"Hol dir nen Lehrer" nervt!

  • Ersteller Snake79
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Ist das jetzt ne neue Mode hier im Board oder was? In jedem dritten Thread liest man zig mal den tollen Tipp "Hol dir nen Lehrer"! Altah, da wär ich ja jetzt nicht selbst drauf gekommen, dass man sich nen Lehrer holen kann. Aber hier die große Neuigkeit: Jemand der in seinem Nebenjob 6-8€ verdient gibt bestimmt nicht 10€ für 15 Minuten Gitarrenunterricht aus (so viel wollte der Lehrer haben bei dem ich ne Probestunde hatte). Insbesondere wenn man vorher eh schon 400-600 Euro für die Ausrüstung hinlatzen durfte. Und ich glaube kaum, dass die Leute, die hier im Board ne Frage stellen, zu doof sind drauf zu kommen, dass sie sich nen Lehrer holen könnten.

Außerdem braucht man für 90% der Sachen gar keinen Lehrer. Als ich meine Probestunde hatte wollte der mit mir durchgehen wo die Töne auf dem Griffbrett sind, Akkorde und Scalen machen etc. Aber dafür brauch ich keinen Lehrer, dafür reicht ein Gratis-PDF aus dem Internet. Genau so siehts mit Akkorden und Skalen aus. Jeder mit ein bisschen Grips im Schädel kann sich das allein aus dem Netz ziehen und selbst beibringen (aber vielleicht bin ich es als Student auch nur gewöhnt mir selbständig Dinge beizubringen). Für die meisten Techniken gibts außerdem Videos im Internet. Als ich meinen "Probelehrer" fragte wie ich meine Techniken verbessern kann kam die Antwort: Alles reine Übungssachen, die Grundlagen kannste ja schon wie es aussieht. Kurzum: Bei den Sachen wo ich Hilfe brauchte, konnte der mir nicht helfen und bei den anderen Sachen brauchte ich keine Hilfe!

Kann jetzt natürlich sein, dass der sein ganzes Feuer nicht bei der Probestunde verschießen wollte. Und natürlich sollte man nicht alle Lehrer über einen Kamm scheren. Aber solange ich 3 Stunden arbeiten muss um eine Stunde Gitarrenunterricht zu nehmen werde ich das einfach nicht tun.

Und noch ne schlechte Erfahrung mit Musiklehrern: Als ich klein war hatte ich Klavierunterricht bei so einem billigeren Musikschullehrer. Damals hatte ich eigentlich kein Interesse an der Musik und meine Eltern haben mich mehr oder weniger "gezwungen" Klavier zu lernen weil sie fanden das sei gut für mich (womit sie auch recht hatten). Aber wenn ich jetzt an diesen Typen zurückdenke merke ich, dass es kein Wunder ist, dass ich die Lust am Klavierspielen verloren habe. Der Typ hat überhaupt nicht motiviert, kam immer nur mit irgendwelchen klassischen Stücken an, spielte einmal vor und sagte dann: "Spiel!" (Ein bisschen Noten lesen hatte ich damals in der Schule, so dass ich einigermaßen selber mit den Partituren klar kam). Im Grunde hat der mir also immer nur Hausaufgaben gegeben und ne Woche später kontrolliert wie weit ich gekommen bin. Wenns schlecht war musste ich das selbe Stück noch ne Woche länger üben (waren halt immer nur einfache Sachen). Als kleiner Pimpf hinterfragt man halt nicht was der Lehrer sagt und verliert irgendwann die Lust.

Als Erwachsener hab ich inzwischen die Motivation und Disziplin dran zu arbeiten und könnte meinen Lehrer mit Fragen löchern um was für mein Geld zu bekommen, aber wie gesagt kam in der Probestunde meistens die Antwort "Das ist Übungssache, da kann ich nicht wirklich helfen".

:D:D:D!!!!!!Alle empörten Lehrerverteidiger diesen Abschnitt nicht übersehen!!!!:D:D:D

Natürlich spreche ich Lehrern nicht komplett ihren Nutzen ab!!! Es gibt bestimmt Lehrer, die ihr Geld wert sind (genau so wie es sogar ab und zu gute Professoren an der Uni gibt :D). Aber bis man das herausgefunden hat ist man auch schon einiges an Geld losgeworden. Ich wünschte auch ich könnt mir nen guten Lehrer besorgen, aber so lange das finanziell nicht geht bin ich halt aufs Internet und damit auch auf das Board hier angewiesen. Und hier im Board möchte ich nicht unbedingt daran erinnert werden, dass ich mir keinen Lehrer leisten kann. Glaubt mir liebe Gemeinde, ich bin nicht zu blöd auf die Idee zu kommen mir nen Lehrer zu besorgen!

