Nein, früher war NICHT alles besser !!!

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Arbeitslöhne sind heute tendentiell geringer als früher
Wenn du von Mitteleuropa redest: es stimmt schon, dass die Reallöhne seit Jahren stagnieren bzw. leicht sinken. Aber nicht in dem Ausmass, dass wir heute nur die Hälfte von dem verdienen wie vor 30 Jahren. Und in den Herstellerländern sind die Löhne wahrscheinlich in der Zeit eher explodiert, wenn auch nach wie vor auf niedrigem Niveau. Ausgenommen USA wahrscheinlich.
 
Die Löhne/ Gehälter von 1990 zu heute sind locker um das doppelte gestiegen. Daher ist der DM/ € Vergleich für mich insofern ein Indiz, das die Preise der gleichen Kaufkraft entsprechen.
 
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Zumal man Inflation nicht 1:1 mit dem veränderten Verhältnis Gehalt zu Kosten eines einzelnen Produktes gleichsetzen kann.
Wenn Du versuchst genau die Sachen wie 1990 zu kaufen wirst Du natürlich bei einem anderen Preis landen, aber heute kaufen wir halt ganz andere Produkte als damals.

Wir haben ja auch ne ganz andere Auswahl. Preise sind seit dem Internet unglaublich vergleichbar geworden und Vertriebswege haben sich komplett verändert.


Ich bin 1990 noch lütt gewesen, würd aber die Behauptung aufstellen, dass sich die großen Namen immer leichter kaufen, sich aber die Wege dahin verändert haben.

Ich würd auch behaupten, dass wir früher noch mehr Service bezahlt haben (ob man den bekommen hat ist ne andere Sache) und sich heut der Service durch die Masse finanziert.

Ich hab mal n älteres Pärchen belauscht, die sich drüber unterhalten haben, warum deren Enkel keine Autos als Schüler kaufen.
Das war ziemlich bald nach der Abwrackpremie, und der Opa, der wohl mit Autos guckte, meinte die Gebrauchtpreise für die ganz günstigen seien grad total unattraktiv, und außerdem würden heutige Schüler ganz andere Ausgaben haben als die von damals (Handy, PC, Mode, Services (Spotify).

Vielleicht können wirs echt gar nicht vergleichen.
 
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Arbeitslöhne sind heute tendentiell geringer als früher - und die machen am Ende den Großteil des Preises aus.
Sie sind nominell schon höher als früher, nur die Kaufkraft ist etwa gleich geblieben bzw. -je nach Branche- sogar gesunken. Aber wahrscheinlich meintest Du das auch.

Deine frühe ESP Horizon war sicher ein guter Kauf! Ich erwarte, dass bei ESP sehr zeitnah die Gebrauchtpreisexplosion einsetzt, die manche Marken schon erreicht hat - eine (wirklich) frühe Charvel mit Strathead und Graphik liegt ja heute schon bei über 5000 $, bei Ibanez liegen die frühen JEMs (777erLG) ähnlich. ESP hat die Marke ja noch einmal gestärkt durch die USA-Reihe, ich denke, dass die Preise bei gebrauchten Customs, 800ern und frühen Horizons stark anziehen werden.

Bei den Einsteigergitarren kann ich Dir nur voll zustimmen! Selbst zwischen 100 und 200 € erhält man heute brauchbare Geräte, noch besser wird`s beim Gebrauchtkauf über ebay und Co., da tummeln sich in dieser Preisklasse ja schon vereinzelt Ibanez, LTD, Yamaha, Jackson usw.

Noch verrückter ist es bei Synthezisern: Da derzeit alles auf Analogsounds wie Moog, Roland Jupiter usw. steht, bekommt man auf dem Gebrauchtmarkt absolut vollwertige ehemalige Topgeräte wie einen Yamaha DX7 (-der dürfte auf gut der Hälfte aller 80er-Jahre-Hits gespielt worden sein-) für 300 € hinterhergeworfen.
 
Wenn du von Mitteleuropa redest: es stimmt schon, dass die Reallöhne seit Jahren stagnieren bzw. leicht sinken. Aber nicht in dem Ausmass, dass wir heute nur die Hälfte von dem verdienen wie vor 30 Jahren. Und in den Herstellerländern sind die Löhne wahrscheinlich in der Zeit eher explodiert, wenn auch nach wie vor auf niedrigem Niveau. Ausgenommen USA wahrscheinlich.

Wir verdienen nicht die Hälfte, aber dafür ist vieles viel teurer. Insofern sinkt die Kaufkraft. Vielleicht gilt das nicht für Geräte, die man alle Jubeljahre mal kauft, aber kaufe im Supermarkt mal für 50€ ein. Was hast du da im Wagen ? Nichts. Als ich vor 20-25 Jahren Student war, ist der Einkaufswagen für 100 DM ziemlich voll gewesen. Meine Studibude hat 300 DM gekostet. Heute ist so etwas für unter 400 € nicht zu bekommen.

Ich hatte damals ca. 800 DM im Monat. Davon habe ich Wohnung, Essen, Auto, Klamotten und die Feierei bezahlt. Heute ? Absolut unmöglich.

Ich kenne Leute, die haben vor 40 Jahren mit 700 DM eine 4 köpfige Familie ernährt. Für 700€ bekommst du gerade noch eine 2 Zimmer Wohnung ... Mit sehr viel Glück.

Geld ist heute nichts mehr wert, weil man "Unmengen" davon ausgeben muss um bestimmte Güter zu kaufen. Das einzige was mir einfällt, was gleich geblieben ist vom Preis, sind Dinge wie Waschmaschine, Kühlschrank oder Fernseher. Heute 500€, damals 1000 DM.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sie sind nominell schon höher als früher, nur die Kaufkraft ist etwa gleich geblieben bzw. -je nach Branche- sogar gesunken. Aber wahrscheinlich meintest Du das auch.

Deine frühe ESP Horizon war sicher ein guter Kauf! Ich erwarte, dass bei ESP sehr zeitnah die Gebrauchtpreisexplosion einsetzt, die manche Marken schon erreicht hat - eine (wirklich) frühe Charvel mit Strathead und Graphik liegt ja heute schon bei über 5000 $, bei Ibanez liegen die frühen JEMs (777erLG) ähnlich. ESP hat die Marke ja noch einmal gestärkt durch die USA-Reihe, ich denke, dass die Preise bei gebrauchten Customs, 800ern und frühen Horizons stark anziehen werden.

Bei den Einsteigergitarren kann ich Dir nur voll zustimmen! Selbst zwischen 100 und 200 € erhält man heute brauchbare Geräte, noch besser wird`s beim Gebrauchtkauf über ebay und Co., da tummeln sich in dieser Preisklasse ja schon vereinzelt Ibanez, LTD, Yamaha, Jackson usw.

