Doras Blockflötenfragen

Das wär auch eine Idee. Stimmt!...Nur das das Cajon eben auch im dreistelligen Bereich liegt, von den Kosten her. Mal schauen.
...und dass die Probleme auch andersherum gehen: Magst Du sagen, wie sich das bei Dir äußert?
...und woher weißt Du, wie lange eine Achtel-Note geht und wann sie kommt, wenn vorher eine punktierte Viertelnote ist?

LG, Dora.
 
Hallo Dora
Ich mag jetzt nicht zurückblättern, um nachzusehen, ob das schon mal erklärt wurde:
Notenwerte sind eine relative Bezugsetzung. Das heißt, dass wie bei verschiedenen Kuchen lediglich dargestellt wird, der wievielte Teil eines Kuchens / bei den Noten der wievielte Teil einer "Ganzen Note" das ist, ohne klarzustellen, wieviel Gramm das Kuchenstück wiegt, bzw. wieviel Millisekunden der Notenwert dauert. Je nach dem, in welchem Tempo eine Musik gespielt wird, kann sich ihre Wirkung aber enorm verändern. Und deshalb geben Komponisten unter Umständen (mehr oder weniger genau) das vorgesehene Grundtempo an (> Tempobezeichnungen oder mm: Notenwert = Zahl). Wo das fehlt, ist es der Interpretation bzw. dem Geschmack des Musikers überlassen, welches Tempo er wählt.

Lisa
 
@Dora

Bei mir sind oft z.B. die Werte einer Viertelnote zu lang und die der halben zu kurz, wenn ich sie spiele. Von daher klatsche und zähle ich das Stück durch, mit Hilfe des Metronoms, bis ich den Rhythmus drin habe. Dann spiele ich es mit der Blockflöte oder ich höre mir das Stück einige male an um den Rhythmus zu hören. Ich habe Schwierigkeiten das richtige rhythmische Verhältnis der Noten zueinander zu spielen und das gewählte Tempo bei zu behalten.

Versuche einfach mal die Stücke aus Blockflötenfieber anzuhören und dabei die Noten zu verfolgen, welche gerade gespielt werden. Noch schwieriger wird es bei mehrstimmigen Stücken die Begleitmelodie zu hören und mit zu verfolgen. Sonst mache dir bei den Stücken Striche (in Bleistift) bei jedem Schlag, das wären bei einem 4/4 Takt 4 Striche. Dann das ganze mit Metronom üben. Hast du mittlerweile eins?

Viele Grüße
Musicanne
 
Hi Dora,

du kannst auch Online-Metronome verwenden, z.B. http://simple.bestmetronome.com/ : Wie du dieses Online-Metronom bedienst, steht in Blockflötenfieber 1, auf Seite 44 (letzter Satz im grauen Kasten).
Tipp: Du kannst dir die Schläge der verschiedenen Tempi mit dem PC mitschneiden (jeweils 1 bis 2 Minuten), z.B. mit dem kostenlosen Programm Audacity http://audacity.sourceforge.net/?lang=de und dir davon eine Metronom-CD brennen (oder in einem MP3-Player abspeichern; oder direkt von der Festplatte abspielen; für Smartphones usw. gibt es bestimmt auch entsprechende Apps) - natürlich mit den entsprechenden Tempoangaben im Dateinamen bzw. auf der CD-Spur. Dann kannst du dir bequem das entsprechende Tempo zum Üben aussuchen.

In der Musik sind die Noten, die genau ihrem Notenwert entsprechen, eher selten. Wenn also eine Ganze Note 4 Sekunden lang wäre, dann wären die Halbe 2 Sekunden, die Viertel 1 Sekunde, die Achtel 1/2 Sekunde usw. lang (das kommt eigentlich nur bei der Angabe "portato" vor: das Ende des einen Tones = der Anfang des nächsten Tones; je nach Instrument sind aber dennoch kaum hörbare Mikropausen zwischen den Noten. Wenn du dir die Beispiele auf Seite 58 in Blockflötenfieber 1 ansiehst (und auf der CD anhörst), wirst du die Tondauer unter den Noten als graue Balken sehen; ist zwischen den Balken mehr Abstand (= weiß), ist die Pause entsprechend größer, ist der Abstand kleiner ist die Pause entsprechend kürzer. Portato ist dort nicht als Beispiel angegeben - es entspricht fast Tenuto,nur dass die Balken noch etwas breiter wären und dazwischen kein weißer Abstand mehr zu sehen wäre. Wenn du diese Beispiele mit dem Online-Metronom üben willst, kannst du das Metronom so einstellen (für den 2/4-Takt):

