Heute klang die Flöte nach einer halben Stunde nicht mehr gut. Ich habe sie dann hingelegt. Ich würde gerne wissen, ob ich sie überfordere oder ob es okay bzw. normal so ist.
Außerdem fiel mir in den letzten 3 Tagen auf, dass das Anblasen und Beenden des tiefsten Sopranflöten-C´s ein wenig quietchig klang. Wie so ein leichtes Trillern, bevor bzw. nach dem dann der richtige C-Klang kam. Hab ich die Flöte überfordert?
Schwer sich zu so etwas zu äußern, wenn man nicht hört und sieht, wie die Flöte gespielt wird.
Trillern?
Eine Art "Trillern" habe ich schon erlebt, als sich ein Tropfen Kondensflüssigkeit im Kernspalt gebildet hatte und hängen blieb. Hatte eine Wirkung wie die einer Kugel bei einer Trillerpfeife.
Es könnte auch noch einen anderen Grund geben, warum die Töne schlecht ansprechen: aufgerauhte Bereiche im Rohr oder am Block
Soll die Flöte (ist ja eine aus Holz) von Zeit zu Zeit geölt werden?
Kondensflüssigkeit kann unter Umständen auch im Rohr die Oberfläche aufrauhen. Diese rauhen Stellen kann man sehen, wenn man das Rohr in einem bestimmten Winkel gegen das Licht hält. Die rauhe Oberfläche stört nach meiner Erfahrung die Entstehung einer sauberen Schwingung und kann in den extremen Tonlagen dazu führen, dass die Töne schlecht ansprechen. Dann muss man die Flöte gemäß Gebrauchsanleitung trocknen lassen und ölen.
Ein stark mit Feuchtigkeit belasteter Block kann quellen und dadurch den Luftstrom im Kernspalt stören. Ein verengter Kernspalt wird leichter von Kondenswassertropfen verschlossen, als ein weiter.
Genausogut kann ein winziger Schmutzpartikel in den Kernspalt geraten sein, der Kondensflüssigkeit "fest hält" und den Kernspalt verengt.
Das sind jetzt alles nur "Spekulationen". Was davon auf Deine Situation zutrifft und ob nicht vielleicht etwas ganz anderes der Grund ist ...
... Die Fragen zum Transponieren stellte ich nur, weil es mich interessierte und dann das Gespräch dran war. Im Moment wüsste ich nicht, ob ich ein Lied, dass mit dem tiefen C beginnt, auch mit dem tiefen d beginnen könnte.
Im Moment ist es das Wichtigste, dass Du weißt, dass es die Möglichkeit gibt, den Tonraum eines jeden Musikstücks zu verschieben. Die dabei zu beachtenden Spielregeln versteht man am besten, wenn man einen Tonraum beherrscht, mit dem man das Transponieren praktisch erproben kann. Wenn Du also Noten von Liedern findest, die Du sehr magst, schreibe nur den hellsten und dunkelsten Ton heraus. Die nenne ich jetzt mal "Außentöne". Zähle ab, wieviele Linien und Lücken dazwischen liegen und rechne die beiden "Außentöne" hinzu. Ist die Summe nicht größer als 15, lässt sich die Melodie auf einer Blockflöte realisieren und kommt in den Ordner "für später".
Im Laufe der Zeit wirst Du ganz sicher dahinter kommen, wie das mit dem Transponieren funktioniert.
Welche Töne kannst Du schon spielen? a h c d ?
Dann kannst Du schon eine kleine Transpositionsübung machen:
- Nimm irgendeine Melodie, die mit den 2 Tönen a und c gespielt werden kann.
- Nun schreibe die Melodie mit den Tönen h und d auf.
- Spielst Du die Melodie mit den Tönen a und c, kann man die Tonart als F-Dur oder a-moll interpretieren. (hängt von der gewählten Melodie ab)
- Spielst Du die Melodie mit den Tönen h und d, kann man die Tonart als G-Dur oder h-moll interpretieren. (hängt von der gewählten Melodie ab)
Warum funktioniert das?
Das hängt mit den Intervallen zusammen, also mit den Abständen der Töne.
Von a bis c ist der Abstand eine kleine Terz = 3 Halbtonschritte.
Von h bis d ist der Abstand ebenfalls eine kleine Terz.
Auf dieses Intervall kommt es an!