Noch verrückter ist es bei Synthezisern: Da derzeit alles auf Analogsounds wie Moog, Roland Jupiter usw. steht, bekommt man auf dem Gebrauchtmarkt absolut vollwertige ehemalige Topgeräte wie einen Yamaha DX7 (-der dürfte auf gut der Hälfte aller 80er-Jahre-Hits gespielt worden sein-) für 300 € hinterhergeworfen.

Ja. Man gibt mehr aus für die gleichen Dinge als früher, Kaufkraft gesunken, Gehalt weniger wert ....

Die ESP habe ich schon seit bestimmt 15 Jahren nicht mehr. Manchmal ärgert es mich schon ein bisschen. War eine absolute Top Gitarre, damals wurde ESP von wenigen gespielt, lag sicher auch am Preis. Ich würde sie heute zwar nicht mehr spielen, bin eher auf Strats umgestiegen, deswegen hatte ich damals schon keine Verwendung mehr für sie. Aber Verarbeitung und Bespielbarkeit waren auf Top Niveau. Gebraucht liegt sie heute bei ungefähr 1000-1200 € , habe letztens mal aus Spaß geschaut...
 
Es gibt doch ein ganz einfaches Beispiel: die einfachste Pizza ist die Margherita. Früher musste man dafür in der Regel 4DM zahlen, heute mindestens 4€uro, teilweise auch schon 5.
 
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Nur hat man früher nichts erfahren von dem was auf der Welt und in deren Hinterzimmern abging
Genau das meint ja "unübersichtlicher geworden". Faktisch hat die Komplexität nicht wirklich zugenommen, aber in der Wahrnehmung des Einzelnen.
Nur weil es weniger war, war es relevanter ? Halte ich für eine gewagte These.
Eine solche These habe ich nie behauptet.
Behringer sind nur für diejenigen die Bösen, die es sich leisten können / wollen, hochpreisigeres oder besseres Equipment zu kaufen. Für alle anderen sind es die Guten ;-) Das ist nichts Negatives.
Um es zugespitzt zu sagen: Für den deutschen Konsumenten mag das positiv sein, für den chinesischen Arbeiter vielleicht nicht nur positiv.
Deswegen kann es keine eindeutige Antwort geben.
Der Zutritt wird mehr Leuten gewährt.
Das stimmt - aber eben nicht jeder, der sich entsprechendes Equipment kaufen kann (also ganz viele), produzieren damit auch etwas mit Wert. Auch dadurch verliert Musik an Wert. Das ist ein weiterer Aspekt der Trivialisierung.
 
Zumal man Inflation nicht 1:1 mit dem veränderten Verhältnis Gehalt zu Kosten eines einzelnen Produktes gleichsetzen kann.
Wenn Du versuchst genau die Sachen wie 1990 zu kaufen wirst Du natürlich bei einem anderen Preis landen, aber heute kaufen wir halt ganz andere Produkte als damals.

Wir haben ja auch ne ganz andere Auswahl. Preise sind seit dem Internet unglaublich vergleichbar geworden und Vertriebswege haben sich komplett verändert.


Ich bin 1990 noch lütt gewesen, würd aber die Behauptung aufstellen, dass sich die großen Namen immer leichter kaufen, sich aber die Wege dahin verändert haben.

Ich würd auch behaupten, dass wir früher noch mehr Service bezahlt haben (ob man den bekommen hat ist ne andere Sache) und sich heut der Service durch die Masse finanziert.

Ich hab mal n älteres Pärchen belauscht, die sich drüber unterhalten haben, warum deren Enkel keine Autos als Schüler kaufen.
Das war ziemlich bald nach der Abwrackpremie, und der Opa, der wohl mit Autos guckte, meinte die Gebrauchtpreise für die ganz günstigen seien grad total unattraktiv, und außerdem würden heutige Schüler ganz andere Ausgaben haben als die von damals (Handy, PC, Mode, Services (Spotify).

Vielleicht können wirs echt gar nicht vergleichen.

Ich gebe dir Recht. Man kann Geld nur einmal ausgeben. Will ich iPhone, sind eben mall 500-800€ weg ( für ein Telefon....wahnsinn wie gut die Marketing Maschine wirkt ).

Service ? Heute ? Nicht existent, und wenn sind es Ausnahmen .... Noch eine Sache, die früher vermutlich besser war. Ich habe das Gefühl, dass entweder jede Generation im Schnitt blöder wird, oder dass aufgrund von Kostenoptimierung und Gewinnmaximierung die Einarbeitung in Firmen immer mieser wird. In jedem größeren Laden hat man es nur mit Idioten zu tun, die nie zuständig sind, nie Ahnung haben und der Satz "da kann ich ihnen nicht weiterhelfen" zur wichtigsten Phrase geworden ist.

Begriffe wie Lohn, Geldwert, Kaufkraft und Inflation gehören dennoch in der Praxis eng zusammen. Sicher kann man es nicht 1:1 vergleichen, aber nimm als Beispiel zwei ganz simple Dinge:

Hat man "früher" 7000 DM im Monat verdient, war das ein Gehalt in der Kategorie Arzt oder gut gehnde Kanzlei. Mit diesem Gehalt war der Porsche bzw. das Golf Cabrio, ein nettes Haus sowie Sommerurlaub in der Karibik und Winterurlaub in der Schweiz quasi obligatorisch.

Heute mit 3500€ möglich ? Ich glaube kaum.

2.Beispiel: Hätte damals ein Bäcker 6 oder 7 DM für ein Brot verlangt, wäre er in der Klapse gelandet.
Heute sind 3,50€ ein normaler Preis. Ein dämliches Brötchen kostet 80 Cent.

Es ist ein Zusammenspiel aus Inflation, steigenden Preisen und gesunkener Kaufkraft. All das sorgt dafür, dass der Reallohn heute am Ende niedriger ist als früher.

Miete, Strom, Benzin ... Alles doppelt so teuer wie früher. Aber was solls. Dafür sind die Computer billiger als früher...ist doch was. Der Euro war schon eine Top Erfindung, man muss es nur oft genug wiederholen.
Da hat sich der Dicke (Kohl) die Einheit Deutschlands sehr teuer erkauft... Nun gut. Herr Mitterand hat ihm keine Wahl gelassen. Gebracht hat es Frankreich nicht wirklich viel, egal anderes Thema. Auf Lafontaine hat damals leider niemand gehört ....
 
