Mein Zwischenstand. Sollte ich mein Gitarrespielen neu orientieren?

Das ist lieb gemeint, aber das geht nur bedingt und ich habe da schon so einiges durch.

Ja, das hab´ ich mir im Verlauf des threads gedacht.

Ich wünsche mir und insbesondere natürlich Dir das alle die hier mitlesen und meinen einen Kommentar abgeben zu müssen, diesen besonderen Zustand auch berücksichtigen.

*
 
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Das Problem ist, Autismus ist nicht heilbar...
Es ist mehr, als nur eine Psyche.
Erst einmal großen Respekt, dass du so offen damit umgehst und dir hier Hilfe holst, ich arbeite beruflich unteranderem mit Autisten zusammen und weiß wie groß die Hürde im sozialen Raum für viele ist. (y) :giggle:

Ich hoffe, dass du einen für dich natürlichen Zugang zum Instrument findest, achte darauf was sich natürlich für DICH anfühlt. Das mag ein komplett anderer Ansatz sein als die meisten hier vorschlagen werden.
Im Bereich der Musik benötige ich Zugang über meine Ebene, den ich im Bestfall selbst generieren kann

In meiner Ebene = ich lerne es normal schnell oder sogar schneller
Wenn du vom Bestfall sprichst hast du es wohl schonmal geschafft sie zu generieren. War irgendwas anders in dem Moment? Hattest du einen anderen Blickwinkel, andere Gedanken, hatte es mit dem Song zu tun, der Gitarre oder einer Ansammlung an Details? Vielleicht ist das ja der Knackpunkt an dem du eigentlich arbeiten solltest, nicht Tipps zum Lernen sammeln sondern herauszufinden wie du in deine Ebene kommst, in der sich möglicherweise alles komfortabler anfühlt. :unsure:
 
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Und wer einen SONG nicht BÜHNENTAUGLICH lernen und spielen kann, der hat bei dem Musik machen was falsch verstanden.
Dann heißt es, einen Gang zurück, und halt mal einfach Songs lernen, aber RICHTIG.
Weil es angesprochen wird. Wenn es auf die Bühne gehen soll, sollte man das Material im Stehen üben, wenn man das im Sitzen übt, könnte es im Proberaum zu einigen hakeligen Tonfolgen kommen (weil man da eher steht), bedeutet, wenn Bühne, dann alles im Stehen, auch zuhause.
Das ist zwar nicht schnell, aber der Tipp ist gut.
Auch hier gibt es sehr, sehr viel zu lernen: Um es richtig zu spielen, VIBRATO, da scheitern alleine schon gefühlt 90%.
Es ist nicht nur "Noten" im Kopf speichern und diese zu spielen, es geht gerade auf der Gitarre darum es RICHTIG, in dem Fall ganz wichtig MIT gutem Vibrato zu spielen.
Deshalb der Tip, viele Gitarristen neigen, alles schnell spielen zu wollen, vergessen aber dabei, das es diese grundlegenden Techniken gibt, die man schon beherrschen sollte, die in vielen Soli vorkommen.
Wobei Vibrato sehr individuell sein kann, wenn man sich Soli draufschaffen möchte, muss man die mitunter "neu" lernen.
Und, "langsame Soli" sind oft schwerer zu erlernen, da es viele Feinheiten gibt, Zählzeiten, Vibrato, Bending, Pull-Off, Hammer-On, die sind auf langsame Weise deutlicher zu hören, die muss man dann auch deutlich spielen können.

Shredder ist eine andere Technik, die aber diese "Feinheiten" beinhalten kann.
 
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Vielleicht als Trost, was Aufnahmesituationen anbelangt: Bei mir ist das auch. Selbst wenn man alleine ist, wirkt sich das rote Lämpchen etwas aus. Und schwarzen Klebestreifen drauf nützt nix, hab ich alles schon versucht.:ROFLMAO:
ich denke, das geht Allen so, oder ähnlich, das ist beinahe wie eine Live-Situation, das Gute daran, man kann von Vorne beginnen, oder einige Spuren einspielen, dann das Beste nehmen.
Im Freundeskreis hatten wir seinerzeit das Spiel "First-Take" ausgerufen, wer seinen Part im ersten Take sauber eingespielt hatte, war der King. Schafft man aber eh nicht, beim dritten Versuch war es schon passabel, meist fünf bis sieben Versuche, dann war man auch King. :ROFLMAO:
 
Wenn du vom Bestfall sprichst hast du es wohl schonmal geschafft sie zu generieren.
Waren damals Grundakkorde auf einer Konzertgitarre, die ich nicht wirklich mochte, mit Liedern, die ich auch nicht mochte. Ich habe es mir gegeben, um dann endlich eine E-Gitarre haben zu dürfen.