Du kannst also die von Dir gewählte Melodie auf einem beliebigen Ton starten. Die andere Tonstufe muss von dort aus eine kleine Terz entfernt sein. Dann passt es.
Kannst Du auch schon das g spielen?
Dann schreibe dieselbe Melodie mit den Tönen g und h auf. Wenn Du nun die Melodie abspielst, hat sie auf einmal einen anderen Charakter. Warum? Weil es von g nach h 4 Halbtonschritte sind = große Terz.
Und wie macht man aus der großen Terz wieder eine kleine Terz?
Man könnte das h nach unten versetzen und spielt dann die Melodie mit g und b. (vorzugsweise als 3 - 5 von Es-Dur oder als 1 - b3 von g-moll aufgefasst)
Man könnte aber auch das g nach oben versetzen und spielt dann die Melodie mit gis und h (vorzugsweise als 3 - 5 von E-Dur oder als 1 - b3 von gis-moll aufgefasst)
Wichtig ist für Dich im Moment erst mal nur die Erkenntnis, dass man auf den
exakten Abstand der beiden Töne achten muss. Wenn Du die Hinweise auf die Tonarten noch nicht verstehst, lass das erst mal offen. Das kommt später.
Mir ist aus dem Kopf heraus grade auch nicht klar, warum im Quintenzirkel nach der C-Dur, die G- Dur kommt, wobei doch in der Tonleiter nach dem c das d kommt. Müsste ich nochmal nachschauen. ...
Eine freche Antwort wäre: Wenn man die Grundtöne im Quintenzirkel der Tonleiter nach anordnen würde, wäre es kein Quintenzirkel mehr.
Achte mal im Quintenzirkel auf die zunehmende Zahl der Vorzeichen. Der Quintenzirkel eröffnet einen völlig anderen Blick auf das Tonmaterial. Es gibt unterschiedliche
Darstellungsformen.
Diese hier >
klick< zeigt, wie sich die Tonleitern der im Quintenzirkel benachbarten Tonarten überlappen.
Diese hier >
klick< zeigt die Dur-Moll-Parallelen und markiert obendrein die zusammengehörenden Harmonien einer Tonart (in diesem Fall C-Dur-Tonika = I, G-Dur-Dominante = V, F-Dur-Subdominante = IV, a-moll-Tonika-Parallele = vi, e-moll-Dominant-Parallele = iii, d-moll-Subdominant-Parallele = ii )
Diese hier >
klick< zeigt alle 7 Paralleltonarten (Kirchentonarten).
und was sind Paralleltonarten und wofür sind die da?
Der Begriff "Parallele" kommt aus der Geometrie und wird hier als eine Art Vergleich benutzt. Klar wird das, wenn man sich ein Glockenspiel oder noch besser ein Metallophon mit einer 2-oktavigen Stammtonreihe nimmt und damit folgendes "veranstaltet":
1. Du nimmst den oberen Teil der Klangstäbe weg, bis nur noch die Leiter c d e f g a h c übrig ist. Das ist die C-Dur-Leiter
2. Du nimmst unten das c weg und legst dafür oben das d dazu: d e f g a h c d. Das ist d-dorisch.
3. Du nimmst unten das d weg und legst dafür oben das e dazu: e f g a h c d e. Das ist e-phrygisch
usw. usw.
Verwendt wird stets dasselbe Tonmaterial. Aber der harmonische Schwerpunkt, die 1 und somit auch die ganze "Klangachse" 1 3 5 8 10 12 15 etc. verschiebt sich. Für diese Verschiebung verwendet man das Bild "
Parallelverschiebung" .
Ausgehend von der C-Dur-Leiter verwendet man ausschließlich die Töne der Stammtonleiter. Die Parallelverschiebung kann aber auch in allen anderen Dur-Tonarten bzw. Dur-Tonleitern gemacht werden. Wichtig ist, dass das Tonmaterial der verwendeten Tonart nicht verändert wird.
Bleiben wir bei C-Dur:
Es fällt auf, dass beim Weiterrücken jedes Mal eine andere Leiterstruktur entsteht. Grund: die Position der Halbtonschritte bleibt zwar immer zwischen e-f und h-c (absolute Position), doch ihr Abstand zum Grundton = 1. Stufe der Tonleiter (relative Position) verändert sich. Jeder der 7 Tonleitertöne ist somit Startpunkt einer anderen Leiter-Struktur mit einem völlig eigenen Charakter. Weiter oben habe ich die Namen dieser Leiter-Strukturen bereits aufgelistet 1. Dur/ionisch 2. dorisch 3. phrygisch ...
