Warum finden manche Menschen das Akkordeon schrecklich?

Komisch, Akkordeon mit Gesang ist für mich ein klangliches no go. Da schüttelt es mich. Gitarre mit Gesang immer - Akkordeon mit Gesang nie. Könnte vielleicht doch an der frühjugendlichen Lagerfeuer/Klampfe Prägung liegen....
 
Doch, ich habe einen Abend erlebt mit einem, der (eigene) satirische Chansons singt und sich selbst mit Akkordeon begleitet. Hat mir gut gefallen.
 
Dirk Rave(Akkordeon) und Mads Elung-Jensen(Tenor) konzertieren z.B. mit Stücken aus den 20er und 30er Jahren. Sehr schöne Sachen.
 
Komisch, Akkordeon mit Gesang ist für mich ein klangliches no go. Da schüttelt es mich. Gitarre mit Gesang immer - Akkordeon mit Gesang nie. Könnte vielleicht doch an der frühjugendlichen Lagerfeuer/Klampfe Prägung liegen....


Liebe Schtine,mit "no go" klappt man sich selbst Türen zu und bringt sich um neue musikalische Erfahrungen, auch um die Möglichkeit, lästige frühkindliche Prägungen über Bord zu werfen.

Jeans mit ausgefransten Löchern an Knien und Hintern waren in meiner Jugend ein no go,heute ganz selbstverständlich getragen als stylisher Hit. Früher äußeres Zeichen von bitterer Armut, heute nicht unter 100 Euro zu haben. Geschmacksache halt.
 
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An alle die ihr schröcköliches Akko lieben
und an backmischung, freut mich, dass Du vieles ähnlich siehst.
Besuch (t) mich mal wenn Du nach Alsfeld kommst.
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Ich spiele eignetlich nur noch für mich, kein Druck, ich finde es toll, die anderen können zuhören oder weggehen - egal.
Und wenn man Akko für sich spielt (&singt) - ohne dass man irgendjemanden gefallen muss - dann wird es super.

Von dem Moment wo ich auf andere achte - da will ich denen was bieten - bin ich aber dann selbst nicht mehr zufrieden.
Das ist ja auch in Musikererfolgsrezept, dass man das Publikum komplett ausblenden soll.
Für Profis geht das aber i.d.R. nur dann, wenn sie reich, viel geerbt oder gut geheiratet haben.

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Anderen was vorzuspielen ist sehr schwierig geworden - weil die allermeisten Menschen keinen Sinn mehr für Musik haben.
Die warten auf das gefühl, die Emotion, den Kick o.ä., der sich einstellen soll, so-oder-so.
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Echt verstehen oder einfühlen in gute Musik - das findet nicht mehr statt.
Habe einige tolle Events selbst organisiert und aktiv mitgewirkt - die Menschen haben dafür überwiegend keine Antennen und kein verständnis mehr.
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Mein Vater spielte Jahrzehntelang den Künstlerfasching am Aschermittwoch in der Residenz in München.
Da waren fast alle, auch die Showbands - er spielte den langen Abend nur mit Tuba-Akko-Trompete (und Geige und Gesang) - die verstanden das - und wollten genau das hören.

Stundenlang Akko, ´ne Hohner Atlantik (gespielt von einem Pianisten&Trompeter, der mit Arthur Rubinstein lange Jahre zusammen war (in Barcelona)
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Mein Sohn ist am Kons und wird in einem Jahr umsatteln, weil er merkt, dass man Menschen kaum noch musikalisch erreichen kann.
Er hat jetzt gemerkt, dass das Publikum ganz ewas anderes erwartet, als er und seine Freunde sich unter guter Musik vorstellen.
Der hat unheimlich vioel getan, viele gute Auftritte - supergutes - Resonanz ja, aber in Relation zum Aufwand und Input - nahe Null


uvm

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Mit viel Liebe zum schröckölichen Akko & Gesang - Peter
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--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
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UND: Singen zum schrecklichen Akkordeon - und dann wird es noch viel schröckölicha.......
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Man braucht ein Akko, das man auch fein & leise spielen kann - das sich sehr weit zurücknehmen lässt & dabei immer noch schön klingt.
(manche Akkos sind zu direkt und zu markant - da geht´s nicht)