1. Jede Achtel als Schlag klingen lassen (also auf alle 4 Zählzeiten: 1 und 2 und)
2. Jede 2. Achtel (= jede Viertel) als Schlag klingen lassen (also auf die Hauptzählzeiten: 1 2)
3. Immer nur auf dem 1. Schlag des Taktes (= jede Halbe)
(du kannst zunächts die Tonlängen auch nur sprechen, z.B. mit kurzen und langen "düd"-Silben)

Blockarina

P.S. die Tempoangaben Presto, Allegro usw. auf der Grafik des o.g. Online-Metronoms stimmen nicht ganz! Lese die ungefähren Tempoangaben (in Schlägen pro Minute) auf dem "Musik-Tachometer" auf Seite 44 (BF1) ab. 100%-ige Tempoangaben als "Übersetzung" der Angaben in Wörtern (Allegro, Largo usw.) gibt es nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

nein, ein Metronom habe ich noch nicht. Mir scheint auch, ich brauche das nur bei Liedern ohne CD. Bzw. bei den Blockfieberbüchern als Begleitmittel.
Ich hab ja die Hauptprobleme bei den Stücken ohne CD. Das Tempo etc. da nicht ganz festgelegt ist, ist ja schon mal gut. Das nimmt den Druck.
Die CD-Stücke die kann ich ja von der Melodie her bald spielen und auch von der Betonung. Da ist eher das Tempo eine Übungssache und das Umgreifen.
Aufgeschmissen bin ich im Moment vor allen Dingen bei einigen Stücken ohne CD. Z.B. klingt meine Version von dem Stück auf S. 6 des Blockflötenfieberbuches 2 (Ungarescha) für mein Empfinden überhaupt nicht schön. Ob das nun an mir oder dem Stück liegt, weiß ich nicht.
Für mich ist es jedenfalls unlogisch, wenn z.B. bei Tenugo die Töne länger gespielt werden, als z.B. eine Viertelnote, wenn es aber eine Viertelnote ist.
Keine Ahnung, wozu das dann gut ist. Eine kürzere Schreibweise ergibt das jedenfalls nicht.
 
Hi Dora
Ich bin mal so frei zu sagen, dass es an dem Stück nicht liegen kann. :rolleyes: Eher an der Interpretation.
Die Ungaresca kenne ich auch noch aus einem anderen Blockflötenheft (Hechler "Spielbuch für Sopranblockflöte und Klavier" Edition Moeck 2076). Da wird sie interessanterweise Pierre Phalèse (1583) zugeschrieben und ist mit einem Saltarello kombiniert. Da dort keine Artikulationszeichen angezeigt werden, habe ich dafür meine eigne Interpretation ausgearbeitet. Eigentlich müßte ich schreiben Interpretationen. Denn ob, wo und und wie ich z.B. die Staccatos spiele hängt vom Tempo ab und entsprechend ändert sich auch der Charakter des Stücks. Zusätzlich kombiniere ich auf die Taktbetonung gespiele Staccatos mit einem im Rachen gerollten "drrrrr", wenn mir gerade danach ist. :D Schließlich ist das alles Interpretationssache. Wenn Dir also die bislang von Dir geübte Version der Ungaresca nicht gefällt, dann lasse doch mal das ganze Staccato weg und probiere aus, wie es klingt, wenn Du das gesamte Stück getragen spielst. Ist der Rhythmus klar?
Wenn das klappt ziehst Du mit Hilfe eines Metronoms in kleinen Schritten das Tempo an.
Dann probiere folgendes:
Singe die Melodie und gehe dazu im Takt. Konzentriere Dich erst einmal ausschließlich auf die erste Zeile (= Takt 1 bis 4).
Nun steigere das Tempo so, dass es möglich ist, auf die beiden ersten 1/4 in jedem Takt einen Hopser zu machen: hopp - und - geh - hen / hopp - und - ge - hen / usw.
Hopp = Aufhupf / und = mit dem Absprungfuß landen
Deine Sprunghöhe bestimmt, wie schnell Du wieder auf dem Boden stehst. Im Normalfall ist das relativ schnell. Nun achte darauf, dass die nachfolgenden Schritte exakt im Tempo des Aufhupfs folgen und alle Schritte (Aufhupf und Gehen) ganz gleichmäßig sind.
Wenn Du diese Schrittfolge als Tanz auffasst und Dich dementsprechend locker und zügig bewegst, bekommst Du eine Idee davon, welches das richtige Tempo für diese Melodie ist.
Wenn Du nun ein tanzbares Tempo für die Melodie gefunden hast, spürst Du vielleicht auch, an welchen Stellen ein Staccato die Tanzbewegung unterstützt.
Halte Dich nicht sklavisch an die Vortragszeichen im Heft. Experimentiere und finde heraus, was sich wie anfühlt und mit welcher Interpretation Du Dich wohlfühlst.

