Impro-Workshop Nr. 2: "Stella by Starlight"

boa pille da hast ja einen quantensprung volbracht (neidvolldreinschau)

zu deinem theoretischen Orgasmus sag ich nix, ich dachte wir waeren freunde. Aber echt kompliment du hast dich echt verbessert.
 
Tastenopfer schrieb:
zu deinem theoretischen Orgasmus sag ich nix, ich dachte wir waeren freunde.
Huch, hab' ich Dich beleidigt???? ...Oder würdest Du mich beleidigen, mit einem Kommentar :D keine Angst, nur zu! Mit jetzt "zerreißts Dich" meinte ich eigentlich...vor Lachen!
Aber Danke für das Kompliment, wie gesagt war anstrengend, vorallem der Teil in dem ich Deinen Tips zu folgen versucht habe "..einfach mal irgendwohingreifen, es gibt keine falschen Töne, sie kommen nur zur falschen Zeit,.....". Das war echt Hardcore.....
 
pille schrieb:
das ist ja gerade das, was so schwierig ist, und weswegen ich das nie spontan hinkriege. Du siehst ja an meinen theoreitschen Ausführungen, dass ich oft selbst nicht weiß, was ich nehmen soll. Dann probier ichs aus, und dann kommt meistens was ganz anderes dabei raus (wie. z.B. ne Bluestonleiter :D) Kannst Du an diesem Punkt mal etwas genauer werden und vielleicht an zwei drei Takten aus Stella zeigen, was Du genau meinst? Man will ja schließlich auch was lernen :D
Das mit der Theorie ist eigentlich gar nicht so theoretisch. :p Abgesehen davon, dass ich die Finger nicht so schnell bewegen kann wie du: Ich hab das maßgeblich in der Band gelernt, genau genommen beim Begleiten, was man in mindestens 95% der Zeit macht. Es interessiert keinen, wie eine Skala heißt, aber wenn man immer Akkorde spielt in der Begleitung, dann mal mit unterschiedlichen Tensions experimentiert, den Akkord zerlegt, etc., prägt sich sozusagen ins photographische Gedächtnis ein, wo du deine Finger beim Spielen hinlegen kannst. Das geht natürlich für manche Akkorde besser als für andere, je nach Häufigkeit.

Ich kann Tastenopfers Theorieaversion (s. auch unten ...) nicht unterstützen, weil das meiner Meinung nach engstirniger Blödsinn ist, sich vor bestimmten Themen zu verschließen. :evil: Das wird besonders deutlich, wenn man mit anderen Leuten spielt, selber komponiert oder Stücke analysiert, nicht nur nachspielt. Weiter will ich das Für und Wider an dieser Stelle nicht ausführen, das gehört hier nicht her. :rolleyes:

Worums mir geht ist, dass du beim Spielen intuitiv wissen musst/solltest, welche Töne über einen Akkord passen, und im Nachhinein auch sagen kannst, warum das so ist, um es in andere, aber vergleichbare Situationen zu übertragen. Weil dann kannst du mit deinen spielerischen Fähigkeiten noch viel mehr aus einem Solo machen, wenn du gezielt in der Lage bist, bestimmte "Klangeffekte" einzubauen.

Die nächsten Tage :rolleyes: komm ich vielleicht mal dazu, da kann ich das ganze mal an den gewünschten Beispieltakten erklären.​
 
Jay schrieb:
Ich kann Tastenopfers Theorieaffinität nicht unterstützen, weil das meiner Meinung nach engstirniger Blödsinn ist, sich vor bestimmten Themen zu verschließen. :evil:
Huch, ich dachte immer das Gegenteil ist der Fall :confused: Tastenopfer hat doch immer gesagt, daß er Theorie nicht kann und auch nicht wirklich will, oder hab' ich hier was falsch verstanden? ER war doch immer der, der seine ganzen (tollen) Improvisationsfähigkeiten aus reiner Intuition heraus geschöpft hat.

Die nächsten Tage :rolleyes: komm ich vielleicht mal dazu, da kann ich das ganze mal an den gewünschten Beispieltakten erklären.
Ja, das wäre wirklich toll! :great::great::great::great::great:
Cheers,
Wolf
 
Hoppla, wieder Fremdwörter verwendet ohne Ahnung davon zu haben. :rolleyes: Wollte sagen: Aversion.

