Mehrere Gesangslehrer zur gleichen Zeit

  • Ersteller ThePlague
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was nicht heißen soll, dass der mann nicht singen kann !!!!!

DAS hab ich auch nicht behauptet - das kann er zweifelsohne. Trotzem schalte ich bei Naidoo um, ich mag einfach keinen Kitsch - es berührt mich nicht ;)

---------- Post hinzugefügt um 17:25:43 ---------- Letzter Beitrag war um 17:24:50 ----------

Bei Männern kann das auch sehr sexy sein ;-)

Stimmt - beim argentinischen Tango und beim Flamenco schluchzen die Männer und es ist sehr erotisch.
 
Bist DU Schauspieler? Ich denke, das "Problem" (dass du ja nicht zu haben scheinst) ist etwas komplexer- ein Schauspieler ist ein eben solcher, weil ihn die Situation und das Empfinden der Person, die er verkörpert, interessiert. Das heißt,e s geht letzten Endes wirklich um Emotion. Der Umgang damit is das, was wirklich wichtig ist.
Ich finde, als Sänger sollte man dieses Interesse auch haben, aber:
Bei einem Song kommt die Musik als Emotionen-auslösender Faktor zum Text dazu. Das allein ruft beim Zuhörer schon Emotionen hervor.
UND ICH WILL AUF DER BÜHNE KEINEN SÄNGER SEHEN, BEI DEM DIE MUSIK ABSOLUT NICHTS AUSLÖST.
Da der Text eines SOngs nicht immer als Schauspielvorgang fungieren kann (einfach, weil ich singe und nicht spreche, und weil ich ein musikalisches Gerüst habe mit rhytmischen Vorgaben, Takt, vorgeschrieben Pausen usw.) muss ich mich da halt irgendwie einfügen. Mir ist es also völlig egal, wie XY seine Töne hingeschmettert bekommt, solange er es kann. aber der Spaß daran, mit Musik etwas zu vermitteln, MUSS da sein, sonst verliere ich das interesse. Sonst müsste sich ja keiner auf die Bühne stellen.

Was , und da muss ich THE PLAGUE rechtgeben, für mich zählt, ist das endprodukt- wenn jemand überzeugend so tun kann, als ob er spaß am singen hätte, ohne es zu haben, so sei es. ich frage mich nur, wieso so jemand dann nicht Betriebswirt geworden ist.

Und ich will auf der Bühne keinen Sänger sehen der wegen nem traurigen Lied anfängt rumzuheulen. Nicht was beim Sänger die Musik auslöst zählt, sondern einzig und alleine wie das Publikum den Gesang interpretiert.

Natürlich interessieren sich Schauspieler für das Gefühlsleben der Personen die sie verkörpern sollen. Das heißt aber nicht, dass sie diese Emotionen empfinden sondern sie lernen sie darzustellen. Das ist der Unterschied auf den ich die ganze Zeit hinaus möchte. Es geht nicht darum selber emotional zu sein, sondern darum, dass das Publikum denkt, dass der Sänger das Lied emotional betont. Damit das gelingt, ist das wichtig was ich in einem vorhergehenden Post erwähnt habe. Sich mit den Gefühlen (da man Sänger ist) Klang mäßig auseinander zu setzen.

- Was passiert mit meiner Stimme, wenn ich Emotion xyz imitieren soll, welche Klangmuster sind davon in meinem Gehirn gespeichert und wie lassen sie sich umsetzen

Wenn jemand auf der Bühne steht und kein Wort spricht aber etwas empfindet, wird das Publikum nicht wissen können, was es ist, das der Darsteller empfindet. Genau darum ist es so wichtig sich bewusst zu werden welche Klang- und Intonationsmuster verschiedene Gefühle aufweisen.

Natürlich muss die Darstellungskunst für den Darsteller der auf der Bühne auftreten will einen Sinn machen, sonst würde es wohl kaum einer tun. Gründe warum dies sinnhaft sein kann, gibt es aber geschätzt so viele wie es verschiedene Sänger/Sängerinen weltweit gibt die öffentlich auftreten.
 
Was , und da muss ich THE PLAGUE rechtgeben, für mich zählt, ist das endprodukt- wenn jemand überzeugend so tun kann, als ob er spaß am singen hätte, ohne es zu haben, so sei es. ich frage mich nur, wieso so jemand dann nicht Betriebswirt geworden ist.