Viele Grüße
Lisa
 
Ha! Das ist ja super! Ich muss also gar nicht rausfinden, wie sich das Stück eigentlich anhören soll? Das nimmt ja mal gehörig den Druck! :rolleyes:
Improvisieren kann ich ganz gut, scheint mir. Jedenfalls im kleineren Rahmen. Ich habe eben beim Blockflötenfieber-Band 1 weiter gemacht und dann bei 2-3 Stücken einfach mal ein paar Töne anders gespielt, als es die CD wieder gab.

Die Ungarescha (so schreiben die das im Buch, aber Deine Schreibweise klingt logischer) kann ich ohne Betonungen gut spielen. Das mit dem Hüpfen versuche ich morgen mal! Das ist eine gute Idee für so einen Bewegungsmenschen wie mich! :)
Damit hätte ich dann auch die Verbindung zu einem Tanzstück. Bis jetzt war es einfach nur eine Melodie und ich vermute, dass grade die Betonung aus einem Lied z.B. ein Tanzstück macht (neben dem Tempo).

Ich find´s gut, zu erfahren, was man da alles an "Spielen" und Experimente mit machen kann. Grade in den Blockflötenfieber-Bänden gibt es ja viele Anleitungen dazu. Die werde ich aber nicht alle selber machen: Ausschneiden und Karten legen, etc. . …und zu zweit bzw. abwechselnd spielen geht ja eh nicht, es sei denn, ich würde mich dazu mit der einen Stimme aufnehmen und dann die zweite dazu spielen.
Ich denke, für diese Ideen ist die Blockflötenfieberreihe ganz gut. Ansonsten erscheint sie mir für Kinder doch etwas schwer. Schwerer jedenfalls, als andere Bücher.

Vom Band 1 habe ich eben nochmal 10 Seiten durchgenommen. Daran, dass das geht, erkenne ich, dass ich schon gut voran gekommen bin. Eigentlich kann ich vom Band 2 auch schon fast alle Töne. D.h. das f''' habe ich nur einmal ausprobiert und das g''' habe ich noch gar nicht versucht. Der Rest ist klar. Da muss ich mir nur noch merken, dass ais=b ist. Wird sowieso noch ein Ding werden, weil ich gelesen habe, dass man z.B. bei einem Kreuz alle f-Töne als fis schreiben muss. Bis jetzt kenne ich ja nur den Griff für fis'' .

Was ich ein bisschen schade fand, war eben, dass im Band 1 bei manchen Aufgaben keine Lösungen sind. Auf S. 22 (Stück "Die alte Bibel") wird gefragt, wie man platzsparender notieren kann. Keine Ahnung!!! :confused:
…oder auf S. 25 Stück "Spiegelung". Da ist die Frage, wie man es auch anders aufschreiben kann: auch keine Ahnung!:gruebel:
Schade auch, dass auf S. 30 die Stücke mit den Bindebögen nicht auf CD sind. Ich würde gerne hören, wie es sich da angehört hätte, da z.B. das Verbinden von h und c bei mir wieder ein Doppelklang ergibt. Das klingt dann eher, wie 3 Töne sehr schnell hintereinander. Ich vermute, dass dazwischen noch ein a erklingt, weil die Luft ja weiter fließt, während ich den Mittelfinger hebe und den Zeigefinger senke.