Das Akko klingt dadaurch natürlich anders (zärtlicher, trockener, feiner), aber es erlaubt dann der Stimme sich drüber zu setzen.
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Und man muss diese Stücke besonders üben, einfach spielen und dazu singen - das geht nicht.
Da muss man ein bisserl rumprobieren, sowohl Begleitung als auch Stimme.
Und manche Lieder gehen gut, andere nicht.
Und die mit denen es geht - das dauert schon viele Monate bis man das hinkriegt.
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Und dann wird es aber wunder-wunder-wunderschööööööön............... - zumindest für mich ......:)
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Das Akkordeon ist ja mein Herzensinstrument - wenn irgendwo eines gespielt wird, folge ich dem Klang wie die Ratten dem Rattenfänger. Aber irgendwie, wenn der Spieler dazu singt, verliert es für mich seinen Reiz. Erklären kann ich das nicht.
 
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.............also wenn Du mal nach Alsfeld kommen solltest,
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ich hab ums Haus schon extra einen Wassergraben ziehen lassen - mit Haifischen -
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um den Zudrang wenigstens etwas einzudämmen
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ehrlich - k e i n . S p a ß !

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Vielleicht sollte man trennen:
1.Akkordeonist spielt und singt dazu
2. Akkordeonist spielt und Sänger singt.
Bei ersterem habe ich auch eher ungute Erinnerungen, was aber vorallem an den eingeschränkten stimmlichen Fähigkeiten des Akkordeonisten lag. Akkordeonist und Sänger ist für mich allerdings eine hervorragende Kombi, wenn beide einen guten Job machen und gut aufeinander eingespielt sind. LG Tygge
 
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Vielleicht sollte man trennen:
1.Akkordeonist spielt und singt dazu
2. Akkordeonist spielt und Sänger singt.

Da kommt es drauf an, was gesungen wird. Bei komödiantischen Liedvorträgen kommt es ja mehr auf den Inhalt an, da muss die Stimme nicht hohen Ansprüchen genügen, sondern klar rüberbringen, was der Sänger (oft im Sprechgesang auch) zu sagen hat. Das Akkordeon ist die dezente Begleitung. Und auch die muss gekonnt sein, besonders, wenn der Sänger beides (1) bewältigt. Ich bin da ziemlich offen für gute Performance mit Gesang/Akkordeon.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
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.............also wenn Du mal nach Alsfeld kommen solltest,
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ich hab ums Haus schon extra einen Wassergraben ziehen lassen - mit Haifischen -
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um den Zudrang wenigstens etwas einzudämmen
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ehrlich - k e i n . S p a ß !

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Danke für die Einladung. Aber ohne mein Akkordeon geh ich nicht auf Reisen.
 
Beim "Heurigen" spielen meist ein Akkordeonist sowie ein Gitarrist - und beide singen. Und mir gefällt's, hicks!
 
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An diesem Punkt möchte ich noch zur Antwort von Morino47 einige Punkte ergänzen, weil GERADE dieses Thema mich seit Jahren beschäftigt. Wie Morino schon sagte, haben wie ich finde die Medien und damit meine ich nicht nur das Internet oder Fernsehen, aber auch die Zeitschriften vergessen, die neuen und wirklich modernen Varianten für die man das Akkordeon u.a verwenden kann zu zeigen und populär zu machen.
WAS assoziiert man heute mit einem Akkordeon. Genau. Wiener Walzer, Schneewalzer, Tango, Karneval etc.
Ich fragen mich allen ernstes WARUM ist es seit 30 so schwer das Akkordeon mit all seinen Facetten zu zeigen? Was man alles damit machen kann! Man denke an die Register Piccolo etc. Das Akkordeon ist doof, aber Lambada ging bis heute um die Welt!! Lord oft the dance war auch ein großer Hit und irische Musik ist doch gar nicht so unbeliebt! Ich persönlich liebe das Tremolo, aber man kann mit den Registern noch ganz andere Stimmen nutzen.
Natürlich muss man als Anfänger einfache Stücke im 4/4 Tackt spielen allein der Motivation wegen und man muss auch wissen wie ein ¾ Tackt gespielt wird, als Grundlage für spätere Übungen, aber LEUTE . . !

