ----------

Du, lieber ThePlague machst es wie die zuerst beschriebene Schülerin, du machst die Songs "platt", also jedenfalls den, den ich gehört habe. Xavier Naidoo, dessen Song du gewählt hast (Warum eigentlich, die Frage hast du noch nicht beantwortet?) ist dagegen ein ganz besonders intuitiver Sänger. Klar hat er eine begnadete Stimmfärbung und beherrscht auch eine tolle Gesangstechnik. Aber seine Songs sind gesanglichdennoch oft minimal. Naidoo fährt selten alles aus, was er könnte, ist dir das schon mal aufgefallen? Ich wette, es geht ihm NICHT um technische Perfektion, sondern um das was er ausdrücken möchte mit Hilfe von Musik und Gesang.


Shana

Schluchzer beim Singen? Entschuldige, für mich unvorstellbar (mag daran liegen, dass ich ein Mann bin, bei Liedern von Frauen gesungen, kann ich mir schon vorstellen, dass es passt).

Dass ich die Lieder in deinen Ohren momentan platt singe, liegt daran, dass ich zur Zeit nichts anderes versuche als die Intonation korrekt hin zu bekommen ohne großartig auf Weiteres zu achten. Dass dadurch die Dynamik noch fehlt, wie Antipasti bereits meinte, wird wohl durchaus so sein.

Auch setze ich mich mit einem Lied das ich covere nicht mehr auseinander als mit dem Text und dies auch nur insofern, dass ich weiß welche Worte zu dem Text gehören. Zumindest war das bisher so.

Ich habe den Song von Xavier Naidoo gewählt, weil ich erstmal testen wollte ob er überhaupt mit meiner Stimmlage machbar ist, bzw. ob mein Stimmumfang dafür ausreicht. In der ersten Stunde meinte mein GL noch ich wäre Bass-Bariton. Inzwischen ist er davon überzeugt, dass ich wohl doch höher singen kann. Xavier Naidoo setzt sich beim Komponieren mit seinen Liedern auseinander, überlegt sich was er dem Publikum damit sagen möchte und dann wie er die notwendigen Werkzeuge bestmöglich einsetzen kann um die zum Lied gehörigen Emotionen auszudrücken. Wenn der jedes Lied das er singt tatsächlich so fühlen würde wie es beim Zuhörer ankommt, würde er wohl vermutlich wegen seelischer Überlastung in Frühpension gehen müssen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
I
Ja weil er halt emotional ist beim singen (woher willst du das wissen? Wie willst du das messen?)
(woher willst du das wissen? Wie willst du das messen?). Für mich hört sich das so an wie: Wo die Wissenschaft nicht weiterkommt, ist wohl Gott am Werk gewesen.

Sorry -ich weiß nicht, warum es dir so schwer fällt, meine Sätze nachzuvollziehen. Und die Polemik dahinter macht es auch nicht gerade zu einem Vergnügen, dir das nochmal erklären zu wollen.

Ich gebe an dieser Stelle daher auf, das noch was zu zu sagen und komme zurück auf eine Zitat von Dir:

Warum wird mir immer wieder gesagt, dass es sich zwar gut anhört was ich singe aber das Gefühl fehlt :gruebel:

Naja - was soll man da noch sagen ?

Die Antwort gibst du dir hier ständig selbst ..
...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry -ich weiß nicht, warum es dir so schwer fällt, meine Sätze nachzuvollziehen. Und die Polemik dahinter macht es auch nicht gerade zu einem Vergnügen, dir das nochmal erklären zu wollen.

Ich gebe an dieser Stelle daher auf, das noch was zu zu sagen und komme zurück auf eine Zitat von Dir:



Naja - was soll man da noch sagen ?

Die Antwort gibst du dir hier ständig selbst ..
...

Och ich kann deine Sätze sehr gut nachvollziehen, allerdings heißt das nicht, dass ich deshalb automatisch der selben Meinung bin. Für mich ist es eigentlich selbstverständlich, dass es in erster Linie die Arbeit mit der Stimme betrifft um dem Zuhörer den Eindruck vermitteln zu können der durch den Gesang und das Lied ausgedrückt werden soll.

