Schön, das sich jemand meiner Versionen erbarmt
Alff, deine zweite Version klingt für mich sehr interessant. Ich empfinde darin zwar Brüche im Sinne der Stimmführung, aber ich konnte mit jedem weiteren Hören mehr den Wert dieser Version erkennen.
Ja, ich schrieb, es ist eine Art unbehauener Block. Die kompositorische Hauptarbeit könnte jetzt erfolgen, z.B. durch entscheidungen gegen das Raster (siehe zugeh. Post), das ich benutzt habe, sowie evtl. das hinzufügen einer weiteren Stimme. Es wird natürlich eine scharf dissonante Harmonik bleiben - so kriegt man die Kinder schnell raus aus der Klasse (oder auch nicht, wer weiss ...)
Deine dritte, romantische Version gefällt mir sehr gut. Ich habe dazu eigentlich keine nennenswerte Kritik. Lediglich der Auftaktton für die zweite Zeile klingt für mich in der ersten Variante ein bischen Monk-mäßig
Danke, mir gefällt sie selbst auch sehr, gebe ich zu
Besagter Auftaktton gehört zu den Begleitakkorden und ich habe ihn leider sehr laut rausgehauen. Ich muss noch die Noten aufschreiben, dann wird das deutlicher, wo er hingehört.
Was mich an der Melodie so langsam fasziniert, ist, das ich immer dachte, sie wäre nicht so gedacht und falsch transkribiert bzw. gesungen. Aber wenn ich sehe, das man sie stimmig harmonisieren kann mit fast mathematischen Prinzipien, bekomme ich das Gefühl, sie sei doch so gemeint. Man weiss ja auch nicht die Quelle. Selbst wenn es in der Schule gesungen wird, kann es ja von einem Zeitgenossen Bartóks sein oder einem noch späteren (oder früheren ...) Komponisten. Manchmal werden Kunstlieder ja zu Volks/Kinderliedern (z.B. "Der Lindenbaum").
In meiner ersten Version habe ich einen Ganztonklang gleichmässig gerückt, und zwar so: 0, 2, -1, 1. In der dritten Version ist die Basis
ein Akkord, der in jedem Takt einen halbton tiefer transponiert wird (0, -1, -2, E-Dur) und dabei u.a. chromatische Rückungen erfährt. Es ist auch möglich, auch im letzten Takt ein weiteres mal tiefer zu transponieren (0, -1, -2, -3), was ebenfalls stimmig klingt (aber keine Schlusswirkung hat).