Mehrere Gesangslehrer zur gleichen Zeit

  • Ersteller ThePlague
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:gruebel:
Ich sag es mal: wenn ich ein Konzert gebe, dann verstehen viele, was ich meine und manche nicht. Also ja. Ich selbst glaube verstehen zu können, was ein Sänger für Gefühlen erwecken möchte. Ob es ihm gelingt, ist teilweise auch Gesschmacksache.



Ich weiß nicht, wie du es überlesen konntest, dass das ein Irrtum ist. Die meisten Vortragsangaben - auch der ganz Großen - sind sehr ungenau und bieten jede Menge Interpretaionsfreiraum. Da steht zwar gern mal ein Richtmaß für das Tempo, aber schau mal:

Findest du, dass da hier konkrete Angabe sind? Ich meine mal ehrlich : "launisch, lustig, so langsam wie möglich"

* piano pianissimo (so leise wie möglich)
* pianissimo (sehr leise)
* piano (leise)
* mezzopiano (halbleise)
* mezzoforte (halblaut)
* forte (laut)
* fortissimo (sehr laut)
* forte fortissimo (so laut wie möglich)
* mesto (traurig)
* lugubre (trauernd)
* capriccioso (launisch)
* giocoso (lustig)
* vivace (lebhaft - schnell)
* grave (schwer - langsam)
* Accelerando (schneller werdend)
* Allargando, Rallentando (langsamer werdend)
* Perdendosi ("sich verlierend": langsamer werdend)
* Ritardando ("verzögernd": langsamer werdend)
* Morendo ("sterbend": langsamer werdend)
* Rubato (im Tempo stark variierend)
* colla parte (im Tempo den Bedürfnissen der führenden Stimme (meist ein Sänger) folgend)
* in tempo (ohne weitere Temposchwankungen)

Nun sag mir, was das perfekte halblaut oder halbleise in Dezibel ist. Oder wie langsam man bei "langsamer werdend" werden kann...

Mh ich glaube du verwechselst hier Gefühl mit Einschätzung. Wenn ich deiner Logik folgen darf, wäre demnach auch Mathematik die sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen beschäftigt etwas sehr emotionales. :rolleyes:

Natürlich sind das keine klaren Angaben. Aber (mal abgesehen von den Emotions-Beschreibungen, könnte man nämlich etwas genauer beschreiben bzw. definieren. Aber (bleiben wir mal bei den Angaben: Lauter, leiser werdend usw.) ich denke kaum, dass es jemandem nutzen würde festzulegen: (anstatt so laut wie möglich) mindestens 120 Dezibel ... erstens dürfte das für einen Menschen unmöglich sein während des Auftritts so genau einzuschätzen, zweitens stört hier auch eine eigene Abschätzung nicht das Gesamtergebnis.

Die Gefühlsbeschreibungen (traurig klingend z.b.) könnte man umschreiben (Gesang im Moll, Tonhöhe kann man genau festlegen, langsam, leise). Damit würde man aus einer nichts sagenden Beschreibung etwas machen womit man etwas anfangen kann. Denn aus einer leeren Phrase wird plötzlich etwas das man einschätzen kann auch wenn sich die Einschätzungen von Interpret zu Interpret unterscheiden.

Zum Thema Interpret:

Ein Interpret interpretiert = er schätzt etwas ab/ein;

Quelle Wiki:
Interpretation (von lat.: interpretatio = "Auslegung", "Übersetzung", "Erklärung") bedeutet im allgemeinen Sinne das Verstehen oder die Deutung der zugrunde gelegten Aussage.

Außerdem scheint mir hier, dass das Wort Gefühl (Empfindung) mit dem Wort Gefühl (Einschätzung) gerade von euch beiden verwechselt wird.
 
:Die Gefühlsbeschreibungen (traurig klingend z.b.) könnte man umschreiben (Gesang im Moll, .

Gesang in Moll gibt es nicht. Höchstens als Chor. Wie gut kennst du die Harmonielehre? Die Vortragsangaben beziehen sich nur auf den Vortrag, nicht auf das Tongeschlecht. Die gelten für Dur genauso wie für Moll. Und sie sind Auslegunsgsache - ob du es willst oder nicht.

Wenn ich deiner Logik folgen darf, wäre demnach auch Mathematik die sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen beschäftigt etwas sehr emotionales. .

Das hat auch nichts mit Logik zu tun, schion gar nicht mit meiner. Das sind feststehende Begrifflichkeiten. . Ich war übrigens der Erste, der auf den Begriff "Gefühl/Emotionen" verzichten wollte. Also rede bitte keinen Quatsch, wenn du dich dabei auf mich beziehst..
 
Gesang im Moll gibt es nicht? :eek::confused:

Kannst du mir bitte erklären, was das da dann ist?

http://www.bessersingen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=61&Itemid=104

Naja mit diesen Vortragsangaben könnte ich nicht arbeiten, kann mir auch nicht vorstellen wie das jemand können soll. Wie klingt schon traurig oder fröhlich oder ärgerlich oder oder.

