"12 Takte" zu 12 Blues-Irrtümern

  • Ersteller DerZauberer
  • Erstellt am
> Ihr Plattenlabel hat es ihr untersagt Blues zu singen, weil sie weiß war. Was für Zeiten damals!?!

... und die Schwarzen MUSSTEN teilweise ausschließlich Blues singen, weil die Labels Blues von ihnen verlangten, auch wenn sie ein viel breiteres Spektrum beherrschten :)
War schon eine verrückte Zeit auch irgendwie ... und auch die sonstige Unterhaltungsmusik damals interessant, und vieles auch heute noch gut zu hören ...
 
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Zur letzten Zeile von @käptnc sage ich außer einem kurzen "das ist leider total falsch" hier in diesem Forum nichts mehr, das ist zu ermüdend - die "alles ist irgendwie Blues" Fraktion hat leider mehr als die absolute Mehrheit hier, diesen Kampf muss ich also hier nicht austragen - die postfaktische Gesellschaft hat den gewonnen auf dieser Plattform.

diese Leute haben nicht die Mehrheit, sondern sind nur lauter und schriller. Der Mehrheit hier im Forum sind die Fakten bekannt, die 'alles ist Blues'-Fraktion ist in der Minderheit.
 
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Ich bin weder laut noch schrill und will auch niemand meine Meinung aufzwängen, man kann das nur auch anders sehen,
ich habe da nur eine ganz andere Betrachtungsweise. Blues sind für mich Geschichten aus dem Leben die oft mit einfachsten Mitteln vertont
sind. Das ist Alles.
 
Blues sind für mich ...
DAS ist der Punkt, alles gut.
Solltest du aber nicht anderen überzustülpen versuchen, sondern auch deren Meinung (und vielfach Wissen und Erfahrung) respektieren.
 
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zu spät heute Abend für einen klugen Kommentar :)

gelöscht.
 
alternative Fakten :embarrassed:
 
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Der Bluesmusiker Walter "Wale" Liniger, welcher in Columbia an der University of South Carolina als Professor Blues unterrichtet und mit nahmhaften Bluesgrössen wie z.B. James Son Thomas und Etta Baker zusammengespielt hat, hat einmal an einem Konzert das alte schweizer Volkslied "Guggisberg-Liedli" gespielt und gesagt dass das Blues sei. So gesehen ist die Aussage von Käptnc nicht völlig daneben. .
http://www.bluesprof.com/
 
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Es gibt da durchaus andere Sichtweisen, und vor allem decken sich die "philosophischen" Sichten auf den Blues auch nicht immer mit den "musikalischen".

Man muss auch immer schauen, auf welche Variante/Version des Blues man blickt. Ich bewege mich mit meinem Text ganz klar in die Richtung "geht nicht immer vom modernen Blues/Bluesrock aus, sondern beschäftigt euch auch ein bisschen mit dem, was "eigentlich" mal Blues war". Genauso wie es sinnvoll ist, wenn man "modernen" R&B toll findet, eben auch etwas über die Wurzeln von Rhythm&Blues zu wissen.

Ich sehe das mit dem Blues also ein bisschen "ernsthafter", wie der Kollege hier ... auch dessen Aussage sind nicht "die Wahrheit", auch das sehe ich mit einem Augenzwinkern (im Gegensatz zu Son House, für den das alles recht ernst ist):



Es ist natürlich viel lustiger, mit "Knaller-Aussagen" wie "alles ist Blues" oder so Gimmicks wie "spielen wir mal ein Volkslied und stellen eine Verbindung her da" zu punkten, und das ist auch total legitim. Es ist sogar total interessant, die Parallelen und Verbindungen und gegenseitigen Beeinflussungen zu finden. Man kann da auch mal einen klaren Punkt machen, Dinge auf die Spitze treiben, provozieren. Das alles bringt aber nix, wenn "alles Blues ist" - dann ist halt alles Blues und das ist nicht der Beginn, sondern das Ende der Diskussion.