Auf jeden Fall hatte ich heute irgendwann keine Lust mehr auf Band 2. Die Musik hat mich irgendwann genervt. Von daher bin ich dann erstmal zu Band 1 gewechselt und ab S. 25/27 oder so, hat es dann Spaß gemacht! :)
 
Improvisieren?
Ich schrieb ausprobieren und zwar Formen der Artikulation.
Die Melodie an sich solltest Du beim Üben schon genau nach Noten spielen.

Ungaresca
In der genannten Quelle ist das die Schreibweise. In Blockflötenfieber ist sie halt anders.

Schwierigkeitsgrad
Naja. Ist halt die Frage, welche Vorbildung die Kinder mitbringen und wie alt sie sind. Wenn der Lehrer den Stoff beherrscht, gestaltet er aus den Anregungen ganz nach Bedarf mehr oder weniger Unterrichtseinheiten.

Beispiel:

Blockflötenfieber Bd. 1 S. 4
Da wird ein aus Wortsilben abgeleitetes Rhythmusspiel mit dem Blockflötenkopf angeregt. Das lässt sich wunderbar ausbauen, indem die beschriebenen Spielideen auf weitere Wortfelder angewendet werden. Außerdem lassen sich diese Spiele mit Rhythmusinstrumenten kombinieren. Die Kinder üben erst einmal das korrekte Anblasen der Flöte und lernen spielerisch, die rhythmische Notation zu verstehen. (S.5 und S.6)
Irgendwann führt man dann die Notation verschiedener Tonhöhen ein. (S. 7) Zunächst spielt man mit den grafischen Elementen, ohne sie gleich als Noten verstehen zu müssen. (Notenschlüssel nachmalen, Punktemuster in unterschiedlich weite Notenlinien malen) Dabei beobachtet man die Kinder und überlegt sich spielerische Aufgaben, mit denen sie üben die Noten immer genauer in die Linien zu setzen. Äußerst faszinierend für die Kinder: Sie malen ein Punktemuster und die Lehrerin musiziert nach den Noten! Manche Kinder spornt das derart an, dass sie Zuhause Notenblätter malen, diese in die nächste Stunde mitbringen und dann total gespannt sind, was da für Musik raus kommt! :D

Dann wird schließlich die Flöte zusammengesteckt (S.8) und das Greifen des ersten Tones geübt. Die nächsten Spielaufgaben sind dann vordergründig Rhythmusaufgaben. Doch es passiert viel mehr bzw. sollte viel mehr passieren. Z.B. auf die Intonation horchen, das korrekte Schließen der Löcher bzw. Auflegen der Finger kontrollieren oder mit der Artikulation spielen.
Der nächste Lernschritt, die Kombination von a und h (S10), lässt sich ebenfalls bei Bedarf ausgestalten. Pfiggigen Köpfen macht das Erkennen der Taktangaben und das Einzeichnen der Taktstriche viel Spaß, wenn man die Aufgaben spannend präsentiert ("Notendedektive" ;)) und die Lösung der Rätsel bzw. Suchspiele durch geschickte rhetorische Fragestellungen unterstützt.
Die Erläuterungen auf S 14 lassen sich zumindest teilweise zu Experimenten ausgestalten.

Wenn schließlich der 3-stufige Tonraum eingeführt ist (S 16 bis 18), kommen die Pausen hinzu. Danach geht es bis S.23 in diesem Tonraum weiter.


usw. usw.

Im Vorwort ist zu lesen, dass Blockflötenfieber Bd. 1 für Schüler ab 7 Jahren gedacht ist. Aufgrund meiner Unterrichtserfahrung kann ich sagen, das "passt".