Wie dem auch sei, ich kam gut ins Machen und das hat irgendwie einfach funktioniert. Ich hoffe aber, dass ich das nicht rekonstruieren muss, denn es machte nicht wirklich Spaß 🫣
hatte es mit dem Song zu tun, der Gitarre oder einer Ansammlung an Details?
Die ideale Gitarre hatte ich damals nicht, aber ich habe sie heute. Ich liebe meine Firebirds.

Die Songs wären schön, wenn sie passen würden, aber Zugänglichkeit kann ggf Kompromisse erfordern.

Details?
Ja, das am ehesten.

Übungen, die, wie die Grundakkorde, ohne groß theoretisch zu sein, straight up und verständlich auf den Punkt gebracht und auf meinem Stand sind (der aber variabel ist), wären wohl ein guter Anfang.

Vorzugsweise mit Anleitung durch einen Lehrer, aber irgendwann muss das ohne gehen.
sondern herauszufinden wie du in deine Ebene kommst, in der sich möglicherweise alles komfortabler anfühlt.
Ja, das versuche ich.
An sich war mein Beitrag, der geschlossen wurde, dafür gedacht, quasi eine für meine Musikrichtung geeignete Ansammlung von Liedern zu finden, die ich mir zu Gemüte geführt hätte.

Selbiges auch für Alternativen, sollte das in meiner Musikrichtung nicht möglich sein. Deswegen steht ja auch ein mögliches weiteres Umdenken im Raum.

Langsamere Soli bzw Soli, die entsprechend anders aufgebaut sind, vlt auch ein vorläufiger Wechsel der Musikrichtung, wenn ich sie nicht, ohne Stress, umzusetzen fähig bin.

Ich habe Wünsche und viele davon musste ich damals schon aufgeben, weswegen ich durchaus vieles niederlegen kann, solange der Kern erhalten bleibt und mich nicht ankotzt, was ich da spiele.
 
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@Sinisterium9591 hier noch ein einfacheres Solo und schönes dazugehöriges Lied:

Hendrix - Hey Joe. Das habe ich eher zu Beginn meiner E-Gitarrenzeit gelernt. Es ging damals natürlich nicht darum, das 1:1 wie Hendrix oder bühnentauglich nachzuspielen- mein Gitarrenlehrer damals verfolgte wohl einen etwas "niedrigschwelligeren" Ansatz als @OliverT hier im Forum. Hier lässt sich z.B. im Rhythmuspart lernen, Melodiespiel ins Akkordspiel zu integrieren. Man kann Embellishments von Hendrix erstmal weglassen und Stück für Stück den Song "ausbauen", wenn die simplen Akkorde sitzen. Dazu singen kann man auch, also ein schöner Rundumschlag.

Das Solo ist eher kurz und *einfach* (bitte nicht mißverstehen - einfach wenn man es nicht unbedingt genau wie Hendrix spielen möchte), man übt Bendings und Pentatonik. Aber auch alleine die ganzen optionalen Licks in Strophe und Refrain sind schon toll.

Und nochmal: es muss (und kann) ja nicht wie Hendrix himself klingen, ich bleibe dabei: wenn es Spaß macht, motiviert und lehrreich ist, passt es doch.


View: https://www.youtube.com/watch?v=OKezvpuyYdY

Du @Sinisterium9591 hast dir Solovorschläge gewünscht. Ich habe einige gepostet. Ich würde mich über eine Rückmeldung zu den von mir geposteten Vorschlägen von DIR @Sinisterium9591 freuen, dann kann ich weitere Vorschläge daran orientieren (ich habe ja auch dein Video nicht gesehen, deswegen waren meine bisherigen Vorschläge wohl over the top, wie ich aus @OliverTs Bemerkungen entnehme..