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Heute mit 3500€ möglich ? Ich glaube kaum.
Da muß ich dir zu 100% leider Recht geben..wobei man mit 3500 Euronen netto doch schon ein verdammt gutes Gehalt hat...aber mit Familie und als Alleinverdiener und ohne geerbtes Haus oder ähnlichem ist das nicht wirklich viel
 
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Entschuldige bitte, dass ich mir gerade deinen Post raus gesucht habe, ich hätte sicher auch einige andere nehmen können, aber du schreibst aus ökonomischer Sicht so viel unzutreffendes, dass ich das einfach nicht stehen lassen kann (soll aber keine Kritik an dir sein, vieles bereitet selbst meinen Masterstudenten noch teilweise Probleme).

Warum nicht ?
a) ging es ja um die früher / heute Vergleiche
b) sind es ja prinzipiell die gleichen Gitarren - nur um einiges teurer als früher. Arbeitslöhne sind heute tendentiell geringer als früher - und die machen am Ende den Großteil des Preises aus. Die paar % Materialkosten, die heute ggbf. teurer sind, kann man da vernachlässigen. Das macht am Ende ggbf. 25-30% des Preises aus, wenn überhaupt. Der hersteller zahlt ja ganz andere Preise als Du und ich. Wenn wir für Hardware und PUs in hochwertiger Version ca.500 € pro Gitarre zahlen, sind es für den hersteller vielleicht 250-300 €

zu a): Solche Vergleiche sind sehr schwer. Hier gilt es nicht nur unglaublich viele Variablen wie Inflation, Reallöhne, Nominallöhne, Kaufkraftparitäten, und viele mehr berücksichtigt werden müssen, sondern auch, weil diese Variablen an sich wieder dynamisch sind. So unterliegt zum Beispiel der Warenkorb der für die Berechnung der Inflation genutzt wird Veränderungen.

zu b): es sind prinzipiell nicht die gleichen Gitarren. Herstellungsverfahren haben sich geändert, Rohstoffpreise sind anders, ...
und woher kennst du die Gewinnmargen von Gitarrenherstellern? Zumal der Großteil des Gewinns sicher nicht beim Hersteller, sondern eher beim Händler/Zwischenhändler landet. Dazu kommen Steuern und Transportkosten.

Selbst wenn man den vergleich nicht 1:1 amnbringen kann oder will, sprich die (teuren) Instrumente heute das doppelte von früher kosten, so hinkt der Vergleich trotzdem nicht total.

Er hinkt vielleicht nicht, aber er ist äußerst unpräzise. Wie gesagt, so einfach lässt sich das nicht sagen, auch nicht, wenn man Inflation und Kaufkraftänderungen berücksichtigt.

Man kann natürlich auch sagen, dass das Geld heute nichts mehr wert ist, sprich die Kaufkraft nahe Null geht.

Das kann man absolut nicht, wir haben immerhin keine Hyperinflation und selbst dann wären wir noch weit von einer Kaufkraft nahe Null entfernt.

Bei Gitarren ist es auch noch etwas anderes als bei Wegwerf-Elektronik, die ja immer gerne zum Maipulieren der Inflation / Kaufkraft Aussage mit in den Warenkorb gelegt wird.

Ich frage mich daher, warum es möglich ist ( ja ich weiß, Globalisierung und Sweatshops ) bei billigen Gitarren die Qualität im Vergleich zu früher zu verbessern und gleichzeitig den Preis zu senken.

Heute Gitarre für 100 €.
Früher gab es nichts Vergleichbares zu dem Kurs. Brauchbares fing damals bei mind. 400-500 DM an.

Hier haben wir also bessere Qualität zu billigerem Preis.

siehe oben

Bei teuren Gitarren ist es anders herum. Da hat man gleiche Qualität zu einem höheren Preis.
Beispiel: Ich habe mir früher mal eine der ersten ESP Horizon Customs gekauft. Preis damals 2900 DM.
Die gleiche Gitarre kostet heute 2300 €.

Für meine Strat habe ich damals ca. 1300 / 1400 DM bezahlt. Heute zahle ich das in Euro, und zwar ohne, dass das Gehalt in gleichem Maß gestiegen wäre.

Wenn Du jetzt also diese Faktoren beachtest, also Preis der gleiche, nur in anderer Währung und Gehalt die Hälfte, nur in anderer Währung, findet die Verteuerung sogar in doppeltem Maße statt, oder ?

Und btw.: Bei teuren Modellen kann ich mir vorstellen, dass noch einiges an Handarbeit verwendet wird und die ist tendenziell nicht billiger geworden. Denn das Gehalt beträgt sicher nicht die Hälfte als in den 1990ern.
Ich hoffe, es ist etwas klarer geworden, warum das alles nicht so einfach ist, wie sich mancher Fachfremde das vorstellt. :)
 
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Genau das meint ja "unübersichtlicher geworden". Faktisch hat die Komplexität nicht wirklich zugenommen, aber in der Wahrnehmung des Einzelnen.

Eine solche These habe ich nie behauptet.

Um es zugespitzt zu sagen: Für den deutschen Konsumenten mag das positiv sein, für den chinesischen Arbeiter vielleicht nicht nur positiv.
Deswegen kann es keine eindeutige Antwort geben.

Das stimmt - aber eben nicht jeder, der sich entsprechendes Equipment kaufen kann (also ganz viele), produzieren damit auch etwas mit Wert. Auch dadurch verliert Musik an Wert. Das ist ein weiterer Aspekt der Trivialisierung.

Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht, dass die Wahrnehmung des Einzelnen unter der Komplexität leidet.
Damals wie heute interessiert es keinen. Fußball, RTL, Bild, Schrebergarten und Brot und Spiele sind wichtiger... Gut eingefädelt von den dafür Verantwortlichen.

Ob Musik weniger wert ist als früher glaube ich nicht. Der Musikkonsument von früher ist der gleiche wie heute. Der Liebhaber hingegen schätzt Musik genauso wie früher.
 