Ich glaube nicht, daß jemand, der singt und dabei nur so tut als habe er Freude am sängerischen Ausdruck am Ende wirklich berühren kann.

Der (Selbst)Ausdruck ist doch der erste Motivationsgrund, sich überhaupt mit dem Singen einzulassen.

Es ist im übrigen auch überhaupt nicht so, daß man sich erst irgendwie künstlich in ein Gefühl hineinsteigert, um dann ein entsprechendes Lied zu singen zu können. Das Gefühl kommt mit dem Song. Sonst könnte man ja kaum unterschiedliche Songs mit ganz verschiedenen Gefühlslagen hintereinander an einem Abend singen. Vorausgesetzt man ist grundsätzlich offen dafür, diesen Gefühlen, die die Songs beinhalten Ausdruck zu geben. Der Song gibt sozusagen die Richtung vor, die Musik, der Text, die Harmonik, die Rhythmik.
 
Das witzige ist doch, dass Du bis auf ein paar Nuancen und Begriffsreitereien der selben Meinung wie antipasti bist. Man hier wirklich gut mitverfolgen, wie gerade er sich Muehe gibt auf Dich einzugehen und die Begrifflichkeiten in eine fuer Dich akzeptable Form zu bringen. (Wie viele andere uebrigens auch. )
Und alles was dann kommt ist ein ums andere mal: "NEIN! NEIN! GANZ ANDERS! HIER! DESHALB: (Selbsverstaendlichkeit Nummer 1), UND DESHALB: ( laengst geklaerte Selbstverstaendichkeit Nummer 2), und dann kann ich uebrigens gar nicht verstehen, warum mir immer wieder gesagt wird meinem Gesang fehlt das gewisse Etwas. Die Leute sollen das gefaelligst so sehen wie ich!"
Ehrlich gesagt habe ich ein bisschen das Gefuehl es hier mal wieder mit einem Fall von akuter Rechthaberitis zu tun. ;)

Auch wenn das jetzt nicht vertont war bzw. maximal in meinen eigenen Gedanken, habe ich deinen Text emotional interpretiert und bin zu folgendem emotionalen Ergebnis gekommen: Lachen

Nein es geht mir nicht um Rechthaberei sondern darum, dass Menschen immer wieder dazu neigen sich an Begriffe zu klammern wie Gefühle, Emotionen. Alles Begriffe die leere Phrasen darstellen, ohne Inhalt sind, nicht nachvollziehbar, nicht definierbar nicht verständlich sind. Und das Schlimmste von allen: Man kann sie nicht erzeugen, weil man nie gelernt hat wie es funktioniert. Ich kann keinen traurigen Klang in meine Stimme bringen, wenn ich nicht weiß wodurch diese Trauer in der Stimme definiert wird, was da mit dem klanglichen Muster passiert und wie ich das gezielt erreichen kann.

---------- Post hinzugefügt um 17:36:07 ---------- Letzter Beitrag war um 17:33:45 ----------

Bei Männern kann das auch sehr sexy sein ;-)

Das mag vielleicht dein Geschmack sein, ich hingegen stehe nicht auf son weichgewaschenes Wischiwaschi. Dann ist es eben nicht der Song der die Zuhörer berührt sondern wie ich in einem der vorhergehenden Posts geschrieben habe die emotionale Verbundenheit mit dem Leid des Künstlers. Das hat dann imho nichts mit Gefallen am Gesang sondern emotionaler Solidarität zu tun. Das darf niemals das Ziel eines professionellen Sängers sein.
 
Und ich will auf der Bühne keinen Sänger sehen der wegen nem traurigen Lied anfängt rumzuheulen. Nicht was beim Sänger die Musik auslöst zählt, sondern einzig und alleine wie das Publikum den Gesang interpretiert.

Wir sind uns also darin einig, daß das Publikum emotional berührt werden will?

Auch deine Vorbilder, ThePlague sind auffallend emotionale Künstler, manche nennen sie sogar pathetisch und kitschig. Du sagst: Tolle Technik, gefällt mir.