Grüße!
 
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..... Es ging damals natürlich nicht darum, das 1:1 wie Hendrix oder bühnentauglich nachzuspielen- mein Gitarrenlehrer damals verfolgte wohl einen etwas "niedrigschwelligeren" Ansatz als @OliverT hier im Forum.
Meine Aufgabe bei einem Schüler/Kunde ist es, dass ich mit bestem Gewissen ihm etwas beibringe.
Dies orientiert sich an SEINEM Level den er zum aktuellen Zeitpunkt hat.

Wenn Dein Gitarrenlehrer den Ansatz hatte, den du oben beschrieben hast, dann ist das auf kein Fall der Benchmark den ich setzen würde, ich will das die Leute für ihr Geld RICHTIG Qualität erhalten und mir sagen: Danke, dass war wieder eine tolle Stunde .

Nein ich bin KEIN Schulterklopfer, damit die Gitarristen heimgehen und von mir angelogen werden. Im Gegenteil, manche werden mich im Unterricht nicht mögen, da ich auf Feinheiten achte und korrigiere.

Wenn ein Gitarrenlehrer oberflächliches Spiel akzeptiert und gar lobt, dann ist er selbst oberflächlich. -> Gott sei dank hatte ich da einen gnadenlosen Gitarrenlehrer ;)

Eventuell ist das auch dann der Grund, dass die wo bei mir lernen, deutlich schneller Fortschritte machen als bei klassischen Musikschulen ....

Das Solo ist eher kurz und *einfach* (bitte nicht mißverstehen - einfach wenn man es nicht unbedingt genau wie Hendrix spielen möchte), man übt Bendings und Pentatonik. Aber auch alleine die ganzen optionalen Licks in Strophe und Refrain sind schon toll.
Und nochmal: es muss (und kann) ja nicht wie Hendrix himself klingen, ich bleibe dabei: wenn es Spaß macht, motiviert und lehrreich ist, passt es doch.
Das Ziel sollte sein, dass man schon zu 90% so klingt, zumindest ist das der Anspruch den man an sich selbst haben sollte.

Lieber ein SEHR GUTES Snow Patrol (Chasing Cars) als ein hingerotztes HEY JOE von Jimi -> Mann möchte ja nicht das der aus dem Grab kommt oder? :evil:


Interessante Diskussion übrigens .... ;)(y)
 
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Auch wenn es vielleicht OT ist, aber
Nein ich bin KEIN Schulterklopfer,
wäre meine absolute Grundvoraussetzung für einen Lehrer.

Ich hatte in meinem Leben zwei Gitarrenlehrer für je ein Jahr. Der eine war Student, klassische Gitarre, muss so Ende der 80er gewesen sein. Der andere irgendwo 2012/13, weil ich für das Üben an sich nochmal neue Impulse wollte. Der war Tour- und Sessiongitarrist. Beide - vor allem der erste - haben mir massiv in den @rsch getreten, wenn ich nicht gespurt habe (beliebter Spruch beim Stunden abschließenden Jam von #1 "Du treibst, Du Sau. Pass ma' auf Dein Timing auf!"). Ist mit Sicherheit nicht immer angenehm, wenn man nicht über den grünen Klee gelobt wird, bringt aber Progress.

Mir ist heutzutage zu viel "people pleasing" in der Welt. Es geht aber beim Lernen (auch nicht bei einem Hobby) nicht darum, dass die Leute happy nachHause gehen, weil alles kuschelig ist, sondern etwas für ihr hart verdientes Geld bekommen haben. Das ist im Grunde auch, wonach @Sinisterium9591sucht - hochgradig effizientes Lernen. Dieser Arbeitsweg kann aber unter Umständen sehr hart mit der Prädisposition kollidieren. Der Grad an sozialer Interaktion ist da sehr nah und auch sehr herausfordernd, weil stellenweise auch strenger.
 
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Ist mir Sicherheit nicht immer angenehm, wenn man nicht über den grünen Klee gelobt wird, bringt aber Progress.
Wobei mir Höflichkeit bei der Kritik wichtig wäre...

