Vergleich: Klang teurer Gitarren zu weniger teuren bis billigen im Technikzeitalter

  • Ersteller Paulisto
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das ist eben Singlecoil auf Esche oder Erle mit Ahorn Schraubhals.

... du meinst eine Telecaster ? ;) ..im Ernst, ich kenne so überschlägig 120 Strats aus eigener Erfahrung, ich kenne keine, die wie eine andere klingt. Und erstaunlicherweise auch welche, die mit Keramikpickups daherkommen und auf denen sich ausdruckstarke Singlecoil-Arbeit verrichten lässt. Welche mit Lindekorpus, die jeder sofort als Strat identifiziert, tonnenschwere Escheteile, die prima klingen , aber sehr anders als federleichte früh70er ... es gibt einen Grundsound, klar, aber der erwächst nach meiner Erfahrung im wesentlichen aus der Pickupposition zur Saite. Es gibt selbst Mini-Strats, die stratig klingen, weil da die Proportionen ähnlich gelagert sind. small-panorama.jpg
 
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Klar, mit Keramik PUs lässt sich auch der typische Strat Sound treffen. Früher haben sie den Fehler gemacht und einfach nur die Balkenmagnete unter ein sonst identisches PU druntergepappt. Dann klingt es harsch. Aber wenn man den Rest des Pickups auf die anderen Magnete abstimmt, gibt es zu Alnico keinen Unterschied zu hören. Ich hatte hier schon Korea Squiers mit Keramik PUs, die so authentisch klangen wie eine Strat aus Fullerton.
 
gibt es zu Alnico keinen Unterschied zu hören
... naja, im direkten Vergleich lässt sich da schon ein Unterschied hören, meine ich, die Höhenwiedergabe kommt mir bei Keramik-Single Coils immer etwas weniger brüchig/linearer vor, aber zumindest im Bandkontext bleibt davon nichts wesentliches übrig.
 
Keramik PUs haben bei 'normaler' Wicklung eine tiefere Resonanzüberhöhung als Alnico PUs. Fast wie P90s. DAS muss man eben durch andere Faktoren kompensieren.
 
InTune:

Es gibt eigentlich keinen einzigen typischen Modeling Sound, sondern auch dort immer wieder nur Marshall-, Fender-, Vox- oder moderner: Mesa-Sounds.

Line6 hat doch ein paar eigene Sound kreiert, die dann von den kleineren Spiders umgesetzt werden. Ich glaube der aktuelle Spider 15 bietet sogar nur diese vier Sounds an...

Xanadu:

Natürlich nimmt die Klangqualität mit dem Preis zu, wo die Übergrenze ist ab der ein Instrument einfach nicht mehr besser klingen kann und man nur noch für die Optik und Sonderwünsche bezahlt kann ich nicht wirklich bestimmen. Allerdings würde ich stark vermuten dass ein Gitarrenbauer seine 2000€ Gitarren in unauffälliger Optik nicht absichtlich schlechter baut als seine 4000€ Mega-Riegel-Gitarre.

Selbst 2000€ sind meiner Meinung nach eher zu hoch gesetzt als Obergrenze. Grundsätzlich neigen überraschend viele Gitarristen zu der Überzeugung, daß man jeden investierten Euro dann später auch im Klang hören werde. Teurer = Attraktiver! Und auf dieser Feststellung fußend scheinen einige Hersteller die Preise ihrer Produkte auch gerne mal willkürlich nach oben zu verschieben, um sie dadurch überhaupt erst in den Focus dieser Zielgruppe zu rücken! So hat Carvin (trotz Handarbeit in USA!) aufgrund ihrer eher niedrigen Preise in Deutschland das Image, sich an eine semi-professionelle Zielgruppe zu richten - im Umkehrschluß bekennt sich der Nutzer also zu dieser Zielgruppe mit dem damit einhergehenden Urteil über sein Spielvermögen: NUR semi-professionell - ein etwas besserer Fortgeschrittener. Andere amerikanische Hersteller werden hier dagegen für Monsterpreise an den Mann gebracht und erzeugen damit automatisch das Image, sich an die Zielgruppe der "Gourme-Profies" zu richten, denen für den perfekten Ton kein Euro zu schade ist. Klar...bei soviel Spielvermögen wäre es eine Verschwendung von Können, wenn man sich da den perfekten Klang durch minderwertiges Equipment unnötig beschneidet. Und somit entsteht für den Kunden die Illusion, daß seine Instrumente auch etwas über seine Fähigkeiten aussagen. "Nur gute Gitarristen spielen teures Equipment!"