Ich gebe dir recht, wenn du sagst, daß ein Künstler nicht jeden Abend in gleichem Maße von allem berührt sein kann. Bell hat das ebenfalls bestätigt und andere auch. Aber der Emotionsgrund ist trotzdem da. Ich denke, es ist umgekehrt, so wie ich vorhin schon versuchte auszudrücken: Der Song gibt der Sängerin den Input - Die Sängerin transportiert das nach Draußen. Und das oft in stark übertriebener Weise, denn sonst kommt beim Publikum nichts an. Ich erlebe das oft, daß SchülerInnen sagen, sie hätten aber schon ganz viel empfunden, es kommt aber fast noch gar nichts bei mir an. Du als Künstler musst alle Gefühle übertreiben. Und jetzt frage ich dich, wie du das hinbekommen willst ohne daß es dich selber auch ein klein wenig berührt? Du willst allen erstes sagen, daß du ganz kalt bleibst und einzig an dein technisches Handwerkszeug denkst während du das Publikum tief in der innersten Seele ansprechen willst??

In der Tat gibt es auch gesangstechnische bzw. stilistische Mittel, um die gewünschten Gefühle überhaupt (zum Publikum) transportieren zu können. Ich unterrichte u.a. viel Musical und für Musical ist eine gewisse Plakativität typisch, die sich z.B. darin äußert, daß sehr direkt gesungen wird mit breitem Sound, daß Worte sehr stark (über)betont werden, daß Vokale laaaaaaaaange ausgesungen werden und lauter solche Sachen. Das kann man lernen und muss man lernen, wenn man Musical überzeugend singen will. Die SchülerInnen haben dann zunächst oft mit Peinlichkeit zu kämpfen, weil sie sich erst überwinden müssen, die Songs in einer Weise zu singen, die sie selber als übertrieben empfinden. Es geht aber nicht anders, denn sonst kommt nichts rüber.

Es ist schwer nachzuempfinden, wenn jemand sagt: Ja, ich lerne das alles technisch herzustellen, aber selber empfinde ich dabei NICHTS. Verstehst du, was ich meine? Das ist als würdest du sagen, du schwimmst im Meer wirst selber dabei aber auf keinen Fall nass.

Shana
 
Ich denke, es ist umgekehrt, so wie ich vorhin schon versuchte auszudrücken: Der Song gibt der Sängerin den Input - Die Sängerin transportiert das nach Draußen. Und das oft in stark übertriebener Weise, denn sonst kommt beim Publikum nichts an. Ich erlebe das oft, daß SchülerInnen sagen, sie hätten aber schon ganz viel empfunden, es kommt aber fast noch gar nichts bei mir an. Shana

Dafür liebe ich dich. Denn genau mit dieser Aussage bestätigst du das was ich die ganze Zeit über schreibe. Es geht nicht darum was der Sänger/die Sängerin empfindet. Es geht darum wie gut jemand im Umgang mit den Werkzeugen ausgebildet ist die dafür nötig sind, dass beim Publikum der Eindruck entsteht, dass der Gesang emotional ist. :great:

Nein ich will dir damit sagen, dass es absolut Wumpe ist was ich beim Wiedergeben des Songs empfinde. Es kommt einzig und alleine darauf an wie gut ich dazu in der Lage bin den Klang zu imitieren der beim Publikum für das jeweilige Gefühl steht das ausgedrückt bzw. vermittelt werden soll. :)

Also: Auch wenn ich dabei absolut überhaupt nichts empfinde, außer Spaß daran zu singen und auf der Bühne zu stehen, aber genug Erfahrung habe und genug Skill habe mit meiner Stimme so zu arbeiten wie ich das möchte, wird mir das Publikum meinen Gesang als emotional abkaufen.
 
Es ist schwer nachzuempfinden, wenn jemand sagt: Ja, ich lerne das alles technisch herzustellen, aber selber empfinde ich dabei NICHTS. Verstehst du, was ich meine? Das ist als würdest du sagen, du schwimmst im Meer wirst selber dabei aber auf keinen Fall nass.

Shana


ThePlague hast du meinen Beitrag ganz gelesen?


Darf ich dich mal was persönliches fragen?
Empfindest du eigentlich als Zuhörer etwas bei Roy Kkans Gesang oder bemerkst du daran wirklich nur die tolle Gesangstechnik?
 