Um deine Frage zu beantworten: Ich habe nur mal etwas über die Harmonielehre gelesen, selbst damit beschäftigt habe ich mich nicht. Daher kann es durchaus sein, dass ich da etwas falsch oder nicht vollständig verstanden habe.
 
Gesang im Moll gibt es nicht? :eek::confused:

Kannst du mir bitte erklären, was das da dann ist?
Das sind Tonleitern. :D

Moll oder Dur entsteht erst im Kontext, also durch weitere Instrumente, Backgroundgesang oder die Tonabfolge. Natürlich kann man innerhalb einer Molltonart singen. Aber das ergibt nur Sinn, wenn das ganze Stück oder zumindest dieser Teil auch in Moll geschrieben wurde. ;) Deswegen würde die Angabe "Gesang in Moll" keinen Sinn ergeben: sie wäre entweder überflüssig, wenn das Stück sowieso schon in Moll ist, oder sie wäre widersinnig, wenn es nicht in Moll ist.

Wenn du ohne Begleitung und ohne weitere Tonfolge ein a singst, dann ist es nicht Dur oder Moll, dann ist es einfach nur ein a. Das meinte antipasti.
Naja mit diesen Vortragsangaben könnte ich nicht arbeiten, kann mir auch nicht vorstellen wie das jemand können soll. Wie klingt schon traurig oder fröhlich oder ärgerlich oder oder.
Das wäre dann deine Interpretation. In dem Moment liegt es an dir. Und das ist teilweise von den Komponisten durchaus gewollt.

wäre demnach auch Mathematik die sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen beschäftigt etwas sehr emotionales. :rolleyes:
Du, ich kenn Mathefreaks, bei denen ist das so. :D

Außerdem scheint mir hier, dass das Wort Gefühl (Empfindung) mit dem Wort Gefühl (Einschätzung) gerade von euch beiden verwechselt wird.
Nö. ;)

Aber wir habe beide schon mehrmals betont, dass Gefühl im Sinne von Emotion im Gesang sowieso subjektiv ist.
 
Gesang im Moll gibt es nicht? :eek::confused:

Kannst du mir bitte erklären, was das da dann ist?

Natürlich gibt es Molltonleitern, die man singen kann. Aber: Jede Molltonart hat eine parallele Durtonart, zu der exakt die gleichen Töne passen. Du kannst die Töne der A-Moll-Tonleiter also auch zu C-Dur singen. Ob also etwas in Moll oder Dur gesungen wird, kann der Sänger nicht entscheiden. Wenn in sinem Notenblatt steht "traurig", dann kann er nicht sagen: OK - dann singe ich das in Moll. Die Leadstimme / Gesang ist allein gesehen ohne Tongeschlecht. Ob daraus Moll oder Dur wird, bestimmt der Komponist, in dem er die Meoldie mit Moll der Durakkorden unterlegt.


Naja mit diesen Vortragsangaben könnte ich nicht arbeiten, kann mir auch nicht vorstellen wie das jemand können soll. .

Ääääh - alle klassichen Sänger machen das. Müssen das können.

Wie klingt schon traurig oder fröhlich oder ärgerlich oder oder.

Ahaa - aber Sänger, die mit "Gefühl" singen,, wissen das eben und müssen ohne Probleme umsetzen können... Sogar Perfektionisten wie Mozart und Co haben sich dieser Fähigkeiten ihrer Musiker/Sänger bedient.

Ich verstehe aber, dass du damit nichts anfangen kanst. Ich wollte doch auch nur erläutern, dass du dich irrst, wenn du glaubst, dass der perfekte Gesang dann gelingt, wenn man den vorgesehenen Angaben folgt.

Denn wie du siehst, gibt es in der Musik keine klaren Angaben. Man muss ich also auf sein - sorry - Gefühl oder besser "Geschmack" verlassen.

Für die Popmusik gilt das ähnlich. Nur dass dort der Produzent aus dem Regieraum brüllt:" Ey, mach ma bißchen Dreck in die Stimme" oder so.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bell

In einem Punkt stimme ich dir absolut zu: Ein Sänger muss ein wenig schauspielen können (beim Publikum das Gefühl erwecken, dass der Sänger das Lied durchlebt, erfordert gewisse schauspielerische Fähigkeiten)

Ja, vor allem dann, wenn Du das Singen professionell betreibst - Du mußt es jederzeit parat haben.

Bei einem wesentlichen Punkt deines Absatzes bekomme ich allerdings Schwierigkeiten. Warum sollte sich ein/e gute/r Sänger/in auf der Bühne damit herumquälen MÜSSEN sich durch irgendwelche Fragmente einer toten Vergangenheit zu plagen?

Wieso plagen, und wieso tote Vergangenheit ? Was ich erlebt und gelebt habe, macht doch meine Persönlichkeit aus und das spiegelt sich wiederum in meinem Gesang. Das individuelle Timbre eben. Die persönliche Note. Man kann einen Song so oder so interpretieren - gerade Songs über zerbrochene Lieben sind da äußerst dankbar. Ich habe z.B. für das Finale des Songcontests so einen Klassiker gewählt, es gibt unzählige Versionen davon, auch ganz sanfte und traurige Versionen. Es ist nirgends notiert, wie man den Song singen muss. Man ist interpretatorisch also auf sich gestellt. Ich empfinde den Song auch als ironisch und habe versucht, das rüberzubringen. Und warum ? Weil es eben meine Erfahrung ist, daß man manche unsterblich geglaubte Liebe, ohne die man nicht leben zu können glaubt, eines Tages gar nicht mehr zurückhaben will.
Andere mögen das ganz anders empfinden und entsprechend anders interpretieren. Zum Glück gibt es ja diese stimmliche Vielfalt !

