Wie waren die low-budget-Gitarren vor 20-30 Jahren im Vergleich zu heute?

  • Ersteller P90Fetischist
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Meine erste E-Gitarre war vor 55 Jahren eine Hertiecaster. Man konnte sie spielen. Es folgte eine Fender Lead II und dann eine Gibson Les Paul fretless wonder. Die günstigen Klampfen waren damals echt mies. Insbesondere die Stegkonstruktionen verhinderten oft eine oktavreine Einstellung. Auch die preiswerten Höfner, Framus und Klira-Gitarren waren gewöhnungsbedürftig. Hoyer bot m.E. eine bessere Qualität an.
Wenn ich mir heute das Angebot so ansehe, finde ich Fender und Gibsons weit über der 1000 € Grenze mit Bundenden, an denen man sich die Finger aufreist. Andererseits hat die gelbe Fame-Telly in meinem Avatar gerade mal 99 € gekostet. Ok, hinzu kamen kompensierte Wilkinson-Stegreiter und ein Tonerider Pickup-Set. Aber der Hals ist klasse und die gesamte Verarbeitung ohne jeden Makel. Der Sound ist artgerecht, die Saitenlage flach, was will ich mehr. Pauschal geantwortet - wie es die Frage intendiert: Zumindest vor 40, 50 Jahren war die Qualität billiger Gitarren in der Regel schlechter als heutzutage.
 
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Mitte-90er-Klampfen: Toll, wie meine RG 450, die immer noch toll ist.

Hat auf dem PN-Panzerlack einige Stimmgabel-Stellen und Island-Kronen-Kratzer, aber der Lack ist dicht. Und das Low-Trem-Zeug ist weiterhin stimmstabil.

Wie andere Klampfen damals waren: Keine Ahnung.
 
Um Himmels Willen, die 80er waren ne Hochzeit an Qualität im Gitarrenbau!
Trotzdem waren sie auch die erste Zeit der Ingenieurskunst im Gitarrensektor. Es wurden aufwendige Tremolos entwickelt, super dünne und teilweise aufwendige Halskonstruktionen, neuartige Tonabnehmer gebaut, kaum eine Zeit wirkt so innovations reich wie die 80er auf mich - was Gitarrenkonstruktion angeht.

Und auch Deine Ibanezen hättest Du in den 80ern das erste mal in bunten Farben bekommen, vorher war Fender mit den Autolacken noch am mutigsten (von den big Playern).
In den 90ern gab es als große Innovation die 7. Saite, es wurden aber eher der Markt der 80er aufgeräumt. Die Extreme wurden zurückgeschraubt, und man hört ja nur von der abnehmenden Qualität der großen Superstrathersteller.

Woher hast du deine Infos nur immer, kommen die von Google?
Die 7.Saiter wurde schon vor 90 entwickelt ( glaube das war 88/89)) und gespielt, wenn dir z.b Morbid Angel was sagt, aber die 7.Saiter wurde erst ab 1990 für die breite Masse zugänglich gemacht, ähnlich dem 5-6 Saiter Bass.
Es wir hier oft getan wie wenn heute das Rad nochmal erfunden wir, das ist b.....t ,es gibt nur weniges was ich nicht auch vor 30 Jahren oder früher in guter Qualität bekommen habe.
Ob billiger oder teuerer ist wieder eine andere Frage,, aber z.b farbige Gitarren gabs zu hauf schon Anfang 80, in jeder Form und Ausführung, auch Gitarren weit über 2000DM waren keine Seltenheit, von den US Modellen brauche ich gar erst anfangen, die guten waren damals wie heute auch teuer.


Meine V von Gibson ist mit den P-90 bestückt und ich garantiere, du legst dich nieder wenn die anspielst, den hat es Ende 1960 schon gegeben und den gibt's heute noch immer.

Billige Gitarren gibt's nach wie vor nur über die Masse und diese wiederum über billige Arbeit, das muss jedem klar sein. Dass es diese Masse damals nicht gab ist ja auch klar und vor allem schon deshalb nicht, weil es nicht so viele Gitarristen gab, heute kauft doch jeder gleich 2 Gitarren wenn er anfängt ob er es kann oder nicht spielt doch da keine Rolle, nach herumprobieren gehen die dann auf der Bucht wieder weg.

Nochmal zurück zur Qualität.
Da ich aus einem Familienunternehmen komme welches Holz verarbeitet, kenne ich den Unterschied sehr wohl bei der Verarbeitung von Hand und Industriell.
Ein ganz großer Unterschied zu heutigen Gitarren war, dass bei hochwertigen die Hölzer luftgetrocknet waren, dies ist heute unwirtschaftlich und wird heute mit Kammertrocknung durchgeführt.
Auch wird bei teuren Gitarren genau geschaut wie die Maserung verläuft, wo Kern oder Spintholz verwendet wird,....und und und.
Es tut mir leid, aber ich bekomme oft Augenkrebs wenn ich sehe wie die ganz gescheiten beim antesten über den Hals schauen um zu sehen ob er auch gerade ist.
Da kannst du genau sehen dass sie eh keine Ahnung von Ihrem Instrument haben und es spielt dann auch keine Rolle wie gut die Verarbeitung ist.
 
