Hab' mir Lucis Version jetzt ein paar mal angehört. Finde sie immernoch sehr schön! Du spielst wirklich schön (Jazz)-Klavier. Trotzdem, weil das hier ja ein Wörkschobb ist auch von mir ein paar Bemerkungen. Den hier erwähnten "verhauenen"
Lauf find ich jetzt nicht so schlimm, bei fünf Versuchen klappt sowas bei mir auch nur viermal und dann meistens nicht, wenn man aufnimmt
. Aber so schlimm ist das nicht, denn von wirklich verhauen kann man ja garnicht sprechen, Tastenopfer war da halt ne Ecke exakter. Man kann sich da behelfen, wenn man sich intensiv vorstellt, daß man Zeit hat, und zwar entlang des gesamten Laufes. Man verhaut sich nämlich nur, weil es zum Schluß hin schneller wird und man sich gedrängt fühlt. Redet man sich hingegen beim Spielen ein, man hätte Zeit, wird man nicht wirklich langsamer, man hetzt eben nur nicht und man verspielt sich nicht. Nicht gerade ein Jazz-spezifischer Trick, sondern eher einfach einer aus der Klaviertechnikkiste, aber bestimmt auch hier hilfreich. "In der Ruhe liegt die Kraft", oder um es mit Lang Lang auszudrücken: "Klavier spielen ist ganz einfach, man muß sich nur vollkommen entspannen können."
Noch was ist mir aufgefallen: Es ist genau wie auch bei mir. Durch das häufige Rumprobieren prägt sich eine sehr klare Melodieführung am Anfang der Improvisation ein (die bei Luci wirklich sehr schön ist, auch sehr romantisierend, aber nicht wie bei mir sleepy elevator). Auch bei Luci ist etwa die erste Hälfte der Aufnahme eindeutig die schönere. Dananch wird es immer freier und manchmal hat man den Eindruck, jetzt weiß er nicht mehr wo er hin will. Is bei mir genauso, nur daß ich den Faden noch deutlich früher verliere. Bei Tastenopfer hat man dieses Gefühl nicht, denn er hält sich vielmehr an die eigentlich Melodie und improvisiert eigentlich nur dazwischen. Dabei bleibt immer eine klare Linie erhalten (Ich glaube, er hat das selbst auch schon irgendwo geschrieben), und diese kleinen INtermezzi schmückt er einfach meisterhaft aus.
Was den Schluß angeht, ja, das wäre toll, wenn einem bereits während des Improvisierens eine schöne Kadenz einfallen würde. Das bedarf wohl eines speziellen Zusatztrainings.
noch was technisches: Das p120 hat nen Sequenzer? Wow, garnicht schlecht sowas, also die Idee mit dem Bass find ich prima, oder ist euch das schon zu alleinunterhaltermäßig?
Greets,
Wolf