Einen perfekten, professionellen Sänger macht es auch aus, dass die Stimmung in der er sich zum Zeitpunkt des Auftritts befindet absolut egal ist, weil... wie du selber so wunderbar schön sagst, blockiert es den Sänger womöglich seinen Auftritt im Sinne des Publikums abzuliefern. Wenn ich mich nicht in irgendwelche Gefühle/Emotionen reinsteigere beim Singen sondern diese lerne zu beherrschen und darüber hinweg zu gehen (wie über ein am Boden gespanntes Seil das mich zum stolpern bringen könnte), dann bin ich ein professioneller Sänger. Dann ist es egal ob ich gut oder schlecht gelaunt bin. Dann kann ich jedes Programm zu jedem Zeitpunkt abliefern (zu jedem Zeitpunkt heißt nicht 24/7 sondern dann wenn Konzerte anstehen) ohne mir Gedanken machen zu müssen: Bin ich momentan in der Stimmung dafür oder nicht?

Da widerspreche ich Dir nicht. Es erfordert allerdings eine stabile Psyche und eine robuste Gesundheit. Viele sind am eigenen Perfektionsanspruch auch schon zerbrochen. Wir sind vielleicht Schauspieler, aber keine Automaten.

Eins interessiert mich jetzt sehr: wer ist für Dich ein perfekter Sänger/in ? Kannst Du ein paar Beispiele nennen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja mit diesen Vortragsangaben könnte ich nicht arbeiten, kann mir auch nicht vorstellen wie das jemand können soll. Wie klingt schon traurig oder fröhlich oder ärgerlich oder oder.

Oh. Ned gut. Ich guck mal in meinen Notenordner:

1. Lied Tempoangabe "Innig bewegt" (I Sing Holy)
2. Lied Tempoangabe "Munter" (Der Schmid von Robert Schumann, Romanzen und Balladen III)
ein paar "Maestoso", "Allegro", "Andante" etc.

Huch, die meisten geben sich gar nicht damit ab, ein Tempo anzugeben. Das muss man sich aus dem Text auch noch selber erschließen :eek:

Genauso Dynamikangaben, Verzierungen, Temposchwankungen etc - so ausführlich wie Schuhmann hat sich kaum wer die Mühe gemacht... Tscha, ist dann wohl Pech für die, die ein Lied nicht eigenständig interpretieren können :(
 
Moll oder Dur entsteht erst im Kontext, also durch weitere Instrumente, Backgroundgesang oder die Tonabfolge. Natürlich kann man innerhalb einer Molltonart singen. Aber das ergibt nur Sinn, wenn das ganze Stück oder zumindest dieser Teil auch in Moll geschrieben wurde. ;) Deswegen würde die Angabe "Gesang in Moll" keinen Sinn ergeben: sie wäre entweder überflüssig, wenn das Stück sowieso schon in Moll ist, oder sie wäre widersinnig, wenn es nicht in Moll ist.

Naja nachdem die Auswirkung von Moll auf die Psyche des Menschen wissenschaftlich recht genau analysiert wurde, wäre es ja wohl Blödsinn ein Lied in Dur zu komponieren und gleichzeitig vom Sänger zu erwarten: Ey du sing mal traurig

Er soll fröhlich (=DUR) traurig (=MOLL) singen? Wie? Nehmt ihr mich hier grade auf den Arm oder ist das ein Mysterium?

Natürlich gibt es Molltonleitern, die man singen kann. Aber: Jede Molltonart hat eine parallele Durtonart, zu der exakt die gleichen Töne passen. Du kannst die Töne der A-Moll-Tonleiter also auch zu C-Dur singen. Ob also etwas in Moll oder Dur gesungen wird, kann der Sänger nicht entscheiden. Wenn in sinem Notenblatt steht "traurig", dann kann er nicht sagen: OK - dann singe ich das in Moll. Die Leadstimme / Gesang ist allein gesehen ohne Tongeschlecht. Ob daraus Moll oder Dur wird, bestimmt der Komponist, in dem er die Meoldie mit Moll der Durakkorden unterlegt.


Nun aus oben angeführter Überlegung schließe ich, dass wohl kein Komponist dieser Welt ein Lied in Moll schreiben würde und vom Sänger verlangen könnte: Sing das grad mal eben fröhlich.

Das passt irgendwie nicht, genauso wenig umgekehrt.