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Ich hatte damals ca. 800 DM im Monat. Davon habe ich Wohnung, Essen, Auto, Klamotten und die Feierei bezahlt. Heute ? Absolut unmöglich.
Gut dass wir heute nicht in D-Mark bezahlt werden ;)
Heut musst halt anders denken, Du verdienst nicht mehr paarhundert Mark sondern paarhundertmehr Euro. Die Werte kannst unmöglich 1:1 gegenrechnen.
Du hast auch andere Sachen im Einkaufswagen gehabt als heute, und zu ner anderen Qualität.
Vielleicht hat der Handmixer damals 50 Jahre gehalten, dafür hat er popelige 30 Watt - heute halten die 5 Jahre und laufen mit 10.000 Watt (ich weiß dass die Werte etwas Realitätsfern sind ;)).
Zeiten ändern sich, man muss sich anpassen.
Ich höre immer wieder von Leuten, dass sie sich heute leichter was leisten können, und gleichzeitig dass alles teurer ist und sie nicht mehr leben können wie vor 30 Jahren.
Letztere Gruppe gehört leider auch zu den Leuten die seit 30 Jahren Dienst nach Vorschrift verrichtet und wenig Gehaltserhöhungen sieht. dementsprechend überrascht mich auch deren Wahrnehmung nicht...
Es gibt doch ein ganz einfaches Beispiel: die einfachste Pizza ist die Margherita. Früher musste man dafür in der Regel 4DM zahlen, heute mindestens 4€uro, teilweise auch schon 5.
Der Big Mac Index ist da recht deutlich, früher (1990) 4,20 DM (hehe :ugly:) und heute 3,79€.
Wenn man den zu Rate zieht könnte man sagen die Fender Strat, die jetzt 1400€ statt 1400 Mark kostet, ist teurer geworden.
Allerdings verzeichnet McD auch n Besucherrückgang und muss sicherlich mit den Preisen aufpassen...
aber eben nicht jeder, der sich entsprechendes Equipment kaufen kann (also ganz viele), produzieren damit auch etwas mit Wert. Auch dadurch verliert Musik an Wert. Das ist ein weiterer Aspekt der Trivialisierung.
Genau, früher hatte Musik noch richtig Qualität, es gab keine Ausreißer nach unten.



Richtig gut ey, sowas kommt heute nicht zu Stande :great:

Service ? Heute ? Nicht existent,
Stimmt, in den kleinen Läden ists fürchterlich.
Die großen Versandhäuser machens dafür richtig gut.
Das ist halt die Veränderung des Marktes.
Hat man "früher" 7000 DM im Monat verdient, war das ein Gehalt in der Kategorie Arzt oder gut gehnde Kanzlei.
Heute mit 3500€ möglich ? Ich glaube kaum.
Heute verdienst halt als Arzt nicht mehr 3500 sondern etwas mehr.
Du kannst nicht den Umrechnungskurs von Zeit X nehmen und dann Währung A von X-15 Jahre mit Währung B bei X+15 Jahre vergleichen...

Sonst kannst auch sagen:
Früher hast fürn Brot paar Millionen oder Milliarden Mark gezahlt, da ist der Euro echt ne Rettung :p
2.Beispiel: Hätte damals ein Bäcker 6 oder 7 DM für ein Brot verlangt, wäre er in der Klapse gelandet.
Heute sind 3,50€ ein normaler Preis. Ein dämliches Brötchen kostet 80 Cent.
Stimmt, die Bäcker sind extrem teuer geworden.
Ich weiß auch nicht warum.
Ich kenns ausm Kundenkreis nur von Handwerk:
Immer mehr Leute studieren, wollen tolle Akademikerjobs weil ihnen die Eltern und Lehrer Jahrelang eingeredet haben sonst können sie nur Müllmänner werden, und keiner möchte den "verpönten" Ausbildungsberufen nachgehen.
Die kriegen dementsprechend keine Leute mehr ran, und müssen die wenigen die noch da sind teuer einkaufen, weil die Fachkräfte sich leisten können, viel zu verlangen.
Dementsprechend steigt auch der Preis für die Arbeit, die da getan wird.

Ich kann nicht einschätzen obs beim Bäcker auch so ist, kanns mir aber vorstellen dass das mit reinspielt.
Der Euro war schon eine Top Erfindung, man muss es nur oft genug wiederholen.
Da hat sich der Dicke (Kohl) die Einheit Deutschlands sehr teuer erkauft...
Das ist halt ne sehr einseitige Betrachtung, ob ein Mann alleine den ganzen finanziellen Fall eines Landes verantworten kann weiß ich nicht.
Es ist ja nicht nur hier so, der ganze Westen stagniert, der Rest holt auf.
Andrerseits wird Deutschland von Außen gern als Vormacht der EU dargestellt, ich weiß nicht obs das schlimmste ist, diese Position in dem Länderbund zu haben, so kurz nach einem so extremen politischen Fehltritt.
Ich verzicht da gern aufn Porsche wenn ich als Alternative hätt, in einem politisch unstabilen Land zu leben.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
für ein Telefon....wahnsinn wie gut die Marketing Maschine wirkt
Für ein Gerät was meine Kamera, meinen Musikplayer, meinen Mehrspurrekorder, meinen Terminplaner, meine gesamte Post, mein Heimtelefon, mein Buch, meinen Videorekorder ersetzt.
Aber ja, auch für ein Telefon.
 
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Entschuldige bitte, dass ich mir gerade deinen Post raus gesucht habe, ich hätte sicher auch einige andere nehmen können, aber du schreibst aus ökonomischer Sicht so viel unzutreffendes, dass ich das einfach nicht stehen lassen kann (soll aber keine Kritik an dir sein, vieles bereitet selbst meinen Masterstudenten noch teilweise Probleme).



zu a): Solche Vergleiche sind sehr schwer. Hier gilt es nicht nur unglaublich viele Variablen wie Inflation, Reallöhne, Nominallöhne, Kaufkraftparitäten, und viele mehr berücksichtigt werden müssen, sondern auch, weil diese Variablen an sich wieder dynamisch sind. So unterliegt zum Beispiel der Warenkorb der für die Berechnung der Inflation genutzt wird Veränderungen.

zu b): es sind prinzipiell nicht die gleichen Gitarren. Herstellungsverfahren haben sich geändert, Rohstoffpreise sind anders, ...
und woher kennst du die Gewinnmargen von Gitarrenherstellern? Zumal der Großteil des Gewinns sicher nicht beim Hersteller, sondern eher beim Händler/Zwischenhändler landet. Dazu kommen Steuern und Transportkosten.



Er hinkt vielleicht nicht, aber er ist äußerst unpräzise. Wie gesagt, so einfach lässt sich das nicht sagen, auch nicht, wenn man Inflation und Kaufkraftänderungen berücksichtigt.



Das kann man absolut nicht, wir haben immerhin keine Hyperinflation und selbst dann wären wir noch weit von einer Kaufkraft nahe Null entfernt.



siehe oben



Und btw.: Bei teuren Modellen kann ich mir vorstellen, dass noch einiges an Handarbeit verwendet wird und die ist tendenziell nicht billiger geworden. Denn das Gehalt beträgt sicher nicht die Hälfte als in den 1990ern.
Ich hoffe, es ist etwas klarer geworden, warum das alles nicht so einfach ist, wie sich mancher Fachfremde das vorstellt. :)

Ja, man kann alles theoretisieren und das Lehrbuch hat sicher recht.
Man kann aber auch einfach die Realität betrachten und stellt fest, dass sehr vielen Leuten weniger Geld in der Tasche bleibt als früher.

