Kommunikation zwischen Gesangslehrer und Schüler

  • Ersteller mariönchen
  • Erstellt am
Marion, schön zu hören, daß Du etwas weitergekommen bist mit Deiner Lehrerin bzw. dem Unterricht. Trotzdem klingt das für mich irgendwie seltsam. Du solltest unbedingt wirklich zu singen anfangen (damit meine ich Songs), denn erst durch das Interpretieren von Songs und das Erzählen einer Geschichte lernt man das Singen tatsächlich, nicht durch das Reproduzieren von Tonleitern und Intervallen.
Ich kann klassische Gesangsübungen ganz glockenklar und technisch bestimmt einigermaßen korrekt wiedergeben und bis in die hohe zweigestrichene Lage (die man ja im Rock/Pop/Jazz nie braucht) laufen lassen, aber wenn ich "richtig" singe, d.h. meine Sachen, dann schalte ich jeglichen Gedanken an korrekte Mundstellung, Stütze etc. aus und singe so, wie mir die Schnauze gewachsen ist, und konzentriere mich nur auf die Story, die es zu erzählen gilt. Viele haben mir schon gesagt, meine Stimme klänge völlig unverbildet, obwohl ich über Jahre immer wieder hier und da klassischen Unterricht hatte. Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt, aber tatsächlich schalte ich Technikgedanken beim Singen aus.
Aber um die Technik (wieder) vergessen zu können, braucht man genügend Routine, die wiederum kriegst Du nur, wenn Du auch Songs singen darfst !
Zum Thema "Gähnstellung" haben wir hier schon eine Menge geschrieben, vielleicht bemühst Du mal die SuFu. Nur ganz kurz dazu: ich persönlich finde die Vorstellung eines "unterdrückten Gähnens" und manchmal auch Niesens besser, das "richtige" Gähnen ist mir zu grob und führt bei vielen tatsächlich zu Verspannungen. Es gibt aber Leute, die beim Singen kaum die Zähne auseinanderkriegen und einen ganz kleinen, engen Mundraum machen, da kann dieses Gähngefühl schon Wunder wirken. Ist aber bei jedem verschieden !
Und sing-it´s Bemerkung "Es liegt nie am Schüler" kann cih so nicht unterschreiben.... man hat schon immer wieder mal Leute, da kann man sich abmühen, wie man will, sie werden nie gut singen.
Aber nicht mißverstehen - das war nicht auf Dich gemünzt !! Ich denke aber, Du mußt ganz schnell von dieser verkopften Schiene runter und in die Praxis gehen.

Übrigens habe ich früher Übungen, deren Sinn ich nicht verstand oder die sich körperlich nicht gut angefühlt haben, zu Hause nie gemacht, auch dann nicht, wenn sie "Hausaufgabe" waren. Andere habe ich selber abgewandelt, bis sie mir "passender" erschienen. Meine Schüler frage ich heute ständig, wie sich dies oder das anfühlt, was sie spüren. Ich finde das sehr wichtig, denn Dein Körper ist Dein Instrument, Du mußt ihn unbedingt einsetzen.
 
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Ich hatte das ausschließlich auf's Kapieren bezogen. Daß nicht jeder zur Koryphäe wird - gleich mit welchem Lehrer - ist klar. Es gibt ja auch die Schüler, die völlig unmotiviert sind, sich auch nicht motivieren lassen, bei denen man sich fragt "warum ist der überhaupt hier?" Es ging nur um mariönchen's Befürchtung, daß sie evtl. zu dämlich sei. Ein ganz klares Zeichen, daß sie von ihrer GL nicht mitgenommen wird, sondern einfach was vor den Latz geknallt bekommt, mit dem sie nichts anfangen kann. Und so etwas liegt nie am Schüler ;)
 
Ach so - wenn das so gemeint war, bin ich natürlich d´accord mit Dir.
 