Aus diesem Grund halte ich es eben für sinnvoll, mit etwas Struktur über Blues zu reden, um auch diese Musik in ihre Vielfalt genießen und auch diskutieren zu können. Es ist eben NICHT jedes Hard Rock Stück mit Pentatonik "Blues", genauso wie nicht jedes Stück mit "Blues" im Namen Blues ist. Und paradoxerweise rechnen wir auch Songs dem Blues zu, die keine Sind - Blind Willie Johnson ist Gospel, der ist thematisch/inhaltlich ganz weit weg vom Blues... Mississippi John Hurt und Lead Belly haben ganz wenig klassischen Blues gespielt, trotzdem sind sie im Wesentlichen dem Blues zugeschlagen, weil's halt irgendwie passt.

Bei allem Auseinanderfieseln: Es ist toll, wenn Dinge zusammenkommen, und gerade beim Blues ist es ja auch immer machbar, mit ganz verschiedenen Leuten zusammenzukommen und sogar gemeinsam Musik zu machen. Es gibt da ein ganz starkes verbindendes Element, und das ist toll! Aber eben auch: "They Call It Stormy Monday" ist kein 12-Bar-Shuffle in E. :D

Es gibt da keine "Killerargumente", mit denen man die Diskussion beenden sollte, und verschiedene Sichtweisen sind gut. Allerdings seihe ich den "irgendwie ist alles Blues" Standpunkt dabei nicht hilfreich - man muss schon manchmal benennen, was Blues ist und was vielleicht nicht (und warum).
 
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... und vor allem decken sich die "philosophischen" Sichten auf den Blues auch nicht immer mit den "musikalischen" ...
Das halte ich für einen wesentlichen Knackpunkt in der oft verunglückten Diskussion, den man besser hervorheben sollte.

Thomas
 
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... genauso wie nicht jedes Stück mit "Blues" im Namen Blues ist. Und paradoxerweise rechnen wir auch Songs dem Blues zu, die keine Sind - Blind Willie Johnson ist Gospel, der ist thematisch/inhaltlich ganz weit weg vom Blues... Mississippi John Hurt und Lead Belly haben ganz wenig klassischen Blues gespielt, trotzdem sind sie im Wesentlichen dem Blues zugeschlagen, weil's halt irgendwie passt.
Das hat mich auch immer gewundert, grad bei Blind Willie Johnson, dass der den "Bluesern" zugeordnet wird. Er soll zwar auch Blues gespielt habe (mir ist da aber bisher nichts bekannt), aber eine Namen hat er sich klar mit seinen typischen stark religiös geprägten Songs gemacht. Ich bin mir nicht mal sicher, ob man die wirklich unter Gospel einsortieren kann ... es ist irgendwie was ganz Eigenes, stark mit seiner Persönlichkeit verbunden ... und ja, irgendwie hat es für mich doch teilweise auch wieder "was Bluesiges", so rein vom Gefühl her ...

(Ich habe genau aus dem Grund in meiner Signatur schon vor längerer Zeit noch "und andere Musik dieser Zeit" ergänzt, eben weil für mich diese Überschneidungen mit dem Blues und allgemein Musik dieser Zeit auch dazu gehört. Und ich eigentlich auch gar nicht alles in Schubladen einsortieren mag ;) ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mir nicht mal sicher, ob man die wirklich unter Gospel einsortieren kann ... es ist irgendwie was ganz Eigenes, stark mit seiner Persönlichkeit verbunden ... und ja, irgendwie hat es für mich doch teilweise auch wieder "was Bluesiges", so rein vom Gefühl her ...
...und genau da wird's halt spannend: inhaltlich ist das 100% Gospel-Musik, aber stilistisch hat er sich eben wie andere "Guitar Evangelists" auch bei der damaligen Pop-Musik seiner Zielgruppe (Blues) bedient. Und auch heute spricht diese Musik halt die Blues-Liebhaber an, ist halt die so ziemlich beste Slide-Gitarre die es so gibt.
 
