Doras Blockflötenfragen

Vielen Dank für die Links, blockarina!

Lisa
 
Danke auch für die Links, Blockarina.
Was das Erstellen von Übungs-CD´s angeht: Da ist es bei mir so, dass ich die meistens dann nicht auf meinem CD-Player hören kann. Er erkennt die CD dann scheinbar nicht. Auf meinem Laptop sind oft die Geräusche vom Laufwerk zu laut. ...aber falls ich mir die Blockflötenfieberbücher hole, geht das dann ja vielleicht mit der mit gelieferten Version.
Das man Hörproben auf Youtube findet, habe ich auch schon gesehen und mir die Stücke angehört.

Wenn ich das von Lisa lese, kommen mir da noch ein paar Fragen:
Was meinst Du mit Klangstütze und Klangverstärker beim Stabspiel?
Wenn Du mit Bällen und Seilen Noten bzw. Notenlinien legst, wie legst Du dann halbe Noten? M
Was ist ein Drehsprung?
Was ist eine Klangachse und wie hilft das Kindern beim Transponieren? (Ich stelle mir das Transponieren mit Kindern immer noch schwierig vor, weil die ja auch begreifen müssen, wann und warum da jetzt ein Halbton gespielt wird und an anderer Stelle nicht).
...und woher erkennen die Kinder "falsche" Stufen? Hört sich das so schräg an?
...und was sind chromatische Stufen?
Auf jeden Fall hört sich das sehr interessant an, was Du da machst!!!

Ich selber habe gestern das e''' geübt. Mein erster Griff mit halboffenen Loch! Juchee!!! Hat nach den ersten langsamen Schritten dann auch ganz gut geklappt, vom a'' zum e''' zu kommen und dann wieder zum d'''.
Was noch definitiv schwierig ist, ist, schnell vom a'' zum b'' und dann zum c''' zu kommen. Das gelingt mir schnell nicht gut, als wenn z.B. das b'' eine 16-tel-Note ist. Gibt es da vielleicht einen Trick bei, wie das besser geht? Nebengriff?
Melodien ohne CD zu erkennen, ist auch noch schwierig. Vor allen Dingen fehlt mir ohne CD bzw. ohne Lehrer einfach die Kontrolle. Wie soll ich kontrollieren, ob das, was ich versuchte, richtig ist??? :confused:

Ansonsten gefällt mir grade Mittelaltermusik und irische bzw. keltische Musik sehr gut. Ich habe gelesen, dass man die auch mit Blockflöte spielen kann? Gibt es da Flöten, die da besonders geeignet dafür sind? Fand ich jedenfalls schön, was ich da im Internet zu an Videos fand.

Viele Grüße, Dora.
 
Hallo Dora
Die von Dir erfragten Begriffe sind Teil eines (nicht von mir erfundenen) "Bezeichnungssystems", dass sich über einen längeren Zeitraum im Unterricht der Kinder spielerisch entwickelt. Das läßt sich am besten mit Notenbeispielen erklären. Die habe ich aber leider nicht hier auf dem Rechner. Außerdem sprengt das den Rahmen dieses Threads. Besser wäre, einen Workshop zu besuchen, der einem die wichtigsten Grundlagen anhand praktischer Beispiele vermittelt. Ich habe diese Methode im Rahmen einer 3 Jahre dauernden Ausbildung gelernt und im Laufe langjähriger Unterrichtserfahrungen mit eigenen Ideen ergänzt.
Seile und Bälle als spielerische Vorstufe zur Notenschrift verwende ich in einem Zusammenhang, wo es ausschließlich auf das Erkennen von melodischen Motiven ankommt und die rhythmischen Werte nicht abgebildet werden. Sobald das notwendig wird, werden die Bälle durch andere Dinge ersetzt. Da gibt es viele Möglichkeiten.

Mit Klangstütze ist die tiefe 5 unter dem Dreiklang gemeint > 5 - - 1 - 3 - 5
und mit Klangverstärkung die 8. Stufe > 1 - 3 - 5 - - 8.
Die Klangachse ist die Kette 5 - - 1 - 3 - 5 - - 8

So, der nächste Schüler wartet.
Bis demnächst.

Lisa
 
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Hallo Dora,

statt Seilen oder dicken Wollfäden (die am besten an den Enden auf dem Boden mit Klebeband festgeklebt werden, damit sie nicht so leicht verrutschen), können die 5 Notenlinien (und der Notenschlüssel) mit Kreppklebeband (Malerbedarf) auf glatte Böden geklebt werden.
Schön ist es auch (wenn genügend Kinder zur Verfügung stehen), wenn sich die Kinder als Noten auf die Linien/in die Zwischenräume stellen (zusätzlich können rund oder oval geschnittente Notenköpfe aus Stoff, Filz, Pappe, Papier unter die Füsse gelegt werden, damit die Notenpositionen noch deutlicher zu erkennen sind): Jedes Kind ist dann eine Note, die sie z.B. auf der Blockflöte oder einfacher auf einem Klangbaustein spielt. Der Lehrer oder ein Kind außerhalb könnte dann dirigieren: Zeigt auf die Note, die dann klingt (so lange, wie auf sie gezeigt wird). Die Kinder können entweder geordnet als Tonleiter (pentatonisch/diatonisch) oder Akkord platziert werden oder als kurze Melodie.
Statt durch Zeigefinger-Dirigenden kann man es etwas schwerer machen, indem man Karten mit den Notennamen oder der Note (oder bei Blockflöte) mit dem Griffbild zeigt, und dann die richtige Note spielt.
Es gibt auch Anleitungen für solche Musikspiele im Internet oder in pädagogischen (Musik-)Büchern.

Ach ja, gibt es in diesem Forum ein Thema mit pädagogische,, didaktischen und methodische Tipps für den Unterricht (verschiedene Instrumente)? Dieses Thema wäre dann besser dort aufgehoben, oder?