Wieso plagen, und wieso tote Vergangenheit ? Was ich erlebt und gelebt habe, macht doch meine Persönlichkeit aus und das spiegelt sich wiederum in meinem Gesang. Das individuelle Timbre eben. Die persönliche Note. Man kann einen Song so oder so interpretieren - gerade Songs über zerbrochene Lieben sind da äußerst dankbar. Ich habe z.B. für das Finale des Songcontests so einen Klassiker gewählt, es gibt unzählige Versionen davon, auch ganz sanfte und traurige Versionen. Es ist nirgends notiert, wie man den singen muss. Man ist interpretatorisch also auf sich gestellt. Ich empfinde den Song auch als ironisch und habe versucht, das rüberzubringen. Und warum ? Weil es eben meine Erfahrung ist, daß man manche unsterblich geglaubten Lieben eines Tages gar nicht mehr zurückhaben will. .


Weil die Vergangenheit meistens tot ist da nicht mehr erlebbar oder? Lebendig ist nur das Empfinden der Gegenwart -> wir leben in die Zukunft nicht in die Vergangenheit. Was ich erlebt habe, interessiert mich nicht beim Auftritt, wenn ich das jedem und allen erzählen müsste, käm ich gar nicht mehr großartig dazu zu singen :rolleyes:

Nur weil ich mir irgendetwas vorstelle, muss die Außenwelt noch lange nicht erahnen können was grade in mir vorgeht. So weit sind wir glücklickerweise noch nicht. Also bleibt es für mich eine leere Phrase: Versetz dich in die Gefühle rein und dann passt das. Blödsinn -> nicht messbar, nicht umsetzbar

Also muss dein wie du sagst, sanftes Singen, über irgendetwas definiert werden. Das wäre dann wieder die Betonung: Wie stark betone ich einen Vokal/Konsonant/Eine Phrase, wie laut tue ich das und wie lange werden die Töne gehalten (lange angehaltene Töne vermitteln den Eindruck des bettelnden Flehens). Dass man die Arbeit eines Interpreten auf sich zu nehmen hat, habe ich nicht bestritten, allerdings sieht die anders aus als:

Jetzt stell ich mir mal vor ich wäre ganz schlimm doll traurig, dann weine ich n paar Tränchen auf der Bühne und singe dazu meinen Text und das Publikum wird mich lieben.

Es geht mehr um das Abschätzen von doch eher greifbaren, erfassbaren Werten: Lautstärke, Intensität (ich kann auch leise vor mich hinfluchen oder schimpfen, dabei ist der Tonfall aber trotzdem eher hart bzw. fest) als viel weniger darum irgendwelche Gefühle einzubringen.

@Bell

Ob es den perfekten Sänger/die perfekte Sängerin schlecht hin gibt, weiß ich nicht. Der Sänger von Arrowsmith jedoch beherrscht eine meiner Meinung nach wirklich hervorragende Technik und der von mir schon mehrfach erwähnte Roy Khan (von Kamelot) hatte eine klassische Ausbildung die man in seinem Gesang auf jeden Fall hört.

Oh. Ned gut. Ich guck mal in meinen Notenordner:

1. Lied Tempoangabe "Innig bewegt" (I Sing Holy)
2. Lied Tempoangabe "Munter" (Der Schmid von Robert Schumann, Romanzen und Balladen III)
ein paar "Maestoso", "Allegro", "Andante" etc.

Huch, die meisten geben sich gar nicht damit ab, ein Tempo anzugeben. Das muss man sich aus dem Text auch noch selber erschließen :eek:

Genauso Dynamikangaben, Verzierungen, Temposchwankungen etc - so ausführlich wie Schuhmann hat sich kaum wer die Mühe gemacht... Tscha, ist dann wohl Pech für die, die ein Lied nicht eigenständig interpretieren können :( .

Ich glaube irgendwie willst du mich nicht ganz verstehen, du scheinst dir jedenfalls ne Menge Mühe zu geben mich falsch zu verstehen. Natürlich kann jeder Mensch interpretieren. Interpretieren bedeutet aber für mich wie bereits schon gefühlte 5 Millionen Mal geschrieben etwas anderes als:

So jetzt bin ich mal traurig ... (hm wie ging das nochmal?)

Man kann durch Lautstärke, Intonation (Härte des Tons) und natürlich auch das Tempo interpretieren. Dies sind die einzig greifbaren, nachvollziehbaren Mittel. Niemand kann Traurigkeit gesanglich interpretieren, wenn er nicht dazu in der Lage ist. Die Vorstellung gleicht für mich irgendwie Hokus Pokus. Ohne Werkzeuge kann ich nichts interpretieren. Ich kann vielleicht während des Liedes mich in traurige Stimmung versetzen, deshalb klingt aber das Gesungene noch lange nicht so wie es soll. Deshalb ist es völlig müßig sich mit Gefühlen herumzuschlagen während des Auftritts. Gefühle zu interpretieren, geschicht als Lernprozess. -> Beobachtung (Mensch ist traurig... wie spricht er? Tonfall... (=Tonlage + Betonung + Lautstärke + Tempo)

PS: Zum Thema Dur und Moll (woher ich das wohl habe... wie gesagt es ist nicht meine Erfindung sondern physikalisch erwiesen welche unterschiedlichen Einflüsse DUR und MOLL auf die Psyche vermitteln)

http://de.wikipedia.org/wiki/Moll#Wirkung
 
Plague, werd doch nicht so polemisch. Die Debatte ist ziemlich interessant, ich fände es wirklich schade, wenn sich die Stimmung aufheizt.