Ich beschäftige mich auch schon seit über 40 Jahren mit Blues was keinesfalls heißt das ich Recht habe. Ich frage mich halt ob das 12-Taktige Blues
Schema Mit None Quarte und Quinte zu eng gefaßt sind und ob man den Blues überhaupt in ein soenges Schema pressen kann wie es viele machen.. (auch zeitlich und räǘmlich (nur USA Anfang des 20.Jhdts)).
Da könnten ja z. Bsp. auch Gstanzl wie z.Bsp vom Roider Jackl, Lieder vom Karl Valentin oder klassische Seemannslieder wie La Paloma auch irgendwie bluesig sein. Und ja, Blues ist für mich mehr als nur die Musik.

Ich wollte eigentlich nur zum Nachdenken anregen.
 
... ist halt die so ziemlich beste Slide-Gitarre die es so gibt.
Da sagst du was ...
Ich beschäftige mich ja schon seit einiger Zeit immer wieder mit ihm (Bye And Bye ist grad wieder in Arbeit) ... da stoße ich echt an meine Grenzen ... ;)
 
Und ja, Blues ist für mich mehr als nur die Musik.
Und wenn das so ist, dann solltest Du in etwaigen Beiträgen von Dir auch gleich zu Beginn klarstellen, daß es Dir eventuell weniger um die musikalischen
Sichtweisen geht als um irgendwelche anderen. Ich glaube, damit wäre allen geholfen.

Thomas
 
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Da könnten ja z. Bsp. auch Gstanzl wie z.Bsp vom Roider Jackl, Lieder vom Karl Valentin oder klassische Seemannslieder wie La Paloma auch irgendwie bluesig sein. Und ja, Blues ist für mich mehr als nur die Musik.
jetzt kommt der nächste und sagt, Gstanzl wie z.Bsp vom Roider Jackl, Lieder vom Karl Valentin oder klassische Seemannslieder wie La Paloma sind irgendwie big band jazz. man muss sich nur freimachen von diesen starren regeln. big band jazz ist mehr als nur Musik.

Blues sind für mich Geschichten aus dem Leben die oft mit einfachsten Mitteln vertont sind. Das ist Alles.
diese Geschichten passen für blues. aber alle diese Geschichten sind nicht automatisch blues.

blues ist einigermassen klar zu beschreiben, und trotzdem muss man sich nicht sklavisch an solche Definitionen halten.
das heisst aber nicht, dass alles, was ich für blues halte, auch blues ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich halt ob das 12-Taktige Blues Schema Mit None Quarte und Quinte zu eng gefaßt sind und ob man den Blues überhaupt in ein soenges Schema pressen kann wie es viele machen..
...und bis dahin sind wir ja 100% beisammen, siehe meine Punkte im Artikel der diese Diskussion hier gestartet hat! Blues ist eben "mehr" und nicht nur "das". Aber eben auch - irgendwann muss man das Kind benennen, sonst kriegt man das nicht gefasst.
 
Vielleicht sehe ich es auch zu vollumfänglich weil mein ganzes Leben war bisher ein "Blues".
 
Sowas in der Art habe ich nun schon öfter gehört ... und ich gehöre da wohl auch zum Club ...
Vielleicht ist das mit eine Voraussetzung, über reines Nachspielen hinaus wirklich Blues zu spielen, SEINEN Blues zu spielen ....
 
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Jetzt schreibe ich dann doch mal was, obwohl ich Blues nicht besonders mag. Alles ist Blues? Wirklich? Man könnte sich auch einfach darauf einigen, dass alles Musik sein (hallo John...). Wäre dann aber vielleicht doch etwas zu einfach?

Andererseits dürfte es schwierig sein, "den Blues" zu definieren. Habe gerade überrascht festgestellt, dass es da ähnlich viel Sub-Genres gibt, wie beim Hävi Meddel :eek:: Chicago, Delta, Country, Rock, Jump, Louisiana, Memphis, New Orleans, Piano,Rhythm, Soul, Texas, Female, ...

Ich weiß nur, was für mich meistens kein Blues ist. Wenn eine Gruppe meist älterer, gesetzter Herren auf einer Stadtfestbühne sitzt, stur 12 Takte im Stampferrhythmus spielt und dazu fröhlich "Oh my Baby..." trällert... Damit jagst de mich von jedem Stadtfest, selbst wenn das Bier noch voll ist...

Just my two cents...

Gruß,
glombi
 
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