Hi, Pvaults!
Ich finde meine neue Version auch langweilig, aber "hintendrangedrängt" ist es meiner Meinung nach gerade nicht. Sowohl ef#ac als auch d#f#ac# drängen für mich nach cis-moll.
Deswegen kam ja meine Kritik. Diese Akkordbewegung paßt nicht in dein System, weil es zu harmonisch ist.
Gut zu wissen, denn Du hast dich gleich zweimal verschrieben, deswegen war ich unschlüssig.
Ich kann mich auch drei mal verschreiben, es ist als Cis-Moll gemeint und es klingt ja auch so...
Zu deinem Schweineblut sage ich weiter nichts, keine Ahnung wie Du auf so krasse Assoziationen kommen kannst.
Nun, die Idee war nicht von mir, nur die Assoziationen zwischen jenem Stück und deinem Stück. Ist mir bisher aber noch bei keinem anderen Stück passiert...
Leider hast Du nicht verstanden, worin der Sinn dieser Version bestand. Obwohl ich das ja mehr oder weniger ausführlich dargelegt habe. Es gibt verschiedene aufgestellte Regeln, wie: ein Basisakkord in absteigenden Transpositionen, nur kleine (möglichst chrom.) Schritte auf unbetonter Zählzeit erlaubt, Melodie unabänderlich, usw.
Dein Regelwerk hat hier nichts mit etwas zu tun, was man Harmonielehre nennen kann, allerdings ist es ein mathematisches Modell und ich habe durchaus diese Strukturen herausgehört, die jedoch musikalisch keinen Sinn machen, wie du ja selbst schon festgestellt hast.
Vielleicht ist es Dir entgagen, aber es gibt auch noch andere musikalische Kulturen, denen der Quintfall schnuppe ist - und den ganzen dort lebenden Kindern willst Du das jetzt beibringen?
Wem der Quintfall schnuppe ist, der hat wenig von Harmonielehre verstanden, weil er einer der wichtigsten Leitphänomene darstellt. Aber das weißt du selbst, denn du hast tunlichst diese Regel mißachtet und nur am Ende ist sie dir versehentlich wohl doch reingerutscht.
Ich hatte an anderer Stelle hier am Board schon mit dem "wissenschaftlichen" Vorurteil aufgeräumt, das Harmonieempfinden wäre eine reine Hörgewohnheit und kulturell geprägt, dem ist nämlich nicht so. Selbst in der Steinzeit schon erklang die Pentatonik, wobei jedem hier wohl klar ist, daß jene auf einer Schichtung von mehr oder weniger reinen Quinten besteht. Diese Menschen damals sortierten ihre Töne allerdings nach dem Gehör, was zeigt, wie wichtig die Quinte für das Wohlklangerlebnis des Menschen ist.
Dein Hinweis, daß andere musikalische Kulturen den Quintfall mißachten, kann ich nicht nachvollziehen. Die Regel gilt trotzdem, gerade dann, wenn man sie tunlichst vermeiden will. Außereuropäische Kulturen kannten keine Harmonik, teilweise liegt das an der Verwendung der Pentatonik, die keine Funktionalität kennt, aber das weißt du sicher auch.
Selbst andere Tonleitern, die augenscheinlich nicht auf der gleichmäßigen 12er-Unterteilung der Oktave fußt, lassen sich bei genauerer Betrachtung darauf zurückführen.
Weshalb der Quintfalleffekt als ein musikalisches Naturgesetz zu betrachten ist, ist er doch nichts anderes als eine andere mathematische Lösung für die Chromatik, wenn man die Beziehungen der Töne zueinander untersucht.
Insofern kann ich Kindern keinen Quintfall eintrichtern, ich kann ihnen nur besser zeigen, wie er funktioniert.
Und jeder der sich nach musikalisch neuem sehnt hat einen Gehörschaden? Das ununterbrochene nachbeten uralter Regeln halte ich für zutiefst unmusikalisch.
Sieh es wie ein Konstrukteur. Der kann sich auch nicht wirklich gegen die Schwerkraft wehren, trotzdem kann man sie scheinbar aufheben, wie uns der Flugzeugbau schön zeigt. Wobei die Schwerkraft gerade das Treibende dafür war, daß man dieses Naturgesetz fast umgehen kann...
Wie du gesehen hast, habe ich in der ersten Version keine so ganz typischen Quintfallergebnisse erzielt. Selbst in der Jazz-Waltz-Version habe ich sie teilweise verschleiert, auch um einen dorischen Charakter über Weite Teile beibehalten zu können.
Musikalischen Naturgesetzen zu folgen, halte ich nicht für unmusikalisch, sondern schlimmstenfalls unkünstlerisch, schulmäßig oder gar dilettantisch.
Ich bin ehrlich gesagt sehr enttäuscht, ausgerechnet von Dir jetzt plötzlich so viele urkonservative Tiraden zu lesen
Und ich bin enttäuscht, daß du nicht darüber herzhaft Lachen konntest...
Für manchen Musiker - und nicht nur Musiker - ist es gut, nicht nur über andere, sondern speziell über sich selbst Lachen zu können. Vielleicht versuchst du mal unter diesem Aspekt, das Posting noch einmal zu lesen. Manch Treten kann man dann unter einem ganz anderen, weniger ernsthaften, Aspekt sehen.
Wenn ich deine Postings lese, habe ich immer wieder ein Déjà-vu-Erlebnis, allerdings hoffe ich, daß sich diese nur bis zu einem gewissen Grad wiederholen und vergnüglicher enden als bisherige.
Ein Beleidigtsein macht gerade dann keinen Sinn, wenn man selbst Unfug getrieben hat, denn dann sollte man auch mit erhabenem Haupte die Folgen tragen können und das notwendige dicke Fell besitzen. Zumal es nicht bedeuten muß, daß der Spaß da aufhört, im Gegenteil, er kann dann erst richtig anfangen, wenn man gut einstecken kann und gleichermaßen austeilen darf.
So wäre es nett, mal eine H-Dur/Moll-Version des Stückes zu hören, gab's bisher noch nicht...