Ich hab mal zwei Liedbeispiele herausgesucht:

http://www.youtube.com/watch?v=_U5Y5r__0N0

http://www.youtube.com/watch?v=pzxdLzAaKTo&feature=related


Beide Stücke sind in Dur angelegt. Findest du sie fröhlich? Ich finde sie beide sehr melancholisch.


Das Ganze ist viel zu komplex, als dass du Dur und Moll ordentlich in Schubladen einsortieren könntest. Es ist richtig, dass Dur tendenziell einen leichteren und Moll tendenziell einen schwermütigeren Charakter hat. Aber ich zitiere einfach mal aus dem von dir verlinkten Wiki-Eintrag:

<<Es ist in der abendländischen Musik verbreitet, Durtonarten vorwiegend als "fröhlich" und Molltonarten eher als "traurig" zu charakterisieren, wenngleich die Wahl des Tongeschlechts nicht allein ausschlaggebend für den Charakter eines Musikstückes sein muss. Auch wenn diese grobe Einteilung oft zutrifft, lassen sich zahlreiche Beispiele anführen, in denen die Charaktere der Tonarten mehrdeutig oder sogar genau entgegengesetzt wirken.>>


Ich verstehe das Bedürfnis nach einer gewissen ... Beherrschbarkeit, keine Frage. Aber Musik ist viel komplexer, als dass man mal eben ein paar Vokabeln lernen müsste. Will man alles auf physikalische und ggf. neurobiologische und psychologische Gesetzmäßigkeiten zurückführen, hätte man so viel zu tun, dass man nicht mehr zum Musizieren käme. :D

Musikalität heißt auch intuitiv mit Musik umgehen können.
 
Plague, werd doch nicht so polemisch. Die Debatte ist ziemlich interessant, ich fände es wirklich schade, wenn sich die Stimmung aufheizt.



Ich hab mal zwei Liedbeispiele herausgesucht:

http://www.youtube.com/watch?v=_U5Y5r__0N0

http://www.youtube.com/watch?v=ckbdLVX736U&feature=related


Beide Stücke sind in Dur angelegt. Findest du sie fröhlich? Ich finde sie beide sehr melancholisch.


Das Ganze ist viel zu komplex, als dass du Dur und Moll ordentlich in Schubladen einsortieren könntest. Es ist richtig, dass Dur tendenziell einen leichteren und Moll tendenziell einen schwermütigeren Charakter hat. Aber ich zitiere einfach mal aus dem von dir verlinkten Wiki-Eintrag:

<<Es ist in der abendländischen Musik verbreitet, Durtonarten vorwiegend als "fröhlich" und Molltonarten eher als "traurig" zu charakterisieren, wenngleich die Wahl des Tongeschlechts nicht allein ausschlaggebend für den Charakter eines Musikstückes sein muss. Auch wenn diese grobe Einteilung oft zutrifft, lassen sich zahlreiche Beispiele anführen, in denen die Charaktere der Tonarten mehrdeutig oder sogar genau entgegengesetzt wirken.>>


Ich verstehe das Bedürfnis nach einer gewissen ... Beherrschbarkeit, keine Frage. Aber Musik ist viel komplexer, als dass man mal eben ein paar Vokabeln lernen müsste. Will man alles auf physikalische und ggf. neurobiologische und psychologische Gesetzmäßigkeiten zurückführen, hätte man so viel zu tun, dass man nicht mehr zum Musizieren käme. :D

Intuitiv mit Musik umgehen ist Musikalität. Und die kann viel mehr wert sein als ein Schrank voller Schubladen.


Meine Stimmung heizt sich nicht auf sondern langsam wirds einfach anstrengend. Über 5 Seiten versuchen mir diverse Profis weis machen zu wollen, dass Musik bzw. Singen so funktioniert, dass man sich in irgend ne Situation aus der Vergangenheit versetzt ob fröhlich oder traurig und dann (und das sieht für mich einfach nach Zauberhandwerk aus, weil es keine Orientierung, keine Erklärung und keine zu Grunde liegenden Werkzeuge gibt dies zu erreichen) soll man plötzlich irgendwelche Gefühlsrichtungen im Gesang haben. Das hört sich für mich an wie Wasser ohne Transportmittel zu transportieren. Klar geht das, wenn man z.B. Wasser zu Gas verdampfen lässt, aber selbst hier braucht man Transportmittel (Rohre, außerdem benötigt man etwas um das Wasser zu erhitzen = Werkzeug). Genauso ist es (nach meiner Meinung) im Gesang. Man braucht "Transportmittel" um Gefühle in die Stimme, in den Gesang zu übertragen und diese sind eben nicht irgendwelche Vergangenheitserfahrungen. Mit Vergangenheitserfahrungen versetze ich mich vielleicht in eine andere Stimmung, singe ich aber ein Lied wird es nicht plötzlich Emotionen in der Stimme tragen. Dafür benötigt es eben Transportmittel, diese habe ich bereits oben beschrieben.