Wenn ich mir Akkordeonschulen von sage und schreibe 2013 anschaue und finde dort im Inhaltsverzeichnis Tittel wie:

,,schwarzbraun ist die Haselnuss“ Zitat aus Wikipedia:
,, Schwarzbraun ist die Haselnuss ist ein deutsches Volkslied, dessen zahlreiche Text- und Melodievarianten seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bekannt sind.”
Oder mal wieder Schneewalzer (1887)
,,Frölich soll mein Tag beginnen”

Also tut mir leid, ich würde mich im Jahre 2017 auch nicht mehr für solche Melodien begeistern. Natürlich kann man nicht gleich sämtliche Songs aus den Charts für Anfänger benutzen, aber innerhalb von 130 Jahren muss es doch möglich sein, interessantere Akkordeonübungen zu komponieren, zumal die neue Literatur von großartigen Akkordeonspielern geschrieben ist. Komisch dass viele Großartige Stück von z.Bsp Ludovico Enaudi in vereinfachter Form für Klavier umgeschrieben sind. Warum geht das im Jahre 2017 nicht für das Akkordeon?!!!

In einem weiteren Beitrag von mir würde ich das Thema gerne erweitern und den Blickwinkel aus dem Jahre 2017 betrachten. Viel Spaß.
 
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Ob das sog. Publikum etwas schrecklich findet - oder nicht - das sollte uns egal sein.
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Ein Berufsmusiker, der muss gefallen - davon lebt er,
und muss sich dem Bedarf auch anpassen (mitunter ein enormer unschöner Druck).
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Ein "Nebenberufler" tut sich da schon leichter.
Interessanterweise haben die sogar durch diese finanzielle Unabhängigkeit eine Leichtigkeit,
die vieles sogar verbessert.
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Ein Laie, der muss doch nicht für andere spielen,
der muss selbst Spass und Freude haben.
Der übt und spielt weil es ihn selbst freut.
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Denn:
- den Menschen musikalisch Freude zu machen wird immer schwieriger
- und das Verständnis für gute Musik sinkt zunehmend unter den Nullpunkt.
- Die sind ja nicht mal in der Lahe zuzuhören, quatschen nach 10 sec los,
- weil man bei hohem Klangpegel ja unbedingt gleich selbst auch schnattern muss (primitiver archaischer Reflex)
- als Laie muss man sich diesem Druck nicht aussetzen
- und wenn man trotzdem mal "auftritt" oder irgendwo spielt
- auch dann nur zur eigenen Freude und zum eigenen Spass
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Ein Berufsmusiker, der muss gefallen - davon lebt er,

Das gilt aber auch für Hobbymusiker.

Mit meinem Akkordeonorchester, bei dem bei Konzerten Eintritt verlang wird, merken wir das dann finanziell in den Folgejahren, ab die Leute wiederkommen, bei meiner KlezmerBand, bei der wir um eine Spende beim Verlassen bitten, merken wir das sofort.
Also müssen wir an der Stelle auch Publikumsgerechte Musik machen.
 
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Hy @all,

ich finde, wir müssen bei der Fragestellung differenzieren.
1. Finden die Menschen das Akkordeon als Instrument schrecklich? oder
2. Finden sie die Musik, die (vermeintlich) auf diesem Instrument gespielt wird, schrecklich?

Im Fall 1. ist das halt einfach so; manche Leute mögen keine Blechbläser, andere wiederum keine Holzbläser, etc.
Im Fall 2. ist es wohl an uns allen, diesen Eindruck zu verbessern. Ich kann mich sehr gut erinnern an das Vocaltreffen
in Stuttgart, bei dem @lil und ich jeweils eine Sängerin auf dem Akkordeon begleitet haben. Vor dem Treffen war
von den Vocalistinnen und Vocalisten verhaltenes Schweigen bzgl. des Instrumentes zu spüren, hinterher waren selbst
Berufsskeptiker wie @antipasti total begeistert, dass man auch "Musik" mit diesem Instrument machen könne....

greets Roland
 
Vor dem Treffen war
von den Vocalistinnen und Vocalisten verhaltenes Schweigen bzgl. des Instrumentes zu spüren, hinterher waren selbst
Berufsskeptiker wie @antipasti total begeistert, dass man auch "Musik" mit diesem Instrument machen könne....