Nein ich will dir damit sagen, dass es absolut Wumpe ist was ich beim Wiedergeben des Songs empfinde. Es kommt einzig und alleine darauf an wie gut ich dazu in der Lage bin den Klang zu imitieren der beim Publikum für das jeweilige Gefühl steht das ausgedrückt bzw. vermittelt werden soll. :)

Also: Auch wenn ich dabei absolut überhaupt nichts empfinde, außer Spaß daran zu singen und auf der Bühne zu stehen, aber genug Erfahrung habe und genug Skill habe mit meiner Stimme so zu arbeiten wie ich das möchte, wird mir das Publikum meinen Gesang als emotional abkaufen.

Da hast Du nicht unrecht.
Mal ein Beispiel aus der Praxis: morgen abend habe ich einen gig, ziemlich piekfeines Event, die engagieren uns bereits zum zweiten Mal, bezahlen die Künstler recht gut und erwarten im Gegenzug von uns, daß der Abend perfekt läuft.
Wir sollen morgen viel brasilianische Musik spielen, von der leichten, unbeschwerten Sorte, ein paar Cole-Porter-Nummern, Dinnerjazz.
Ich bin momentan aber nicht gut drauf. Um nicht zu sagen: ich bin absolut nicht in der Stimmung für fröhliche Musik. Ich kann die Emotion aber durchaus herstellen.
Ich weiß nicht, was Ihr in so einer Situation machen würdet, aber bei mir funktioniert das. Und wie es in meinem Innern tatsächlich aussieht - jede Wette, das merkt kein Schwein.
Es kann durchaus sein, daß ich in viel besserer Stimmung bin, wenn der gig gelaufen ist. Und zwar nicht nur wegen des Zuwachses auf meinem Konto ;) - nein, weil Singen etwas Emotionales IST und garantiert meine Laune heben wird, weil ich es letztendlich liebe zu singen und auf der Bühne zu stehen, egal wie ich gerade drauf bin.

Meinst Du vielleicht sowas Ähnliches, ThePlague ? Daß ein Sänger nicht Sklave seiner Befindlichkeiten sein sollte ?
 
Zuletzt bearbeitet:
ThePlague hast du meinen Beitrag ganz gelesen?


Darf ich dich mal was persönliches fragen?
Empfindest du eigentlich als Zuhörer etwas bei Roy Kkans Gesang oder bemerkst du daran wirklich nur die tolle Gesangstechnik?

Ja, ziehe es aber vor mich auf die Stelle zu beziehen die das Wesentliche zum Ausdruck bringt.

Das mit dem Meer habe ich wohl überlesen, macht aber in diesem Zusammenhang für mich auch keinen Sinn :gruebel:

Denn das was nass wird, ist der Gesang im übertragenen Sinne und das Meer sind die Werkzeuge die ich erlernen muss meinen Gesang so darzustellen, damit das Publikum ihn als emotional interpretiert. Das Schwimmen das ich dabei erlernt habe, stellt den Eindruck dar den mein Gesang beim Publikum erweckt.

---------- Post hinzugefügt um 18:03:24 ---------- Letzter Beitrag war um 18:02:09 ----------

Da hast Du nicht unrecht.
Mal ein Beispiel aus der Praxis: morgen abend habe ich einen gig, ziemlich piekfeines Event, die engagieren uns bereits zum zweiten Mal, bezahlen die Künstler recht gut und erwarten im Gegenzug von uns, daß der Abend perfekt läuft.
Wir sollen morgen viel brasilianische Musik spielen, von der leichten, unbeschwerten Sorte, ein paar Cole-Porter-Nummern, Dinnerjazz.
Ich bin momentan aber nicht gut drauf. Um nicht zu sagen: ich bin absolut nicht in der Stimmung für fröhliche Musik. Ich kann die Emotion aber durchaus herstellen. Dazu muß ich mich nur in andere Zeiten zurückbeamen.
Ich weiß nicht, was Ihr in so einer Situation machen würdet, aber bei mir funktioniert das.

Allerdings musst du dabei nicht das empfinden was du ausdrucken willst sondern nur dich daran erinnern wie die Stimme funktioniert wenn du das empfinden würdest.
 
Es kann durchaus sein, daß ich in viel besserer Stimmung bin, wenn der gig gelaufen ist. Und zwar nicht nur wegen des Zuwachses auf meinem Konto ;) - nein, weil Singen etwas Emotionales IST und garantiert meine Laune heben wird, weil ich es liebe zu singen und auf der Bühne zu stehen, egal wie ich gerade drauf bin.