Wenn ich deinen Vergleich heran ziehen darf: Es wäre dann kein Schrank ohne Schubladen sondern ein Schrank ohne Raum im Inneren.

PS: Bitte ThePlague. Das The soll darauf hinweisen, dass nicht irgend eine Plage gemeint ist sondern eine ganz bestimmte :)

Beispiele in einer anderen Sprache als Englisch oder Deutsch wären besser. Wenn man den Text versteht, interpretiert man die Töne autmatisch auf eine bestimmte Weise.

Außerdem sind DUR und MOLL auch nur Anhaltspunkte. Es hängt ja auch noch sehr viel von der Tonlage ab in der etwas präsentiert wird. Habe ich weiter oben schon irgendwo geschrieben.

Das zweite Lied von denen die du gepostet hast, hört sich für mich übrigens durchaus fröhlich an. Einfach mal den Text bei Seite lassen.
 
Meine Stimmung heizt sich nicht auf sondern langsam wirds einfach anstrengend.
Du hast eine Frage gestellt und du hast Antworten von mehreren, sehr bemühten und geduldigen Menschen bekommen. Wenn das jetzt dein Fazit ist, finde ich es das uns gegenüber sehr unfair und respektlos.

Wenn du die Scheuklappen abnimmst, wirst du auf den letzten fünf Seiten sehr viel sinnvolle Hinweise und Tipps finden. Aber du musst auch bereit sein, dich damit auseinanderzusetzen. Das Transportmittel das du suchst, ist, deine Stimme so flexibel gebrauchen zu können, wie du es benötigst oder möchtest. Du nimmst Unterricht und bist auf einem guten Weg. Was dir fehlt ist nicht das Transportmittel, sondern das Navi.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Sänger von Arrowsmith jedoch beherrscht eine meiner Meinung nach wirklich hervorragende Technik

Arrowsmith ? :confused: Du meinst Steven Tyler von Aerosmith ? Ja, der Mann ist ein unglaublicher Sänger, auf jeden Fall. Roy Khan finde ich auch super. Für meinen Geschmack allerdings einen Tick zu manieriert, zu kalkuliert und ein bißchen zu pathetisch alles, aber das gehört zu diesem Metal-Genre halt dazu. Trotzdem mag ich persönlich Tyler lieber. Der ist mehr "raw and dirty". Aber beide super, keine Frage. Sind das Deine Vorbilder ?

EDIT: ich sehe gerade, hier überschlagen sich die Ereignisse ;) Ja also, The Plague, es ist Dir doch unbenommen, Dir dein eigenes Transportmittel für deinen Gesang zu suchen. Ich könnte so niemals an die Sache herangehen, aber mein Horizont ist weit genug, um zu begreifen, daß mein Weg nicht für alle der richtige sein muß. Und ich wünsch Dir Glück und Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich die Menschen dir mir geantwortet haben nicht schätzen und respektieren würde, würde ich hier nicht immer wieder was dazu posten obwohl wir uns schon längst von der Ausgangsfrage weg bewegt haben. Die letzten Seiten gings nur noch darum wie kriege ich Gefühl in die Stimme.

Das Anstrengende ist nun daran, dass es zwei Fronten gibt:

Front A) Versetz dich in eine traurige Situation in Gedanken, dann bist du auch traurig und deine Stimme klingt traurig
Front B) Man kann Gefühl durch Technik in die Stimme bekommen unter anderem auch durch Berücksichtigung der Klangfamilien DUR und MOLL

Ich bin kein emotionaler Typ und könnte so nie arbeiten, weils einfach nicht mein Stil ist und ich es als dem Publikum gegenüber als unfair betrachte ihnen etwas auf der Bühne vorzuweinen damit sie Gefühle in den Gesang interpretieren. Mir muss man Werkzeuge in die Hand geben mit denen man arbeiten kann. Wenn diese Diskussion hier zu etwas gut war, dann dazu, dass ich Schritt für Schritt entdeckt habe was diese Werkzeuge sein können.

Roy Khan ist eben ein perfektes Beispiel für mich, wenn ich einen perfekten Sänger angeben müsste der es schafft im Gesang technische Werkzeuge zu verwenden um beim Publikum den Eindruck von Emotion zu vermitteln. Natürlich arbeitet er auch ein wenig mit Tricks (bindet das Publikum ein und solche kleinen aber feinen Sachen) aber er schreibt dem Publikum nicht vor was es zu empfinden hat, täuscht keine Emotionen vor sondern wie gesagt, beherrscht einfach sein technisches Repertoire. Doch könnte wohl niemand ernsthaft behaupten, dass sein Gesang gefühllos klingt (hier ist eben der Zuhörer der Interpret).
 
