Um das Publikum zu erreichen, haben die meisten Sänger eines gemeinsam:
Sie binden das Publikum mitein, willl heißen, sie wollen, dass das Publikum mitmacht, mitsingt, mitlebt oder sie machen ne Show so wie Rammstein die ich bereits erwähnt habe.
Nä. Wurde ja schon angesprochen.
s. z.B. hier:
http://www.youtube.com/watch?v=XBW-UEbOfyQ&feature=related Es ist wohl unbestritten, dass Edith Piaf viele, viele Menschen gerührt hat und immer noch rührt. Ihre "Show" ist ein Bild hinten auf der Bühne und zugegebenermassen eine ausgeprägte Mimik, die aber ab der 10. Reihe vermutlich eh niemand mehr gesehen hat. Ob sie die Leute groß einband im Sinne von mitsingen, weiss ich nicht, ich glaube eher nicht?
Louis Armstrong - er sass vor dem Klavier oder stand einfach da, soweit ich weiss. Show hatte er nicht nötig.
Neuere Beispiele, nicht so bekannt außerhalb Bayerns:
Schmidbauer & Kälberer Ok, der Schmidbauer bind't die Leut ein, aber das macht's nicht bei ihm. Und der
Kälberer, allerdings Instrumentalist, allein turnt schon rum, wenn er grad ned spielt, muss er aber halt, weil von einem Instrumet auf's andere wechseln... geht halt ned statisch sitzend
Das was er auf dem Video treibt ist übrigens live - er hat nur 'nen Loop mitlaufen
Bei denen ihren Konzerten geht's ab, das kann ich Dir flüstern.
Edit: Was ich mit "gefühlvollem Singen" noch am ehesten in Verbindung bringen kann: Das abschätzen der Tonhöhe bzw. der Intensität mit der ein Ton gesungen wird. Höhere Töne vermitteln beim Zuhörer eine andere Stimmung als tiefere. Im Singen Gefühl setze ich am ehesten gleich mit: Dur und Moll. Dur hinterlässt beim Zuhörer einen warmen, positiven Eindruck während Moll eher einen traurigen, niedergeschlagenen Eindruck erweckt.
Nuja, wenn beim Sänger Gefühl vorhanden ist, passiert das automatisch, wenn das Lied passt
ThePlague schrieb:
Es wären dann die Gefühle des Zuhörers, wenn man das überträgt, welche sich aus der Handlung des Sängers ergeben (perfekte Intonation, Töne schwingen lassen können, Vibrato und andere technische Fähigkeiten) verknüpft mit den persönlichen Musikvorlieben des geneigten Zuhörers/der geneigten Zuhörerin.
Das ist der eine Teil. Aber wenn bei Dir nichts schwingt (außer Tönen
), kann bei mir nichts in Resonanz gehen. Wer das Gefühl ausspart handelt anders.
ThePlague schrieb:
Das hast du allgemein geschrieben, sollte aber wohl deine persönliche Meinung wiedergeben.
Klar ist das meine Meinung, so wie auch Du gleich nachfolgend Deine Meinung hier darlegst.
ThePlague schrieb:
Zudem desto weniger Gefühle beim Singen tatsächlich vorhanden sind, desto höher ist die Konzentration auf das Wesentliche (Technik, Intonation) und die Klangqualität dadurch deutlich besser.
Ich sang mal in einem Kirchenchor. Die Vorsängerin da konnte ein Lied, es hiess "Marys Song", gesungen wurde es am Karfreitag, nie singen, ohne dass ihr die Tränen liefen. Es hat weder Intonation noch die Technik darunter gelitten, ebensowenig die Klangqualität. Aber das Publikum war gebannt. Du konntest in der Kirche eine Stecknadel fallen hören, wenn das Lied geendet hatte. Unnötig zu sagen, dass der Applaus (nach dem Gottesdienst) frenetisch war.
ThePlague schrieb:
Die Frage ist hier nicht ob ich Wert auf Gefühle lege sondern was macht gutes Singen aus?
Gefühle sind aber ein sehr wesentlicher Teil guten Singens
edit:
ThePlague schrieb:
Für mich persönlich wäre es absolut undenkbar auf einer Bühne zu stehen mir gleichzeitig Gedanken machen zu müssen was für Gefühle mit dem Song (Text/Melodie) transportiert werden sollen und mich gleichzeitig darauf konzentrieren zu können eine ordentliche Performance abzuliefern.
Das könnte der Schlüssel dazu sein, dass Dir zu wenig Gefühl nachgesagt wird
Was für Gefühle transportiert werde sollen, diese Überlegung sollte günstigerweise schon vor dem Auftritt angestellt worden sein. So beim Erarbeiten des Stückes. Beim Auftritt sollte das dann schon sitzen, wie die Töne auch.
ThePlague schrieb:
Aber eigentlich dachte ich, dass der einfache Pöbel das als Gefühl bezeichnen würde was da bei ihm entsteht, während der professionelle Sänger eine Erklärung hat. (Den Begriff Gefühl verwendet man gerne oft dann, wenn man sonst keine Erklärung hat was da genau vor sich geht)
Das kommt hier jetzt aber schon sehr überheblich rüber. Ich würde glatt sagen, arrogant.
Da Du ja anscheinend gerne suchst, es gibt den Wissenschaftler Ekman. Der hat sich eingehend mit Gefühlen beschäftigt, genauer, mit dem Ausdruck der Gefühle in Körpersprache.
Ich weiss nicht, wer bei Dir gerade "man" ist, aber für mich sind Gefühle eine klar erfassbare, sogar wissenschaftlich beschreibbare Größe