Dieser Arbeitsweg kann aber unter Umständen sehr hart mit der Prädisposition kollidieren. Der Grad an sozialer Interaktion ist da sehr nah und auch sehr herausfordernd, weil stellenweise auch strenger.
Kommt für mich drauf an.
Man kann streng sein, ohne dabei frustrierend zu sein.

Ich stelle mir das zum Beispiel so vor, dass der Lehrer in dem Falle dann entsprechend wiederholt, Missstände klar erläutert und wenn es zu schwer ist, muss halt nochmal ein Gang zurückgeschalten werden.
sondern etwas für ihr hart verdientes Geld bekommen haben. Das ist im Grunde auch, wonach @Sinisterium9591sucht - hochgradig effizientes Lernen.
Das besteht für mich aus folgenden Komponenten.
  • Der Lehrer agiert realistisch.
  • Der Lehrer findet meinen bestmöglichen Zugang bzw hilft mir, auf meiner Lernebene zu lernen.
  • Wir beide arbeiten, im Bestfall innerhalb meiner Ebene und Musikrichtung, akribisch die Baustellen ab.
  • Wir fokussieren uns zeitgleich auf das Ausbauen von Stärken, weil eben die Zeit etwas knapper bemessen ist.
  • Ich setze mich konsequent hin, strecke mein Vertrauen vor und übe das Zeug.
Was mich am Üben hält, sind letztlich zwei Komponenten.
Ich muss mögen, was ich danach spielen kann und ich muss da auch einen gewissen Progress haben.

Ich will nicht für Versagen gelobt werden, aber ich bräuchte trotzdem ein druckfreies Konzept, da ich mich selbst schon stark unter Druck zu setzen neige und an einem Unterricht, der mir keinen Spaß bringt oder nicht zumindest meine Stimmung auf neutral-positiv belässt.

Der Unterricht müsste neben meinen Musikrichtungswünschen auch das Konzept verfolgen, mir beizubringen, ihn alsbald nicht zu brauchen, denn ich kann ihn nicht lange durchhalten.

Deswegen auch die erstmalig gestellte Frage "Muss ich re-orientieren?".

Ab dem Punkt, wo eine Steigerung im vorhandenen Zeitraum trotz Lehrer nicht möglich scheint, wäre dann, wenn auch schweren Herzens, ein weiteres Umdenken angebracht. In dem Falle würde wohl mein aktueller Stand auf den Kopf gestellt, analysiert und entsprechend eher Richtung Repertoire-Vergrößerung gedacht.

Das ist auch etwas, das ich außerhalb des Lehrers, zu tun versuche, weil ich mein Plateau derzeit nicht ohne Hilfe gebrochen bekomme.

Umschiffen wäre daraus resultierend meine alternative Idee.
 
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Der Unterricht müsste neben meinen Musikrichtungswünschen auch das Konzept verfolgen, mir beizubringen, ihn alsbald nicht zu brauchen, denn ich kann ihn nicht lange durchhalten.
Ich würde das mal als "Kern vom Kern" Deines Anliegens bezeichnen. Ich lasse mich gern korrigieren, aber hier sehe ich auch zwei Punkte, die extreme Hürden setzen (vor allem #2).
  1. Ich kann den Denkansatz der persönlichen Musikrichtungswünsche verstehen und auch nachvollziehen - wenn Du allerdings einen "Verhandlungsspielraum" hast, würde ich ihn hier voll ausschöpfen. Warum? Die sehr strikte Fokussierung führt dazu, dass viele Techniken hier auf der Strecke bleiben. Ein guter Lehrer kann Dir dafür aber Stücke aus Dir nicht willkommenen Genres in den Lehrplan stellen, die Dich weiterbringen - versuche, hier so offen zu sein, wie es Dir nur möglich ist.
  2. "Lernen lernen" kann ein Lehrer nur bedingt. Er kann versuchen, so gute Impulse zu setzen, dass Du möglichst viel Spaß hast und mitnimmst. Das ist ungefähr vergleichbar mit der der Aussage "ich kann es Dir erklären. Ich kann es nicht für dich verstehen", wenn Du weißt, was ich meine. Ich kann überhaupt nicht nachfühlen, wie die Welt auf Dich einprasselt und welche Felsen sie Dir in den Weg legt, aber ich befürchte, diesen Schritt kann Dir ein Lehrer nicht abnehmen. Vielleicht täusche ich mich. Ich würde es Dir wünschen.
 