ja Bell. Ich sehe dies nun auch so. Ich brauche die Übung an Songs. Denn dieses ganze Training auf Vokale finde ich auf dauernd nicht mehr befriedigend. Alleine schon die Impulse des Zwechfells sind natürlich bei den Oktavenübungen immer gegeben. Aber kaum trillere ich zu Hause ein Song, komm ich mit den Impulsen nicht mehr klar. Da beobachte ich irgendwann eine allgemeine Verspannung. Im Song weiß ich dann einfach nicht mehr, wann ich die Stütze nur halte, wann ich Impulse setze. Klar..im Kopf durchgegangen...könnte ich mir die Impulse schon zurecht legen. Aber ist es auch richtig? na ja....dies ist ja nur ein handycap beim singen. Habe ja noch Millionen andere. Ich will ja nun am kommenden Montag bei der nächsten Stunde den Wunsch Lieder einzubringen, ansprechen.
 
@ sing-it.de: ich habe Deinen Beitrag schon richtig verstanden. Du hast es im letzten noch einmal richtig beschrieben. Kapieren = weniger. Es ist nun wirklich bisher so gewesen, dass ich alles vor den Latz geknallt bekommen habe und vielleicht wie Du schreibst " nicht mitgenommen wurde". An meiner Motivation kann es nun nicht liegen. Ich singe zu Hause sehr viel. Nur Songs - nur im Aufnahmemodus um zu erkennen, was war falsch oder richtig. Übungen werden mir eigentlich keine mitgegeben.
Aber wie Bell schon schön beschrieben hat. der eigentliche Spaß geht verloren. Es wird nur noch Handwerksarbeit betrieben, sodass man gar nicht mehr auf die Geschichte des Songs eingeht, geschweige denn - Emotionen einfließen lassen kann.
 
mariönchen;5028039 schrieb:
Ich singe zu Hause sehr viel. Nur Songs - nur im Aufnahmemodus um zu erkennen, was war falsch oder richtig.

Läßt sich denn ein "richtig" oder "falsch" so eng eingrenzen und wenn ja, nach welchen Kriterien ? Ich beziehe mich jetzt nicht auf die Intonation - die muß man können, damit ein Song anhörbar wird, ganz klar. Aber welche Maßstäbe legst Du sonst noch an ? "Hier muß ich gähnen und da muß ich mehr stützen und dort muß ein Zwerchfellimpuls hin" - ich stelle mir das sehr schwierig vor und würde heute wahrscheinlich keinen vernünftigen Ton rausbringen.
Ganz am Anfang meiner Gesangsausbildung hab ich das natürlich auch so gemacht, aber nach ein, zwei Jahren sollte man sich davon zu lösen beginnen.
Mein Tipp wäre: tauch in die Emotion des Songs ein. Erzähle die Story. Nimm die Stimmung auf und versuche sie den Zuhörern zu erzählen.
Das kann natürlich individuell unterschiedlich ausfallen. Es sollte aber auf jeden Fall zu Dir passen, damit Du die Stimme auch so frei wie möglich laufen lassen kannst.
Ich erinnere mich noch an ein Prüfungslied, es war "Surabaya Johnny" von Weill, das ich gänzlich vermasselte, weil ich es damals als junges, lebenslustiges Mädchen nicht wirklich empfinden konnte: da fleht eine alternde, verbitterte Frau ihren sie gerade für immer verlassenden Liebhaber an, und ich machte daraus ein leichtes, augenzwinkernd ironisches Liedchen. Und meine GL machte mich total nieder. Zu recht natürlich - ich hatte ein Technikding daraus gemacht, weil ich den Text nicht nachempfinden konnte. Und so klang das dann wohl auch.
Heute könnte ich es hinkriegen - weil ich emotional näher dran bin (nicht an der Verbitterung, aber am Alter ;) )
Oder diese armen Mädels in den Castingshows, die Songs singen müssen, die sie erklärtermaßen hassen... die können einem manchmal echt leid tun, letztens sah ich so eine in einer ORF-Castingshow, sie stapfte in einem lächerlich kurzen Minikleid, in dem sie sich sichtlich unwohl fühlte, mit sichtlich einstudierten Bewegungen auf der Bühne herum und sang ein Lied, das sie überhaupt nicht mochte, das ihr der "Vocal Coach" aber aufgedrückt hatte. Ein Bild des Jammers. Wenn man seine Leibesfülle so selbstverständlich vor sich herträgt wie eine Beth Ditto (und noch dazu so eine Bombenstimme hat), dann ist das gut, und es ist cool. Alles andere ist tragikomisch.
Was ich damit sagen will (und sorry für OT): stelle Dir ein kleines, feines, individuelles Repertoire zusammen, dein persönliches Songbook sozusagen. Nicht wahllos alles singen, und nicht zu schwierige Sachen. Aber Songs, die Dich ausmachen, in die Du deine Emotionen einfließen lassen kannst. Und dann vergiß die Technik. Vielleicht findest Du so (wieder) Zugang zu einem unverkrampfteren Gesang.
 