Dreistündige englische Meetings tragen ihr übriges zum Geisteszustand bei. :screwy:
 
Hmm, ich fand jetzt garnicht, daß Tastenopfer eine echte Theorieaversion hat. Er konnte es halt einfach nicht, genau wie ich, und hat das sogar bedauert. Mir fällt es auch schwer, diese Theorietexte zu verfogen. Aber ich sehe es genau wie Du und erhoffe mir, daß das strenge Nachgedenke über Skalen etc. irgendwann so in Fleisch und Blut übergeht, daß es mich beim intuitiven Improvisieren unterstützt.
Ansonsten bin ich ja der Meinung, Improvisieren lernt man nur, wenn man gezwungen wird dazu. Da geht so einigermaßen in nem Workshop, aber am besten gehts noch inner Combo. Tja, leider hab' ich keine:(
 
ich glaub jay hat ne aversion gegen mich, der haut mir immer watt vors knie :-(
ansonsten pille hast dat schon richtig begriffen, ich beneide dich , weil ich KANN DAS NICHT. ich mags auch nicht mehr lernen. bei meiner begrenzten hirnkapazitaet bedeutet neues lernen immer was altes zu vergessen und wenn ich jetzt lern wie ich septakkorde dominat alteriere bis ich oben wegplatz dann verges ich vielleicht noch wozu die schwarzen tasten da sind. ??? huch
 
Also Pille, erst einmal großes Kompliment. Das klingt tatsächlich schon viel besser als das letzte Hörbeispiel. Der Bossa-Rhytmus passt recht gut zu dem Lied und du bist auch eigentlich immer schön rhytmisch. Und das Themen-Zitat im Solo ist auch fein gemacht.

An Anregungen hätte ich folgendes für dich:
- Wenn du mit dem Solo beginnst, dann könnte das etwas entspannter sein. Du beginnst gleich mit einem fetten Lauf. So etwas würde eher erst später spielen, wenn sich die Sache schon von selbst ein bisschen aufgebaut hat.
- Vielleicht insgesamt beim Improvisieren ein bisschen weniger Töne spielen, ein bisschen mehr Pausen einbauen (krieg ich auch oft genug zu hören) und immer noch mehr swingende Achteln verwenden
- Ach ja, das Solo könnte ruhig noch länger sein;)

Auf deine Analyse möchte ich jetzt mal nicht genauer eingehen - ich habe heute am Kons Jazz-Theorie-Prüfung gehabt und ich kann jetzt noch kaum bis drei zählen. Zur Jazz-Theorie-Frage möchte ich übrigens das folgende sagen: Es geht bei der Musiktheorie ja im Grunde darum, welche Töne an einer bestimmten Stelle nach unseren Hörgewohnheiten gut klingen. Und auch wer diese Regeln nicht bewusst gelernt hat, wendet sie beim Improvisieren quasi unterbewusst an, weil er sich ja merkt was gut klingt und was nicht. Aber ich war halt immer ein Freund des bewussten Ansatzes, weil ich mir Sachen gerne logisch herleite und weil man sich damit am Instrument viel Trial and Error ersparen kann. Und wenn man komponiert und arrangiert kommt man nur mit dem Gehör nicht sehr weit. Aber der wirkliche Idealfall beim Improvisieren ist, wenn man die Melodie die man gerade erfindet schon vorher in sich hört und automatisch am Instrument ausführt, ohne an irgendwelche Skalen zu denken. Skalen zu kennen ist eine Sache, aber darüber gute Melodie-Linien zu spielen eine andere. Ich versuche gerade auch etwas mehr in diese Richtung zu arbeiten - es ist echt nicht leicht und braucht viel Konzentration um nicht ins Klimpern zu verfallen - aber es zahlt sich aus weil einfach eine ganz andere Musik rauskommt.

Ich werde mir jetzt wirklich mal einen Webspace besorgen, dann kommen auch mal wieder ein paar Hörbeispiele von mir.
 