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Warum? Die sehr strikte Fokussierung führt dazu, dass viele Techniken hier auf der Strecke bleiben. Ein guter Lehrer kann Dir dafür aber Stücke aus Dir nicht willkommenen Genres in den Lehrplan stellen, die Dich weiterbringen - versuche, hier so offen zu sein, wie es Dir nur möglich ist.
Ok, die Schmerzgrenze ist bei:
"Kann ich nicht mehr hören" und "Hasse ich".

Wie gesagt, ich muss ertragen können, was ich da spiele, meine Wunschrichtung zeitweise oder sogar dauerhaft aufzugeben ist wirklich der letztmögliche Kompromiss, den ich machen kann, ohne die Gitarre in die Ecke zu stellen.

Naheliegend kann ich mich auch, statt mit entsprechender Metal-Genres, mit passenden Spielarten des Rocks anfreunden, solange sie nicht ausschließlich ZU schlicht sind. Über z. B. "In the Shadows" bin ich deutlich drüber, habe aber trotzdem immer mal wieder Bock, das zu spielen, es sollte aber nicht nur daraus bestehen, sonst langweilt mich mein Tun irgendwann.

Ich kann mich, in Grenzen, auch noch mit dem ein oder anderen Bluesrock anfreunden, aber alles darüber wäre halt leider so unglaublich fern von dem, was ich tun möchte, dass es sich für mich genauso ätzend anfühlt, wie iwelche Lagerfeuerlieder.

Ich brauche meine Musik zumindest in Ansätzen düster, mindestens rockig und knackig melodisch. Vorzugsweise besteht sie nicht aus Sachen, die totgespielt sind, denn das kann ich mir einfach nicht mehr geben, sprich, es macht mir keinen Spaß, es zu spielen.

"ich kann es Dir erklären. Ich kann es nicht für dich verstehen"
Ich bin kein guter Theoretiker, aber ein guter Praktiker.

Es gibt da an sich eines zu betrachten.
Es muss GETAN werden, denn ich komme übers Machen ins Verstehen und weniger umgekehrt.
Ich verstehe, was ich tue, verstehe aber nicht jede Theorie. Das sind zwei verschiedene Arten von Verständnis.

Ich kann zum Beispiel nicht alle Noten oder Tonarten blind aus dem FF benennen, konnte ich nie, aber ich kann zum Beispiel nach Gehör Intervalle einschätzen, ich kann Akkorde als Root für Improvisation, wenn auch nicht technisch krass im Niveau, hernehmen und bei ruhigeren Stücken mit klaren Klängen finde ich die Tonart nach Gehör.

Ich verstehe die in meinem Beitrag genannten Techniken, ich weiß, was ich da tun muss und was das Ziel ist, aber ich weiß sie nicht effektiv zu üben bzw habe ich Limits des mir möglichen Umsetzens. Bei einigen Punkten lässt sich das mit Korrektur und entsprechenden Übungen und Anwendungen weiterentwickeln, bei anderen wird mir meine Motorik irgendwann Grenzen setzen, ob ich will oder nicht.

"Lernen lernen" heißt auch, dass der Lehrer mir rechtzeitig auch sagt, wenn mir etwas einfach nicht möglich ist, denn dann ist praktisches Tun mit dem Ziel innerhalb meines Stands zu bleiben (oder diese Schwächen zu kompensieren), angebracht, wenn in dem jeweiligen Bereich mehr nicht rauszuholen ist.

Sprich, ich muss über praktisches Anwenden abschätzen lernen, welche Lieder dann rein technisch Sinn für mich machen und welche nicht.

Kann ich Blockaden überwinden, großartig.
Kann ich es nicht, dann muss zur Not ein Abfinden her, damit ich mich auf das für mich Wesentliche konzentrieren kann - Zeug spielen, das ich mögen könnte, ohne ständig gegen eine Wand zu rennen oder einen Kampf mit mir selbst zu haben, das mit Ach und Krach aufrechterhalten zu können.