Es gibt seit kurzem "Musikbausteine", die Michaela Paller im Holzschuhverlag herausgebracht hat. Der Unterschied Noten- und Rhythmuskarten, ist, dass die Notenbausteine auf dem Legobaukasten-Prinzip (Duplo-Größe) aufgebaut sind und auf eine Grundplatte fest aufgesteckt werden können (das hat natürlich seinen Preis). Hier eine PDF mit einer kurzen Erklärung und den verschiedenen Sets: http://www.ancora-verlagsservice.de/dokument/cache/HDHDBDGDCBBD/pdf/vhr_w15.pdf (ist das hier erlaubt, solche Tipps zu geben? Werbung?) Die ersten Exemplare sah ich Anfang 2013 beim Musikschulkongress in Bamberg.


Bewertungen/Rezessionen von Instrumenten und Lehrbüchern/Notenheften sind in diesem Forum auch nicht erwünscht, oder? Ansonsten könnte ich dir, Dora, zum Üben keltischer Musik das Buch "Celtic Fire" (mit CD) empfehlen: http://www.stretta-music.com/boven-celtic-fire-nr-165529.html (hier findest du Musterseiten und Hörproben) - (Admin bitte die Links löschen oder Bescheid sagen, falls es nicht erwünscht ist!).

Blockarina
 
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Danke für die Didaktik-Tipps!!!
...und auch für die Bücher-Links. Ich habe sie mir grade aufgeschrieben. Vielleicht gibt es ja auch noch etwas mit Mittelalter-CD. Muss ich mal auf der Stretta-Seite gucken.

Was ich bei Lisa noch nicht ganz verstehe, sind die Zahlen bzw. wie eine Klangachse 5---1-3-5---8 hat. Ist mir unverständlich.
Sind das denn Begriffe, die es generell gibt oder beziehen die sich nur auf die in Deiner Ausbildung gelernten Methodik?

Ich habe übrigens gestern nochmal genau nachgesehen, was mir beim schnellen Spielen Schwierigkeiten bereitet:

Ich habe also eine punktierte 8-tel-Note (a), eine 16-tel Note (b), eine 8-tel Note (c) und eine punktierte 4-tel-Note (a). Schwierig ist es im Moment, den Übergang vom b zum c sauber hinzubekommen, ohne dass die Töne leicht übereinander klingen, also nicht sauber als 2 Töne. Ist das einfach Übungssache oder gibt es da auch einen Nebengriff, der das erleichtern könnte?

Noch einen schönen Vormittag, Dora!
 
Hi Dora,

die Zahlen sind die Stufen innerhalb einer Tonleiter (oft auch als römische Ziffern aufgeschrieben). Der Grundton einer Tonleiter ist die Stufe 1 (= I), bei C-Dur also c. c-d-e-f-g-a-h-c' wäre dann 1-2-3-4-5-6-7-8.
Für die Darstellung von Tonleitern werden die Ziffern nicht so oft verwendet, sondern meistens für die Darstellung von Akkorden (um deren Aufbau, unabhängig von der Tonart darzustellen).
1-3-5 ist z.B. ein Dur-Akkord (3 Töne), d.h. z.B. bei C-Dur = c-e-g, bei D-Dur = d-fis-a usw. 1-3-5-8 ist der Dur-Akkord (4 Töne) mit der Oktave zum Grundton, bei C-Dur = c-e-g-c'; bei 5-1-3-5-8 ist zusätzlich die Quint als tiefer Ton noch dabei (= eine Quart nach unten).

Statt der Ziffern könnten auch die Intervallbezeichnungen (1 = Prim, 2 = Sekunde, 3 = Terz, 4 = Quarte, 5 = Quinte, 6 = Sexte, 7 = Septime, 8 = Oktave, 9 = None usw.) verwendet werden.

Etwas verwirrend wird für dich vielleicht sein, dass diese Stufen nicht nur für Töne einer Tonleiter, sondern auch für ganze Akkorde einer Tonleiter verwendet werden (hier üblicherweise nur als römische Ziffern): Beispiel-Tonart C-Dur:
Stufe I = C-Dur (1-3-5 = c-e-g), Stufe II = D-Moll (2-4-6 = d-f-a), Stufe III = E-Moll (3-5-7), Stufe IV = F-Dur (4-6-8 = f-a-c'), Stufe V = G-Dur (5-7-9 = g-h-d'), usw.

Wenn du dich näher damit befassen möchtest, lied hier nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Stufentheorie_%28Harmonik%29

Beim Übergang von b auf c musst du nur üben, die Töne deutlich zu trennen bzw. das Anblasen mit dem Griffwechsel zu synchronisieren. Am Anfang kannst du es ja übertreiben und die Töne staccato (kurz gestoßen, deutlich getrennt, mit kurzen Pausen zwischen den Tönen) spielen. Das gilt auch für andere Tonfolgen. Wenn du bewusst (evtl. mit Metronon - die gibt es auch online) Tonleiterübungen machst, besonders bei neuen Tönen, schwierigen Griffwechseln, Tonleitern mit Kreuzen oder Bes, mit verschiedenen Artikulationen.
Bitte hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Artikulation_(Musik)

Alles klar?

blockarina
 
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Bewertungen/Rezessionen von Instrumenten und Lehrbüchern/Notenheften sind in diesem Forum auch nicht erwünscht, oder?

Doch, unbedingt! :)

Gerade wenn eine Einschätzung aufgrund persönlicher Erfahrungen erfolgt, ist das für die Community eine wertvolle Information.
Natürlich sollte die Besprechung möglichst nachvollziehbar sein und gerade eine kritische Betrachtung sachlich verfasst werden. Bei allem Lob ist eine gute Erdung aber auch nicht zu verachten.

Gruß Claus

p.s.: Fettdruck im Zitat von mir.
 
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Ganz kurz noch zum Grundverständnis der Zahlensysteme:
Um Verwechslungen zu vermeiden, habe ich mir angewöhnt, die römischen Zahlen zu benutzen, wenn ich die Funktionen eines Akkordes anzeigen möchte (I = Tonika, IV=Subdominante, V = Dominante usw.) Die arabischen Ziffern benutze ich grundsätzlich für die relative Bezeichnung von einzelnen Tonstufen, so wie Blockarina das sehr schön erklärt hat. Relative Tonhöhenbezeichnungen mit Zahlen benutzt man immer dann, wenn die absolute Tonhöhe entweder nicht bekannt oder unwichtig bzw. austauschbar ist, jedoch die relative Posiition in Bezug auf den Grundton bekannt ist, herausgehört werden kann oder dargestellt werden soll. Im Prinzip ist auch eine Kombination der beiden Bezifferungssysteme möglich. V +7 bedeutet dann, dass eine Dominante + Septime gespielt werden soll.