Woher hast du deine Infos nur immer, kommen die von Google?
Aus meiner absoluten Wissenheit
Die 7.Saiter wurde schon vor 90 entwickelt
Das Wasserklosett haben die Römer schon benutzt, es gibt ältere archäologische Zeugnisse von vor 2800 Jahren aus Indien.
Trotzdem hat man aufm Land noch letztes Jahrhundert sehr verbreitet das Plumsklo gehabt.

Hier geht es um die günstigen Gitarren, nicht den Edelcustomshop. Bleib doch mal beim Thema wenn Du rummotzen willst :)
 
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@matz_bc.rich: @crazy-iwan beschreibt den Markt in seiner Breite, Du führst Einzelfälle dagegen auf. Denen kann man leicht andere Einzelfälle entgegenhalten:

Die 7.Saiter wurde schon vor 90 entwickelt ( glaube das war 88/89)) und gespielt, wenn dir z.b Morbid Angel was sagt, aber die 7.Saiter wurde erst ab 1990 für die breite Masse zugänglich gemacht, ähnlich dem 5-6 Saiter Bass.
Ach, die Wurzeln gehen noch weiter zurück. Die 7saitige russische (Akustik-) Gitarre wurde schon Ende des 18. Jh. gespielt und George van Eps spielte schon Ende der 1930er Jahre eine 7string Archtop und hatte bei den Jazzgitarristen eine Reihe "Follower". Metal kam erst deutlich nach den Jazzern. - Kontrabässe mit 5 Saiten gibt es schon "Ewigkeiten", bei den E-Bässen hat 7ender schon in den 1960ern seinen ersten 5-String auf den Markt gebracht. Da war Metal auch noch nicht erfunden, hier waren die "Klassiker" (äh: Romantiker) voran.

Es wir hier oft getan wie wenn heute das Rad nochmal erfunden wir, das ist b.....t ,es gibt nur weniges was ich nicht auch vor 30 Jahren oder früher in guter Qualität bekommen habe.
Ob billiger oder teuerer ist wieder eine andere Frage,, aber z.b farbige Gitarren gabs zu hauf schon Anfang 80
Ach, Fender hat die Lacke aus der KfZ-Industrie schon 1957 populär gemacht haben (ohne damit behaupten zu wollen, dass Leo der erste war).

Meine V von Gibson ist mit den P-90 bestückt <...>, den hat es Ende 1960 schon gegeben und den gibt's heute noch immer.
Den gab's schon 1946.

Billige Gitarren gibt's nach wie vor nur über die Masse und diese wiederum über billige Arbeit, das muss jedem klar sein.
Oder über Automatisierung günstig und in hoher Qualität, wenn die Menge stimmt.

Dass es diese Masse damals nicht gab ist ja auch klar und vor allem schon deshalb nicht, weil es nicht so viele Gitarristen gab, heute kauft doch jeder gleich 2 Gitarren wenn er anfängt ob er es kann oder nicht spielt doch da keine Rolle, nach herumprobieren gehen die dann auf der Bucht wieder weg.
DAS ist ein ganz entscheidender und wichtiger Punkt. Das geänderte Kaufverhalten heute macht die Vielfalt erst "markttauglich". Ahorn- oder Pali-Fretboard auf der Tele? Ach, nehmen wir gleich beide... Und die Paula gleich mit dazu.

Ein ganz großer Unterschied zu heutigen Gitarren war, dass bei hochwertigen die Hölzer luftgetrocknet waren, dies ist heute unwirtschaftlich und wird heute mit Kammertrocknung durchgeführt.
Das wird bei wirklich teuren auch heute noch gemacht.

Da kannst du genau sehen dass sie eh keine Ahnung von Ihrem Instrument haben und es spielt dann auch keine Rolle wie gut die Verarbeitung ist.
Ach, das Wissen heute ist deutlich größer als noch vor 40 Jahren. Bei den Musiker*innen, aber Gott sei Dank auch bei den Gitarrenbauern. Früher wurde Tradition weitergegeben, heute kommt Wissenschaft dazu und internationaler Austausch. Das ermöglicht sehr gute Instrumente für wenig Geld. "Thermofiziertes" Holz kann möglicherweise auch mit günstigeren Hölzern hervorragende Qualität ermöglichen. Usw. usf.

Wenn man sich diese Entwicklung ansieht, dann wird man feststellen, dass "natürlich" (fast) alles schon mal da war. Was aber auf den Märkten gerade sichtbar ist und sich vielleicht hält, ist eine andere Sache. Auf jeden Fall haben wir heute eine unglaubliche Vielfalt in spannenden Instrumenten in ausreichender Qualität für recht wenig Geld. (Custom Shop ist eine andere Sache, aber man kann auch ohne auf der Bühne stehen und gute Musik machen.)
 