Gute Autodidakten können gut organisieren und das kann ich einfach nicht so gut.
Ich sitze auch Wochen und Monate an einer Stelle und zerlege die, bis sie mir entweder gelingt oder sie mich, wie im Falle von Final Countdown, mürbe macht. Vorzugsweise passiert ersteres.
 
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Ich unterrichte Schauspiel. Dabei nehme ich den Studierenden erstmal unheimlich viele Möglichkeiten der Gestaltung weg um den Spielvorgang gründlich und methodisch aufzubauen. Das kann durchaus spannend sein wenn man sich darauf einlässt, ist aber in dieser Ausbildungsphase keinesfalls „gutes Schauspiel“.

Man muss manchmal bereit sein einige Schritte zurück zu gehen um vorwärts zu kommen. Ich bin überzeugt, dass sich das auf das erlernen eines Instruments übertragen lässt.
 
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Man muss manchmal bereit sein einige Schritte zurück zu gehen um vorwärts zu kommen
Kommt drauf an, welche Schritte.
Ich habe leider sehr viel die Erfahrungen machen müssen, dass es nicht zu gewünschten Ergebnissen führte.

Ich habe Jahre verloren und ich hatte auch eine jahrelange Pause, weil ich zu viele zu einseitige Kompromisse geschluckt habe, entsprechend fällt es mir schwer.

Ein Schritt, den ich zurückgehen könnte, wäre, zum Beispiel nochmal auf Skalen basiert an Sachen heranzugehen, ohne dabei das zu erreichende Ziel zu stark zu verlassen.

Oder dass ich Korrektur bekomme, denn ohne Lehrer und Anleitung für die E-Gitarre habe ich sicher auch den ein oder anderen Grundfehler zu eliminieren.

Dabei nehme ich den Studierenden erstmal unheimlich viele Möglichkeiten der Gestaltung weg um den Spielvorgang gründlich und methodisch aufzubauen.

Damit würde ich sehr schnell sehr unglücklich werden... und ja, daraus resultierend auch aussteigen. Das kann ich mir vlt einen Monat oder so geben, danach würde es mich so extrem frustrieren, dass ich lieber stehen bleiben würde.

Nichtmal, weil es nach klaren Regeln vorangeht und der Unterricht strickt gesetzt ist, das möchte ich sogar ganz gerne.

Aber wenn ich gar nicht mehr Einfluss auf mein Spielen nehmen könnte, wäre das für mich der pure Motivationstod.
 
Ich nehme mal an dass du ein paar Grundlagen üben musst bevor du die interessanten Sachen sinnvoll angehen kannst. Das ist eventuell langweilig - für uns alle übrigens...
Natürlich musst du einen eigenen Weg finden beziehungsweise einen speziell auf deine Stärken und Schwächen zugeschnittenen Weg. Wie ich an die Sache herangehen würde nutzt dir vielleicht nichts, ich habe halt eine andere Kombination aus Stärken und Schwächen als du.
Manche Erkenntnisse sind trotzdem allgemeingültig. Im ständigen Modus der Überforderung wirst du nicht besser!
Welche Sachen (Picking? Rhythmus? Skalen? ...) bei dir besser zu üben sind kann nur jemand beurteilen der dich spielen sieht. Nun willst du das nicht ins Internet stellen, das verstehe ich ja, aber irgendjemand muss es anschauen und analysieren. Egal, was dabei herauskommt - hier solltest du nicht von vornherein zu sehr einschränken (z.B. "wenn's mir zu langweilig ist mache ich das nicht", "die Übung muss in sich schon interessant sein, gut klingen", ...) - es ist sehr unwahrscheinlich dass dir ein Fremder zufällig Übungen vorschlägt die deinen Geschmack genau treffen.

