35 Minuten reine Gitarrenstunde sind für den Anfang denke ich schon ok. Allerdings gehen in einer Musikschule davon meistens noch die Zeit ab, die der vorige Schüler zum Einpacken und der nächste zum auspacken, Stimmen und einstöpseln braucht. Effektiv geht da meist einiges an kostbarer Zeit verloren.
Zum Thema Bezahlung. Ich kenne es auch nur so, dass man die Musikschule auch in den Ferien weiterbezahlen muss.
Das ist mir auch etwas aufgestoßen und war bei mir der Grund warum ich mir später einen privaten Lehrer gesucht habe bei dem ich wirklich nur genommenen Stunden bezahlt habe.
Ich verstehe schon, dass Musikschulen ihre Angestellten sowie Miet- wei Heizkosten weiterzahlen müssen. Aber ich habe nach einer Zeit nicht mehr eingesehen warum die Schüler diejenigen sind, welche ohne Gegenleistung weiterblechen müssen.
Generell finde ich eine Musikschule gut um als blutiger Anfänger die Grundlagen zu erlernen. Wenn es etwas mehr in die Tiefe der Materie gehen soll und die Betreueng etwas persönlicher und intensiver sein soll ist ein privater Lehrer der den gewünschten Stoff vermitteln kann meiner Meinung immer besser.
Um nochmal auf Deine Argumente einzugehen (kann jetzt nur auf Grund meiner Erfahrungen bzw. der aus meinen Umfeld sprechen, sieht natürlich auch jeder anders):
Wie Du schon beschreibst: grade beim Stundenwechsel geht mit Auspacken, Nachstimmen etc. noch etwas Zeit drauf. Man stöpselt die Gitarre ein, dreht hier und dort noch am Verstärker rum, redet noch ein wenig und ruckzuck sind dann schonmal 10 Minuten rum ohne daß man wirklich was gemacht hat. Und bis man dann halbwegs drin ist ist die Stunde schon rum, man muß sein Zeugs wieder einpacken und ist irgendwie verwirrt, weil man ja eigentlich noch dies und das fragen wollte. Wie gesagt, nur so meine Erfahrung.
Aber ich habe nach einer Zeit nicht mehr eingesehen warum die Schüler diejenigen sind, welche ohne Gegenleistung weiterblechen müssen.
Na ja, das ist jetzt aber eine Milchmädchenrechnung, sorry. Natürlich kann es die Musikschule auch anders handhaben und die Lehrer sind in der unterrichtsfreien Zeit diejenigen, die einfach Pech gehabt haben. Dennoch hat die Schule auch in der unterrichtsfreien Zeit ihre Kosten und die würden so oder so auf die Schüler umgelegt (wie nunmal in jedem anderen Betrieb auf den Kunden auch, sonst könnte man den Laden ja gleich zusperren). So zahl ich halt jedes Monat einen Betrag von XY und muß auch die unterrichtsfreie Zeit in den Ferien mitbezahlen. Oder aber ich zahle diese Zeit nicht, das wird dann aber wohl im Regelfall in die Unterrichtsbeiträge mit eingerechnet, sprich die eigentlichen Unterrichtsbeiträge für die tatsächlich geleisteten Stunden werden unterm Strich dann wohl höher ausfallen.
Öhm, was spricht gegen eine intensive und in die Tiefe gehende Betreuung des einzelnen Schülers an einer Musikschule? Ich weiß ja nicht welche Musikschulen Du so kennst, aber eine qualifizierte Musikschule sollte genau das auch vermitteln, grade auch im Einzelunterricht. Da muß ich mir keinen Privatlehrer suchen. Ein Kumpel von mir hat auch eine Musikschule, da können die Schüler auch bestimmen was sie machen wollen (soweit es in Bezug auf das Können des Schülers hilfreich ist, aber auch ein Privatlehrer versucht ja nicht einem Anfänger ein Hammer-Schredder-Solo beizubringen) und die Schüler können ihn neben den Stunden auch jederzeit privat anmailen oder anrufen bei Problemen. Eine gute Musikschule ist im Endeffekt auch nichts anderes als ein Privatlehrer.
@ Doebes: 3,5 Monate ist jetzt eine noch nicht so lange Zeit und das was Du dafür kannst ist doch schonmal nicht schlecht. Der Rest kommt - ja, ich weiß, es klingt mal wieder so furchbar abgedroschen - durch Üben, üben, üben.
Ok, Du mußt also erstmal 2 Semester durchziehen, danach hast Du nach jedem Quartal Narrenfreiheit. Ich würde mir das an Deiner Stelle auf jeden Fall mal angucken (Du hast ja heute noch die Stunde) und dann beurteilen wie Du Dich dort wohlfühlst. Guter Unterricht bei qualifierten Lehrern ist nunmal teuer. Die Chemie zwischen Schüler und Lehrer muß auch stimmen, sonst klappt das nicht und wirst kaum Fortschritte machen. Vielleicht bei der Stunde einfach mal ein Augenmerk drauf haben: welche Referenzen hat der Lehrer so und vor allem: wie geht er auf Dich und Dein Können und auch Deine Wünsche und Vorstellungen ein. Ein guter Lehrer muß jeden Schüler dort abholen können wo dieser gerade steht und ihn dann auf seinen Weg begleiten, um es mal etwas pathetisch auszudrücken. Wünsch Dir auf jeden Fall mal viel Spaß bei der Stunde und kannst ja mal berichten wie es so war
.