Das mal sehr gerafft in Kurzform.

Gruß
Lisa
 
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...
Was ist eine Klangachse und wie hilft das Kindern beim Transponieren? (Ich stelle mir das Transponieren mit Kindern immer noch schwierig vor, weil die ja auch begreifen müssen, wann und warum da jetzt ein Halbton gespielt wird und an anderer Stelle nicht).
...und woher erkennen die Kinder "falsche" Stufen? Hört sich das so schräg an?
...und was sind chromatische Stufen?
...
Viele Grüße, Dora.

chromatische Stufen = gefärbte Stufen
Die "Kugel" hilft auch ;) http://de.wikipedia.org/wiki/Chromatisch und http://de.wikipedia.org/wiki/Chromatik

Wie bereits erklärt, besteht die "Klangachse" bei Liedern, deren Tonraum sich weit genug über den Tonika-Dreiklang hinaus ausdehnt aus dem Tonika-Dreiklang und seiner Verlängerung nach unten und/oder oben. (z.B. 5 - - 1 - 3 - 5 - - 8 ) Diese Klangachse stellt ein sehr wichtiges harmonisches Bezugsystem dar. Um dieses Bezugssystem sichtbar zu machen, lasse ich es wie bereits beschrieben von den Kindern farbig markieren. Wie, hängt vom Instrument ab. An Stabspielen haben sich farbige Bändchen bewährt, die zu Ringen gebunden wurden. Sie werden um die einzelnen Klangstäbe gehängt. Einfache Melodien bewegen sich von Anfang bis Ende um ein und dieselbe Klangachse. Es gibt aber auch Melodien (auch Volkslieder) bei denen sich zwischendurch die Klangachse verschiebt. Das bedeutet, dass man (unter Umständen nur wenige Takte) in eine andere Tonart wechselt. Um diese Umorientierung sichtbar zu machen, teile ich 2 unterschiedliche Bändchensorten aus (z.B. flaches Schleifenband und rundes Wollband) und lasse dann mit den breiten Bändchen die Klangachse der Haupttonart und mit den dünnen Bändchen die Klangachse der "Nebentonart" markieren. Schüler, die mit solchen Melodien umgehen und sich in zwei Klangachsen orientieren können, sind natürlich schon fortgeschritten. Mit anderen Worten: es fängt logischerweise wesentlich einfacher an.

Beispiel:
Kennst Du das Lied "Hörst Du die Glocken da oben im Turm?" Die Melodie besteht aus den drei Tönen des Tonika-Dreiklangs: 1 - 3 - 5. Mit der richtigen didaktischen Führung spielen interessierte Vorschulkinder diese Melodie nach wenigen Minuten fließend auswendig mit Singen und lassen sich dabei gerne vom Klavier begleiten. Dabei ist es völlig egal, ob sie nun in C-Dur auf den Stäben c - e - g oder in F-Dur auf f - a - c in G-Dur auf g - h - d spielen. Keiner dieser Dreiklänge enthält eine chromatische Stufe. Das Verlagern der Klangachse und somit das Transponieren, wird mit Hilfe der Bändchen sichtbar gemacht. Ich nenne den Kindern nur den Grundton, der mit dem grünen Bändchen markiert wird. Die Positionen der beiden anderen Bändchen üben die Kinder ohne meine Hilfe zu finden. Wenn's nicht klappt, helfen rhetorische Fragen auf die Sprünge. Wenn nun die Kinder die Melodie in drei verschiedenen Lagen auf den Stammtönen gespielt haben, gebe ich einen Grundton an, von dem aus der Dur-Dreiklang nur mit einer chromatischen Stufe gebildet werden kann. Zunächst hängen die Kinder die Bänder wie gewohnt ausschließlich an Klangplatten der Stammtonreihe. Bevor sie dann die Melodie spielen, lasse ich nebenbei die Bemerkung fallen, dass ich gespannt bin, ob jemandem etwas auffällt. Pffige Kinder horchen dann besonders aufmerksam hin und merken sofort, dass da was nicht stimmt. Diese Kinder können zwar nicht erklären, was da nicht stimmt, hören aber genau heraus, das bei a - c - e das c "verkehrt" ist. (Es ist 1/2-Tonschritt zu tief. Dadurch erklingt die Melodie in Moll statt in Dur. Wer das nicht hört muss taub sein. :rolleyes: ) Dann folgt eine "Diskussion" etwa in dem Stil: "Hmmm - Und jetzt?" - "...passenden Ton suchen..." - " ... gute Idee ..." - " ... wo? ..." - " ... da ist doch noch eine Reihe mit Tönen! ..." (chromatisches Instrument) / Alternative "... da stehen doch noch ganz viele Töne im Regal ..." - "... ok. Dann wollen wir mal horchen, welcher Ton passt ... " usw.
Wenn man im Laufe vorausgegangener Unterrichtsstunden mit unterschiedlichsten Aufgaben das Gehör der Kinder geschult hat, sie zu Hellhörigkeit erzogen und zur differenzierter Wahrnehmung befähigt hat, dann klappt so etwas.

Mit einer 5-Ton-Melodie funktioniert das im Prinzip genauso einfach. Beispiel "Ist ein Mann in' Brunn' gefallen"
Die Melodie besteht aus 4 Wegen: 3 x Weg nach oben, 1x Weg nach unten mit wechselnden Schlüssen. Auch diese Melodie spielen aufmerksame Vorschulkinder innerhalb weniger Minuten. Zuvor wird der Tonraum auf die benötigten 5 Stufen begrenzt und die Tonika mit den Bändchen markiert.
Wird die Melodie beherrscht, folgt die spannende Frage: Wer kann das Lied auch heller oder dunkler spielen? Und schon fangen die Kinder an zu probieren, in welchen Abschnitten der Stammtonreihe die Melodie richtig klingt (C-Dur und G-Dur) und wo man "umbauen" bzw. einen "Umweg" gehen muß, damit sie richtig klingt. (F-Dur > Weg über b, D-Dur > Weg über fis, A-Dur > Weg über cis). Dabei wird den Kindern durch das Wechseln der Bändchen immer wieder das harmonische Bezugsystem vor Augen geführt wird. Mit dieser Methode gelingt auch das Transponieren umfangreicherer Melodien, weil die Kinder sich beim Musizieren nicht an bestimmte Tonstufen klammern, sondern sich an der farbig hervorgehobenen Klangachse orientieren. Je nach Alter und Lernstufe werden entweder die "falschen" Töne ausgetauscht = Stammton gegen gefärbte Stufe austauschen > Spielweg bleibt unverändert, es klingt nur heller oder dunkler ODER die "falschen" Töne werden umgedreht (= die ausgefräste Seite der Klangplatte nach oben) bzw. mit weißen Bändchen "gesperrt" > es müssen "Umwege" über die chromatische Reihe gespielt werden.