Wir haben unterschiedliche Meinungen, müssen aber auch nicht der selben Meinung sein. Am Ende ist es das Ergebnis was zählt. Wie jeder von uns glaubt, dass es Zustande kommt, spielt keine Rolle, dass es Zustande kommt, ist das Ziel.
 
Mir ist es jetzt aber doch irgendwie ein Rätsel, warum gerade Naidoo als Beispiel für besonders gute Gesangskunst herhalten soll. Ich finde den Burschen unerträglich schwülstig und pathetisch. Ehrlich gesagt, wenn der im Radio läuft, habe ich mehr als einmal schon den Sender gewechselt.... irgendwie macht er auch immer dasselbe und verläßt sich drauf, daß die Leute das eben unheimlich gefühlvoll finden. Ich empfinde es nichtsdestotrotz als von religiösem Sendungsbewußtsein getriebenen Gefühlskitsch.

P.S. Ich möchte natürlich keinem Naidoo-Fan auf den Schlips treten. Es zeigt ja nur einmal mehr, wie subjektiv "guter Gesang" empfunden wird.
 
Ich fände eine wissenschaftliche Studie interessant die Aufschluss darüber gibt welche Faktoren dem Zuhörer den Eindruck vermitteln, dass ein Sänger Gefühle in seine Werke legt. Vielleicht würde diese zu dem Schluss kommen, dass es sowohl möglich ist technisch absolut perfekt zu singen ohne auch nur den geringsten Hauch einer Emotion zu empfinden und dadurch dem Zuhörer zu suggerieren, dass im Gesang Emotion liegt, als auch, dass für den Zuhörer erkennbare Emotion im Gesang liegt, wenn der Sänger tatsächlich Emotionen hegt während des Gesangs.

Allerdings, und hier sehe ich die angesprochene Behinderung, wird es auf die "Emotion empfinden - Emotion im Gesang" Variante sehr viel schwieriger im Gesang die Emotionen zu haben die dort auch hinein gehören. Wenn es rein durch Anwendung der richtigen Technik (und davon gehe ich aus) möglich ist dem Zuhörer gefühlvolles Singen zu suggerieren, wird es zu einer Frage der Übung.


Guten Schauspielern nimmt man auch ab, dass sie wirklich die Emotionen er- bzw. durchleben welche sie dem Zuseher vermitteln. Diese sind aber nicht real sondern durch perfekte schauspielerische Darbietung simuliert.

Beispiel: Anna ist nicht wirklich in Jonas Broda verliebt (Anna und die Liebe - und nein ich kenne diese Serie nicht, habe das Beispiel grad ergooglet :D). Sie muss es aber so darstellen können, dass der Zuseher es ihr glaubt.

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Bist DU Schauspieler? Ich denke, das "Problem" (dass du ja nicht zu haben scheinst) ist etwas komplexer- ein Schauspieler ist ein eben solcher, weil ihn die Situation und das Empfinden der Person, die er verkörpert, interessiert. Das heißt,e s geht letzten Endes wirklich um Emotion. Der Umgang damit is das, was wirklich wichtig ist.
Ich finde, als Sänger sollte man dieses Interesse auch haben, aber:
Bei einem Song kommt die Musik als Emotionen-auslösender Faktor zum Text dazu. Das allein ruft beim Zuhörer schon Emotionen hervor.
UND ICH WILL AUF DER BÜHNE KEINEN SÄNGER SEHEN, BEI DEM DIE MUSIK ABSOLUT NICHTS AUSLÖST.
Da der Text eines SOngs nicht immer als Schauspielvorgang fungieren kann (einfach, weil ich singe und nicht spreche, und weil ich ein musikalisches Gerüst habe mit rhytmischen Vorgaben, Takt, vorgeschrieben Pausen usw.) muss ich mich da halt irgendwie einfügen. Mir ist es also völlig egal, wie XY seine Töne hingeschmettert bekommt, solange er es kann. aber der Spaß daran, mit Musik etwas zu vermitteln, MUSS da sein, sonst verliere ich das interesse. Sonst müsste sich ja keiner auf die Bühne stellen.

Was , und da muss ich THE PLAGUE rechtgeben, für mich zählt, ist das endprodukt- wenn jemand überzeugend so tun kann, als ob er spaß am singen hätte, ohne es zu haben, so sei es. ich frage mich nur, wieso so jemand dann nicht Betriebswirt geworden ist.
 