Tastenopfer schrieb:
ich glaub jay hat ne aversion gegen mich, der haut mir immer watt vors knie :-(
ansonsten pille hast dat schon richtig begriffen, ich beneide dich , weil ich KANN DAS NICHT. ich mags auch nicht mehr lernen. bei meiner begrenzten hirnkapazitaet bedeutet neues lernen immer was altes zu vergessen und wenn ich jetzt lern wie ich septakkorde dominat alteriere bis ich oben wegplatz dann verges ich vielleicht noch wozu die schwarzen tasten da sind. ??? huch
Man Tastenopfer, wenn Du meine theoretische Analyse mal gelesen hättest, hättest Du gemerkt, daß ich das auch nicht kann! üüüüberhaupt nicht. Ich habe dieselben Befürchtungen wie Du, daß ich das nicht mehr in meinen Schädel reinkriegen werde. Aber leider habe ich nicht dieses Intiutivtalent wie Du. Das bewundere ich wirklich. Mein bester Freund, ein Gitarrist, der kann das auch, IRRE! Die Leute könne kaum Noten lesen, aber man spielt irgendwas und die steigen einfach ein und improvisieren rum und es klingt auch noch super. Das wäre mir auch sehr lieb, wenn ich das könnte. Da ich das aber nicht kann, aber trotzdem gerne gut improvisieren können würde, muß ich den Weg gehen, den Jay auch schon beschrieben hat und Cordesavide (siehe oben) eigentlich auch. Ein Teil dieses Theoriewissens muß einfach zum Normalfall werden und dann kann man auch leichter mal was zu einem Musikstück hinzufügen, was dann auch einigermaßen kann. Ich fand Jay hatte das oben ganz gut ausgedrückt. Es ist ja nicht so, dass ich für den Rest meines Lebens über Modulationen durch diverse Tonarten unter verwebdung irgendwelche Ferkelseptakkorde nachdenken werde, aber durch das Bewußtmachen gewöhne ich mich vielleicht daran und mache es später intuitiv richtig, so wie Du!. Du hast es gut, Du kannst über die Theorie koketieren, Du hast einfach die nötige Begabung. Das gibts halt, aber leider fehlt mir das ein wenig, also muß ich die Sache von der bewußten Seite her aufrollen.
Im Endeffekt hilft sowieso nur eins: machen, machen, machen.......
Cheers,
Wolf
 
Hallo Cordesavide, ach ist das herrlich, Ihr seid alle wieder da, bis auf Luci, aber der wird sich nun wohl auch noch melden (es sei denn es steckt ein Weib dahinter :) :D.
Auch Dir erstmal Danke für das Lob, bin selbst ganz erstaunt, dass das so gut geklappt hat, am Anfang dachte ich, ich krieg da garnix raus.

cordesavide schrieb:
An Anregungen hätte ich folgendes für dich:
- Wenn du mit dem Solo beginnst, dann könnte das etwas entspannter sein. Du beginnst gleich mit einem fetten Lauf. So etwas würde eher erst später spielen, wenn sich die Sache schon von selbst ein bisschen aufgebaut hat.
- Vielleicht insgesamt beim Improvisieren ein bisschen weniger Töne spielen, ein bisschen mehr Pausen einbauen (krieg ich auch oft genug zu hören) und immer noch mehr swingende Achteln verwenden
EXAKT! hab gerade mit einem Freund telefoniert und wir kamen zu dem Schluß, daß die echten Größen sich viel besser zurückhalten können und nur dann aufdrehen, wenns an der Zeit ist. Da hast Du durchaus Recht und da muß ich noch hinkommen. Aber auch das Aufdrehen muß ich erstmal lernen.

- Ach ja, das Solo könnte ruhig noch länger sein;)
wow! Du bist echt frech! :D

Auf deine Analyse möchte ich jetzt mal nicht genauer eingehen
ich bin auch nicht sicher, ob das überhaupt geht oder ob, wenn es geht, das sinnvoll wäre :redface::redface::redface::redface:

- ich habe heute am Kons Jazz-Theorie-Prüfung gehabt und ich kann jetzt noch kaum bis drei zählen.
na denn herzliche Glückwunch (denke ich doch) und dan geh jetzt endlich mal ein Bier nehmen, zur Entspannung :)

Aber der wirkliche Idealfall beim Improvisieren ist, wenn man die Melodie die man gerade erfindet schon vorher in sich hört und automatisch am Instrument ausführt, ohne an irgendwelche Skalen zu denken.
Genau, aber ich fürchte ien wenig, entweder man hats oder man hats nicht, sieh auch obigen Beitrag! Und wenn mans eben nicht so drauf hat, muß man den weg über die Theorie als Hilfestellung gehen, und wenns nur dazu dient, sich die ganzen Skalen und Linien einzuprägen, die man später immer wieder benutzen wird.