Den Begriff "Halbton" verwende ich in dem Zusammenhang nicht, weil er unlogisch und eigentlich falsch ist. Richtig, sowie logisch und leicht verständlich ist dagegen der Begriff "Halbtonschritt". Auf einem korrekt aufgebautem chromatischen Stabspielinstrument zeigen die chromatischen Zwischenstufen (!!!) zwischen die Klangplatten der Stammtonreihe. Zu der Beschäftigung mit Transpositionsaufgaben gehört, dass man unter anderm auch mal die chromatische Tonleiter bzw. Halbtonschritt-Leiter spielt und während des unregelmäßigen "Zick-Zack-Spiels" sieht und fühlt, dass in der Stammtonreihe Ganztonschritte und Halbtonschritte unregelmäßig abwechseln. Wer die Halbtonschrittleiter spielen kann, ist auch in der Lage, große und kleine Terz auszuzählen bzw. zu unterscheiden und dann im nächsten Lernschritt Dur- und Moll-Dreiklang nicht nur hörend zu unterscheiden sondern auch logisch zu erklären. Pfiffige, geübte 6-Jährige können das schaffen.


Viele Grüße
Lisa

Anmerkung: Wenn ich von "Vorschulkindern" schreibe, meine ich Kinder im letzten Jahr vor der Einschulung.
 
Hi Lisa,

ich finde es toll, wie fundiert und mit welcheme Engagement du deinen Unterricht hältst - da könnten einige Instrumentallehrer vor dir etwas lernen! Ich denke, deine Schüler besuchen deinen Unterricht sehr gerne und bedaueren es auch, wenn die Stunde schon wieder vorbei ist!

Das von dir erwähnte Lied "Hörst Du die Glocken da oben im Turm?" ist vermutlich vom Lied Hört ihr die Drescher? abgewandelt, das sich auf für diesen Zweck eignet (vielleicht sogar noch besser, da der Akkordaufbau noch deutlicher zu hören ist). Das ist natürlich auch perfekt auf meinem Dur-Akkord-Saitenstab zu spielen ;-)

Von "Ist ein Mann in'n Brunnen g'fallen" gibt es noch andere Versionen, z.B. als pentatonische "Leiermelodie" (c'-c'-d'-d'-c'-c'-a-f-c'-c'-d'-d'-c'_-a_-c'-c'-d'-d'-c'-c'-a-f-a-a-g-a-f_-f_ statt dem letzten a kann auch g gespielt werden) und die, die oben anfängt (g-f-e-d-c-c-c-c),
dann von unten noch oben geht (c-d-e-f-g_-g_), dan wieder von oben nach unten (g-f-e-d-c-c-c-c) und dann nur den halben weg hoch und wieder runter (c-d-e-d-c_-c_).
Der Schluss aus dieser alten Version http://www.volksliederarchiv.de/text1361.html ist nicht so gut bekannt.

Du hast Recht: Der Begriff "Halbton" ist nicht so glücklich und bei Erklärungen z.B. von Intervallen ist die Verwendung der Begriffe "Halbtonschritte" und "Ganztonschritte" besser (ich zähle bei den Intervallen nur Halbtonschritte = HT, da man so z.B. besser die kleine und die große Terz erklären und verstehen kann: kleine Terz = 3 HT, große Terz = 4 HT natürlich gekoppelt mit der Erklärung der Terz = Abstand zum übernächsten Ton innerhalb einer diatonischen Tonleiter; in miener Realschulzeit konnte der Musiklehrer das nicht so erklären, dass ich es verstehen konnte!)

Die Begriffe "Note" und "Ton" werden auch gerne falsch verwendet. Deshalb hatte ich für meine Schülermir einen kleinen Merksatz ausgedacht: Noten kann man sehen/lesen, aber nicht hören - Töne kann man hören, aber nicht sehen! (Noten kann man also aufschreiben und Töne erzeugen/spielen). Da es früher keine Aufnahmegeräte (Tonbandgerät, MP3-Rekorder) gab, hatte man sich überlegt, wie man sich eine schöne gespielte Melodie merken konnte (und dann auchan andere weitergeben konnte, ohne dass diese sie gehört haben mussten). So wurde die Notenschrift (anfangs oft als Tabulaturen) entwickelt. Da Noten selbst natürlich nicht klingen (abgesehen von der Möglichkeit, Noten von einem Notensatzprogramm abspielen zu lassen), ist klar, dass ein gespieltes Stück nicht 100%-ig notiert werden kann (das hängt ja auch vom Instrument ab, worauf es gespielt werden soll). Deshalb sind Noten immer nur ein HILFSMITTEL, das der Musiker entsprechend interpretieren muss, um daraus schöne Musik zu machen (Artikulations- und Dynamikangaben können manchmal eine Hilfe sein, aber auch die eigene Interpretation einschränken).

Die deutsche Bezeichnung der Töne (c-d-e-f-g-a-h) mit dem Fehler h statt b (ein Abschreibefehler, der sich irgendwann eingeschlichen hatte und seitdem sich weiterverbreitete und bis heute nicht korrigiert wurde!) macht es den deutschen Musiklehrern auch nicht unbedingt leichter!

Musik und Musikunterricht sind eine unendliche Geschichte...

