So Freunde,
jetzt hat mirgfällts schon nen neuen Improworkshop gestartet und wir haben den alten noch gar nicht fertig gemacht
. Außer Jay und Luci hat ja bisher keiner was abgeliefert, drum will ich jetzt mal mein Produkt reinstellen. Hatte ehrlich gesagt gehofft, daß die anderen vorher nochwas machen, was mich irgendwie inspirieren würde, war aber leider nicht. Bin gerade von ner Reise zurück und habe mir den Sonntag frei genommen, Zeit genug was aufzunehmen.
Ich selbst hab mich etwas schwer getan mit Stella. Bei "All of me" konnte ich von Anfang an drauf rumklimpern und es klang immer irgendwie gut, wenngleich ein wenig nach "sleepy elevator", aber egal. Bei Stella mußte ich richtig nachdenken, angesichts meiner jazzharmonischen Grundlagenkenntnisse könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, wie gut ich vorankam
.
Also, hier erstmal der Link, hoffend, daß es klappt:
Stella
So und nun wirds lustig, denn jetzt kommen meine musiktheoretischen Ergüsse. Tastenopfer! halt Dich fest, gleich zerreißts Dich
:
ich spiele zwei Chorusse. Im ersten mach ichs wie Luci, eigentlich garkeine Improvisation, nur so etwa die Melodie, die vorgegeben ist (insofern war es Luci der mich hier inspiriert hat).
Im zweiten Chorus gehts dann los:
Der erste Akkord ist e-moll7 mit verminderter Quinte. Für mich sieht das aus wir ein g-moll mit der kleinen Sexte (e). Also fand ich, daß die g-moll Tonleiter schöne Töne über diesem Akkord geben sollte
(ja lacht nur). Man könnte es auch äolisch bezüglich der Grundtonart nennen, oder? Naja, irgendwie macht die Bezeichnung e-moll7b5 auch Sinn, denn in der Melodie wird a gespielt und dahin löst sich der Akkord auch auf: A7b9. Naheliegend, denn das ist sowas wie ein Quintensprung (nicht Quantensprung! all Ihr Physiker hier
)(e-moll7b5 -> A-Dur7b9 oder e Dominante von a, nur dass hier e-moll gespielt wird
). Also wirklich iregendwo logisch find ichs ned, aber es klingt gut. Danach kommen wirklich Dominatenmodulationen: C-moll -> F, F7 -> Bb7, Es7 -> As7 (das mit dem moll/Dur scheint im Jazz etwas durcheinander zu gehen, (hat Tastenopfer wohl auch schon mal bemerkt)). Naja, das sind irgendwie alles Tonarten mit b, und da hab ich mir gedacht, da müßte doch ne C-Bluestonleiter gut passen, war dann auch so. Was ich in Takt 9-11 mache weiß nicht nicht genau, irgendwie dudele ich da um die akkorde rum. In Takt 12 paßte ein Es-Dur Lauf nach oben ganz gut, um in Takt 13 in einen d-moll-Lauf nach unten zu enden. Paßt wirklich gut, aber die d-moll Töne passen auch prima auf den Fmaj7 Akkord, der dort zu spielen ist.
Im zweiten Teil des Sheets verlege ich erstmal die eigentlich improvisierte Melodielinie in die linke Hand: ich würde sagen, über dem G+7 isses lokrisch bzgl. dem G7 (oder muß ich mich auf die Grundtonart beziehen?). über dem Cm7 isses ionisch(?) bzgl. Cm??? (ihr seht, ich bin ein Jazztheoriegenie), naja, halt einfach die Töne C bis C unter Berücksichtigung der Vorzeichen. Ähnliches gilt für den As7-Akkord. Danach wieder Gedudele über den Akkorden. Zum Schluß noch ne feine Kadenz bestehend aus einer Verwurschtelung der letzen 8 Takte.
Puh.
Als Musikprofessor würd' ich mir jetzt ne 6 geben, aber hat ja auch keiner bei Stella geholfen
.
Und wenn Ihr glaubt, daß ich mir das vorher ausgedacht hab, dann irrt Ihr. Is gewissermaßen die Imnachhineinanalyse. Ich habe versucht mich an die Tipps von Cordesavide und Tastenopfer zu halten, die sie mir bei "All of me" gegeben hatten: Cordesvide meinte u.a. ich solle mehr Drive reinbringen, was ich durch den Bossanovarhytmus der linken Hand versucht habe. Tastopfer meinte ich solle einfach mal mutig irgendwo hingreifen. Man war das hart. Am Anfang klang es echt schei...., bis sich nach einiger Zeit auch mal passende Akkorde und Töne eingeschlichen haben. Naja, das Ergebnis habt Ihr ja jetzt.
so, und nun zerreißt mich,
Cheers,
Wolf