Steven Tyler von Aerosmith ist sicherlich ein begnadeter Sänger, aber nicht wegen seiner Technik, die alles andere als perfekt ist, sondern wegen seiner Bühnenpräsenz und seiner Fähigkeit alles in einen Song reinzulegen, vor allem Gefühl. Z.B. hier:

http://www.youtube.com/watch?v=8v626CMvM5Q&feature=related

Dafür hat er sich seine Sprechstimme schön kaputt gesungen, hört man schön hier im Interview.

http://www.youtube.com/watch?v=fjHVeOHXBR4

Und das kommt nicht von perfekter Technik, sondern vom Überbeanspruchen als Stilmittel (Schreien, Anzerren usw.) Das heißt zugunsten des Ausdrucks hat er sich um perfekte Technik nicht geschert. Außerdem ist das Rock da kommt es drauf an die Sau rauszulassen, die Sau kommt aber erst, wenn man sich öffnet. Vor allem seinen eigenen Gefühlen.
 
Ach zu Steven Tyler meinte jemand den ich kenne und von dem ich weiß, dass er im Musik Business arbeitet, dass er eine sehr gutes Gesangstechnik besäße.

Sehe ich also nicht als Feuer ins Öl gießen. Wären wir bei Roy Khan :D
 
Also muss dein wie du sagst, sanftes Singen, über irgendetwas definiert werden. Das wäre dann wieder die Betonung: Wie stark betone ich einen Vokal/Konsonant/Eine Phrase, wie laut tue ich das und wie lange werden die Töne gehalten (lange angehaltene Töne vermitteln den Eindruck des bettelnden Flehens). Dass man die Arbeit eines Interpreten auf sich zu nehmen hat, habe ich nicht bestritten, allerdings sieht die anders aus als:

Jetzt stell ich mir mal vor ich wäre ganz schlimm doll traurig, dann weine ich n paar Tränchen auf der Bühne und singe dazu meinen Text und das Publikum wird mich lieben.

Wenn ich mir vorstelle, ich sei traurig, werde ich ein Lied auch entsprechend singen. Ob ich das dann auch über das Aufnahmegerät transportiert bekomme, ist nochmal eine andere Frage.

Ich glaube irgendwie willst du mich nicht ganz verstehen, du scheinst dir jedenfalls ne Menge Mühe zu geben mich falsch zu verstehen.
Du glaubst verkehrt. Ich verstehe Dich nicht, darin sind wir uns einig, aber an meinem Wollen liegt das nicht.

Genauso ist es (nach meiner Meinung) im Gesang. Man braucht "Transportmittel" um Gefühle in die Stimme, in den Gesang zu übertragen
Aber der Gesang ist doch genau das Transportmittel, um irgend eine Aussage an das Publikum zu übermitteln :confused:
Beispiele in einer anderen Sprache als Englisch oder Deutsch wären besser. Wenn man den Text versteht, interpretiert man die Töne autmatisch auf eine bestimmte Weise.
Ach?! Also doch?!
 
Sehe ich also nicht als Feuer ins Öl gießen. Wären wir bei Roy Khan :D

... den finde ich, wie gesagt, schon arg pathetisch (hab mir eben ein paar mehr Sachen von Kamelot angehört). Aber Klappern gehört zu diesem Metalhandwerk ;)

Und er kann wahrscheinlich, so wie Du es forderst, immer auf dem gleichen Qualitätslevel singen, weil er genau weiß, was er da tut. Das macht diesen Gesangsstil aber eben einen Tick zu vorhersehbar.
 
Wenn ich mir vorstelle, ich sei traurig, werde ich ein Lied auch entsprechend singen. Ob ich das dann auch über das Aufnahmegerät transportiert bekomme, ist nochmal eine andere Frage.


Du glaubst verkehrt. Ich verstehe Dich nicht, darin sind wir uns einig, aber an meinem Wollen liegt das nicht.


Aber der Gesang ist doch genau das Transportmittel, um irgend eine Aussage an das Publikum zu übermitteln :confused:

Ach?! Also doch?!

Zu deiner ersten Aussage: Ob dir das gelingt, kann ich nicht beurteilen, wenn doch, dann verwendest du die Transportmittel, welche dafür nötig sind Emotionen in die Stimme zu übertragen wohl doch allerdings unbewusst.

Zu deiner letzten Aussage: Ach also doch

Einfache Frage: Habe ich das Lied vorhin auf Youtube angehört oder in dem Moment gesungen? Korrekt, ich war das Publikum, dessen Aufgabe es, wie ich geschrieben habe, ist, Gefühle in den Gesang bzw. in das Werk als Ganzes zu interpretieren.

---------- Post hinzugefügt um 19:48:51 ---------- Letzter Beitrag war um 19:45:07 ----------

... den finde ich, wie gesagt, schon arg pathetisch (hab mir eben ein paar mehr Sachen von Kamelot angehört). Aber Klappern gehört zu diesem Metalhandwerk ;)

Und er kann wahrscheinlich, so wie Du es forderst, immer auf dem gleichen Qualitätslevel singen, weil er genau weiß, was er da tut. Das macht diesen Gesangsstil aber eben einen Tick zu vorhersehbar.

Wenn du ihn pathetisch findest, ist das DEIN eigenes subjektives Empfinden. Beim Hören tust du genau das was auch deine unbewusste Aufgabe ist: Du interpretierst den Gesang.