Ich werde mir jetzt wirklich mal einen Webspace besorgen, dann kommen auch mal wieder ein paar Hörbeispiele von mir.
Ja, das wäre großartig,
Cheers,
Wolf

p.s.: ach ja, mirgefällts hatte ja auch schon was in dem neuen Improshop eingestellt, vielleicht könntet Ihr (Jay, Cordesavide, Luci, Tastenopfer...) hier auch mal ein paar Bemerkungen machen, Der will doch schließlich auch was lernen :great:
 
Tastenopfer schrieb:
ich glaub jay hat ne aversion gegen mich, der haut mir immer watt vors knie :-(
Nee, eigentlich nicht.

pille schrieb:
p.s.: ach ja, mirgefällts hatte ja auch schon was in dem neuen Improshop eingestellt, vielleicht könntet Ihr (Jay, Cordesavide, Luci, Tastenopfer...) hier auch mal ein paar Bemerkungen machen, Der will doch schließlich auch was lernen :great:
Das muss noch warten, weil ich die Nummer erstmal selbst spielen will (hab noch nie ...). Kommt aber noch, also Geduld, auch wenns schwerfällt. :)
 
Jay schrieb:
Das muss noch warten, weil ich die Nummer erstmal selbst spielen will (hab noch nie ...). Kommt aber noch, also Geduld, auch wenns schwerfällt. :)

Hast Du ein Sheet dafür?
 
Nachdem ich jetzt ein ganzes Jahr Jazz-Theorie studiert habe, versuche ich jetzt mal eine Analyse von Stella By Starlight. Aber ich muss sagen, dass gerade das Lied harmonisch relativ "tricky" ist. Deswegen erhebe ich auch keinen Anspruch auf unbedingte Richtigkeit meiner Analyse - ich tue halt mein Bestes.

Am schwersten zu erklären ist eigentlich der Anfang. Der A7(b9) ist an sich eine Sekundärdominante auf die dritte Stufe von Bb-Dur, nämlich Dm7 (nur dass dieses Dm7 halt nicht kommt - ein Trugschluss). Der Em7(b5) ist die vorangestellte II zum A7(b) (bei Mollkadenzen ist es ja normal, dass die II kein m7 sondern ein m7(b5) also ein halbverminderter Akkord ist).

A7(b9) löst sich absolut trugschlüssig auf - es geht weiter mit Cm7 F7 - also II-V in Bb-Dur. Nur geht es dann nicht wie erwartet mit BbMAJ7 weiter sondern F7 führt zu Bb7, der Sekundärdominante auf die vierte Stufe von Bb-Dur - nämlich EbMAJ7. Der Fm7 dazwischen ist nichts als eine der Sekundärdominante Bb7 vorangestellte II - wir haben also einen klassischen II-V-Ier auf die vierte Stufe von Bb-Dur EbMAJ7.

Der Akkord Ab7 stammt eigentlich aus Bb-Moll - es handelt sich um einen Subdominant-Moll-Akkord (siehe Modaler Austausch bzw. Modal Interchange) - in der Stufenschreibweise bezeichnen wir ihn als bVII7. Es ist normal für die bVII7, sich einen Ganzton nach oben in die Durtonika aufzulösen und das tut der hier auch indem er nach BbMAJ7 führt - ahhhhhhhh, endlich zuhause. (die Standard-Subdominant-Moll-Kadenz wäre übrigens eigentlich Ebm7 Ab7 BbMAJ7 also IVm7 bVII7 IMAJ7, aber in dem Fall ist die IV halt noch in Dur was auch nicht weiter stört - sehr geschickt komponierter Übergang eigentlich).

Die folgenden Akkorde Em7(b5) A7(b9) lösen sich beim zweiten Mal wie erwartet nach Dm7. Allerdings würde ich das Dm7 nicht als IIIm7 in Bb-Dur, sondern als VIm7 in F-Dur analysieren, denn wir befinden uns mitten in einer kurzfristigen Modulation nach F-Dur. Was folgt ist eine wie oben beschriebene Subdominant-Moll-Kadenz in F-Dur - Bbm7 Eb7 FMAJ7.

Um die folgenden Akkorde zu verstehen ist es am Besten von hinten nach vorne zu denken und zwar vom Cm7 weg. Cm7 ist die IIm7 in Bb-Dur, G7(b13) die Sekundärdominante dazu. D7 führ als Dominante zum G7(b13) hin und hat Am7(b5) als vorangestellte II (eigentlich also eine Mollkadenz - man erwartet nach D7 Gm7, es kommt aber G7(b13) - überaus dramatisch). A7(b9) ist eine Dominante zu D7 (nur dass halt Am7(b5) noch dazwischen ist) und Em7(b5) die vorangestellte II. Man beachte den perfekten Übergang von F-Dur zurück nach Bb-Dur.