Das ist es was ich sagen wollte. Du bist zwar nicht in der gleichen Ausgangsstimmung wie diese Songs. Aber die Songs und der frohe Gesang werden sich emotional auf dich auswirken. und wenn es nur so ist, daß du WÄHREND des gigs etwas von der Unbeschwertheit der Songs empfindest. Danach kommen deine Sorgen möglicherweise sofort zurück und auch davor denkst du: heute hab ich grad gar keine Lust. Aber während des Gigs stellst du dich auf Unbeschwertheit um und empfindest auch diese Unbeschwertheit. Oder?

---------- Post hinzugefügt um 18:15:43 ---------- Letzter Beitrag war um 18:12:29 ----------

ThePlague darf ich dich nochmal an die Frage erinnern:

Empfindest DU etwas Emotionales während du Musik hörst, z.B. Roy Khan? Kannst du dir z.B. etwas darunter vorstellen, wenn Bell ihn "pathetisch" nennt, weißt du, was sie damit meinen könnte? Oder ist das für dich komplett ungreifbar?
 
Wir haben unterschiedliche Meinungen,.

Das ist wieder einer deiner vielen Irrtümer, von denen es hier nur so wimmelt.

Das witzige ist doch, dass Du (...) der selben Meinung wie antipasti bist.

DANKE DANKE DANKE ... .. dass es jemand erkannt hat... so weiß ich, dass es nicht an mir liegt und er meine Kommentare tatsächlich nicht versteht.

Es gibt wohl Menschen, die sind so mit damit beschäftigt, eine andere Meinung zu haben, dass sie gar nicht merken, wenn ihnen gar nicht widersprochen wird. Auch n schönes Hobby.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja. Ich nehme an, bei Dir ist das auch so, oder ?

Ja, gewissermaßen.
Unsere Songs sind ja meist eher melancholisch und weniger unbeschwert ;-) Ich stelle mich dann um auf Melancholie, Liebeskummer und Weltschmerz - obwohl ich zur Zeit mit dem Leben voll zufrieden bin. Ich kann aber trotzdem ausdrücken, was ich empfunden habe als ich die Songs geschrieben habe. Manche Songs erzählen auch von totaler Verliebtheit oder haben was verrückt-verspieltes oder es gibt Songs, die aus der Sicht einer anderen Person geschrieben sind, einer historischen Person zum Beispiel. Das versetzt mich dann auch in die entsprechenden Gefühle, die ich mir bei dieser Person vorstellen würde.

Nach und vor dem Auftritt oder der Probe bin ich aber nur ich selbst. Und währenddessen eigentlich auch. Die Songs beeinflussen meine Gefühle während des Singens, aber ich spiele das nicht, ich bleibe ich selbst.

Shana
 
DANKE DANKE DANKE ... .. dass es jemand erkannt hat... so weiß ich, dass es nicht an mir liegt und er meine Kommentare tatsächlich nicht versteht.

Ich denke schon die ganze Zeit, daß wir alle mehr oder weniger exakt dasselbe meinen.
 
Ja, außer ThePlague
 
Stimmt - beim argentinischen Tango und beim Flamenco schluchzen die Männer und es ist sehr erotisch.

Muss gerade an die Beschreibung einer Bekannten denken, die mich immer zum Schmunzeln bringt: "Spanier sterben immer ein bisschen beim Singen."
Allerdings musst du dabei nicht das empfinden was du ausdrucken willst sondern nur dich daran erinnern wie die Stimme funktioniert wenn du das empfinden würdest.

Nein. Darüber, dass man sich bewusst für eine bestimmte Technik/ einen bestimmten Stimmklang entscheiden muss, ist man irgendwann nämlich hinweg. Da weiß man, was man transportieren will und kann die Stimme entsprechend modulieren und das geschieht absolut intuitiv, ohne dass man sich denkt "achja, wenn ich traurig klingen will dann senke ich am besten den Kehlkopf möglichst tief, verlagere den Stimmsitz etwas nach hinten und ein bisschen Vibrato kann auch nicht schaden." In dem Moment, in dem du deine Konzentration darauf lenkst, wird das auch ein Außentstehender merken - weil du genaugenommen nicht mehr bei der Sache (dem Lied) bist.

Ich glaube, der auch, er weiß es nur noch nicht.