Blockarina
 
Ja, nur warum gibt es denn zwei verschiedene Griffe, wenn das h nur ein Schreibfehler ist? :confused: Für den Rest brauche ich noch etwas mehr Zeit, um das in Ruhe durchzulesen. Soviele Zahlen und Buchstaben und Links: da muss ich mir mehr Zeit lassen!!! ...Was ich aber eben hier rein stellen wollte, ist ein Video auf das ich eben gestoßen bin. Es gefällt mir sehr gut und fiel mir irgendwie zum dem Thema Kinderinstrument ein, was wir hier am Anfang hatten. Viele Grüße, Dora! ...und hier das Video:
http://www.youtube.com/watch?v=kDRwBNP9uU4
 
Ja, nur warum gibt es denn zwei verschiedene Griffe, wenn das h nur ein Schreibfehler ist?

Das hatten wir schon beantwortet :) Weil es Situationen gibt, in welchen der eine Griff besser zu greifen ist und andere (Ton- bzw. Noten-)Kombinationen, bei denen der andere Griff günstiger ist.
Mach Dich doch nicht fertig deswegen. Mach das gleiche, wie Du es für die Kids auch machen würdest - reduziere erst einmal. Lerne den Griff, der Dir besser taugt, und wenn Du sicherer auf der Flöte bist, lerne den anderen Griff dazu.
 
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@ Dora
Du hast Recht: Man muss sich langsam und immer wieder damit beschäftigen. Wenn man ein paar Grundsätze mal verstanden hat, ist das alles nicht mehr so schwer.

Das Video, das ich schon kannte, ist ein eindrucksvolles Beispiel, was sogar schon Kinder aus dem "Kinderinstrument" Blockflöte herausholen können (auch wenn das Ausnahmetalente sind).

In dien folgenden beiden Video demonstriert die dänische Profi-Blockflötistin Michala Petri auch eindrucksvoll in einer koreanischen Fernsehshow die Möglichkeiten des Blockflötenspiels (vor allem durch Artikulation):




(das koreanische Publikum ist total begeistert!)

Blockarina
 
Hi Dora

Danke für den Link. Das Mädel hat anscheinend richtig Spaß beim Flöten! :)

Ansonsten - Nicht verzweifeln. Alles in Ruhe sacken lassen und hin und wieder im Thread zurückspringen und noch einmal lesen.

Die beiden Griffe für das h sind ein Thema, das mit den zwei Benennungsvarianten dieses Tons nicht das Geringste zu tun hat. Über das von blockarina erwähnte Thema (h sei ein falsch abgeschriebenes b), flammen an den unterschiedlichsten Stellen und aus den unterschiedlichsten Gründen hier im Forum immer wieder Diskussionen auf, die Dich im Moment nicht interessieren brauchen. Das mit dem Schreibfehler liest man immer wieder mal. Früher hab ich dieser meines Wissens nach unbewiesenen Theorie geglaubt. Inzwischen habe ich da aber so meine Zweifel, da es für die unterschiedlichen Entwicklungen der Tonbezeichnungen auch andere durchaus plausible Erklärungen gibt. (Auch hier im Forum auffindbar.) Die Erklärungen hier noch einmal auszubreiten sprengt den Rahmen dieses Threads. Außerdem ist das Thema für die musikalische Früherziehung irrelevant. Wenn wir mit Stabspielen oder Akkordzithern arbeiten, auf denen Doppelbezeichnungen wie h=b / b= bb zu lesen sind, erkläre ich den Kindern (bei Bedarf), was das bedeutet und dann geht's wieder zur Tagesordnung zurück. Ansonsten: Ich spreche mit den Kindern deutsch. Dem entsprechend verwende ich deutsche Tonbezeichnungen und deshalb heißt der Ton bei mir grundsätzlich h. :evil:

@ Blockarina
Danke für die "Blumen". :hat:
Den Merksatz find ich gut.

Dreiklanglieder gibt es so einige. Ich finde es immer wieder spannend, den Kindern zu helfen, die unterschiedlichen Motive und Wege darin zu entdecken, die sich durch die unterschiedlichen Kombinationen von Doppelsprung (f a c), Doppelfall (c a f), Variationen des Drehsprungs (f c a / a c f / c f a / a f c), großer und kleiner Rückschwung (c f c / c a c / a f a) und Rückfall (f c f / f a f / a c a) sowie die Ausdehnung der Motive mit Tonwiederholungen ergeben. Dazu kommen dann noch die vielen Möglichkeiten rhythmischer Variationen. Drescherlied und "Hörst Du die Glocken" haben in der Tat interessante Gemeinsamkeiten. Beide stehen im 3er-Takt, beide sind 8 Takte lang, weisen dieselbe Phrasierung und denselben Rhythmus auf und ihr Tonraum besteht aus einem Dur-Dreiklang. Die Wege der beiden Melodien sind aber so unterschiedlich, dass sich deren methodische Erschließung an den Stabspielen deutlich unterscheidet. (Wenn ich sie nicht einfach nur ohne Nachzudenken von den Noten abklimpern lasse.)

Die Beschäftigung mit den melodischen Zusammenhängen (Figuren/Motive/Wege) ist im Flötenunterricht deutlich abstrakter und fällt daher vielen Schülern schwerer, als beim Elementaren Musizieren auf Klangstäben. Zumindest dann, wenn keine Musikalische Früherziehung vorausging, in der das Melodiespiel bereits an Instrumenten erschlossen wurde, die Melodien als Wege im Tonraum erleben lassen und ein grundlegendes Verständnis für derartige Betrachtungen vermittelte. Das liegt meiner Erfahrung nach daran, dass die Konzentration der Schüler vor allem zu Beginn sehr stark auf das Koordinieren von gelesenen Noten und Griffen ausgerichtet ist. Diese Konzentration auf den einzelnen Ton verstellt vielen den Blick auf die melodischen Zusammenhänge. Da die Einsichten darin zu einer besseren Phrasierung der Atembögen führen, vermittele ich sie dann eben auf andere Weise. Da die Entwicklung einer guten Auge-Hand-Koordination, für die Fähigkeit "vom Blatt zu spielen" unverzichtbar ist, trainiere ich mit den Kindern selbstverständlich auch, die Stücke im Chor eins nach dem anderen "runter zu spielen". Dann wird nur "eingehakt" wenn gravierende Fehler hör- oder sichtbar werden. Ein anderes Mal lege ich den Schwerpunkt auf Differenzierung der Artikulation, Verbesserung der Atemtechnik usw. Fragen nach theoretischen Grundlagen der Notenschrift, sowie der Harmonie- und Formenlehre sorgen hoffentlich dafür, dass die Kinder die Noten nicht nur abspielen sondern auch vorlesen und deren Bedeutung in Worte fassen können. Ob das nun alles notwendig ist in einem Unterricht, der als "Freizeitbeschäftigung" gedacht ist, darüber kann man trefflich streiten. Für mich sind das einfach Bausteine einer lebendigen Unterrichtsgestaltung. :)