Deine spezielle Situation als Autist erfordert vielleicht einen daran angepassten Unterricht. Der enge finanzielle Rahmen macht es schwierig, denn je spezialisierter der Lehrer ist desto teurer könnte das werden. An deiner Stelle würde ich aber kein Abo buchen, keinen Vertrag machen, sondern Einzelstunden in lockerem Abstand nehmen. Alles andere wird zu schnell zu teuer und dein Geld ist vielleicht verbraucht ohne dass du weitergekommen bist.
Vielleicht hilft dir eine einzelne Stunde schon dabei einzugrenzen, welche "Bausteine" du lernen oder mehr üben musst. Und: in welcher Reihenfolge! Vielleicht kriegst du auch Tipps für Musikstücke, in denen genau diese Bausteine auf diesem Niveau (das zu üben ist) vorkommen.
Dann hast du Zeit und übst das, egal ob Fingerübungen, Arpeggios oder Picking. Zeit hast du ja, das ist eine deiner Ressourcen. Und du kannst es auf deine Weise machen, ohne Irritationen durch fremde Menschen. Wenn du bereit für den nächsten Schritt bist machst du die nächste Stunde aus. Wenn es gut gepasst hat beim selben Lehrer, ansonsten probierst du wen anders aus.
Also, so würde ich das machen - aber ich bin kein Autist, ich habe andere Schwächen und Stärken...
Final Countdown kann ich allerdings auch nicht
 
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An deiner Stelle würde ich aber kein Abo buchen, keinen Vertrag machen, sondern Einzelstunden in lockerem Abstand nehmen.
Gibt es nur an der Musikschule als 10er Karten und sind irre teuer. :/
es ist sehr unwahrscheinlich dass dir ein Fremder zufällig Übungen vorschlägt die deinen Geschmack genau treffen.
Müssen sie auch nicht sein.
Es ist eher eine Frage, wie sie aufgebaut sind.
Manche Erkenntnisse sind trotzdem allgemeingültig. Im ständigen Modus der Überforderung wirst du nicht besser!
Selbiges aber halt auch, wenn ich mich nicht fordere oder mich fehlfordere.

Keine Ahnung, mir brächte es nichts, zum einhundertsten Mal etwas durchzunehmen, was ich schon kenne oder wo ich einfach nur auf eine andere Weise Zugang finden KANN zum Beispiel.

Bzw ich sollte halt nicht zu lange auf der Stelle treten, weil sonst kann ich stattdessen auch Repertoire erweitern und habe da wahrscheinlich mehr davon.

Was mich aktuell eher frustriert, ist, dass das, was ich möchte, mir (wieder, nur diesmal aus anderen Gründen) gerade etwas unerreichbar scheint und mir da nicht wirklich viele Alternativen einfallen.

Und nein, das beziehe ich nicht alleine auf Final Countdown, das ich mittlerweile erstmal ad acta gelegt habe, weil ich derzeit den Sinn davon mittlerweile etwas anzweifle und da stattdessen auch was anderes üben kann.
 
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Gibt es nur an der Musikschule als 10er Karten und sind irre teuer. :/
Das ist natürlich nichts! Außer die bieten eine Probestunde vor Vertragsabschluss an und die taugt dir.
Du musst jemanden finden der Einzelstunden anbietet. Das ist bestimmt nicht easy, aber alles andere ist ja Quatsch.
Müssen sie auch nicht sein.
Es ist eher eine Frage, wie sie aufgebaut sind.
Wie müssen sie denn aufgebaut sein?
Ich meine jetzt nicht so eine Antwort wie "Sie müssen interessant sein und mich weiter bringen", weil das ist ja klar. Meine Frage ist, welche Struktur du brauchst, welche Teile des "Standard" Ablaufs so stören dass es für dich nicht geht, welche Komponenten zum "Standard" Ablauf dazukommen müssten...
Selbiges aber halt auch, wenn ich mich nicht fordere oder mich fehlfordere.
Ist klar, das trifft auch auf mich zu ;)
oder wo ich einfach nur auf eine andere Weise Zugang finden KANN zum Beispiel.
Auf welche andere Weise?

Schau, mich geht das ja nichts an, aber ich denke du solltest die Anforderungen an einen auf dich zugeschnittenen Unterricht bzw. Übungsplan ganz präzise benennen können damit du deine finanziellen Ressourcen nicht mit Versuch und Irrtum verpulverst. Am besten kannst du per Mail oder am Telefon fragen ob Lehrerin x/y die und die und die Bedingung erfüllt bevor du die erste Stunde bezahlst.
 