Und der Markt hat sich gut auf diesen Effekt eingestellt. Wenn man eh schon um Kunden buhlt, die offensichtlich das nötige Kleingeld haben...dann kommt es diesen potenziellen Kunden auch nicht mehr um 200€ mehr an. Ganz im Gegenteil könnte gerade dieser höhere Preis die Attraktivität des Produktes sogar noch erhöhen. Klar...ein direkter Soundvergleich wird den erfahrenen Gitarristen manchmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holen...aber auch erfahrene Gitarristen sind psychologisch manipulierbar und werden ein Produkt anders bewerten, wenn man vor dem Test bereits eine sehr positive Meinung davon hat. Was sagt - gerade im High-End Bereich - der Preis eigentlich noch über das Produkt aus?! Bezahlen wir eigentlich nur den Klang, oder kaufen wir uns auch ein Image?

Zur Veranschaulichung verlinke ich abschließend noch ein Video über den Blindvergleich eines erfahrenen Gitarristen von einer Fender Custom -> Fender USA -> Fender Mexico -> Squier Classic Vibe:

http://www.youtube.com/watch?v=YVligAj-hIQ

http://www.youtube.com/watch?v=QCEdT2d43jU

Ich glaube übrigens nicht, daß ich den Wert einer Gitarre in einem Blindtest realistisch bestimmen könnte - und gebe ferner zu auch selbst in meiner Beurteilung eines Instrumentes allzu oft vom Preis beeinflusst zu werden.
 
Den Preis einer Gitarre am im Blindtest auszumachen würde ich auch nicht schaffen. Ich habe vor ca. 2 Jahren Thomas Blug bei einer Produktpräsentation live gesehen( ging um den H&K Tubemeister). Da hat er seine Original Strat (Wert glaub ich um die 25.000,-€ und die Vintage Blugocaster ( Wert ca. 450,-€) gespielt. Beiden für mich relevanteren Overdrive Sounds gefiel mir die Vintage wesentlich besser. Hab mich aber nicht getraut ihm das zu sagen :rolleyes:
 
Wert glaub ich um die 25.000,-€
... fällt mir hier gerade noch auf: bei "Wert" muss man ja immer fragen, wem das soviel wert ist und nicht zuletzt, warum denn eigentlich. Ich würde nicht so viel für eine Strat ausgeben, solange ich nicht irrational hohe Einkünfte habe (die einem ähnlich kranken, behaupte ich so mal, Bewertungssystem folgen und lediglich als Ausdruck eines Machtfaktors interessant sind, aber nicht mit meiner Produktivität zu tun haben). Für jemanden, der sich in einem "normalen" Bezugssystem befindet, sind solche Preise nicht wirklich sinnvoll ... es gibt sicher keinen musikalischen Faktor, der sie rechtfertigt. Anders gesagt: jemand, der einfach seine musikalischen Ideen umsetzen will, wird das nicht in einem irgendwie auch nur annähernd proportionalen Verhältnis durch so eine Anschaffung besser können :D
 
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Da geb ich dir zu 100% recht. Den Wert ,den ich angesetzt habe ist halt der Sammlerwert. Ich fand es damals beeindruckend, wie einige der Zuschauer so ehrfürchtig vor der Gitarre standen und große Augen bekamen. Thomas Blug ist da m.M.n. eher pragmatisch, es ist sein Werkzeug und wenn was gewechselt werden muss, macht er das und er sagt auch , dass er im laufe der Jahre mit seiner Strat "verwachsen" ist. Er nutzt sie ja auch ausgiebig und stellt sie nicht in einen Tresor.
Ich werde die Preise für z.B. 59er Les Pauls auch nie verstehen.
 
... fällt mir hier gerade noch auf: bei "Wert" muss man ja immer fragen, wem das soviel wert ist und nicht zuletzt, warum denn eigentlich. Ich würde nicht so viel für eine Strat ausgeben, solange ich nicht irrational hohe Einkünfte habe (die einem ähnlich kranken, behaupte ich so mal, Bewertungssystem folgen und lediglich als Ausdruck eines Machtfaktors interessant sind, aber nicht mit meiner Produktivität zu tun haben). Für jemanden, der sich in einem "normalen" Bezugssystem befindet, sind solche Preise nicht wirklich sinnvoll ... es gibt sicher keinen musikalischen Faktor, der sie rechtfertigt. Anders gesagt: jemand, der einfach seine musikalischen Ideen umsetzen will, wird das nicht in einem irgendwie auch nur annähernd proportionalen Verhältnis durch so eine Anschaffung besser können :D
Genau das ist der Punkt...... Schweine teure Gitarre ( oder auch jedes andere Instrument) heißt nicht automatisch das man ein zweiter Angus Young/ EVH ist . Ich hab Leute gesehen die aus ner harley benton töne rausholen, wo man sich mit ner Paula von großen G vorkommt wie der letzte Stümper von daher bin ich von diesem Marken Wahnsinn etwas kuriert. Klar brauch man sich nicht wundern, wenn eine 50 Euro Strat sich anhört wie Wutt wutt, aber 3,4,5,6 tausend Euro oder mehr für ne Gitarre ausgeben find ich schon übertrieben.......ich will keinen persönlich angehen oder sowas, das ist einfach meine persönliche Meinung
 
Genau, ich werfe jetzt mal meinen Hut für Harley Benton in den Ring. Ich besitze Gitarren von Gibson, Fender, BC Rich und Epiphone. Auch zwei HB Gitarren sind in meinem Fuhrpark. Eine elektrische und eine akustische. Beide Gitarren spielen sich und klingen amtlich - Punkt.
 