Ist auch mein Eindruck. Denn eigentlich sind nicht wie diejenigen, die an bestimmten Begrifflichkeiten festhalten. Die meisten von uns waren sie eh von Anfang an einig, dass "Gefühl" ein schwammiger Begriff ist. :D

Im Grunde geht es hier fast allen um das Gleiche, nur wie man es ausdrückt variiert etwas und die Herangehensweise.
 
Ich finde das psychologische Wechselspiel das hier unbewusst stattfindet höchst unterhaltsam.

Einmal werden Aussagen getroffen die meine Annahmen untermauern, dann wieder wechseln die Meinungen zu einer Person über die meine Ansichten gar nicht teilen kann. Kurz vor Schluss sind sich dann alle einig, dass sie sowieso das Selbe meinen und am Ende wird der Diskussionsgegner auch noch ins angebliche Boot geholt in dem wir eh alle sitzen.

So, nun zurück zum Thema:

Nein wir meinen tatsächilch nicht alle das Selbe. Ich bin fest davon überzeugt, dass man Emotionen in die Stimme bekommt in dem man sich eben im Geiste, man könnte auch sagen vor dem Inneren Auge, vorstellt wie die Stimme sich verfärbt, wenn wir bestimmte Emotionen damit verbinden.

Dass das wunderbar funktioniert, könnt ihr ganz einfach feststellen in dem ihr euch eine Situation vorstellt in der ihr euch sehr über einen Menschen geärgert habt und ihm eure Meinung mitgeteilt habt. (Wie klang die Stimme, wie war die Lautstärke, das Tempo, die Betonung bzw. der Tonfall)

Nun versucht diese Stimme die ihr in eurem Geist hört nach zu ahmen und zwar so lange bis ihr ein Ergebnis habt von dem ihr zufrieden sein könnt.

Ihr könnt das anfangs machen in dem ihr die selben Emotionen in euch weckt die ihr in der Situation die ihr euch vorstellt tatsächlich gehabt habt.

Dann versucht folgendes (für euch mags verrückt klingen, für mich ist es ein rationaler Prozess):

Sprecht im selben Tonfall (Tonfarbe, Tonklang, Lautstärke, Betonung und Tempo) und das ohne, dass ihr selber etwas dabei empfindet. Ich bin davon felsenfest überzeugt, dass es funktioniert. Der Zuhörer interpretiert dann in eure Stimme Emotionen rein (die ihr selber in dem Moment nicht empfindet). Das Ziel als Sänger ist es also, dass das Publikum diese Emotionen wahr zu nehmen glaubt, nicht, dass ihr selber diese Emotionen habt.

Freude an der Beschäftigung als Musiker (oder wie ich es sehe: SINNhaftigkeit) hat nichts damit zu tun, dass ihr euch genau so fühlen müsst wie ihr es vor dem Publikum zum Ausdruck bringen möchtet.

Zu der Frage was ich empfinde, wenn ich Musik von Kamelot bzw. die Stimme von Roy Khan höre:

Er schafft es perfekt mit seiner Stimme so zu arbeiten, dass bei mir als Zuhörer die Illusion entsteht, dass Emotion in der Stimme mitklingt. Dass es nur eine Illusion ist, muss mir nicht bewusst sein bzw. sollte mir nicht bewusst sein. Dass es aber natürlich nur eine Illusion ist, wird bei genauerem Überlegen verständlich: Ich kenne diesen Menschen nicht, wir haben keine Beziehung zu einander; Er ist ein perfekter Sänger der den perfekten Umgang mit seiner Stimme beherrscht und dadurch die Zuhörer in seinen Bann zieht.

Konsequenz: Ein Sänger der sich nicht von dem distanzieren kann was er beim Publikum zum Ausdruck bringen möchte und gerne melancholische Lieder singt, wird davon irgendwann selber zum melancholischen Wrack. Wenn ich ständig singe, dass ich die Person verloren habe die ich am meisten geliebt habe und das während des Singens empfinde, schaffe ich es irgendwann nicht mehr. Das ist nur natürlich -> emotionale Überlastung

Genau darum schätze ich das Thema für wichtig ein. Wenn Schülern gesagt wird: Du musst das was du singst auch empfinden, werde ich hellhörig, halte es für die Psyche der Schüler für gefährlich, weil sie mit einer nicht realen Situation Gefühle in Verbindung bringen die sehr real sind. Ein ähnliches Phänomen haben wir bei der klassichen Klaustrophobie: Die Angst gilt nicht den engen Räumen sondern die Angst gilt der Angst vor engen Räumen. Eine surreale Angst die aber die Menschen in ihren Handlungsfreiräumen einschränkt und irgendwann immobil macht.