mich nicht fordere oder mich fehlfordere.
Bzw ich sollte halt nicht zu lange auf der Stelle treten, weil sonst kann ich stattdessen auch Repertoire erweitern
noch mal ich. Weisst du, ich bin das Gitarrespielen so angegangen, daß das was ich gespielt hab, auch im Bereich meiner Möglichkeiten lag.
Was dir fehlt ist Geduld mit dir selbst, du schreibst ständig gavon, daß du "keine Zeit" hast, ein Lehrer die und die Anforderungen erfüllen sollte, damit du auch entsprechend weiterkommen kannst. Unabhängig von Lehrern und/oder Übungszeiten mußt du dir selbst einiges an "Zeit" einräumen, Jahre oder gar Jahrzehnte (ich glaub, das schrieb ich schon). Gitarrespielen ist ein lebenslanger Lernprozess, bei dem
man "Türen" entdeckt, die es zu öffnen gilt. Dann geht es auch immer vorwärts und es kommt Neues dazu.
Du willst mit aller Macht etwas erzwingen, was dich nur in die Bredouille führt, und vergisst dabei, das es einer Entwicklung bedarf, Schritt für Schritt, um seinen spieltechnischen und musikalischen Horizont zu erweitern. Ich weiss nicht ob es mit deinem Autismus zusammenhängt, aber deine ganze Vorgehensweise hat in meinen Augen etwas ziemlich zwanghaftes. Du solltest lockerer bleiben, wenn dir das möglich ist,
trotzdem, gutes Vorankommen,
Micky
 
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Habe mich gerade mit Funk beschäftigt und bin plötzlich wieder beim simplen Rhythmen zählen und den Akzent innerhalb des 16-tel-Muster verschieben. Eine Übung, die mir so oder ähnlich in unzähligen Youtube-Videos auch gezeigt wird. Das mache ich jetzt seit sechs Wochen und ein Ende ist ehrlich gesagt nicht in Sicht (nur Variationen der Übung).

Seit meinem Wiedereinstieg spiele ich jetzt drei Jahre, wenn ich die frühere Unterrichtszeit dazu rechne sind es sieben Jahre… Gefühlt hatte ich das alles schon mal. Ist auch echt nervig, dass vor der Musik erst sowas kommt (bzw in großem Umfang parallel).

Bei mir ist die Aufgabe des Lehrers, mich dazu zu bringen keine Abkürzung zu suchen. Nicht weiter zu gehen. Dranzubleiben an den „Fundamentals“. Vielleicht habe ich das jetzt irgendwann drin. Dann könnte ich bei der nächsten Turbulenz vielleicht selber hindurch navigieren.
 
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Bei mir ist die Aufgabe des Lehrers, mich dazu zu bringen keine Abkürzung zu suchen. Nicht weiter zu gehen. Dranzubleiben an den „Fundamentals“.
Das ist schon sinnvoll. Man darf aber auch nicht vergessen nicht nur die Pflicht, sondern auch die "Kür' zu machen. Sprich auch den Dingen Raum geben, die man an der Gitarre gerne auch nur aus Spaß und Experimentierfreude spielt und vielleicht nicht direkt dem Lernziel dient.
 
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Da gebe ich dir absolut recht! In meinem Fall ist dafür aber nicht der Gitarrenlehrer zuständig. Das hole ich mir zusätzlich. Für mich funktioniert das sehr gut. Musste ich aber auch erst lernen. Dann klappte das gut. Aber: Jeder Jeck ist anders! Jeder muss finden, was für ihn funktioniert.

Bei meinem Gitarrenlehrer ist das das Konzept. Ich bin überzeugt, dass das nicht für jeden ideal ist. Da das Online-Unterricht ist, kann davon auch nicht im individuellen Fall abgewichen werden. In meinem Fall bin ich selber dafür zuständig etwas einzustreuen, wenn mich das 16-tel-Grid zu sehr einschnürt.

Ich hätte auch lieber Einzelunterricht bei jemandem, der meinen Lernfortschritt Woche für Woche begleitet und daraufhin für mich angepasst jeweils die nächsten Lektionen raussucht. Kann ich mir aber nicht leisten. Also mache ich da die Kurse durch und freue mich, dass ich zumindest Feedback kriege und nicht durch das Material durch haste ohne es wirklich aufgenommen zu haben.

Mein Abo läuft noch neun Monate. Ich glaube, dann bin ich vielleicht bereit für Truefire :rock:
 

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