Warum muss man als Gitarrist eigentlich immer Kompromisse eingehen?

  • Ersteller Bannockburn
  • Erstellt am
auf meiner '81er Hondo ES, die wahrscheinlich Kraushaars Albtraum wäre (miese Bünde, Tonabnehmer rattern in den Aufhängungen, 5 Kilo etc.) hol ich meiner Ansicht nach die schönsten Linien raus.

Der ist Signaturwürdig :D

Muss auch ehrlich sagen, das ist spielabhängig. Bei den meisten doch noch eher hervorgerufen durch: Kopfspielchen, Werbung= Mitläuferschaft. Die einen haben eben einen kleinen Petrucci im Kopf, deren sound sie erreichen wollen. Hier ist das Hauptaugenmerk (Perfektion der Gitarre (Silhouettenform) und des sounds) aber nur weil es ihnen so suggeriert wird.. eine einseitige Definition von Perfektion also.

Dann gibt es die Zakk Wylde, Slash, Darrel, Angus Young Fraktion die es Null interessiert, ob ihr Holz aus dem cyber space stammt oder ob es den Rocker in ihnen weckt. Hier darf das Instrument ruhig mal in die Seiten stechen oder den Zugang verhindert :D
Ihre Idole glänzen ja ebenso auf den covern, gespickt mit Stahlketten und Feuer im Hintergrund.

Was ich viel mehr vermisse ist der pure Musiker, der seinen eigenen Weg geht. Auch mal fernab des konventionellen Klischees/ Gehabe. Es ist nicht falsch sich an Vorbildern zu orientieren aber ihnen nicht mehr von der Pelle zu rücken und folglich nichts neues mehr auszuprobieren halte ich für falsch.

In den meisten wird ein Gedanke an Stevie Ray mit seiner bluesgitarre oder an einen Slash umherwandern. Sowas ist einerseits schön, andererseits bewusste manipullation der Medien. Kirk Hammet hat ein neues Randalltop, dann muss es ja ganz toll sein ;)

Randall klang mir bisher nur immer zu komprimiert aber da scheiden sich eben die Geister. Ich glaube schon, dass die meisten hier ausreichend distanzieren können aber irgendwo hat sich doch t.w. unbewusst ein Bild festgesetzt.

Ähnlich wie:

"der perfekte Mann hat große Muskeln "

"Lederhosen stehen für Metall, cool"

Ein anderer sagt "Lederhosen sind schwul"

Wo liegt die wahrheit? Was ist gut, was ist schlecht? finde es für dich selbst heraus!

Schönheit z.B. ist vielseitig definiert und die meisten würden sich über solche Sprüche kaputt lachen, zurecht. Aber wer würde ohne die Obhut anderer seinen Deckmantel halten und bei einer Chance nein sagen ;)

Niemand kann glauben, dass er bei aller Tolleranz nicht beeinflusst und in gewisser Weise umgepolt wurde.
 
Ja, ich merke diese Tendenz stark... In meiner Gegend erleb ich es so, dass der Großteil versucht, Songs so exakt wie möglich nachzuspielen, und natürlich nur Songs, die "angesagt" sind. Ich hab kein Problem damit, hab ich früher auch gemacht und am Anfang ist das auch nicht schlimm, aber ab dem Punkt, wo jemand sagt "Ich hab ne Variante gefunden, wies meiner Ansicht nach besser klingt, aber ich spiels trotzdem so wie im Original", geht die Kreativitätskastration wirklich zu weit.

Und dass Instrumenten immer irgendwelche Stile auf die Stirn geklatscht wird... Ich finds auch immer wieder toll, wenn jemand da die Konventionen bricht, zum Beispiel Ted Nugent mit seiner Byrdland, auch wenn ich seinen Stil nicht mag. Und jeder wird irgendwo beeinflusst. Ich bin durch Gallagher, SRV und Hendrix zur Strat gekommen, und ich glaube, selbst wenn ich im Musikladen eine für mich bessere Tele gefunden hätt, hätt ich die Strat genommen. Ich bin beeinflussbar. Und stolz drauf. Aber ich lauf nicht Hypes nach, eigentlich im Gegenteil, ich versuche ihnen aus dem Weg zu gehen. Negativbeeinflussung, sozusagen.

Instrumente inspirieren mich, aber ich habe schon auf ner Justin-Strat, die wirklich suboptimal war, Gigs gespielt und es ist auch gut gelaufen. Insofern: Letztendlich kann man jede Gitarre irgendwie nehmen. Der Zuhörer hörts selten wirklich raus. Klar, es gibt riesige Soundunterschiede, aber wenn man sich einen abrockt, ists auf einmal wurscht.

Und ich muss zugeben, den ultimativen Vorbildgitarristen für mich noch nicht gefunden zu haben. Und ich bin ganz froh drüber, weils mich quasi zwingt, es selbst zu werden, auch wenn ichs nie werden kann. Ist ne ganz gute Voraussetzung, um seinen Stil durchzubringen.

MfG Fabian
 

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