---------- Post hinzugefügt um 19:43:54 ---------- Letzter Beitrag war um 19:40:23 ----------

Nein. Darüber, dass man sich bewusst für eine bestimmte Technik/ einen bestimmten Stimmklang entscheiden muss, ist man irgendwann nämlich hinweg. Da weiß man, was man transportieren will und kann die Stimme entsprechend modulieren und das geschieht absolut intuitiv, ohne dass man sich denkt "achja, wenn ich traurig klingen will dann senke ich am besten den Kehlkopf möglichst tief, verlagere den Stimmsitz etwas nach hinten und ein bisschen Vibrato kann auch nicht schaden." In dem Moment, in dem du deine Konzentration darauf lenkst, wird das auch ein Außentstehender merken - weil du genaugenommen nicht mehr bei der Sache (dem Lied) bist.
[\QUOTE]

Mein Problem scheint zu sein, dass mich die Hälfte bzw. der Großteil der Diskussionspartner nicht versteht. Natürlich sollte man nicht auf der Bühne stehen und erstmal überlegen: Wie ging das jetzt nochmal, ach und dann mach ich dies und Jenes

Das ist HÖCHST unprofessionell. Das ALLES lernt man im Lernprozess: Das ist der Weg vom Gesangsschüler hin zum professionellen Sänger. Es geschieht automatisch. Das selbe ist es beim Laufen: Wenn ich jedes mal daran denke welche Muskeln angespannt, bewegt werden müssen und dass ein Fuß vor den anderen gesetzt gehört und dabei das Gewicht verlagert wird, werde ich nicht weit kommen. Aber so etwas geschieht unbewusst.
 
Ich finde das psychologische Wechselspiel das hier unbewusst stattfindet höchst unterhaltsam.
Ich hab's gestern schonmal angedeutet: Du könntest dir langsam aber sicher mal deinen unangemessenen, polemischen Stil verkneifen. Du scheinst zu glauben, dass dir hier jemand was Böses will, was albern ist. Glaub mir, wir können unsere Zeit auch alle auf andere Weise verbringen. ;) Aber wenn ich mich mit jemandem austausche, erwarte ich ein gewissen Mindestniveau im Diskussionsstil.


Und der Rest deines Postings bestätigt eigentlich nur nochmal, dass du sehr wohl großteils auf das gleiche hinauswillst, aber es noch anders bzw. technischer in Worte fasst. Man muss dazu nur ein wenig von der eigenen Sichtweise abstrahieren.

Das ist der Weg vom Gesangsschüler hin zum professionellen Sänger. Es geschieht automatisch. Das selbe ist es beim Laufen: Wenn ich jedes mal daran denke welche Muskeln angespannt, bewegt werden müssen und dass ein Fuß vor den anderen gesetzt gehört und dabei das Gewicht verlagert wird, werde ich nicht weit kommen. Aber so etwas geschieht unbewusst.
Genau das hab ich geschrieben. ;)
 
Ich hab's gestern schonmal angedeutet: Du könntest dir langsam aber sicher mal deinen unangemessenen, polemischen Stil verkneifen. Du scheinst zu glauben, dass dir hier jemand was Böses will, was albern ist. Glaub mir, wir können unsere Zeit auch alle auf andere Weise verbringen. ;) Aber wenn ich mich mit jemandem austausche, erwarte ich ein gewissen Mindestniveau im Diskussionsstil.


Und der Rest deines Postings bestätigt eigentlich nur nochmal, dass du sehr wohl großteils auf das gleiche hinauswillst, aber es noch anders bzw. technischer in Worte fasst. Man muss dazu nur ein wenig von der eigenen Sichtweise abstrahieren.


Genau das hab ich geschrieben. ;)

Ja nur mit einem kleinen aber feinen Unterschied. Ich spreche davon, dass man dabei nicht das Empfinden haben muss, was bei Publikum ankommen soll.

Ich greife übrigens niemanden damit an, wenn ich zusammenfasse wie es mir hier vorkommt. Aber ich schätze Polemik liegt wohl auch hier im Auge des Betrachters.
 

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