Viele Grüße
Lisa
 
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Hallo,

in den letzten Tagen bin ich nicht viel dazu gekommen, mich mit der Theorie zu beschäftigen. Ich begreife das mit den Buchstaben und Zahlen immer noch nicht richtig, also wieso D-Dur z.B. d, fis, a ist, wie der Bezug zu Intervallbezeichnungen ist, was eine Terz ist, wie Kinder erkennen, dass ein Ton falsch klingt, wenn sie doch gar nicht wissen, wie es sich richtig anhören würde und woher sie dann wissen, welche Tonart das ist, wenn sich ein Bändchen auf einem Instrument verändert und wo dann die Kinder die falschen Töne hinlegen und dann irgendwann noch wissen, was vorher da lag, usw. .
…aber ich glaube, das wird jetzt zuviel. Mir scheint, bei jeder neuen Erklärung kommt auch eine neue Frage auf. Ist wohl im Moment entweder nicht die richtige Methode, des Erklärens für mich (ich glaube, ich müsste mehr sehen und in wirklich in der Hand haben) oder nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Trotzdem auf jeden Fall nochmal ein Danke an Euer Bemühen.

Auch die beiden Videos aus Korea habe ich mir angesehen. Ja, die Frau spielt sehr gut und vor allen Dingen schnell. Das Anschauen des Publikums war ein Erlebnis für sich. Das war ne Begeisterung und ein Erstaunen, wie man sonst eher bei Kindern sieht.

In meinen Notenbüchern habe ich nun entdeckt, dass es auch einen Griff für das d‘‘‘‘ gibt. Scheinbar geht es also doch höher, als das c‘‘‘‘.
Ansonsten hänge ich grade ein bisschen an dem Spielen von unterschiedlichen Tonhöhen mit Haltebogen. Also wenn z.B. 2 d´s mit einem Haltebogen verbunden sind, ist das kein Thema. Wohl aber, wenn z.B. das d dann mit einem g verbunden ist. Auf der CD hört sich das dann nämlich doch wie zwei Noten an, während nachdem, was ich darüber las, es ja in einem Atemzug gespielt werden soll, also im Übergang und nicht Note für Note. Je nach Tonpaar ist es dann auch nicht leicht, die beiden Töne sauber hinzubekommen, z.B. wenn man von einem Ton zum anderen mehrere Finger bewegen muss, denn wenn ich z.B. drei Finger bewegen muss, muss ich die ja quasi gleichzeitig von der Flöte wegbekommen, da ja sonst noch die Noten miterklingen, die kommen, wenn ich nur einen oder zwei Finger wegbewege.
…und, was verwirrend ist, dass man verschiedene Dinge unterschiedlich notieren kann. Das geht mir schon beim Verstehen vom dem Blockflötenfieberbuch so, weil beim Blockflötenbasics-Buch z.B. keine Punkte und Bögen unter den Noten waren. …jetzt sind auf einmal welche da (in dem anderen Buch, Blockflötenfieber)!!!

Ich habe gar nicht den Anspruch, so mega schnell spielen zu wollen. Die ersten beiden Lieder in „Blockflötenfieber 2“ kann ich mittlerweile im CD-Tempo mitspielen. …aber so schnell, wie in manchen Videos? Ich mag auch langsame Lieder und für mich müssen die auch nicht so hoch sein.
Ich denke, ich muss gucken, wohin sich das entwickelt (also welche Flöten, welche Stücke, wie schnell, etc.). Gibt es eine Art von Liedern, die generell eher langsam gespielt werden (mir fallen da grade nur manche indianische Stücke und Balladen ein).

VG, Dora.
 
Hallo,

Wohl aber, wenn z.B. das d dann mit einem g verbunden ist. Auf der CD hört sich das dann nämlich doch wie zwei Noten an, während nachdem, was ich darüber las, es ja in einem Atemzug gespielt werden soll, also im Übergang und nicht Note für Note. Je nach Tonpaar ist es dann auch nicht leicht, die beiden Töne sauber hinzubekommen, z.B. wenn man von einem Ton zum anderen mehrere Finger bewegen muss, denn wenn ich z.B. drei Finger bewegen muss, muss ich die ja quasi gleichzeitig von der Flöte wegbekommen, da ja sonst noch die Noten miterklingen, die kommen, wenn ich nur einen oder zwei Finger wegbewege.
…und, was verwirrend ist, dass man verschiedene Dinge unterschiedlich notieren kann. Das geht mir schon beim Verstehen vom dem Blockflötenfieberbuch so, weil beim Blockflötenbasics-Buch z.B. keine Punkte und Bögen unter den Noten waren. …jetzt sind auf einmal welche da (in dem anderen Buch, Blockflötenfieber)!!!

Ich habe gar nicht den Anspruch, so mega schnell spielen zu wollen. Die ersten beiden Lieder in "Blockflötenfieber 2" kann ich mittlerweile im CD-Tempo mitspielen. …aber so schnell, wie in manchen Videos? Ich mag auch langsame Lieder und für mich müssen die auch nicht so hoch sein.
Ich denke, ich muss gucken, wohin sich das entwickelt (also welche Flöten, welche Stücke, wie schnell, etc.). Gibt es eine Art von Liedern, die generell eher langsam gespielt werden (mir fallen da grade nur manche indianische Stücke und Balladen ein).

VG, Dora.

Hallo Dora,

wenn man autodidaktisch lernt, also ohne Lehrer, fehlen einem natürlich manche Erklärungen (oder er erklärt es mit anderen Worten als im Buch, und evtl.mit eigenen Beispielen).