Platz sparen
Ich gebe mal ein Stichwort: "Wiederholungszeichen"
Ein Bibellied hab ich aber nicht gefunden. Bei mir steht "Biber"

S. 25 Anders aufschreiben
Naja, es geht doch um die Pausen. Überleg mal. Die Lösungsbeispiele stehen direkt daneben.

Verbindung von h und c
Tja, da hilft nur üben, bis der "Rutschton" weg ist.
Es hilft, wenn der freie Finger relativ nahe über dem Tonloch schwebt.
Im übrigen nutze ich in so einer Konstellation (Bogen von h nach c) den Nebengriff für h.
Wenn keine Bindung verlangt ist, unterbindet man den "Rutschton" dadurch, dass man Atmung und Umgreifen exakt koordiniert.

So. Das reicht erst mal. :D:rolleyes:

Gruß
Lisa
 
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Danke Lisa, im Prinzip wollte ich fast das gleiche wie du schreiben (das spart mir jetzt viel Tipperei)! "Die alte Bibel" konnte ich auch nicht finden ;-)

@Dora

Ich denke Blockflötenfieber muss man einerseits als SCHÜLERHEFT (Arbeits- und Übungsheft), andererseits als LEHRER-/ELTERNHEFT (vieles im Anhang sind Tipps, Anregungen, usw. vor allem für die Lehrkraft, die natürlich auch engagierte Eltern nutzen können).
Es ist sicher nicht zum Lernen für Autodidakten konzipiert, sondern für den Blockflötenunterricht mit LEHRER (Jugendliche/Erwachsene mit einer gewissen musikalischen Vorbildung können es natürlich auch ohne Lehrer verwenden).
Da Kinder sich nicht so den Kopf über den Sinn einer Sache zerbrechen (sie sind noch nicht so "verbildet" wie wir Erwachsenen!), verstehen sie oft schneller Neues (z.B. neue Zeichen) als Erwachsene. So hörte ich von Eltern von Blockflötenfieberschülern, dass sie nicht verstanden (trotz der Anleitung im Buch), wie sie die Easychord-Klavierschablone verwenden sollen, ihr Kind aber einfach die Schablone hinter die Klaviertasten legten und intuitiv die Tasten vor den aufgedruckten Symbolen (Kreis, Dreieck, Viereck) drückten - als immer nur die zusammengehörigen Symbole (z.B. nur Kreise).
Genauso unbedarft gehen sie an die CD-Aufnahmen ran: Die Kinder hören sich die Anhörversionen an und merken sich die Stelle nach der musikalischen Einleitung, wo sie dann mit der Flöte einsetzen müssen. Das klappt bei den meisten Aufnahmen (es gibt einige Einleitungen, z.b. bei Ani couni ... (BF2, S.6), bei denen es nicht so einfach ist, dann muss man u.U. mitzählen).

Das Stück Ungaresca/Ungarescha (je nach Land oder Veröffentlichung unterschiedlich geschrieben - neu manchmal auch als "Ungarischer Tanz" bezeichnet/betitelt) war in der Reaissance wohl sehr beliebt. Aufgrund des Titels hatte es vermutlich seinen Ursprung in Ungarn. Da es meistens mit Bordunbegleitung notiert ist, wurde es u.U. viel auf Dudelsäcken und Drehleihern gespielt. Es war in ganz Europa verbreitet, z.B. Italien (Giorgio Mainerio), Deutschland (Jacob Paix) und in Frankreich (Pierre Phalese) - oft werden sie fälschlicherweise als Komponisten der Melodie angegeben (sie sind Eher Sammler, Bearbeiter oder/und Publizisten). Da es sich um einen Tanz handelt, sollten die Noten rhythmisch und deutlich artikuliert werden. Hier einige Video-Beispiele zum Anhören:
http://www.youtube.com/watch?v=o7lezENiE9Y (gutes Beispiel)
http://www.youtube.com/watch?v=X0jNZjnd3Js
http://www.youtube.com/watch?v=J0uMgvltRv8
http://www.youtube.com/watch?v=qI-3zyFyfhk (portato gepielt! = für meinen Geschmack eher unpassend für diesen Tanz)
http://www.youtube.com/watch?v=9amNlraNrbk
http://www.youtube.com/watch?v=wrqlHAD2uso (interessante alte Instrumente) leider fehlt der linke Stereo-Kanal!)
http://www.youtube.com/watch?v=SfvP-MjKgYE (Drehleiern)

