Dürfte in dem riesen Eröffnungspost ein bisschen untergegangen sein, hab zwar drüber gelesen es aber in keine Relation gesetzt
Tja was soll man dazu sagen? Auf die Stunde runtergerechnet hab ich mit 16 referenz- und qualifikationslos für das Geben von Mathenachhilfe mehr kassiert.....
@matze1985
Das trifft das Problem des (seit dem Eröffnungspost nach wie vor abwesenden
) TO vermutlich auf den Kopf, hab zumindest nirgendwo gelesen, dass ihm der Lehrer verboten hätte, Metallica zu spielen, nur eben im Unterricht was anderes machen wollte- Barres, Notenlesen, mal spielen ohne Verzerrung und so einen Blödsinn
Apropos Notenlesen, vielleicht kann man so dem Thread noch ein bisschen einen Sinn geben, so er von anderen "enttäuschten Anfängern" gelesen wird. Vorweg: Soll keine Demontage von TE335s Post sein, ich kann mit seiner Argumentation durchaus was anfangen hab aber diesbezüglich eine konträre Meinung (Achtung, Quelle = Selbsterfahrung
):
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Der Vergleich ist nicht ganz korrekt. Wie haben mit 6 Jahren die Buchstaben gelernt, aber wir alle konnten bis zu diesem Zeitpunkt schon reden, Reime aufsagen, singen und kommunizieren. Die Buchstaben waren dann der zweite Schritt. So sehe ich das auch bei Noten, diese können zu einem späteren Zeitpunkt dazukommen, aber Anfangs kommt man ohne Noten aus. Hier wäre nur die Streitfrage korrekt, wie schnell man die Noten hinzunimmt und ab wann bzw in welchem Umfang.
Wer Noten "nachlernt" muss zwei Baustellen angehen, einerseits das lesen an sich und andererseits das Bewusstsein entwickeln, wo das gelesene auf der Gitarre zu finden ist (schlussendlich muss ja beides gleichzeitig funktionieren). Und das stell ich mir sehr motivationsraubend vor, weil man auf einen Schlag wieder da steht, wo man ganz am Anfang war- hat etwas im Alle-meine-Entchen-Style vor sich und schaffts einfach nicht, dass auf der Gitarre wieder zu geben.
Lernt man von Anfang an, nach Noten zu spielen entwickelt man ein ganz anderes Gefühl dafür- man spult nicht einfach Bewegungsabläufe von auswendig gelernten Saite X Bund Y- Positionen hinunter, man lernt voraus zu lesen und auch "vorm geistigen Ohr vorauszuhören". Ist unglaublich gut für die "geistige Landkarte", mit der man sich am Griffbrett orientiert und alles abstrakte, womit man sich irgendwann weiter beschäftigen will sowieso, weil genau da braucht man diese Fähigkeit, auf eine Notation zu schauen und ohne es zu spielen zu wissen, wie das was da steht klingt.
Des Weitern gibt einem die Umkehrung davon (also zu wissen, wie eine Melodie notiert aussehen würde) gepaart mit eben der Fähigkeit, notiertes direkt wiedergeben zu können, die Möglichkeit etwas zu spielen, was jemandem gerade zugeflogen ist. Ist ein sehr subjektiver Zugang, mag viele genetisch besser veranlagte Musiker geben, die das intuitiv können aber im Fall eines zur abstrakten Denkweise verurteilten Pedanten wie mir geht das nur auf dem Weg
Wenn man Noten nur als eine andere Form von Tabs sieht, sprich ich suche mir die Position jedes Tones und lerne es auswendig, dann kann man es gleich lassen- dafür sind Tabs wesentlich effizienter. Aber pauschal zu sagen, Noten am Anfang sein zu lassen ist Blödsinn. Man lernt nur einmal ein Instrument von Grund auf, bzw. ist es vermutlich unendlich demotivierend, es ein zweites mal zu machen - aber genau dass muss man machen, wenn man von "lerne Griffpositionen auswendig und spiele nach Gehör" auf "setz mir ein Notenblatt vor die Nase und spiel nach Gehör" kommen will.
Das es prinzipiell auch ohne geht ist vielfach bewiesen, da aber der 0815- Anfänger diese Umstände sowie seinen eigenen Werdegang unmöglich einschätzen kann gibt's so gesehen eigentlich ohnehin nur einen Weg: Man sollte es zumindest versuchen. Wenn es nicht funktioniert, kann man noch immer "Projekt Noten auf später verschieben", wenn doch ist das für den weiteren Werdegang ungemein wertvoll.