Wir sind also wieder beim Cm7, der IIm7 in Bb-Dur. Danach könnte die normale V7 - F7 folgen, es kommt stattdessen aber wieder Ab7 als Subdominant-Moll-Akkord der sich einen Ganzton nach oben in die Dur-Tonika auflöst - BbMAJ7.

Was dann folgt ist eine Dominantkette mit jeweils vorangestellter IIm7(b5) - was übrigens ganz typisch für dieses Lied ist - denn normalerweise ist verwendet man bei solchen Dominantketten normale IIm7 als vorangestellte II.

Ich hoffe, wer auch immer sich die Mühe macht das durchzudenken, kennt sich halbwegs aus.

Die Skalen die sich aus dieser Analyse ergeben sind die folgenden:

Em7(b5): E lokrisch
A7(b9): z.B. A mixolydisch(b9/b13)
Cm7: C dorisch
F7: F mixolydisch
Fm7: F dorisch
Bb7: Bb mixolydisch
EbMAJ7: Eb lydisch
Ab7: Ab mixolydisch - man kann aber auch Ab mixolydisch(#11) (=lydisch(b9)) verwenden - das bereitet den folgenden BbMAJ7 besser vor
BbMAJ7: Bb ionisch
Em7(b5): E lokrisch
A7(b9): z.B. A mixolydisch(b9/b13)
Dm7: D äolisch
Bbm7: Bb dorisch
Eb7: Eb mixolydisch oder mixolydisch(#11) siehe Ab7
FMAJ7: F ionisch
Em7(b5): E lokrisch
A7(b9): A mixolydisch(b9/b13)
Am7(b5): A lokrisch
D7: D mixolydisch(b9/b13) oder D alteriert
G7(b13): G mixolydisch(b9/b13) oder G alteriert
Cm7: C dorisch
Ab7: siehe oben
BbMAJ7: Bb ionisch
die folgende Dominantkette: siehe Em7(b5) A7(b9)

Das sind natürlich nur Möglichkeiten für Inside-Playing. Für Outside sind die Möglichkeiten wie üblich unbegrenzt und etwas Bluesskala hier und da tut auch niemandem weh.

Puhh, jetzt war ich aber fleißig.

@pille: Von was brauchst du ein Sheet?
 
@Cordesavide:
Danke für die Analyse, hab sie mir ausgedruckt und werde sie in Ruhe übers Wochenende studieren. Mal sehen, vielleicht gelingt es mir auf dieser Basis noch ne Impro zu machen, dann würde ich die auch posten. Das wäre doch mal interessant. Aber ich versprech jetzt lieber nix!

@Jay;
Auch Danke, das mit dem Sheet ist prima, denn ich brauch einfach die Melodie zum dranfesthalten. Außerdem weiß ich ja garnicht, wie da durch die Tonarten moduliert wird.

Wolf
 
Sorry, daß meine Antwort auf sich warten läßt. Also erst mal @pille: Coole Aufnahme, wirklich! Deine Skills sind echt superb! :great: Aber mal ehrlich, was soll der Scheiß!?! Immer die ganze Zeit tiefstapeln von wegen du könntest kein Jazz und wärst total der blutige Anfänger. ;)

Thema Bluestonleiter: Richtig, die ist am Anfang sehr verlockend, weil sie so simpel ist, daß man damit irgendwie kontrolliert spielen und sogar ordentlich herumfrickeln kann. Aber bei ihr ist es wie mit Digitalpianos ( :p): es wird auf Dauer sehr langweilig.
Daß es hier zugegeben recht jazzig klingt, hast du der Harmonik des Stücks zu verdanken. Denn es ist durch die vielen Tonartsprünge dafür gesorgt, daß die Bluestonleiter auf den anderen Akkorden nicht auf dem Grundton aufbaut und so recht interessant klingt. (mein Kapitel Pentatoniken, schlag noch mal am Anfang irgendwo nach ;))
Bei nem reinen Moll-Stück, am besten noch eines das konstant die II-V-I durchrasselt oder gar bei einem modernen, hochintellektuellen Modaljazz-Viech klingt eine Bluestonleiter eher öde, unjazzig. Weil sie nämlich die ganzen interessanten harmonischen und melodischen Färbungen, die mE den Jazz so richtig ausmachen, wegläßt. Bei einem Stück, das eher ein Stück "old fashioned" ist, ist das verzeihlich, aber ansonsten gerät man in Gefahr, den Jazz zum Blues-Rock zu machen, was sicher nicht die Intention der Sache ist. ;)