Ach ja, das Lernen des Musizierens nach Noten ist vergleichbar mit dem Lernen der Sprache, des Schreibens und des Lesens. Man sollte auch schon Babies "normal" ansprechen, nicht mit der sog. Babysprache (Tutzidada, leckeres Hamham, usw.). Ich sehe das mit dem Musik lernen genauso: Die Kinder sollten möglichst von Anfang an mit "richtiger", guter Musik konfrontiert werden, damit das eben entsprechend lernen können (man lernt ja auch nicht erst abgehackt, ohne Betonung, ohne Artikulation zu sprechen und lernt dann später um!). CD-Aufnahmen mit durchgehendem Metronom bzw. entsprechender Metrum-Trommel sind gut gemeint und für den einen oder anderen vielleicht auch hilfreich (vermutlich mehr bei Erwachsenen, als bei Kindern) oder mit CDs, deren Aufnahmen fast ausschließlich aus "steril" wirkenden MIDI-Einspielungen bestehen sind meiner Meinung nach weniger als nachahmenswerte Beispiele für die Schüler geeignet (sie motivieren die Schüler auch weniger: Sie hören den Sound ihrer Lieblingsbands auf CDs oder im Radio und keine MIDIs der Lieder der Bands). Deshalb ist es wichtig schon relativ früh die Schüler mit Artikulation, Dynamik, Phrasierung, Tempo usw. zu konfrontieren (Schritt für Schritt - nicht eine Liste/Tabelle, wo alles auf einmal drinsteht!).
Musik ist praktisch Sprache ohne Worte (stattdessen mit Tönen) - die verschiedenen Musikstile sind vergleichbar mit Fremdsprachen und Dialekten.

(ich muss meinen Sohn abholen - die Autobatterie ist leer!)

Blockarina
 
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Danke für die Links :) Ist ja schon interessant wie unterschiedlich es gespielt wird. Werde es morgen mal mit meiner Sopran ausprobieren. Wo kann ich die Noten der anderen beiden Stücke des ersten Links bekommen?

Viele Grüße
Musicanne
 
...
http://www.youtube.com/watch?v=qI-3zyFyfhk (portato gepielt! = für meinen Geschmack eher unpassend für diesen Tanz)
...

Genau das ist eben Interpretationssache. Mir gefällt die Version durchaus. Grund:
Durch das Portato wird der einleitende Teil des Tanzes vom Saltarello abgesetzt. (Saltarello = Sprungtanz)
Noch heute werden in Frankreich Tänze gepflegt, bei denen zunächst alle ruhig auf der großen Kreislinie voran schreiten. Dazu gehört im Portato vorgetragene Musik. Dann setzt mit einem Mal eine aufpeitschende Musik ein, zu der die Tänzer dann sehr flott mit Lauf-, Gleit-, Hüpf- oder Sprungschritten tanzen.
Es gibt auch traditionelle Tänze, die zunächst sehr langsam beginnen und in dieser Phase gleitend getanzt werden. Da passt ebenfalls (nur) das Portato, wenn Bewegung und Musik als Einheit verstanden werden. Dann wird die sich ständig wiederholende Melodie nach und nach immer schneller gespielt. Die Tanzschritte steigern sich in diesem Fall nach und nach zu Lauf-, Gleit-, Hüpf- oder Sprungschritten,

Das von Blockarina verlinkte Beispiel setzt in meinen Augen ganz klar einen 4/4-Takt um, zu dem ich wie in einem der vorausgehenden Posts beschrieben jeden Taktteil austanzen würde. Ganz anders verhält es sich, wenn die Musik von Anfang an schnell gespielt und mit so einer flachen Tanzform wie im nachfolgenden Video kombiniert wird. Da würde ich die Musik den Tanzschritten der Tänzer entsprechend eher im 2/4-Takt mit Achteln und Sechzehnteln notieren.