Wenn ich sage, dass Geld null Wert mehr hat, meine ich sicher nicht, dass ich mit der Schubkarre voll Geld einkaufen fahre, das war überspitzt. Ich bekomme für mein Geld aber weit weniger als früher.

Geld ist am Ende nur bedrucktes Papier und erhält seinen Wert nur durch das Vertrauen darin. Auch das schwindet, Golman Sachs und selbstgeschaffener Blasen sei Dank. Ich denke, dass alleine durch die stark erhöhte Geldmenge das Geld schon weniger wert ist. Früher standen dem Geld auch Werte gegenüber, aber Dank des Giralgeldes wird es ja aus der Luft geschaffen. Stammt die Idee nicht aus der Notwendigkeit, den Vietnamkrieg zu finanzieren ? Aber ist schon cool. Banken besitzen vielleicht 10% des Geldes, verleihen aber 100% und lassen sich das dann mit real erwirtschafteten Geld zurück zahlen.

Zurück zu den Gitarren. Ich sage ja, dass die Arbeitszeit bei hochwertigen Instrumenten einen größeren Teil ausmacht. Damals wie heute. Trotzdem kosten sie heute das gleiche in € wie in DM.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da muß ich dir zu 100% leider Recht geben..wobei man mit 3500 Euronen netto doch schon ein verdammt gutes Gehalt hat...aber mit Familie und als Alleinverdiener und ohne geerbtes Haus oder ähnlichem ist das nicht wirklich viel

Ich meinte Brutto, die 3500 sind glaube ich der Bruttodurchschnittsverdienst in D.
Wenn du dir anschaust, wie viele Leute sogar weit darunter verdienen, kannst du die ausrechnen, wie viel Geld in der Spitze gebündelt ist.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Gut dass wir heute nicht in D-Mark bezahlt werden ;)
Heut musst halt anders denken, Du verdienst nicht mehr paarhundert Mark sondern paarhundertmehr Euro. Die Werte kannst unmöglich 1:1 gegenrechnen.
Du hast auch andere Sachen im Einkaufswagen gehabt als heute, und zu ner anderen Qualität.
Vielleicht hat der Handmixer damals 50 Jahre gehalten, dafür hat er popelige 30 Watt - heute halten die 5 Jahre und laufen mit 10.000 Watt (ich weiß dass die Werte etwas Realitätsfern sind ;)).
Zeiten ändern sich, man muss sich anpassen.
Ich höre immer wieder von Leuten, dass sie sich heute leichter was leisten können, und gleichzeitig dass alles teurer ist und sie nicht mehr leben können wie vor 30 Jahren.
Letztere Gruppe gehört leider auch zu den Leuten die seit 30 Jahren Dienst nach Vorschrift verrichtet und wenig Gehaltserhöhungen sieht. dementsprechend überrascht mich auch deren Wahrnehmung nicht...

Der Big Mac Index ist da recht deutlich, früher (1990) 4,20 DM (hehe :ugly:) und heute 3,79€.
Wenn man den zu Rate zieht könnte man sagen die Fender Strat, die jetzt 1400€ statt 1400 Mark kostet, ist teurer geworden.
Allerdings verzeichnet McD auch n Besucherrückgang und muss sicherlich mit den Preisen aufpassen...

Genau, früher hatte Musik noch richtig Qualität, es gab keine Ausreißer nach unten.



Richtig gut ey, sowas kommt heute nicht zu Stande :great:


Stimmt, in den kleinen Läden ists fürchterlich.
Die großen Versandhäuser machens dafür richtig gut.
Das ist halt die Veränderung des Marktes.

Heute verdienst halt als Arzt nicht mehr 3500 sondern etwas mehr.
Du kannst nicht den Umrechnungskurs von Zeit X nehmen und dann Währung A von X-15 Jahre mit Währung B bei X+15 Jahre vergleichen...

Sonst kannst auch sagen:
Früher hast fürn Brot paar Millionen oder Milliarden Mark gezahlt, da ist der Euro echt ne Rettung :p

Stimmt, die Bäcker sind extrem teuer geworden.
Ich weiß auch nicht warum.
Ich kenns ausm Kundenkreis nur von Handwerk:
Immer mehr Leute studieren, wollen tolle Akademikerjobs weil ihnen die Eltern und Lehrer Jahrelang eingeredet haben sonst können sie nur Müllmänner werden, und keiner möchte den "verpönten" Ausbildungsberufen nachgehen.
Die kriegen dementsprechend keine Leute mehr ran, und müssen die wenigen die noch da sind teuer einkaufen, weil die Fachkräfte sich leisten können, viel zu verlangen.
Dementsprechend steigt auch der Preis für die Arbeit, die da getan wird.

Ich kann nicht einschätzen obs beim Bäcker auch so ist, kanns mir aber vorstellen dass das mit reinspielt.

Das ist halt ne sehr einseitige Betrachtung, ob ein Mann alleine den ganzen finanziellen Fall eines Landes verantworten kann weiß ich nicht.
Es ist ja nicht nur hier so, der ganze Westen stagniert, der Rest holt auf.
Andrerseits wird Deutschland von Außen gern als Vormacht der EU dargestellt, ich weiß nicht obs das schlimmste ist, diese Position in dem Länderbund zu haben, so kurz nach einem so extremen politischen Fehltritt.
Ich verzicht da gern aufn Porsche wenn ich als Alternative hätt, in einem politisch unstabilen Land zu leben.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Für ein Gerät was meine Kamera, meinen Musikplayer, meinen Mehrspurrekorder, meinen Terminplaner, meine gesamte Post, mein Heimtelefon, mein Buch, meinen Videorekorder ersetzt.
Aber ja, auch für ein Telefon.


Ja, man verdient als niedergelassener Arzt heute auch mehr ( in der Klinik sieht es teilweise anders aus ), abwr gerade das ist ja ein Beispiel für den Geldwertverfall. Die spirale geht immer weiter.


Zu Kohl: ich wollte nur sagen, ohne Einheit gäbe es vermutlich keine Einheit. War insgesamt ein teures Vergnügen. 3 Billionen € glaube ich bis heute, und ich bin gespannt was passiert, wenn irgendwann die Europaschulden verallgemeinert werden.

Klar stagniert der Westen. Wachstum ist endlich, obwohl versucht wird uns jeden Tag das Gegenteil einzureden. Der Westen ist gesättigt. Wer braucht das 3.Handy und den 5. TV ? Ein Land oder Kontinent, der von Null beginnt hat da mehr Potential.