Naja, sind halt verschieden die Geschmäcker ;-)
Ich finde Xavier Naidoo hat eine wunderschöne Stimme und ich liebe Songs wie "Und wenn ein Lied" und "Sie sieht mich einfach nicht". Außerdem singt er auch in anderen Projekten Musical und Duette, die mir sehr gefallen. Sobald es religiös wird schalte ich auch eher ab und ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn er anfängt zu rappen.
Aber singen kann er ganz ohne Frage und was man ihm auch nicht vorwerfen kann ist Gefühllosogkeit. Eher übertreibt er es vielleicht manchmal, was mir aber lieber ist als so ein gefühlsarmer Mist, was man so oft im Radio hört.

Also mal ganz ehrlich: Ich habe über meinen eigenen Gesang und unsere Band-Songs schon manchmal Kommentare gelesen wie "(zu) pathetisch" und das ist mir viiiieeeeel lieber als wenn ich zu hören bekäme "ganz schön, aber gefühllos". Weil das bedeutet übersetzt: "Ganz schön, aber belanglos" = Berührt nicht. Das ist das Schlimmste, was ein Künstler zu hören bekommen kann.

Shana
 
Mir ist es jetzt aber doch irgendwie ein Rätsel, warum gerade Naidoo als Beispiel für besonders gute Gesangskunst herhalten soll. Ich finde den Burschen unerträglich schwülstig und pathetisch. Ehrlich gesagt, wenn der im Radio läuft, habe ich mehr als einmal schon den Sender gewechselt.... irgendwie macht er auch immer dasselbe und verläßt sich drauf, daß die Leute das eben unheimlich gefühlvoll finden. Ich empfinde es nichtsdestotrotz als von religiösem Sendungsbewußtsein getriebenen Gefühlskitsch.

P.S. Ich möchte natürlich keinem Naidoo-Fan auf den Schlips treten. Es zeigt ja nur einmal mehr, wie subjektiv "guter Gesang" empfunden wird.

Oh Bell, endlich eine Seelenverwandte. Ich betrachte das ganz nüchtern- solange meine Texte irgendwie existenziell klingen kann ich behaupten, es ist Kunst. leg einen beat drunter, jammere ein bisschen- fertig ist der möchtegern-soul.
was nicht heißen soll, dass der mann nicht singen kann !!!!!
 
Och ich kann deine Sätze sehr gut nachvollziehen, allerdings heißt das nicht, dass ich deshalb automatisch der selben Meinung bin. Für mich ist es eigentlich selbstverständlich, dass es in erster Linie die Arbeit mit der Stimme betrifft um dem Zuhörer den Eindruck vermitteln zu können der durch den Gesang und das Lied ausgedrückt werden soll.

Wir haben unterschiedliche Meinungen, müssen aber auch nicht der selben Meinung sein. Am Ende ist es das Ergebnis was zählt. Wie jeder von uns glaubt, dass es Zustande kommt, spielt keine Rolle, dass es Zustande kommt, ist das Ziel.
Das witzige ist doch, dass Du bis auf ein paar Nuancen und Begriffsreitereien der selben Meinung wie antipasti bist. Man hier wirklich gut mitverfolgen, wie gerade er sich Muehe gibt auf Dich einzugehen und die Begrifflichkeiten in eine fuer Dich akzeptable Form zu bringen. (Wie viele andere uebrigens auch. )
Und alles was dann kommt ist ein ums andere mal: "NEIN! NEIN! GANZ ANDERS! HIER! DESHALB: (Selbsverstaendlichkeit Nummer 1), UND DESHALB: ( laengst geklaerte Selbstverstaendichkeit Nummer 2), und dann kann ich uebrigens gar nicht verstehen, warum mir immer wieder gesagt wird meinem Gesang fehlt das gewisse Etwas. Die Leute sollen das gefaelligst so sehen wie ich!"
Ehrlich gesagt habe ich ein bisschen das Gefuehl es hier mal wieder mit einem Fall von akuter Rechthaberitis zu tun. ;)
 
Schluchzer beim Singen? Entschuldige, für mich unvorstellbar (mag daran liegen, dass ich ein Mann bin, bei Liedern von Frauen gesungen, kann ich mir schon vorstellen, dass es passt).


Bei Männern kann das auch sehr sexy sein ;-)
 

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