So wie es aussiehst, hast du "Blockflötenfieber 1" immer noch nicht, oder? Dort sind nämlich diese "Staccato-Punkte" und "Legato-Bögen = Bindebögen erklärt. Wenn sie plötzlich ohne Erklärung da wären, wäre es schlecht!
Artikulation-, wie auch Dynamik- und Tempoangaben in Noten sind nie absolut zu sehen, sondern als Interpretationsvorschläge/-hilfen, die der Interpret nach eigenem Geschmack verwenden, verändern, weglassen oder ergänzen kann. Das gilt natürlich auch für die Musiker, die die Aufnahmen für die CDs machen. Deshalb sind die CD-Aufnahmen oft nicht 100-%ig identisch mit den Noten (wenn bestimmte Begriffe und Artikulationen in einer Aufnahme erklärt werden sollen, sollte das dann allerdings schon genau denNoten entsprechen - das ist vor allem in Blockflötenfieber 1 (z.B. die Übungen auf S. 58 "Achtelnoten - mal so mal so gespielt", wo ein Melodieausschnitt von "Old McDonald" verschiedene artikuliert wird: non legato, tenuto (= Strich), staccato (= Punkt), staccato-tenuto , (= Punkt-Strich) tenuto-staccato (= Strich-Punkt) und dann (was nicht zu Artikulation zählt!) im "Swing-feeling" (= triolisch). Durch die grafische Darstellung der Tonlängen (als Balken unter den Notenzeilen) kannst du das dann auch gut optisch erkennen.

Es wäre also gut, wenn du erst die Begriffe usw. aus Blockflötenfieber 1 lernst, bevor du in Blockflötenfieber 2 weiter machst - das erspart dir dann viele Fragen und dann macht das Lernen und Spielen auch mehr Spaß. Unterricht bei einem Lehrer zu nehmen, wäre auf jeden Fall nicht verkehrt (zumindest für die erste Zeit), damit du dir keine falsche Haltung, Atmung, Anblastechniken usw. aneignest und dann nicht mehr so leicht los wirst!

Mir gefallen auch oft langsame, melancholische Melodien (z.B. aus Irland). Das 3. Stück auf der Blockflötenfieber2-CD "Bombarde und Dudelsack" würde ich persönlich aber doppelt so schnell spielen (auch wenn es in der Bretagne durchaus auch langsame Melodien für Bombarde gibt; für Schüler ist es natürlich langsamer einfacher). Aber wie gesagt, das ist eben Geschmacks- und Interpretationssache. Allerdings ist es häufig so, dass es schwieriger ist, langsame Melodien wriklich schön zu spielen/artikulieren (sie werden oft reichhaltig verziert), aber das ist eine andere Sache.

Auf jeden Fall wünsche ich dir noch viel Spaß und Erfolg beim Blockflöte lernen.

blockarina
 
Hallo Blockarina,

ja, Du hast Recht. Ich habe Blockflötenfieber 1 noch nicht. Das Buch ist nochmal verlängert worden. Scheinbar versuchen die Leute die Ausleihzeit weitgehends auszunutzen. Genauso wie ich es grade mit den Büchern tue, die ich hier habe. D.h. einen Teil habe ich mir notiert und dann doch zurück gegeben.

Die Sache ist halt die, dass es viele Flötenschul-Bücher gibt, ja und welches ist nun das Beste?
Z.B. finde ich die Stücke aus "Blockflöten-Spiel Heft 2" echt schön, weil auch viel Weltmusik dabei ist, Lieder aus anderen Ländern, etc. . Von der Erklärung her (und das dann auch noch ohne CD) erscheint es mir grade zu schwer. Von daher wird das wohl auch zurück gehen.

Ich habe hier letztens einen Laden entdeckt, der, bis auf ein paar Sopranflöten, nur Noten hat. Dort hatten die das Blockflötenfieberbuch 1 da. Allerdings meinte die Frau dann, dass jede Lehrerin ja was Anderes an Büchern empfiehlt und da ich noch immer keine Lehrerin habe (wir auch zeitmäßig dieses Jahr wohl nichts mehr) bin ich dann halt ohne Buch wieder raus und hab geguckt, wie ich mit dem klar komme, was ich hier habe.

Was ich auch sehr schön finde und ich mir gut für den Unterricht mit Kindern vorstellen kann, sind die "Von Ton zu Ton"-Hefte!

Also ich denke, entweder kaufe ich mir einfach die drei Blockflötenfieberbücher plus das Blockflöten-Basics, weil ich die CD gut fand oder ich warte wirklich, bis ich eine Lehrerin habe. Wobei, so ne Lehrerin stellt sich sicher dann auch auf einen ein bzw. auf das, woraus man lernt.

An Musiktheorie wurde in dem einen Buch "http://www.amazon.de/Elementare-Musiklehre-für-Anfänger-Fortgeschrittene/dp/3802403487 empfohlen. Keine Ahnung, ob das gut ist.

Am Verwirrensten ist wirklich, wenn es unterschiedliche Zeichen für (so scheint mir) ein und das Selbe gibt. Warum kann man Notenwerte so und so notieren? Ist doch bekloppt!!!
…und wenn ich dann noch diese ganzen italienischen Begriffe auswendig lernen muss, legato, stakkato und co. : Woooooaaaah!!!
Naja, schau´n wir mal.

Das Stück "Bombarde und Dudelsack" habe ich auch schon versucht, aber da irritiert mich auf der CD noch, dass zwei Flöten spielen und dann auch noch versetzt. …und was bedeuten da nun die Punkte? Kurz anspielen?
"A Saia da Carolina" habe ich auch schon versucht, aber da kam ich mit den Wiederholungen und Bindebögen durcheinander. Das muss ich nochmal langsam versuchen.
Die Lieder ohne CD von Blockflötenfieber 2 kann ich auf der 4. und 5. Seite meiner Meinung nach auch gut spielen.
Beim dem Stück "Ungarescha" auf Seite 6 bin ich unsicher, ob es sich wirklich so anhören soll, wie ich es spiele, aber da habe ich eben keine CD zur Kontrolle. Also auf Lehrerin warten oder nur Lieder mit CD spielen.