Ja, ein iPhone kann mehr als telefonieren, war klar dass das kommt. Aber was kosten die Funktionen die du nennst ? 20€ ? Es ging mir um einen durch nichts zu rechtfertigenden Preis eines iPhones.

Und der größte Witz dabei ? Apple/Foxconn ist das immer noch zu wenig. Wenn denen inzwischen schon der chinesische Arbeiter zu viel ihres Gewinns frisst, und in den nächsten Jahren 1Million Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt werden sollen, dann sieht man, wie krank das alles ist.

Ich "freue" mich schon auf die Digitalisierung der nächsten 20 Jahre in Kombi mit künstlicher Intelligenz.
Das werden knackige Arbeitslosenzahlen. Hat man dafür auf Seiten der Politik schon eine Konzept ? z.B. Maschinenarbeit zu besteuern ..? Natürlich nicht. Bin gespannt wie stabil dann die pol. Vethältnisse bleiben die du angesprochen hast. Ich hoffe das beste, habe aber leider wenig Vertrauen in die Verantwortlichen ... Es wird ja täglich bewiesen, dass man es nicht kann.... aber wir schaffen das.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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ich wollte nur sagen, ohne Einheit gäbe es vermutlich keine Einheit.
Aha. :)
Ja, ein iPhone kann mehr als telefonieren, war klar dass das kommt. Aber was kosten die Funktionen die du nennst ? 20€ ?
20€? Ernsthaft? Allein die Kamera ist deutlich mehr wert.
Überleg mal was ne Kompaktkamera kostet, und die hat als einzigen Mehrwert den optischen Zoom.
Darüber hinaus ist das alles nicht einfach kurz entworfen und dann für den Einkaufspreis +5% verkaufbar, all diese Dienste kosten Geld im Erhalt (Stichwort Sicherheitsupdates und Funktionserweiterung) und haben bereits vorher eine Menge Zeit und Geld gefressen.

Viele glauben, dass der ganze digitale Kram von paar Spinnern in nem Keller bei Mutti in 5 Minuten programmiert wird, so einfach ist es aber nicht. Das kostet jede Menge Zeit und Geld bis das auf dem Niveau ist was wir heute kennen und erwarten, und dies Geld muss auch wieder rein kommen.

Natürlich steht da oft genug ein Konzern hinter der Geld verdienen will, und Menschen an der Spitze die das auch tun.
Aber das ist in jeder Sparte so.


Das iPhone mag sehr teuer sein, man bezahlt aber nicht nur die Hardware, sondern auch die Software und die Dienste, den sehr gepflegten Appstore, die Apple-Dienste, die verbundenen Funktionen mit anderen iGeräten (die in der Stufe einfach noch niemand anders bietet), und das alles möchte entwickelt und erhalten werden.

Wenn Du meinst das alles kost n Zwanni, muss ich Dich enttäuschen, das ist ne extrem unrealistische Einschätzung.
Ich "freue" mich schon auf die Digitalisierung der nächsten 20 Jahre in Kombi mit künstlicher Intelligenz.
Das werden knackige Arbeitslosenzahlen.
Das wird schon seit so langer Zeit gesagt, und letztenendes verlagern sich nur die Arbeitsplätze.
Wo vorher Leute am Fließband standen sind jetzt Maschinen, die von den Leuten entwickelt, gebaut, betreut, gewartet und gesteuert werden.

Klar, dadurch dass es jetzt deutlich mehr Akademikerberufe gibt, verfällt der Wert des einzelnen Akademikerpostens vielleicht - aber das ist halt die steigende Bildungsanforderung, und letztenendes ist das auch nur der Prozess der letzten 500 oder so Jahre.
 
Bruttogehalt 2016 war €3,700 im Durchschnitt.
 
Ja, man kann alles theoretisieren und das Lehrbuch hat sicher recht.
Man kann aber auch einfach die Realität betrachten und stellt fest, dass sehr vielen Leuten weniger Geld in der Tasche bleibt als früher.

Da stimme ich dir natürlich zu. Aber vielleicht sollten wir uns mal Fragen, warum das so ist? Und ohne jetzt großartig ausschweifen zu wollen, ist es eine Tatsache, dass wir seit den 70ern zu hohe Reallöhne in Deutschland haben (wenn das jetzt wieder die GEwerkschaften hören ...), die letztlich für die 2 Millionen Arbeitslose verantwortlich sind, von denen wir einfach nicht wegkommen. Nur weil hier ein Anpassungsprozess stattfindet, der einzelne kurzfristig schlechter stellt, heißt das nicht, dass es mittel und langfristig nicht allen besser gehen kann.

Geld ist am Ende nur bedrucktes Papier und erhält seinen Wert nur durch das Vertrauen darin. Auch das schwindet, Golman Sachs und selbstgeschaffener Blasen sei Dank. Ich denke, dass alleine durch die stark erhöhte Geldmenge das Geld schon weniger wert ist. Früher standen dem Geld auch Werte gegenüber, aber Dank des Giralgeldes wird es ja aus der Luft geschaffen. Stammt die Idee nicht aus der Notwendigkeit, den Vietnamkrieg zu finanzieren ? Aber ist schon cool. Banken besitzen vielleicht 10% des Geldes, verleihen aber 100% und lassen sich das dann mit real erwirtschafteten Geld zurück zahlen.

Nichts hat von sich aus einen "Wert" dieser ist immer nur das, was ein anderer zu Zahlen bereit ist. Auch Gold, Immobilien oder Arbeit sind in dieser Eigenschaft dem Geld nicht verschieden.

Zurück zu den Gitarren. Ich sage ja, dass die Arbeitszeit bei hochwertigen Instrumenten einen größeren Teil ausmacht. Damals wie heute. Trotzdem kosten sie heute das gleiche in € wie in DM.

Und das habe ich ja auch zu Begründen versucht. ;)

Ja, man verdient als niedergelassener Arzt heute auch mehr ( in der Klinik sieht es teilweise anders aus ), abwr gerade das ist ja ein Beispiel für den Geldwertverfall. Die spirale geht immer weiter.

Das nennt sich gemeinhin Inflation, wir sollten aber die Kaufkraftparität berücksichtigen.

[...]
Und der größte Witz dabei ? Apple/Foxconn ist das immer noch zu wenig. Wenn denen inzwischen schon der chinesische Arbeiter zu viel ihres Gewinns frisst, und in den nächsten Jahren 1Million Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt werden sollen, dann sieht man, wie krank das alles ist.

Wie gesagt, Wert ist das, was jemand zu zahlen bereit ist und solange die Leute Iphones, etc. kaufen, ist diese Entwicklung nicht aufzuhalten.
 