Auch bei so einer Art zu tanzen, kann die Artikulation der Musikanten zu einer sehr unterschiedlichen Bewegungsdynamik animieren. Ausdrucksvolles Portato (auch im schnellen Tempo) unterstützt eine fließende, gleitende Bewegung. Stacato ermuntert zu mehr oder weniger hoch federnden Schritten oder entsprechenden Steigerungen. Das hängt halt ganz davon ab, wie die Energie der Musik und der berühmte "Funke" überspringen. Meinen Schülern mache ich solche Unterschiede klar, indem ich die Flöte weglege, die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten singe und entsprechend dazu tanze. Dann sehen sie sofort, was gemeint ist. Und wenn ich dann flöte und die Schüler sich dazu bewegen, dann fühlen sie es auch. In solchen Situationen zahlt es sich aus, dass zu meiner Ausbildung auch Tanz, Bewegungsbegleitung und "musikalische Bewegungsbildung" gehörten.

Viele Grüße
Lisa
 
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Äh, danke, danke!...Bevor ich jetzt erstmal alles lese und mir anschaue: Ich meinte natürlich Biber! :redface:

P.S.: Ui, da kann ich ja gleich auch noch das Stück tanzen lernen!!!
 
Hiermit ist das Einüben des Tanzes vielleicht etwas leichter.:)



Randbemerkung:
Die Tänzer beginnen irgendwann zu singen und drücken mit der Art, wie sie singen aus, wie sich ihre innere Aktivität steigert. Sie singen nicht "laa - laa - laaa...." sondern "lalll - la - la ..." Die Musikanten spielen sehr gebunden und schieben dadurch die Bewegung eher flach vorwärts. Der Gesang zeigt, dass die Tänzer zumindest innerlich immer stärker federn.

Ausprobieren!

Gruß
Lisa


EDIT

Und hier noch ein "lebendiges Metronom" als Unterstützung fürs Flöten :D :D :D


 
Zuletzt bearbeitet:
@ Lisa
Danke für deine interessanten Ausführungen zur Artikulation von Ungaresca. So hatte ich das bisher nicht gesehen, wahrscheinlich auch deshalb, da ich vorher nur die Interpretation wie in den beiden ersten meiner Videobeispiele kannte.
Ich hörte diese Art z.B. vor über 35 Jahren vom Ensemble Capella Antiqua Bambergensis (damals bestand es aus Prof. Dr. Wolfgang Spindler, Günter und Vroni Priesner - Spindlers Söhne Andreas und Thomas waren damals noch zu klein, jetzt sind sie schon länger CAB-Mitglieder; die Priesners sind nicht mehr dabei: http://www.capella-antiqua.de/01-main-g/contact/cab-people/musician.html) Hier ein schönes Beispiel (den Titel des Stücks weiß ich jetzt nicht!) der heutigen CAB (von damals gibt es keine YouTube-Videos) . Prof. Spindler und die Priesners spielten die Ungaresca damals mit uns Studenten in einem Renaissance-Seminar (ach ja ihre Workshops Renaissance-Tänze und Square Dance waren auch sehr schön).

blockarina
 
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Ha!

Ich hab was gefunden!!! Also so wie die Dame hier im ersten Teil, kann ich die Ungaresca nun spielen: http://www.youtube.com/watch?v=uVfpU0Kbnps Sogar ein bisschen schneller! Ähnlich wie im letzten Teil. Im mittleren Teil scheinen Betonungen drin zu sein. Damit habe ich mich nun noch nicht befasst!
Ist eigentlich eine gute Idee zu gucken, ob es die Stücke auch im Internet gibt!

…und hier zu noch:

Platz sparen
Ich gebe mal ein Stichwort: "Wiederholungszeichen" .
Ah! Jetzt sehe ich es! Ich hatte schon an Wiederholungszeichen gedacht, aber da schon welche da waren, hatte ich das Thema schon abgehakt.

S. 25 Anders aufschreiben
Naja, es geht doch um die Pausen. Überleg mal. Die Lösungsbeispiele stehen direkt daneben.
Das verstehe ich nicht. Wo stehen da Lösungen?

Einen guten flötischen Abend noch!

- - - Aktualisiert - - -

Nachtrag: Das hier sieht optisch schön aus, wenn man die ganze Gruppe sieht. Alles ähnliche Flöten: http://www.youtube.com/watch?v=S4-A40ckFgA . Kontrabass-Blockflöten finde ich aber klanglich irgendwie komisch. Die spielen scheinbar gar keine Melodie. ...und dann gibt es noch Blockflöten, die oben ziemlich eckig aussehen. Warum auch immer.