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Aber welche Maßstäbe legst Du sonst noch an ? "Hier muß ich gähnen und da muß ich mehr stützen und dort muß ein Zwerchfellimpuls hin" - ich stelle mir das sehr schwierig vor und würde heute wahrscheinlich keinen vernünftigen Ton rausbringen.
Ganz am Anfang meiner Gesangsausbildung hab ich das natürlich auch so gemacht, aber nach ein, zwei Jahren sollte man sich davon zu lösen beginnen.


Auf diese Weise kann man nicht singen, es kommt mir total absurd vor.
Ich weiß nicht, aber egal wieviel "Technik" ich gelernt habe bin ich so nie an das Singen herangegangen. Die Technik ist doch etwas, was sich im Laufe der Zeit verbessert. Das kommt nach und nach, fügt sich quasi hinzu zu dem, was du bereits kannst. In meinen Bands habe ich immer gesungen, wie ich es gefühlt habe.
Meine erste Lehrerin bestand z.B. auf permanentem Drehen des Unterkiefers. Sah echt witzig aus bei mancher übereifrigen Schülerin :)) Aber obwohl ich es von ihr so gelernt habe habe ich es nie verabsolutiert und weiter nach meinem Gefühl gesungen. Heute wo ich selber Gesanglehrerin bin lehre ich die Unterkieferbewegungen ganz dosiert nur dann, wenn ich meine, daß es der Schülerin einen Vorteil bringen könnte.

Es gab Zeiten, da hatte ich das Gefühl, überhaupt nichts wirklich dazu gelernt zu haben. Ich dachte, meine Stimme sei noch genau die selbe wie vor der Ausbildung. Ich weiß heute, daß das daran liegt, daß Technik sich allmählich und von einem selber beinahe unbemerkt verankert. Jedenfalls denke ich, es sollte so sein bei denjenigen, die mit einer gewissen Begabung begonnen haben.

Bei SchülerInnen, die ohne Begabung starten ist es ein wenig anders, diejenigen müssen mehr auf Technik achten, um überhaupt eine Singstimme zu entwickeln. Aber mit Songs beginne ich bei allen innerhalb der ersten drei Gesangsstunden. Und das nicht etwas so, daß stundenlang an einzelnen Phrasen herumgetüftelt wird. Wie soll denn singen lernen, wer nie in Ruhe gelassen und dauernd unterbrochen wird?

Etwas ist ganz wichtig: Du solltest die Technik, die dir deine Lehrerin zeigt nicht verabsolutieren!!! Die Technik soll im Laufe der Zeit dazu führen, daß du mehr ausdrücken kannst. Singen ist der stimmliche Ausdruck von EMOTION und kein Handwerk.

Jahrelang nur Übungen zu singen mag ja gut gemeint sein ist aber im Grunde Schwachsinn. Du siehst es ja auch: Du lernst auf perfekte Weise irgendwelche Übungstonfolgen zu singen, kannst aber nichts davon brauchen, wenn es um deine Songs geht.

Was soll das???