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Menschen, die im Musikbereich vor allem auf hochwertige Instrumente (so weit so gut) und Marken achten und andere Musiker dafür kritisieren, dass sie nicht Gibson/Marshall spielen ohne dabei daran zu denken, dass sich nicht jeder teures Zeug leisten kann oder aus anderen Gründen günstige Produkte benutzt oder solche von unbekannten Herstellern.
Vor allem unter Rock/Metalgitarristen ist diese Spezies weit verbreitet.

Hier ein großes Lob an dieses Forum, da wird Jeder ernst genommen, auch wenn es um Fragen nach Produkten von Harley Benton etc geht.
Wie wahr,wie wahr.Musste ich des Öfteren erleben früher.Hat mich aber nie interessiert das Gelaber.Weil meistens waren es genau die Deppen die dann auf der Bühne nur durch ihr 'tolles' Equipment aufgefallen sind.Sind wir mal ehrlich,wen im Publikum interessierts noch mit was du spielst, wenn du mit deinem nicht so tollen Kram derjenige bist der das Gefühl vermittelt daß er grad seine Gitarre fickt und nicht umgekehrt?That's Rock'n'Roll. Ich mein,es ist schon armselig wenn du dich als Musiker über dein Equipment darstellen mußt.
 
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Hehe, den Topic kannte ich noch nicht. Kein Wunder, wurde der letzte Eintrag doch 2014 gemacht. Das neue "Das könnte dich auch interessieren" ist ja schon ne nette Spielerei :)
 
Dagegen gibt es wieder andere im Forum, die sagen, dass der Unterschied zwischen billig und teuer vllt nicht so sehr alleine zuhause ist, dafür in der Band die teuren besser durchkommen würden. ;) (nicht ich!)
In irgend einem Thread (finde ich leider gerade nicht zum zitieren) habe ich Gestern gelesen das sich zu Hause eine Gitarre super anhören kann, aber Live taugt die Epi dann nix und da geht dann kein Weg an einer Gibson vorbei. :confused: Naja watt solls kann ich halt nicht Live spielen schade :weep:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Musikerpolizei ist überall, wo Musiker sich der Öffentlichkeit präsentieren. :D

Wenn eine Gitarre in der Band sich nicht durchsetzt hat das weniger mit dem Decal auf der Kopfplatte, denn den Settings der Amps zu tun.
Der Kinderzimmer-Metalsound mit Gain auf 11 und Mitten auf Minus-unendlich mag alleine gespielt bei gemäßigter Zimmerlautstärke über den 1 Watt-Combo mit 8"-Speaker noch gut klingen. Im Bandkontext lässt sich das aber ohne Abstimmen des Gesamtkontextes nicht so ohne weiteres realisieren.
Wenn die Band sich nicht abstimmt, geht auch eine Customshop-Gibson mühelos im Mix unter. Das Zusammenspiel der Instrumente in einer Band muss nicht nur auf spielerischer Ebene passen. Die Band muss auch lernen, wie man ein Instrument im Klangspektrum positioniert. Wildert jemand zu sehr im Bereich des Anderen, geht man schnell unter.
Das klappt allerdings nur, wenn jeder dazu bereit ist.
Das Problem scheinen viele Bands zu haben. Jeder möchte sich selber am besten hören, ohne Rücksicht auf den anderen. Ein guter Sound entsteht aber nur dann, wenn alle an einem Strang ziehen.
Da hilft es auch nichts, sich eine noch teurere Gitarre anzuschaffen.

Ich finde, dass ich die Unterschiede zwischen Instrumenten, ob nun billig oder teuer, besser alleine zuhause feststellen kann. Im Bandkontext gehen die feinen Nuancen doch oft etwas unter.
 
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Die Musikerpolizei ist überall, wo Musiker sich der Öffentlichkeit präsentieren. :D
Musiker-Nazis müsste es eigentlich heißen ....

Wenn eine Gitarre in der Band sich nicht durchsetzt hat das weniger mit dem Decal auf der Kopfplatte, denn den Settings der Amps zu tun.
Korrekt so ein richtig guter Amp kann selbst der übelsten Klampfe noch annehmbare Töne entlocken.
 
Ich hatte Anfangs auch diese Probleme. Und ich war mit meiner Gibson zu der Zeit anwesend ( Ob Gibson oder nicht ist völlig egal aber ich schreibs mal hier rein weil viele ja denken Gibson ist das Beste , was ich absolut nicht befürworten kann ).

Oftmals kostet es auch anfangs viel Zeit ein gutes SetUp zu finden bzw. Mix. Aber es ist in einer Band das A und O. Wie gesagt kann manchmal bisschen fummelig sein um das erstmal alles anzupassen, aber wenn man es einmal raus hat läuft das :)
 

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