Von den Liedern die ich von ihm live kenne, singt er konstant auf dem selben sehr sehr hohen qualitativen level und ja korrekt er weiß genau was er da tut. Während du es wohl als vorhersehbar empfindest, empfinde ich es z.B. wiederum als professionell. Man weiß, was man von seiner Stimme erwarten kann, Qualität auf aller höchstem Niveau.

Eben genau deshalb, weil man von ihm immer wieder eine sehr sehr hohe Qualität erwarten kann, bleibt es spannend und wertvoll sich den Gesang anzuhören.

PS: Ich schätze mal, dass du dir Live Aufnahmen von ihm anhörst und keine Studioaufnahmen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Roy Khan mag ich nicht, der singt mir zu steril. ;)
Zum Gefuehl gehoert eben auch immer der Zuhoerer, der seine Gefuehle und Erfahrungen mit dem Saenger abgleicht. Geschmackssache sozusagen.
So unterschiedlich wie Du finde ich die zwei von Dir betonten Positionen aber nicht, ThePlague, eher ergaenzen sie sich. Dur oder Moll ist ja klar eine kompositorische Komponente. Trotzdem werden zwei unterschiedliche Saenger das selbe Stueck unterschiedlich betonen und vielleicht sogar unterschiedliche Gefuehle beim Hoerer verursachen. Schauspielen kann man eben auch mit der Stimme und je perfekter und genauer die sich an die "perfekte" Gesangstechnik haelt, desto steriler und unpersoenlicher wird es auch.
Deswegen findet man ja auch halb-gesprochene, geschriehene, lachende, belustigte, schluchzende Passagen in Stuecken. Oder eben subtiler so dass man es fast unbewusst im Klang registriert.
KLar ist das "gemacht" und wird nicht immer zu 100% durchlebt und man kann das lernen. Aber da muss man erstmal hinkommen und dafuer sind die Hinweise hier im Thread gedacht. Wenn man eben nicht weiss, wie man so einen belustigten Klang hibekommt, dann hilft es als erster Anhaltspunkt sich in die Situation hineinzuversetzen.
Und ein stueckweit macht das auch jeder professionelle Saenger auch beim 100sten Mal noch.

edit: hat sich teils ueberschnitten.
 
Roy Khan mag ich nicht, der singt mir zu steril. ;)
Zum Gefuehl gehoert eben auch immer der Zuhoerer, der seine Gefuehle und Erfahrungen mit dem Saenger abgleicht. Geschmackssache sozusagen.
So unterschiedlich wie Du finde ich die zwei von Dir betonten Positionen aber nicht, ThePlague, eher ergaenzen sie sich. Dur oder Moll ist ja klar eine kompositorische Komponente. Trotzdem werden zwei unterschiedliche Saenger das selbe Stueck unterschiedlich betonen und vielleicht sogar unterschiedliche Gefuehle beim Hoerer verursachen. Schauspielen kann man eben auch mit der Stimme und je perfekter und genauer die sich an die "perfekte" Gesangstechnik haelt, desto steriler und unpersoenlicher wird es auch.
Deswegen findet man ja auch halb-gesprochene, geschriehene, lachende, belustigte, schluchzende Passagen in Stuecken. Oder eben subtiler so dass man es fast unbewusst im Klang registriert.
KLar ist das "gemacht" und wird nicht immer zu 100% durchlebt und man kann das lernen. Aber da muss man erstmal hinkommen und dafuer sind die Hinweise hier im Thread gedacht. Wenn man eben nicht weiss, wie man so einen belustigten Klang hibekommt, dann hilft es als erster Anhaltspunkt sich in die Situation hineinzuversetzen.
Und ein stueckweit macht das auch jeder professionelle Saenger auch beim 100sten Mal noch.

edit: hat sich teils ueberschnitten.

Wie gesagt, es geht hier nicht um persönliche Vorlieben. Ich finde seinen Gesangsstil perfekt, weil er es wahrscheinlich ohne sich in die Situationen zu versetzen (bei vielen Liedern die er singt, ist das auch schwer bis gar nicht möglich) dem Publikum suggerieren kann, dass eine gewisse Emotionalität in seinem Gesang ist. Außerdem ist es ja wohl unbestritten, dass Kamelot ne verdammt große Zahl von Fans bzw. Hörern hat die seine Stimme grade wegen seiner Perfektion zu schätzen wissen.

Grade für nicht so Erfahrene Sänger finde ich es gefährlich ihnen zu vermitteln: Versetz dich einfach mal in die Situation die in deinem Lied vorkommt dann wird dein Gesang das auch zum Ausdruck bringen können. Ich habs probiert und bei mir funktioniert es ganz offensichtlich nicht. Bei erfahreneren Sängern könnte es vielleicht funktionieren, aber auch nur, wenn sie die Werkzeuge kennen mit denen sie es dem Publikum ermöglichen können Emotionen in den Gesang zu interpretieren. Diese Techniken nutzen sie dann auch, aber eben unterbewusst.

Vom Reinversetzen in die Situationen welche man im Gesang zum Ausdruck bringen möchte, (stelle ich mir vor) wird der Körper und die Stimme darauf vorbereitet von diesen Werkzeugen Gebrauch zu machen.
 

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