Ja, man kann alles theoretisieren und das Lehrbuch hat sicher recht.
Man kann aber auch einfach die Realität betrachten und stellt fest, dass sehr vielen Leuten weniger Geld in der Tasche bleibt als früher.

Wenn ich sage, dass Geld null Wert mehr hat, meine ich sicher nicht, dass ich mit der Schubkarre voll Geld einkaufen fahre, das war überspitzt. Ich bekomme für mein Geld aber weit weniger als früher.

Geld ist am Ende nur bedrucktes Papier und erhält seinen Wert nur durch das Vertrauen darin. Auch das schwindet, Golman Sachs und selbstgeschaffener Blasen sei Dank. Ich denke, dass alleine durch die stark erhöhte Geldmenge das Geld schon weniger wert ist. Früher standen dem Geld auch Werte gegenüber, aber Dank des Giralgeldes wird es ja aus der Luft geschaffen. Stammt die Idee nicht aus der Notwendigkeit, den Vietnamkrieg zu finanzieren ? Aber ist schon cool. Banken besitzen vielleicht 10% des Geldes, verleihen aber 100% und lassen sich das dann mit real erwirtschafteten Geld zurück zahlen.

Zurück zu den Gitarren. Ich sage ja, dass die Arbeitszeit bei hochwertigen Instrumenten einen größeren Teil ausmacht. Damals wie heute. Trotzdem kosten sie heute das gleiche in € wie in DM.
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Ich meinte Brutto, die 3500 sind glaube ich der Bruttodurchschnittsverdienst in D.
Wenn du dir anschaust, wie viele Leute sogar weit darunter verdienen, kannst du die ausrechnen, wie viel Geld in der Spitze gebündelt ist.
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Ja, man verdient als niedergelassener Arzt heute auch mehr ( in der Klinik sieht es teilweise anders aus ), abwr gerade das ist ja ein Beispiel für den Geldwertverfall. Die spirale geht immer weiter.


Zu Kohl: ich wollte nur sagen, ohne Einheit gäbe es vermutlich keine Einheit. War insgesamt ein teures Vergnügen. 3 Billionen € glaube ich bis heute, und ich bin gespannt was passiert, wenn irgendwann die Europaschulden verallgemeinert werden.

Klar stagniert der Westen. Wachstum ist endlich, obwohl versucht wird uns jeden Tag das Gegenteil einzureden. Der Westen ist gesättigt. Wer braucht das 3.Handy und den 5. TV ? Ein Land oder Kontinent, der von Null beginnt hat da mehr Potential.

Ja, ein iPhone kann mehr als telefonieren, war klar dass das kommt. Aber was kosten die Funktionen die du nennst ? 20€ ? Es ging mir um einen durch nichts zu rechtfertigenden Preis eines iPhones.

Und der größte Witz dabei ? Apple/Foxconn ist das immer noch zu wenig. Wenn denen inzwischen schon der chinesische Arbeiter zu viel ihres Gewinns frisst, und in den nächsten Jahren 1Million Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt werden sollen, dann sieht man, wie krank das alles ist.

Ich "freue" mich schon auf die Digitalisierung der nächsten 20 Jahre in Kombi mit künstlicher Intelligenz.
Das werden knackige Arbeitslosenzahlen. Hat man dafür auf Seiten der Politik schon eine Konzept ? z.B. Maschinenarbeit zu besteuern ..? Natürlich nicht. Bin gespannt wie stabil dann die pol. Vethältnisse bleiben die du angesprochen hast. Ich hoffe das beste, habe aber leider wenig Vertrauen in die Verantwortlichen ... Es wird ja täglich bewiesen, dass man es nicht kann....
Da stimme ich dir natürlich zu. Aber vielleicht sollten wir uns mal Fragen, warum das so ist? Und ohne jetzt großartig ausschweifen zu wollen, ist es eine Tatsache, dass wir seit den 70ern zu hohe Reallöhne in Deutschland haben (wenn das jetzt wieder die GEwerkschaften hören ...), die letztlich für die 2 Millionen Arbeitslose verantwortlich sind, von denen wir einfach nicht wegkommen. Nur weil hier ein Anpassungsprozess stattfindet, der einzelne kurzfristig schlechter stellt, heißt das nicht, dass es mittel und langfristig nicht allen besser gehen kann.



Nichts hat von sich aus einen "Wert" dieser ist immer nur das, was ein anderer zu Zahlen bereit ist. Auch Gold, Immobilien oder Arbeit sind in dieser Eigenschaft dem Geld nicht verschieden.



Und das habe ich ja auch zu Begründen versucht. ;)



Das nennt sich gemeinhin Inflation, wir sollten aber die Kaufkraftparität berücksichtigen.



Wie gesagt, Wert ist das, was jemand zu zahlen bereit ist und solange die Leute Iphones, etc. kaufen, ist diese Entwicklung nicht aufzuhalten.

Die Anpassungsprozesse laufen aber idR immer zu Lasten bestimmter Schichten ab. Ich denke nicht, dass die Löhne zu niedrig sind. Das ganze System läuft falsch. Kapitalertrag geringer besteuert als Arbeit ? Warum ? Kapitalertrag fließt nicht in die Sozial, kranken und Rentenkassen ? Warum ?

Eine Übernahme ist angekündigt, schon steigt der Aktienkurs, obwohl noch kein Stk mehr produziert ist oder ein Cent mehr verdient wurde. 10 Sekunden später ist die Aktie wieder verkauft ... Gewinnmitnahme rules.

Ich kann bestimmt nicht alles korrekt belegen oder darstellen. Ich habe nur ein Problem mit dem ewigen Wachstumsmantra. Der gleiche Gewinn wie letztes Jahr ? Panik ! Aktionismus ! Entlassungen ....

Der Inlandskonsum in D ist zu niedrig ? Tja, wenn man heute nicht mehr weiß, ob man morgen noch den Job hat, wird man kaum größere Investitionen tätigen. Von der Lehre bis zu Rente beim gleichen Arbeitgeber ? Gibts nicht mehr. Von einer Befristung zur nächsten.

Aber selbst dafür gibt es ja inzwischen Möglichkeiten es so zu formulieren, dass es positiv klingt. Es gibt keine Risiken, nur Chancen. Ganze Seminarräume sind voll um den Leuten beizubringen, wie man Negatives positiv darstellt. Was ist die Folge ? In vielen Firmen werden die Geschicke gelenkt von Leuten, die nur Phrasen dreschen können... Ob das auf Dauer langt ?

Gold zB ist aber zumindest knapp bzw begrenzt. Künstlich und in beliebiger Menge erschaffenes Papier nicht.