Shana
 
mariönchen;5028039 schrieb:
Übungen werden mir eigentlich keine mitgegeben.
Das finde ich komisch. Ich nehme oft mit auf, wenn ich an's Aufnahmegerät denke. Habe ich es nicht dabei, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich nach meinem Notizbuch gefragt werde. Dieses habe ich schon bei meiner ersten GL angelegt (die wollte das, wie der jetzige GL, auch) und es wird reingeschrieben, was gemacht wurde und was ich üben soll.
Und ich finde es wirklich wichtig, dass Du das mit den Songs mal ansprichst. Nimm aber für den Unterricht erst mal Songs, an denen Dir nicht so viel liegt, falls sie "zerpflückt" werden. ;) Denn wenn die Technik am Song erarbeitet werden soll, dann kann es schon mal vorkommen, dass da die Gefühle sehr außen vor bleiben (müssen) - mir taugt das auch so, weil wenn ich von den Gefühlen weggeschwemmt werde, leidet die Technik mitunter wieder und das ist dann auch ned genial :) Aber wenn dann beides sitzt...
 
Ich weiß nicht, aber egal wieviel "Technik" ich gelernt habe bin ich so nie an das Singen herangegangen. Die Technik ist doch etwas, was sich im Laufe der Zeit verbessert. Das kommt nach und nach, fügt sich quasi hinzu zu dem, was du bereits kannst. In meinen Bands habe ich immer gesungen, wie ich es gefühlt habe.

Klar, das hab ich auch immer so gemacht. Aber wir beide hatten ja auch das Glück, neben (oder trotz ;) ) der Gesangsausbildung bereits in Bands zu singen. Ich hatte meinen ersten gig mit 15 oder 16 - seitdem ging das immer so weiter, aber mit Unterricht fing ich erst so mit 20, 21 an. Allerdings hat mich das eine Weile schon verwirrt. Man singt jahrelang, wie einem der Schnabel gewachsen ist, orientiert sich an seinen Idolen, und plötzlich steht eine klassische GL vor Dir und erzählt Dir was von Stütze, Kuppelklang und "chiaro-oscuro" und daß Du, obwohl Du in einer ziemlich rockigen Wave-Band singst, ein lyrischer Sopran seist und das richtig ausbilden lassen sollst..... also, mein Gesang ist da eine Weile ganz schön durcheinandergeraten !
Und trotzdem... auch meine Stimme hat sich trotz diverser Belcanto-Exkursionen gar nicht wesentlich verändert. Ich weiß nicht mehr, ob ich das schon irgendwo geschrieben habe: dank facebook hab ich wieder Kontakt zu einem ganz, ganz alten Bekannten, der mir eine uralte Aufnahme zukommen ließ, die er digitalisiert hat. Es handelt sich um einen Konzertmitschnitt, da muss ich 17 oder 18 gewesen sein, und ich hab gestaunt, wie wenig sich meine Stimme im Grunde verändert hat. Klar, heute bin ich "technisch" besser. Aber das Feeling und das Timbre hatte ich auch damals schon, ohne Unterricht.

Du hast schon recht, Shana, die Technik sollte nur ein Vehikel sein, um sich auszudrücken zu können. Es ist wirklich wie Schwimmen oder Autofahren: irgendwann hat man sie so verinnerlicht, daß man nicht mehr daran denkt.
In einem widerspreche ich Dir aber: es hat durchaus viel mit Handwerk zu tun.
Früher hatte ich nicht alle Klangfarben, die ich jetzt habe - weil ich nicht wußte, wie man sie macht. Jetzt weiß ich es, und wenn ich will, setze ich das Wissen in die Tat um. Das ist eine Bereicherung, die hab ich mir aber schon erarbeiten müssen. Nur mit Emotion kommt man auch nicht weiter.
 
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In einem widerspreche ich Dir aber: es hat durchaus viel mit Handwerk zu tun.
Früher hatte ich nicht alle Klangfarben, die ich jetzt habe - weil ich nicht wußte, wie man sie macht. Jetzt weiß ich es, und wenn ich will, setze ich das Wissen in die Tat um. Das ist eine Bereicherung, die hab ich mir aber schon erarbeiten müssen. Nur mit Emotion kommt man auch nicht weiter.


Ja, da hast du auch Recht und ich erlebe es ebenso.