Ach ja, und deine "klassische" Spielweise, die Jay schon angesprochen hat, finde ich gar nicht so fehl am Platze. Solange du im Rhythmus bleibst, ist das kein Problem, im Gegenteil sogar erfrischend angenehm. Super find ich die Dynamik, die du ins Spiel gebracht hast (sowas ist auf deinem MP9500 wenigstens möglich! :rolleyes: ), die macht dein Spiel sehr gefühlvoll, das gefällt mir! :great:

Ach, brennend würde mich interessieren, was du genau bei dem Monster-Lauf ab dem F maj spielst, der ist richtig krass.

Weiter so!
 
So, das ist jetzt der intutives-Skalen-wissen-Beitrag für Pille:

Als Beispiel halten mal die ersten vier Takte her. Wenn du die also in Begleitung spielst, ist eine gebräuchliche Möglichkeit, mit der linken Hand einen Quintwechsel oder ähnliches zu spielen, also Grundton und Quinte im Wechsel, oder auch oktaviert. Das Thema "Bassist" soll an der Stelle mal keine Rolle spielen. Von Bedeutung ist, dass in der rechten Hand auf jeden Fall die 3 und die 7 eines Akkords liegen bleiben, dazu die 9 (außer bei moll7b5), eventuell die 13, oder wahlweise auch die 5 oder der Grundton, in Abstimmung mit links. Gruppiert um das Schloss-c könnte die rechte Hand für die ersten vier Takte also folgende Töne spielen:

Em7b5: Bb-D-E-G
A7b9: Bb-C#-E-G
Cm7: Bb-D-Eb-G
F7: A-D-Eb-G

Die Wahl der Voicings ist ja bekanntlich dem Spieler vorbehalten. Ich spiele gerne Voicings in diesem Bereich und so eng beieinander. Abgesehen davon, dass man sehr schön die einfache Migration der zwei II-V-Verbindungen sieht, ergibt sich auch für beide auf Anhieb eine mögliche Skala. Ich sage bewusst "eine mögliche", denn bis auf den letzten Ton ist das nicht festgelegt, aber man weiß zumindest, was man spielen kann.

Die ersten zwei Takte sind eine II-V in D-Moll. Vom ersten Akkord hast du die Töne Bb-D-E-G, dazu kommen im zweiten Takt noch A und C#, also stehen 6 der üblicherweise 7 Töne, die eine Skala (GT mal außen vor) umfasst, schon fest. Bleibt noch die Frage F oder F#. Wegen dem D-Moll wäre F die schlüssige Lösung, es wird dir aber keiner den Kopf abreißen, wenn du über F# spielst. Vielleicht als Zielton vermeiden. Ist aber auch egal, denn 6 deiner 7 Töne ergeben sich schon vom Hinschauen, ohne die Skala zu benamen oder die weiterführende D-Moll-Überlegung anzustrengen.

Analog funktioniert das für die zweite Hälfte. Hier ist es sogar noch einfacher, weil keine alterierten Tensions vorkommen. Die Töne Bb-C-D-Eb-F-G-A ergeben sich alleine aus den gespielten Akkorden bis zur 9. Die 13 beim Dominantakkord ist optional, wird aber sehr gerne verwendet.

Prinzip klar? :)
 
Hi Luci,
dann wären wir ja wieder alle beisammen. Danke erst mal für die Blumen, war selbst von mir überrascht .
lucjesuistonpere schrieb:
Aber mal ehrlich, was soll der Scheiß!?! Immer die ganze Zeit tiefstapeln von wegen du könntest kein Jazz und wärst total der blutige Anfänger.
Also, daß ich Anfänger bin hab' ich ja nie behauptet, Allerdings Jazzneuling, in der Tat, zumindest im Imprvioationsbuissnes. Zuletzt improvisiert habe ich mit 15 in so ner Rock-Combo, Aber das war in den Siebzigern :eek: und ist ewig her. Danach halt nur noch Klassik und nun mit Euch wieder angefangen. Was aber zeigt, daß eine klassische Ausbildung doch ne gute Grundlage bietet, da kann man sagen was man will.
Naja, um ehrlich zu sein hab ich schon manchmal jazziges gespielt, Gershwin-Lieder oder Arrangements von Eddy Heywood oder auch mal Scott Joplin oder so was, aber immer nach Noten halt :(