Ich mag es ja nicht, wenn bei allem behauptet wird, dass es früher besser war, oft ist dem nicht so. Aber in Bezug auf globaler Vermögensverteilung und sozialer Sicherheit ist es das gewesen. Politische Systeme und deren Stabilität hängen davon aber in hohem Maße ab und es braucht oft nicht viel um eine Stimmung kippen zu lassen. Der Blick wird mir zu selten darauf gelenkt, dabei ist es ein wichtiges Gut. Politik und Medien werden imho ihrer Verantwortung dafür keineswegs gerecht. Früher gab es auch genug Korruption und Ungerechtigkeit ... aber inzwischen ist es so maßlos, dass es mir zu viel ist.
 
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Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber ich stelle nur mal fest das man früher mit Ach und Krach eine Gitarre und 1 Verstärker zusammengespart hat und hat dann Musik gemacht. War das nicht hier irgendwo wo die bei der Umfrage wieviele Gitarren die Leute haben weit über 1000 mehr als 4 Gitarren hat?

Die Durchschnittsfamilie fährt heute mindestens 2x im Jahr in Urlaub. (und das heist nicht Bibione)
Wenn man in den 80igern bei Sozialhilfeempfänger in die Wohnung kam, dann war die wirklich spärlich ausgestattet.
Heute kann man Wohnungseinrichtungen anschaffen wo niemand mehr sieht das man Hartz 4 - Empfänger ist.

Wenn ich um mich rum schau, dann sehe ich viele Leute mit dicken Autos, die in der Anschaffung 50000 € und mehr kosten.

Früher war man als 18 jähriger froh wenn man ein Auto mit TÜV günstig bekam, egal wie es aussah. Heute nehmen es die Leute nicht mal geschenkt, wenn da nicht Breitreifen und allerlei Schnickschnack drin ist.

Früher hat man sich den Kaffee noch selbst aufgegossen. Heute werden Kaffeeautomaten verkauft für Preise, die früher nicht mal ein Kaffeehaus bezahlt hat.

Und letztendlich, früher war man wenns denn passierte halt in der Schuldenfalle. Heute, durch das Insolvenzverfahren kann man seine Schulden eventl. binnen 7 Jahre loswerden.

Ich könnte noch ewig so weiterschreiben, aber ich denke es ist klar geworden was ich meine.

Klar Mieten in Großstädten sind heute fast nicht mehr bezahlbar, obwohl, ich seh da selten Leerstand.................
 
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Das ist ein valider Punkt: der Lebensstandard ist heute viel höher als früher. Wobei ich nicht sicher bin, ob nicht viele der teuren Autos geleast sind oder auf Kredit finanziert. Aber ich geb dir vollkommen recht: früher war ein BMW oder Mercedes noch was besonderes, heute sieht man die überall. Auch bei mir im Viertel und das ist sicher keins mit der höchsten Kaufkraft. Da fall ich mit meinem Uralt Auto auf.
Und letztendlich, früher war man wenns denn passierte halt in der Schuldenfalle. Heute, durch das Insolvenzverfahren kann man seine Schulden eventl. binnen 7 Jahre loswerden.
Das ist aber auch nicht so easy - ich glaub dass viele nach wie vor vor der Privatinsolvenz zurückschrecken. Und - ich weiß nicht wie es in Deutschland ist - in Österreich ist die gesetzliche Mindestquote so hoch, dass zB ein Arbeitsloser die nicht erbringen kann und daher die Insolvenz vom Gericht abgelehnt wird. Damit verbleiben einige in der Schuldenfalle.
Klar Mieten in Großstädten sind heute fast nicht mehr bezahlbar, obwohl, ich seh da selten Leerstand.................
Ich seh da genug Leerstand. Wobei auf der anderen Seite: irgendwo müssen die Leute ja wohnen und die Großstädte sind massiv am wachsen. Wien hat geschätzt einen Zuwachs von 25.000 Personen pro Jahr. Die müssen ja mal wo wohnen und Substandardwohnungen wie früher gibt es ja so gut wie nicht mehr.

Hab im übrigen gegoogelt, die Inflationsentwicklung von 1990 bis heute. Eine Gitarre die damals 1400DM gekostet hat - das wären heute rund 1150€. Aber in den Preis einer Gitarre fallen noch andere Faktoren als nur die Inflation. So werden die wohl international mit Dollar gehandelt - und damit hängt der in Europa ausgewiesene Preis auch sehr stark vom Dollarkurs ab. Und der war schon mal viel günstiger als heute (aber auch schon viel schlechter).
 
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Der gleiche Gewinn wie letztes Jahr ? Panik ! Aktionismus ! Entlassungen
Ja, die panischen Führungsstile mancher Firmen, meistens global agierender, ist fürchterlich. Die Mitarbeiter in konstanter Angst halten, dass sie rausfliegen könnten.
Andrerseits gibt es immer mehr dieser modernen Firmen, wo man eben auf die Arbeitsatmosphäre achtet, und den Mitarbeitern einen Grund zum bleiben bieten möchte.
Grad im IT-Bereicht ist das auf Grund des Fachkräftemangels immer mehr n Thema, wodurch sich Firmen den Mitarbeitern gegenüber mehr Mühe geben müssen, da die ansonsten schnell wechseln.
Ich mag es ja nicht, wenn bei allem behauptet wird, dass es früher besser war, oft ist dem nicht so. Aber in Bezug auf globaler Vermögensverteilung und sozialer Sicherheit ist es das gewesen.
Ich weiß nicht ob Du Dich da nicht sehr aus dem Fenster lehnst mit.
Überleg mal, 1990 war die Maier grad weg, die USA waren noch das krasse Land zu dem die Europäer aufgeblickt haben, und China war noch ne komplett andere Stufe als heute.
Deutschland mag da sorgenfreier gelebt haben, aber der Welt gehts finanziell gesehen heute glaub ich besser.
Und - ich weiß nicht wie es in Deutschland ist - in Österreich ist die gesetzliche Mindestquote so hoch, dass zB ein Arbeitsloser die nicht erbringen kann und daher die Insolvenz vom Gericht abgelehnt wird. Damit verbleiben einige in der Schuldenfalle.
Hier kann glaub ich auch jemand ohne Job Privatinsolvenz anmelden, zumindestens sind mir solche Fälle bekannt.
Ich seh da genug Leerstand.
In Hamburg ist Wohnraum sehr knapp, aber auch hier seh ich Leerstand.
Liegt oft an einem falschen Verhältnis von Preis zu Gegend, wer will schon den normalen Preis zahlen wenn er in nem Industrieviertel wohnen muss, oder noch schlimmer..
 
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