Kombiniert man den Grundton der jeweiligen Leiter und den Namen der Leiterstruktur erhält man die die Namen der Paralleltonarten:
C-Dur (-ionisch) / d-dorisch / e-phrygisch / f-lydisch /g-mixolydisch / a-äolisch-moll / h-lokrisch (tritonisch)
Die anderen Paralleltonarten kannst Du in dem oben verlinkten Quintenzirkel ablesen.
Das weiß ich doch nicht!
Sie meinte nur, dass Klappen oft nicht so gut schließen und man sie dann einschicken muss, wenn etwas damit ist.
Es gibt wohl, so habe ich gesehen, auch eine Kunststoff-Tenorflöte mit 2 oder 3 Klappen, aber
.ich will die Sporan jetzt nicht in die Ecke legen und da belassen, sondern übe erstmal damit weiter.
Die Frage nach der Statistik war rhetorischer Natur.
Ich wollte damit eigentlich nur ausdrücken, dass man mit Verallgemeinerungen vorsichtig sein muss.
Die Klappen müssen natürlich von guter Qualität sein, wenn sie was taugen sollen.
Wenn jemand sagt, die Klappen von diesem oder jenen Modell haben bei soundsoviel von soundsoviel Modellen meiner Bekannten Ärger gemacht, dann ist das ein mehr oder weniger starkes Indiz dafür, dass die Qualität der Klappen bei diesem Hersteller möglicherweise nicht so ganz zuverlässig ist. Über Klappen jedoch generell den berühmten Stab zu brechen, ist aber Unfug, da es viele Instrumente gibt, bei denen Klappen nicht mehr weg zu denken sind. (Querflöte, Saxophon) Man muss aber genau schauen, woher und wie die Klappen sind und wie gut sie sich bespielen lassen. Darüber kann und will ich persönlich keine Aussagen machen, weil meine Statistik in keiner Weise represäntativ ist.
Klappen sind feinmechanische Teile, die mehr oder weniger gepflegt werden müssen, um die Funktionalität zu erhalten. Das mag der/die ein oder andere als Nachteil sehen. Der Belag der Klappen (Filz, Kunststoff whatever....) kann sich durch Belastung (häufiges Spielen) und Alterung (schlechte Lagerung, Mottenfraß) möglicherweise verändern und dann dazu führen, dass die Klappe nicht mehr dicht schließt. Es kann auch vorkommen, dass die Leichtgängigkeit der Mechanik nachlässt, oder die Feder, die die Klappe offen hält, ermüdet. Aber wie oft bzw. nach welcher Spieldauer ist das der Fall? Bei der schätzungsweise 50 Jahre alten Mollenhauer F-Blockflöte meiner Mutter schließt die Klappe immer noch dicht! Die Klappe meiner Möck-Rottenburgh-Tenor ist gut 25 Jahre alt und nach wie vor ok. Die der Bass-Flöte ebenfalls. Die Klappen eines schätzungsweise 60 Jahre alten Erbstücks, eine Möck Tuju Tenor, sind auch ok. Wie die Klappenbeläge aussähen, wenn die Instrumente täglich intensiv bespielt worden wären, weiß ich natürlich nicht. Meine "Hauptflöten" (Sopranino, Sopran und Alt) haben keine Klappen. Damit die Instrumente ausreichend trocknen können, habe ich mehrere Sopran- und Alt-Blockflöten, die ich abwechselnd spiele. Aber das ist ein anderes Thema.
Da Klappen ein gewisser Unsicherheitsfaktor insbesondere beim Kaupf alter Instrumente sind, wird bei typischen "Klappeninstrumenten" immer vor Schnäppchenkäufen gewarnt. Alte, schlecht gewartete Instrumente können schnell teuer werden, wenn sie erst einmal einer Generalüberholung unterzogen werden müssen, um sie spielbar zu machen. Bei einer guten, kostspieligen Blockflöte kann sich die Anschaffung trotzdem lohnen, wenn sie ansonsten gut gepflegt ist und gut klingt. Das ist ein Rechenexempel.
Gruß
Lisa