Thema Bluestonleiter: ...............Aber bei ihr ist es wie mit Digitalpianos, es wird auf Dauer sehr langweilig.
Der Kommentar war klar :p und erwartet.
Aber Du hast Recht, vorallem damit, daß die Bluestonleiter hier gut klingt, weil die Harmonien des Stückes bereits den "Jazz" reinbringen, yeah. Von daher isses prima, aber wie Cordesavide auch schon bemerkt, harmonisch nicht ganz einfach.

(mein Kapitel Pentatoniken, schlag noch mal am Anfang irgendwo nach ;))
Also, Pentatonik, das waren doch diese tonleitern, die nur aus Ganztonschritten bestehen, oder? Ach ne, wenn man Quinten übereinanderschichtet (oder war das dasselbe?) Und wie kann man jetzt damit improvisieren?

Super find ich die Dynamik, die du ins Spiel gebracht hast (sowas ist auf deinem MP9500 wenigstens möglich! :rolleyes: ), die macht dein Spiel sehr gefühlvoll, das gefällt mir! :great:
Echt? :eek: Du meinst allen Ernstes, das ginge auf Deinem P120 nicht??? Komisch ich hatte das ja mal intensiv getestet und fand nun eigentlich garnicht soooo schlimm, war eingentlich meine zweite Wahl nach dem MP9500. Dachte gerade daran mir noch (als Reise- und Urlaubspiano für mich und meine Tochter :D) son gebrauchtes P60 zuzulegen oder sowas.

Ach, brennend würde mich interessieren, was du genau bei dem Monster-Lauf ab dem F maj spielst, der ist richtig krass.
:twisted: Das beweist, daß Du meine ausführlichen theoretischen Orgasmen (Zitat Tastenopfer) nicht gelesen hast ;), da hatte ichs schon mal beschrieben. Also, in Takt 12, über dem Eb7 laufe ich mit einem einfachen Es-Dur Lauf die Tasten hoch (Es-Dur Dreiklang, beginnend beim g'). Wenns dann auf den Fmaj7 wechselt, gehe ich einfach mit nem d-moll Akkord wieder runter. Das wars. Die töne passen einfach ganz gut auf die unterlegten Akkorde, das war meine einzige Argumentation dafür.

werd' mir Mühe geben.
Allerdings kämpfe ich schon wieder mit all Euren theoretische Ausführungen. Selbst wenn ich mal was verstehe, weiß ich immer noch nicht, was mir das konkret an den Tasten nutzt. Ich muß wohl doch mal im Realraum zu so einem Impro-Workshop.

Cheers,
Wolf
 
pille schrieb:
Also, Pentatonik, das waren doch diese tonleitern, die nur aus Ganztonschritten bestehen, oder? Ach ne, wenn man Quinten übereinanderschichtet (oder war das dasselbe?) Und wie kann man jetzt damit improvisieren?
Nein, Pentatoniken sind diese Tonleitern, die nur aus fünf (penta ...) Tönen bestehen. Nur aus Ganztonschritten besteht die namentlich angelehnte Ganztonleiter :p, das sind übrigens sechs Töne. Improvisieren kann man damit wie mit jeder anderen Tonleiter auch. Einzig das Notenmaterial ist eingeschränkt, dafür musst du dann nicht auf kritische Sachen wie avoid notes aufpassen.
 
Zum Thema Pentatonik...

Man muß nicht immer die Pentatonik der entsprechenden Stufe spielen.
Und... die Pentatonik kann mächtig jazzig klingen... *ggg*

Versucht doch einfach mal auf den Verschiedenen Akkordtönen zu starten.
zb. über einen D7 Akkord eine Cm Pentatonik, oder die Gm Pentatonik, Em, Abm, oder ganz schräg die Dbm Pentatonik. :)
Der Mut wird belohnt!

Gruß

Ps: Ich freu mich schon auf die nächste Einspielung!

Edit: Ui... Fehlerteufel! Hab aus dem Dm7 Akkord jetzt einen D7 gemacht!
 

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