Was mir grade noch zum Unterricht mit Kindern einfällt: Wie schafft man da eigentlich, die Konzentration zu halten und dass nicht alle durcheinander springen? Funktioniert das nur bei Kindern, die wirklich interessiert sind, am Musik-"Unterricht"? Ich frage deshalb, weil die Gruppe, wo damals die dreimal Vertretung gemacht habe, ziemlich unruhig war…und…zugegebener Maßen, auch ziemlich unterschiedlich war. Es mag sein, dass die Unruhe daher kam, dass sie mich nicht kannten oder dass sie bei der Vorgängerin etwas Anderes gemacht haben, als was ich ihnen angeboten habe. Mir hat ja niemand gesagt, was die Kinder bis dahin gemacht haben und so stand ich erstmal alleine da und habe mit dem probiert, was mir einfiel. Das Geplante fand jedenfalls sehr selten statt.

Auf jeden Fall danke schon mal für Deine Flötenwünsche,

liebe Grüße, Dora!

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P.S.: Weiß jemand, wo ich (Block-)Flöten-Smilies her bekomme?

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Letzter Nachtrag für heute, bevor es wieder ans Üben geht: Kennt jemand dieses Buch hier? http://www.amazon.de/Recorder-World-Spirit-Freedom-Blockfl%C3%B6te/dp/B000C4VXKA/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1385745174&sr=1-1&keywords=Freedom

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...und dieses: http://www.amazon.de/Hits-Classics-Collection-Für-Melodieinstrumente/dp/B008YDPLF4
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dora
So einen "Sack Flöhe" kriegt man nur gebändigt, wenn man die altersgemäße, kurze Konzentrationsfähigkeit sowie den Bewegungsdrang der Kinder berücksichtigt und den Unterricht entsprechend abwechslungsreich gestaltet. Dazu kommt, dass Kinder bei jedem Lehrer mehr oder weniger bewußt die Grenzen austesten. Wenn man da zu nachgiebig ist, hat man verloren. Soll heißen, man muß ganz klar ausdrücken (nicht nur verbal) was erlaubt ist und was nicht und sich überlegen, was man wie durchsetzen kann/will. Ein abwechslungsreicher Unterricht ist schon die "halbe Miete". Dazu gehören lebendige Sprache, hohe Präsenz, Schlagfertigkeit und spontane Kreativität des Lehrers.

Flötenhefte
Nun gib Dir einen Ruck und besorge Dir endlich die Hefte.
Wenn in einem Laden gesagt wird, die ... empfehlen meistens was anderes, sagt das nicht unbedingt aus, dass die Hefte, die Du gut findest, schlechter sind. Es sagt vor allem aus, dass da irgendwer eine Gewohnheit pflegt. Möglicherweise aus gutem Grund. Aber andere haben auch gute Ideen.

Tempo
Ist in vielen Fällen Empfindungssache. Ich liebe langsame Stücke, die dann allerdings in den meisten Fällen sehr großbogig gespielt werden müssen, damit sie gut klingen. Das ist was für fortgeschrittene Atemtechnik. Aber irgendwie muß man ja anfangen. Interessant ist, wenn sich durch drastische Tempoänderung die Wirkung eines Stückes total verändert. Tempo ist also auch eine Frage der Interpretation. Wenn ein Komponist nicht ausdrücklich aufschreibt, in welchem Tempo er sein Stück gespielt hören möchte, dann hat man da Interpretationsspielraum. Bei Liedern frage ich mich immer, ob das Tempo zum Inhalt des Liedes passt. Und dementsprechend gestalte ich die Interpretation.

Begriffe
Gestalte Dir eine schöne "Tafel", die Du an einer Stelle aufhängst, wo Du zwischendurch immer wieder mal drauf guckst. Dann prägen sie sich im Laufe der Zeit wie von selbst ein.

Unterschiedliche Zeichen? - Notenwerte mal so und mal so? - Konkretes Beispiel bitte. Nicht umschreiben, sondern aufmalen. Nicht ein ganzes Lied, sondern 2 bis 4 Takte, die man vergleichen kann.

Viele Grüße
Lisa
 
Hallo Lisa,

okay. Also Dora´s Weihnachtszettel für sich selber: 4-6 Flötenbücher!!!

Das mit dem Tempo ist so eine Sache. Ich frage mich manchmal, ob ich auch so schnell spielen kann, wie ich es schon gehört habe. …und wenn ich da viele Lieder mit 16-tel-Noten sehe, da denke ich mir, langsamere Lieder sind wohl besser zu spielen. Vor allen Dingen kann ich da ja dann noch ein bisschen "basteln", wie langsam ich sie spiele und auch mit Betonungen variieren. Bei schnelleren Liedern bin ich vor allen Dingen mit dem Tempo beschäftigt und damit, dass ich so schnell umgreifen kann.

Kinder: Wenn Du schreibst, man muss nicht nur verbal ausdrücken, was erlaubt ist, was meinst Du damit, also wie drückst Du es sonst aus?
Ich war mir damals nicht sicher, ob es an mir lag, dass es so chaotisch lief, daran, dass ich nicht wusste, was die Kinder gewöhnt waren, daran, dass die Kinder so unterschiedlich waren und mich nicht kannten oder daran, dass es einfach Kinder sind.
Ich habe mich unwohl dabei gefühlt, dass es wieder so chaotisch wurde (ich hatte an anderer Stelle schon mal ähnliche Erfahrungen). Mir wird oft gesagt, dass Kinder nun mal so sind. Vom Gefühl her bin ich mir jedoch nicht sicher, ob "Kinder wirklich so sind" oder es einfach an mir liegt.
Von daher glaube ich, dass es nochmal anders ist, wenn man eine Mini-Gruppe Kinder oder gar einzeln hat und die wirklich was konkretes wollen. In dem Fall ein Instrument lernen. Das ist dann noch was Anderes, als "allgemeine" allgemeine musikalische Frühförderung, die ja auch schon mit Dreijährigen, etc. stattfinden kann.

Wie ich hier im Forum Notenwerte aufmalen soll, ist mir unbekannt.

Abendliche Grüße, Dora!

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Nachtrag: Wenn Du die kurze Konzentrationsfähigkeit der Kinder ansprichst: vielleicht habe ich es ja doch damals richtig gemacht. Ich hatte halt einen Plan und habe den mehrmals umgeändert, um was aus der Situation zu machen. Ich habe also in der dreiviertel Stunde laufend meinen Plan umgeändert, um die Kinder "dran" zu halten. Es war halt nur eben, von meinem Gefühl her, chaotisch und laut.
 

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