Vielleicht hatte ich auch einfach Glück mit meinen LehrerInnen bzw deren Abfolge.
Meine erste Lehrerin war auch reine Klassikerin und wir hatten viele Diskussionen über die Möglichkeiten der freien Interpretation. Aber letztendlich hat sie mich unterstützt und mit mir MEIN eigenes Klangideal verfolgt. Ich habe gleich in der ersten Stunde gesagt: "Ich will aber nicht klassisch klingen" :))

Erst viel später bei einem anderen Lehrer konnte ich mich darauf einlassen und dort habe ich in allerkürzester Zeit den klassischen Klang und das Belting gelernt.
Meine erste Lehrerin hat "nur" Stimmbildung gemacht und viel, viel Geläufigkeitsübungen.

Inzwischen höre ich natürlich schon wie viel kultivierter mein Gesang geworden ist und wie viel "Handwerk" mir jetzt zur Verfügung steht, aber lange Zeit war mir das nicht so deutlich.

Gruß,
Shana
 
Ich "kann" den klassischen Klang eigentlich - ich hab auch schon öfter gestaunt, was für Operntöne da mittlerweile entstehen. Aber in Literatur kann ich es nicht umsetzen. Es geht nur in Übungen, meinetwegen noch mit dem Vaccai, ansonsten scheint meine Stimme das einfach nicht zu wollen. Schade eigentlich, ich hatte jetzt extra wieder mit Belcanto angefangen in der Hoffnung, wenigstens bei einer Trauung das eine oder andere klassische Stück singen zu können, wenn gewünscht - aber den Plan haben wir mittlerweile aufgegeben. Bei mir klingt´s immer contemporary, absolut nicht stilecht, furchtbar eben. Meine GL sagt, ich solle es akzeptieren, ihre klassischen Schülerinnen würden dafür keinen Ton Jazz singen können, das klänge auch nie authentisch. Vielleicht ist die Stimme irgendwann einfach auch "fertig" im Sinne von: sie hat ihren Ausdruck gefunden und mehr oder anders geht eben nicht.
 
Hallo,

meine bescheidene Meinung. Häufig ist es so, dass GL eine Umschreibung wählen, die bei dir einen bestimmte körperliche Reaktion hervorrufen soll, ohne dass diese Beschreibung physiologisch korrekt sein muss. Gähnstellung, L-Stellung, in die Maske singen ... usw. Ich habe am Anfang auch gedacht: "Was will die jetzt von mir?!"

Ich habe aber trotzdem weitergemacht und vieles davon umsetzen können (wenn nicht sogar alles?). Ich bekomme kaum noch technische Hinweise (dh. mehr so in Richtung Coaching. Hier mehr den Mund öffen, Kinn locker usw.)

Diese Seite hat mir viel gebracht, weil ich dadurch physiologisch verstanden habe, was ich bereits instinktiv richtig gemacht habe.

http://www.vokalszene.de/vos/workshop/vocal/index.php?id=6

Ist natürlich nur ein Versatzstück für vieles, auf das man sich beim Singen konzentrieren kann.

Ich denke, für Dich wäre eine GL gut, die in Deiner bevorzugten Musikrichtung zu Hause ist. Das wäre sicher ein großes Plus. Es gibt manchmal Leute, die Gesangsunterricht nehmen, ne tolle Technik entwickeln und trotzdem nicht singen können, weil es was anderes ist Skalen und Dreiklänge zu singen als Pop- und Rocksongs. Ne GL sollte auch ein bisschen so ne Art Psycho-Coach sein. Erspüren, was zuviel ist, und was der- oder diejenige gerade braucht. Vielleicht ist Deine etwas zu hart drauf ("alte Schule"). Es geht auch ums Spaß haben und sich wohl fühlen.


