@Bell*
Ich möchte dir nicht sagen wie DU vor dem Publikum zu handeln hast oder welche/wie viele Emotionen DU in einen Song hineinlegst. Meine Aussagen haben sich auch NIRGENDS darauf bezogen, dass IHR es so machen müsst. Sollte ich mich in diesem Punkt irren, bitte ich um ein entsprechendes Zitat von mir.
Es ist mir eigentlich absolut vollkommen total egal wie ihr auf der Bühne empfindet. Das ist mir auch dann egal wenn ich Zuhörer bin. Das Einzige wirklich wichtige ist, ob die Darbietung passt. Dafür gehört für mich wie gesagt nicht, dass der Sänger/die Sängerin von ihren eigenen traurigen Liedern anfängt zu heulen. Das hat auf einer Bühne nichts verloren. Den Grund warum ich das so sehe, habe ich glaube ich schon mehrfach genannt. Als Zuhörer bestimmt für mich nicht das emotionale Empfinden des Künstlers wie gut oder schlecht ich ihn empfinde sondern wie gut er mit der Stimme arbeiten kann und wie deutlich er das auch heraus streicht. Wenn er in der Lage ist entsprechende Passagen oder Lieder mit der richtigen Arbeit der Stimme vorzutragen, ist mir absolut egal ob der Jenige der auf der Bühne steht so viel beim Singen verspürt wie ein Auto das den Fahrer durch die Stadt chauffiert. Das ist aber auch einfach eine Frage des Respekts vor dem Künstler. Es geht das Publikum nichts an welche Gedanken, Empfindungen oder Fantasien der Künstler während der Darbietung hat.
Antipasti -
höre ich aus deiner Beurteilung Abschätzigkeit heraus? Wenn jemand anders arbeitet, als ein Lied nachzuempfinden, ist er also ein Langweiler? Na schön, dass du als Zuhörer niemals erfahren wirst, was sich der da oben auf der Bühne in dem Moment da er singt gerade denkt.
Zu deiner Frage: Wenn du Erfahrung von der Zeit abhängig machst, hast du nur zur Hälfte recht. Es kommt nicht darauf an wie viel Zeit man hatte um Lebenserfahrungen zu sammeln. Ich kann 80 Jahre alt sein und habe 65 Jahre nur in den eigenen vier Wänden, alleine lebend, verbracht. Über welche besonderen Lebenserfahrungen verfüge ich dann? Es kommt darauf an wie intensiv du gelebt hast. Ich bin demnächst 26.
@oliveFoxx
Das Problem warum wir hier schon über 10 Seiten immer wieder exakt wiederholend die selben Stichworte diskutieren, demonstrierst du hier wirklich erstklassig:
Meine Aussage wurde wohl falsch interpretiert. Ich habe ihr nicht gesagt, dass es so wie sie es sieht falsch ist, sondern, dass sie eine andere Wahrnehmung bekommt, wenn sie länger Schauspiel studiert hat.
Warum ich das behaupte?
Nun ja. Es muss ja auch Mörder geben im Film. Meinst du wirklich, dass die Schauspieler, welche eine Mörderrolle spielen, diese Mordlust real empfinden? Oder meinst du wirklich, dass die Jenigen die, die Opferrolle spielen reale Todesängste empfinden kurz vor ihrem Tod?
Der Zuseher glaubt das aber. Das ist es worauf es ankommt. Egal, ganz egal, absolut völlig unwichtig was der Darsteller bei diesen Szenen empfindet, wenn er die Schauspieltechnik nicht genügend beherrscht, wirkt er unglaubwürdig. Nein hier braucht es kein Wechselspiel von Gefühl und Technik. Gefühl ist subjektiv = kann kein Zuseher dieser Welt messen, wie denn auch? Das Einzige was er messen kann, ist die technische Qualität des Schauspielers, diese misst er durch den Grad der Überzeugung die der Zuseher selber hat.
@Shana
Ist auch dein gutes Recht, dass es für DICH so ist wie du beschreibst. Es ändert allerdings wirklich nichts an der Tatsache, dass es müßig ist darüber zu diskutieren ob das Publikum diese Emotionen auch wahrnehmen würde, wenn du nicht das Know-How hättest wie du mit deiner Stimme arbeiten musst damit diese Emotionen in den Gesang einfließen. Weiters ist es in diesem Zusammenhang auch müßig darüber zu diskutieren ob die Empfindungen wirklich nötig sind oder ob du sie simulieren kannst wenn du weißt wie deine Stimme arbeitet wenn du die entsprechenden Gefühle in den Gesang einfließen lassen willst.
Nochmal:
Ziel für den Sänger sollte, nein muss, es sein, dass das Publikum sich mit dem Gesang, dem Text, der Aussage solidarisiert. Das Ziel ganz klar verfehlt hat der Sänger, wenn das Publikum sich mit seiner Person solidarisiert und nicht mit dessen Werken.