Ach von wegen Berufsskeptiker. Ich bin praktisch mit Akkordeonklängen aufgewachsen und hatte selbst Jahre lang ein Trio mit Akkordeon. Leider ist der Akkordeonist verschollen. Sonst gäbe das Trio vielleicht auch heute noch ab und zu.

Die Neckereien damals im Planungsthread zum Vocalstreff waren lediglich ein bisschen "Gefoppe" gegen die von woodshock angekündigte totale Übernahme des Vocalssubs durch die Akordeonauten. ;)

2. Finden sie die Musik, die (vermeintlich) auf diesem Instrument gespielt wird, schrecklich?

Nein. Ich würde es so formulieren: Das Akkordeon setzt einer Komposition stärker einen eigenen Stempel auf es zB Gitarren oder Blechbäser vermögen.

Blech gibt es in klassischen Orchestern genau wie in Blues- oder Funkbands oder auch Schützenausmärschen. Hier steht aber das Genre über dem Instrument - insofern besteht kaum Verwechslungsgefahr. Beim Akkordeon ist mMn das Instrument selbst prägnanter/dominanter als das Genre. Deswegen empfinden viele Hörer Musik, die auf dem Akkordeon gespielt wird, als "Akkordeonmusik" - fast unabhängig von Genre.
 
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Die Neckereien damals im Planungsthread zum Vocalstreff waren lediglich ein bisschen "Gefoppe"
Deinerseits ...
Dass @da Juchitza Deinen Namen nannte, ist vermutlich Deinem Ruf als "Berufsskeptiker" geschuldet. Allerdings fiel an jenem Abend durchaus und ziemlich wörtlich der Ausspruch "ich wusste bis jetzt gar nicht, dass man mit dem Akkordeon auch Musik machen kann". Nur halt nicht durch Dich ...
 
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ZITAT:
Akkordeon - so sagte ein Vor-Poster - sei dominant und gebe jeder Musik gleich einen eigenen Klang,
so dass das immer gleich als "Akkordeonmusik" wahrgenommen werde bzw. wird.
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Das ist fast immer so - und kann auch eine ganz eigene Grausamkeit entwickeln.
Daher auch der Begriff "Quetsche".
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Diese aberwitzige Dynamik des Akkos
(die kann bzw. könnte man ganz toll nutzen)

die wird halt von vielen unkontrolliert hin-und-her-gequetscht.
Das tut man ja selbst auch, wenn man sich schwer tut und "kämpft" sich durch ein schwieriges Stück.
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Da ist so mancher froh, dass er Töne & Rhythmus einigermaßen hinbekommt,
und hat keine Valenzen (Bites) mehr frei für die Dynamik-Interpunktion-Zusammenklänge-Einzeltöne-Anschlag-Feines..... ...
(99,999999% meiner Sony-Aufnahmen lösche ich ganzschnell wieder)

Viele lernen es so und bleiben dann auch zeitlebens bei diesem Stil.
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Die meisten Akkordeonisten sind so eine Art musikalische Zauberlehrlinge.
Die bekommen ein Orchester in die Hand gedrückt - und losgeht´s.
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Ich habe gestern Tänze aus dem 17. Jahrhundert vorgetragen. Mit Hangen und Bangen. Es gab Applaus, aber doch dann im Stillen die Frage, ob es nicht eher Höflichkeit war. Danach kamen aber Leute und sagten, dass sie diese Musik mit dem Akkordeon besonders gut fanden.
 
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Ist doch unwichtig, was wir Menschlein meinen. Die himmlischen Scharen haben eindeutig Position bezogen.
 

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