Gruß Ott:)
 
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Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure weiteren Beiträge. Da ich noch nicht im Unterrícht zu meinen Songs komme ( wie ja schon erwähnt) befasse ich mich gerade aufgrund Eurer Hinweise ganz speziell in meinen Übungsphasen zu Hause auf mein wiederkehrendes Gefühl in der Stimme.
HAbe heute im Studio einen Song aufgenommen ( In Assenzo di te - Laura Pausini ) und wirklich nur mein Gefühl in den Vordergrund gestellt. Ich war zwar nicht wirklich zufrieden, da ich merkte, dass ich wieder in die lalala-Mädchenstimme zurück fiel ( ich arbeite im Unterricht gerade besonders an meiner dunklen Klangfarbe) und der Atem mir wegen mangelndem Automotismus der Stütze aus ging, aber....... es hörte sich bei weitem nicht mehr so schlecht an, wie die letzten sehr hart gesungen Songs. Die Aussage von Bell hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Nämlich im Gesang eigentlich bewusst auf keine Technik zu achten. Ich versteh, was Ihr meint. es muss sich verinnerlichen. Ich darf eigentlich bewusst nur von den Gefühlen gesteuert sein. Ja ich merke schon wirklich wieviel Zeit man für alles braucht. Wenn ich überlege, dass ich einmal zu den Kandidatinnen gehörte, die sich alles über Bücher selbst bei bringen wollte:bad: Das geht gar nicht. Aber als Laie kann man sich es einfach nicht vorstellen, wenn das Talent nicht von Gott mitgegeben wurde, wie unsagbar aufwendig das Erlernen des Singens ( schönen Singens ) ist. Für mich bedeutet es wirklich das Gehen neu zu erlernen. Das Singen von früher gibt es einfach nicht mehr. Alles ist anders, alles neu. Ist echt der Wahnsinn. Ich lese zwar wie eine Besessene nach wie vor viel über Gesang und dessen Technik. Aber ohne Unterricht ist das Gelesene doch gar nicht umsetzbar. Obwohl es sicher einige gibt, die rein autodidaktisch Super-Sänger sind. Das kann aber nur eine Minderheit sein.
 
Hachja, ihr erinnert mich wieder an meine Anfangszeiten. Ich war ja auch bei einer klassischen Lehrerin, die mir gleich klar gemacht hat, dass Belcanto die einzig wahre Lösung aller Gesangsprobleme ist, die ganzen Popsänger ja mit viel zu viel Druck singen und Bruststimme ist böse, no-go. Mir war es egal wie ihre Meinung war. Ich hatte ihr auch gleich klar gemacht, dass ich nicht "klassisch" klingen will, weil ich ja auch in einer Poprock-Coverband gesungen habe. Die ersten Stunden haben wir auch nur Übungen gemacht und "Songs" war halt der Vaccai. Richtige Songs singen habe ich halt zu Hause frei nach Schnauze und in der Band gesungen, scheiß auf Gesangstechnik. Dass sich die gelernte Gesangstechnik doch unbemerkt eingeschlichen hat, habe ich auch erst mal nicht gemerkt. Außenstehende aber schon ("Sag mal, seit ein paar Wochen singst du irgendwie immer besser").
Die Übungen habe ich gut angenommen (und mache ich teilweise immer noch, wobei ich nur das behalten habe, was ich für mich als nützlich befunden habe) und konnte das Gefühl, das ich in den Übungen hatte auf ähnliche Stellen im Stück reproduzieren und so diese Stellen meistern. Das ist es glaube ich, was bei dir noch nicht klappt, mariönchen, das Übertragen des Gelernten auf einen Song. Wie gesagt, hatte ich mich nur an das (Körper-)Gefühl erinnert, das ich in den Übungen hatte und versucht das bei ähnlichen Stellen im Song zu reproduzieren. Ich sagte mir also nicht "Öffne den Mund, hebe dein Gaumensegel, lass die Schultern unten, gib einen Impuls und lass das Zwerchfell gespannt", sondern eher "Mein Hals ist weit und frei, ich genieße es".
Was die Emotionen im Song angeht, hat meine Lehrerin auch darauf geachtet. Denn Wow, auch in der Klassik sollte man mit dem Gesang Emotionen ausdrücken. Dazu haben wir den Songtext erst mal auf Deutsch übersetzt, dass ich verstehe, worum es in dem Song geht. Dann sollte ich den Text emotional vorlesen, nicht singen. So richtig übertrieben theatralisch, dass ich merke, was sich an der Aussprache ändert, wenn man emotional spricht. Dann erst haben wir mit dem Lied angefangen.
 
Mich würde ehrlich gesagt ein Hörbespiel sehr interessieren, Mariönchen!
 