:D:D:D!!!!!!Alle empörten Lehrerverteidiger diesen Abschnitt nicht übersehen!!!!:D:D:D

Ach ja, noch ein Tipp aus meiner eigenen Erfahrung: Wenn ihr Kinder habt und die zu einem Musiklehrer schickt geht nicht einfach davon aus, dass der gute Arbeit leistet nur weil ihr ihm gutes Geld gebt. Macht euch die Mühe nachzuprüfen, wie der eure Kinder unterrichtet. Denn die sind in der Regel noch nicht reif genug selbst nachzufragen und den Lehrer dazu zu drängen ihnen beizubringen was sie wollen (oder unmotivierte Kinder zu motivieren, als 10jähriger kann man sich nunmal was schöneres vorstellen als mit nem alten Mann in ner Bude zu hocken und an nem ollen Instrument zu sitzen während die Freunde draußen spielen). Meine Eltern waren leider so naiv davon auszugehen, dass mein Musiklehrer alles richtig macht und haben deshalb größtenteils ihr Geld verbrannt....


Snake

Letztenendes kann man sich ja auch über alles ins Hemd pis***... :rolleyes:
Und deshalb nen Thread aufzumachen ist ja nun wirklich lächerlich.
 
Ich spiele jetzt ca. 5 Jahre und hab in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal das Beduerfnis gehabt einen Lehrer aufzusuchen weil ich nicht weiterkam etc. Mal ehrlich, mit ein bischen Mitdenken kann man sich eigentlich alles selbst beibringen (wenn man halt auch will), und das sage ich als nicht sonderlich begabter Gitarrist. Das Zeug was ich schon immer spielen wollte kann ich und bin zufrieden. Ich sehe es auch bei Kumpels die zeitgleich mit mir angefangen haben (dafuer aber bei Lehrern) die "koennen" auch nix besser oder anders als ich, irgendwann haben sie auch aufgehoert dem Lehrer Zucker in den Arsch zu blasen. Natuerlich gibt es auch verschiedene Lerntypen, aber wenn man sich ein wenig auf den Hosenboden setzt und selbstaendig ist, brauch man imo keinen Lehrer.
 
Ich würd mich da nicht weiter drüber aufregen. Es gibt (hier allerdings sehr sehr wenige) in jedem Board User die gerne etwas provokante oder sinnfreie ein-Satz Posts verfassen.

Ich kann nur empfehlen den Usernamen bei der erweiterten Suche einzugeben und so kurz zu prüfen was der User hier sonst so macht. Manchmal entdeckt man dabei das dieser zB nur die OT-Foren zupostet und bei gelegentlichen Abstechern in die anderen Foren wohl seinen Müll "rausträgt". Es gibt auch die 10-Post User die furchtbar einen auf dicke Hose machen usw.

Die Anonymität bringt das leider mit sich. Aber wie gesagt, dieses Forum ist das gepflegeste was ich kenne.
 
Wöchentlichen Unterricht halte ich eigentlich nur dann für sinnvoll, wenn man sich selbst nicht motivieren kann oder keine Idee hat, was man alleine machen kann. Ich hab mir immer vorgenommen meine Probleme zu sammeln und dann mal ab und zu ein paar Stunden zu nehmen um diese Probleme in einer geballten Megasitzung zu klären. Bis jetzt hab ich aber immer etwas gefunden, das ich alleine machen kann. Den Song, den TheMystery angesprochen hat, hab ich immer noch nicht richtig herausgehört, aber wie gesagt, zu tun gibts erstmal genug. Auch wenn schon gern direkt zum Lehrer laufen gefunden damit der mir GENAU DAS beibringt ;)!

Danke, dass du mir und vielen anderen, die viel Geld für "guten" Unterricht ausgeben, die Motivation absprichst. Was für ein Scheiß.
Ich hab jetzt bedingt durch die Winterferien 4 Wochen lang keinen Unterricht gehabt und mir massig Material (auch aus dem Netz) besorgt. Down-The Path, The Black Keys-I got mine und ähnliches Zeug. Versucht rauszuhören, versucht nachzuspielen und direkt taten sich Fragen ohne Ende auf. Ich spiele jetzt seit knapp 18 Monaten. Letzte Woche wieder Unterricht gehabt und mein Lehrer kontte mir direkt a) beim Raushören und b) bei der entsprechenden Technik helfen. Bei dem einen Song hat beispielsweise meine gespielte Betonung der Rhythmik überhauptnicht gestimmt. Da wäre ich in dem Punkt niemals drauf gekommen und hätte den Kram bis ans Ende aller Tage falsch gespielt.
Ein guter!!! Lehrer hat seinen Preis, ist am Ende des Tages aber auch sein Geld wert. Das DU dir keinen leisten kannst und daher hier wild umdich beisst, und regelmäßigem Unterricht seinen Nutzen absprichst, finde ich geringfügig peinlich.