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An was ich mich noch erinnern kann, dass so mitte der 80 er Anfangs der 90 er Jahre die Powerstrats und Metaläxte aufgekommen sind.
Marken wie BC-Ric Aria, Hamer, Charvel, Washburn, Ibanez oder im Preisgünstigen Segment ( so ab 300.- Franken ) Marken wie Marathon,Chevy,Cherry mit Sperrholz-Body, oder auch mal eine Squier, wo viele Gurken darunter waren.

Da war dann zb. ein kleiner Händler in einem Benachbarten Dorf, der hatte zb. Jahrelang gebrauchte Fender Strats, Teles, für 2-300.- Franken, oder eine Maya, Cimar für 100.- bis 150.- CHF.
Die alten Sachen wollte einfach niemand von den Jungen haben, auch ich nicht. Zu Uncool.
Schon gar nicht eine Gibson Lp in Sunburst Jg. 72 für 500.-
Da habe ich mir lieber eine Ibanez Destroyer Jg. 81 mit Koffer und Made in Japan mit Di-Marzio Pick-Ups für 1000.- gekauft.

Heute würde ich es auch anders machen.

Aber im vergleich zu den billigmarken von früher bekommt man heute für unter 100.- euro beim grossen T Qualitativ und Klanglich bessere Instrumente als damals.
 
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ich habe mir Ende der 80er von meinem sauer in Ferienjobs verdienten Geld eine Gibson Les Paul Standard Ebony gekauft; ich glaube mich zu erinnern, dass es damals die einzige Gibson Paula war, die sie in dem Laden in Bamberg hingen hatten.
Nach meiner blassen Erinnerung hat sie ca. 1900 DM gekostet und kam in einem schwarzen Plastikpanzer mit Gibson-Logo in Chrom und blauer Fütterung. Aus Naivität und Enthusiasmus habe ich dann erst zu Hause wirklich bemerkt, dass der Hals irreparabel verzogen war, worauf hin sich eine endlose Garantie-Nachbesserungsaktion mit dem europäischen Vertrieb hinzog; mit am Ende wenig befriedigendem Ausgang (wurde irgendwie hinrepariert mit Griffbrett schleifen und teilw. Neubundieren). Einfach zurückgeben und eine andere dafür nehmen war ja nicht - es war ja nur die eine da :bang:. Die Pickups waren sch... - klangen nur mulmig.

Mein Amp; ein Fender Super Reverb Black Face, hatte entweder die Pappboard-Krankheit oder ausgelutschte Kondensatoren oder beides, so dass er ständig seine Gleichrichterröhre killte. Suche nach einem guten Amp-Techniker, von der oberfränkischen Provinz aus? Mit den Gelben Seiten? Viel Spaß ... Der Verkauf lief dann über den Anzeigenteil der G&B; so richtig mit Inserat per Postkarte.

Soweit meine bescheidene Erinnerung an die Zeit vor Globalisierung und Internet. Groß was googeln und selbst aktiv werden war da eben nicht.

ah ja - wie Garcia da über mir schrieb - das war die Zeit von Schnellwichsgitarren (Ibanez JEM aaargh) und 19'' Racks. Wir mit unserem Postpunk-/Grungepop mit alten Fender Combos, Rickenbacker, Les Paul, Jazzmaster oder Jaguar waren da die belächelten Exoten.
 
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Da die im Startpost mit "Low-budget" ausdrücklich hinzugefügte Begrenzung des Themas zunehmend mit der Seitenzahl aus dem Fokus gerät, habe ich nun eine entsprechende Ergänzung im Titel vorgenommen. Für alle im Dunstkreis dieses Themas auftauchenden Begehrlichkeiten bitte ab sofort ggfs. ein eigenes Thema aufmachen, existierende/passendere Threads nutzen oder ganz einfach den Griffel liegen lassen ;):

LG Lenny (für die Moderation)
 
Oh. Das hatte ich tatsächlich überlesen...
Na gut; ich kann noch die „Marathon“ ES335-Kopie meines. Bruders hinzufügen. Ca. 1988 ca. 450 DM. Angeschäfteter Hals, unbekannte Hölzer, Schrott-Hardware, aus den Pickups kam zumindest etwas heraus. Und sackschwer. Geht heute besser; und ich glaube nicht, dass die die damals unter besseren Arbeitsbedingungen zusammengekloodt haben.
 
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Vor 40 Jahren hatte ich kaum Geld für gute Instrumente,
aber viel Zeit zum Musikmachen!

Heute ist es genau andersrum! ;)
 
*edit*

Das ist n Alters-, kein Generationsproblem
 
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*edit*

Das stimmt! Sorry - off topic. :redface:
 
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