@ Vali: das ist genau das, was ich brauche. Die Songs mit dem Lehrer auseinander nehmen und üben. Aber vielleicht sieht meine Lehrerin mich noch nicht so weit, da sie mit mir erst noch die Techniken ( Stimmsitz, Atmung..etc...) richtig erlernen will. Also erst Schritt A und dann B. Ich gehöre aber zu den Menschen, die nicht nach Plan lernen. Genauso wie beim Klavierspiel. Ich habe nicht mit dem normalen Erlernen des Fingersatzes begonnen. Ich brauchte direkt Lieder, die ich spielte um die Feinheiten im Spiel zu erkennen. So sehe ich es auch im Gesang. Wenn ich in einigen Songs gelernt habe, auf was ich an welchen Stellen zu achten habe, komme ich sicher schneller voran. Die Theoie ist mir ja schon bekannt. Und die Vokale auf Tonleiter funtkionieren auch. Aber wie gesagt - im Song - knock out. Heute nachmittag habe ich wieder Unterricht. Und heute werde ich auch das Problem ansprechen. Das hatte ich mir letzte Woche ja noch verkniffen, da ich erst einmal meine Unzufriedenheit wegen der gesamten Kommunikation zum Tragen bringen wollte.

@ Stimme 17: buah.....das würde ich mich noch nicht trauen. Wenn ich hier drin höre, was Ihr alle so abliefert, liege ich noch voll in den nassen Windeln:rolleyes:
Auf der anderen Seite denke ich jedoch, weil Ihr alle so gut in Eurem Fach seid, könntet Ihr mir vielleicht bessere Ratschläge erteilen, als meine Lehrerin es macht. Sie hatte sich mal eine Aufnahme angehört und meinte nur: Ja super, klingt nicht mehr so luftig. Aber die anderen Fehler hat sie nicht angesprochen. Und Ihr könnt mir glauben, da lief so einiges schief:D

Ich werde mal sehen, was sich findet und es mal reinsetzen.
Grüß Euch lieb
 
Da denkst Du leider verkehrt, denn völlig egal wie gut wir in unserem Fach sind oder auch nicht - ohne jemanden zu hören kann man gar nix sagen...und schon gar keine Ratschläge erteilen. Und sehen muß man denjenigen eigentlich auch noch. Das wäre ja so, als würde ich hier vor mir eine Zeichnung auf ein Blatt Papier machen und Euch dann fragen, warum das so übel aussieht und wie ich besser zeichnen kann - ohne daß jemand das Bild gesehen hätte :weird:


p.s. Hups. Du meintest Ratschläge abgreifen, nachdem Du was gepostet hast, hatte ich überlesen. Bin am "nicht trauen" hängen geblieben... Joa, mit Hörbeispiel kann man schon was sagen - aber einen GL kann man auf diese Weise nicht ersetzen. Ich kann meine Ansicht vom Threadanfang nur wiederholen. Wenn Du mit der Dame unzufrieden bist, lauf' davon und such' Dir wen anders. Punkt.
 
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@ sing it: es sei Dir verziehen. Mensch, ich habe heute eine super Efahrung gemacht. Das war die erste wirklich sprunghafte Erfahrung seit meinem Unterrichtsbeginn. Ich glaube, dass meine GL wirklich nun daran arbeitet, mir die Sachen verständlich zu machen. Somit habe ich heute das erste mal so viel Power in meiner Stimme gehabt, wie noch nie zuvor. Ich habe endlich begriffen, den Ton an meiner hinteren Kopfwand entlang laufen zu lassen (Kuppelklang?). Dieser Resonanzraum öffnet ja den Ozean. Wau.....Mensch, wenn es nun so weiter geht ( Song werden wir nun auch üben) dann werde ich natürlich nicht wechseln und gebe der Zusammenarbeit noch eine Chance. Aber mein Gott, wie toll fühlt sich ein Fortschritt an. Ich bin wieder richtig motiviert...lalalalalaflöööööööööööööt:D
 
Na guck. Manchmal hilft miteinander reden doch ungemein :flöt:
 

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