- - - Aktualisiert - - -


Nachtrag 2: Diese Klavierschablone kann ich im übrigens auch nicht verwenden. Allerdings habe ich mir sie nur kurz angesehen und habe zudem kein Klavier.

Findet eigentlich jemand dieses Mährische Tanzlied von Blockflötenfieber Band 2 S. 8 auf Youtube? Ich hab da jetzt erstmal meine eigene Variation draus gemacht.
 
Achso!!! Jetzt versteh ich, wie das gemeint ist!...Gut! :)

- - - Aktualisiert - - -

Nachtrag: Diese Bindebogenstücke machen mir noch Probleme. Dieses Stück "Beutejagd" z.B. im Band 1 hört sich einfach noch nicht schön an. Dafür habe ich eben versucht, mit dem zweiten Griff des h zu experimentieren. Als ich die Flöte in der Hand hatte, habe ich es auch verstanden, nur wenn ich jetzt zurück denke, leider wieder vergessen.
 
das kommt bestimmt beim Spielen wieder. Einfach weiter üben und testen und wiederholen. Geht mir auch manchmal so.
 
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Gruß
Lisa
 
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Ha!


Nachtrag 2: Diese Klavierschablone kann ich im übrigens auch nicht verwenden. Allerdings habe ich mir sie nur kurz angesehen und habe zudem kein Klavier.

Findet eigentlich jemand dieses Mährische Tanzlied von Blockflötenfieber Band 2 S. 8 auf Youtube? Ich hab da jetzt erstmal meine eigene Variation draus gemacht.

@Dora
Tja, ohne Klavier (oder Keyboard) nützt eine Klavierschablone nichts ;-)

Ich habe dieses Mährisches (Slowakisches) Tanzlied "Tancuj, tancuj, vykrucaj" vor ca. 40 Jahren in der Originalsprache mit meinem Kassettenrekorder vom Radio aufgenommen (wusste aber nicht, wie der Titel/Text geschrieben wird - aber heutzutage ist das kein Problem mehr, Google/YouTube sei dank!
Hier also einige YouTube-Links (es gibt noch erheblich mehr!):

Mährisches Tanzlied = Tanz nur, dreh dich fein = Tanze, tanze, dreh dich fein = Tancuj, tancuj, vykrucaj (Original)

(Die Westfälischen Nachtigallen - Tanze, tanze, dreh dich fein)

tancuj, tancuj, vykrucaj:





http://www.youtube.com/watch?v=fsJxsQiKwQ0
http://http://www.youtube.com/watch?v=vxaA5wHaZ14
http://http://www.youtube.com/watch?v=jrnSaB6VKFI
http://www.youtube.com/watch?v=jSCURgQz5P8 (instrumental -Akkordeon)
http://www.youtube.com/watch?v=Gijnuash20A (instrumental - Streicher)
http://www.youtube.com/watch?v=jJnJphylHqg
http://www.youtube.com/watch?v=VeIM7ddTFTU
http://www.youtube.com/watch?v=7rjmifrGlxc
http://http://www.youtube.com/watch?v=VjafiBstH04
(Es sind auch einige getanzte Versionen dabei)

Hier der Originaltext:
Tancuj, tancuj, vykrúcaj, vykrúcaj,
len mi piecku nezrúcaj, nezrúcaj,
dobrá piecka na zimu, na zimu, nemá každý perinu, perinu.

Tralala, tralala, tralalala lalala, lalala
Tralala, tralala, tralalala lalala, lalala.

Stojí vojak na varte, na varte,
v roztrhanom kabáte, kabáte,
od večera do rána, do rána, rosa naňho padala, padala.

Tralala, tralala, tralalala lalala, lalala
Tralala, tralala, tralalala lalala, lalala

Tralala, tralala, tralalala lalala, lalala
Tralala, tralala, tralalala lalala, lalala.

Tancuj, tancuj, vykrúcaj, vykrúcaj,
len mi piecku nezrúcaj, nezrúcaj,
dobrá piecka na zimu, na zimu, nemá každý perinu, perinu.

Tralala, tralala, tralalala lalala, lalala
Tralala, tralala, tralalala lalala, lalala.

Blockarina
 

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