@Musikuss
War mir klar, dass du mich falsch verstehst, aber wenn du dich mit der Musik in der Sowjetzeit auseinandersetzen würdest, dann würdest du auch verstehen was ich meine.
Alles was modern war, oder auch nur annähernd in Richtung Neue Musik ging, unkonventionell war, oder mit der Tradition brach, war der Regierung ein Dorn im Auge.
Ähnlich wie im dritten Reich.
Zwar mag man Schostakowitsch gern nachsagen, dass er desöfteren die Wut der Regierung auf sich gezogen hat, aber richtig modern wurde er nie, oder hat wie andere Komponisten im Untergrund mitgewirkt.
Achja, ich kenne auch einiges von Schostakowitsch, wie etwa die Sinfonien oder die tolle Oper "Lady Macbeth von Mzensk", auch ein paar Streichquartette und Klavierstücke habe ich früher auch einige gespielt.
Ich meinte dabei also nicht die Jazzsuite, die bei Klassikradio rauf und runter gespielt wird.
Wie aber Günther Sch. schon sagte, hat er da seinen Personalstil, wie Pärt, oder auch Penderecki, weswegen ich ihn auch gern höre.
(EDIT: Die Minimalisten hätte ich fast vergessen: Steve Reich, Terry Riley, John Adams, wobei letzterer grenzwertig ist.)
Viel lieber als so Ausgeburten wie Jenkins, oder Enaudi und wie diese ganzen gräßlichen Kitschmaschinen heißen.
Und über Zwölftonmusik brauchst du mich nicht belehren, ich bin Kompositionsschüler und habe damit selbst schon sehr viel gearbeitet, bloß der Serialismus, den werd ich wohl nie mögen.
Ich weiß, dass Alban Berg einen ganz anderen Weg als Webern gegangen ist, ich weiß auch, dass Schönberg nicht unbedingt der alleinige Entdecker der Zwölftonmusik war und ich kenne Ligetis Streichquartette.
Aber das ist ein ewig großes Thema, dass eigentlich einen eigenen Thread verdient.
Trotzdem musst du mir immer noch erklären wie du in einem atonalen Zwölftonraum die Durchführung der einzelnen Stimmen durch Tonarten vollziehen willst, ohne die Atonalität zu verlassen.
Eine echte Fuge zu schreiben ist ohne eine wirkliche Tonalität einfach nicht möglich. Du kannst ja irgendwas schreiben, was so ähnlich aufgebaut ist und es dann Fuge nennen, aber das reicht nicht.
@Günther Sch.
Eben. Das ist irgendwie nicht mehr so zeitgemäß.
Aber jetzt soll keiner wieder kommen und sagen: "Es muss doch nicht immer alles zeitgemäß und Avantgarde sein!"
Das ist bloß eine Feststellung und keine Bewertung.
Ich schreibe auch nur Fugen, wenn ich sie für ein Projekt braucht, dass diesen Stil benötigt(aber die werden nie so gut wie Bachfugen, NIE *seufz*), oder eben für den Theorieunterricht.
Aber so Sachen wie JAzzfugen, oder die von Barber finde ich trotzdem recht amüsant.
EDIT:
Schau mal, was ich in dem Wikipediaeintrag über David gefunden habe:
David gilt als Traditionalist und Polyphoniker (nicht nur in der Kirchenmusik).