Ein Lehrer:

-kann dir theoretische Hintergründe liefern
-dir einen auf deinen Fähigkeiten aufbauenden wertvollen Unterricht geben
-deine Technik direkt kontrollieren und korrigieren (das kann kein Video der Welt)
-mit dir musizieren und interagieren (kann auch kein Video...)

Immer vorausgesetzt der Lehrer hat was drauf und weiß was er macht. Den Sinn eines Lehrer anhand der schlechten Möchtegernlehrer da draussen in Frage zustellen ist albern.
 
Und das mit der Gelassenheit beim Tempo kommt glaub ich mit der Reife und dem Alter. Ich hab relativ spät mit eGitarre angefangen und ein bisschen so das Gefühl etwas aufholen zu müssen. Deshalb frustet es besonders wenn man Leute hier im Board sieht, die genau so lange spielen aber viel besser sind (ich nenn mal keine Namen :D!). Aber ok, bleibt ja eh nix anderes übrig als weiter zu machen, von daher....

Woah, das ist jetzt aber schon ziemlich OT :D!

hier gibt's sehr viele leute die wesentlich aelter sind als du, als sie mit aktiver musik angefangen haben. mich als fourtysomething eingeschlossen.

also, nimms gelassen. das is ja kein sport ;)

lg
redy
 
Vor 41 Jahren kam ich auf die glorreiche Idee, Geige zu spielen. Auf
dem Gymnasium, welches ich besuchte, wurde kostenlos Geigenunterricht
erteilt, und die Klassenlehrerin, die auch den planmäßigen Musikunterricht
hielt, stellte mir eine Geige aus dem Schulfundus zur Verfügung.

Das Geigespielen machte mir anfänglich sehr viel Spaß, einerseits, weil
ein Junge aus der Nachbarschaft, der mich zum ersten Geigenunterricht
mitgenommen hatte, mir auch einige Sachen zeigte, und ich andererseits
gerne Melodien im Radio oder auf Platte raushörte und nachspielte.

Der Haken an der ganzen Sache war, daß die Lehrerin, die nachmittags
den Geigenunterricht erteilte, völlig hysterisch und cholerisch reagierte,
wenn mal irgendwas aus den nach der vorherigen Stunde aufgegebenen
Hausaufgaben nicht auf Anhieb funktioniert hat. (Jahre später erfuhr
ich übrigens, daß sie ein Alkoholproblem hatte - wobei ich für mich in
Anspruch nehme, dieses NICHT verschuldet zu haben...)

Tatsache ist, daß der Unterricht derart demotivierend war, daß ich im
Lauf der folgenden anderthalb Jahre gänzlich die Lust am Musizieren
verloren habe und die Geige zurückgab.

Einige Monate später wurde mein Interesse am Gitarrenspiel geweckt,
und so wurde ich zum 13. Geburtstag mit einer 35,- DM-Kleckermann
Spitzengitarre bedacht, geschätzte Saitenlage am 12 Bund ca. 20 mm
und mit echtem Presspappeboden ausgestattet. Das ganze begleitet
vom Ratschlag meiner Eltern "Das mußt Du aber jetzt auch richtig
machen und Unterricht nehmen!" :bang:

Allerdings waren sie von meiner Antwort einigermaßen angep....

Ich habe mir dann von ein paar Oberklässlern an der Penne die ersten
Akkorde und Tricks auf der Gitarre zeigen lassen. Nach einem halben
Jahr hat mich dann ein Klassenkamerad mal für 'ne Schnupperstunde
mit zum Gitarrenunterricht genommen. Das saßen etwa 15 Mädels
und Jungs im Halbkreis um den Gitarrenlehrer, spielten dann nach
Noten Volkslieder und lernten die Musik, von der ich träumte... :D

(In den Charts liefen zu der Zeit übrigens die ersten Hits von Deep Purple,
Led Zeppelin und Black Sabbath...)

Jedenfalls habe ich mich in den folgenden Jahren auf mein Gehör und
bei sporadischen Konzertbesuchen meine Augen verlassen, und bezogen
auf diese Zeit (es GAB keine Gitarrenlehrer, die Rockgitarre lehrten...)
denke ich, daß ich - für mich - die optimale Lernmethode gefunden habe.

Heute wäre das Erlernen weniger problematisch - es gibt mehr als
ausreichend Lehrmittel in Form von passender Literatur, DVDs, Websides
und auch Lehrer, die qualifiziert und willens sind, ihren Schülern das
beizubringen, was diese gerne lernen möchten. Für mich hat sich das
Problem im Lauf der vergangenen vier Jahrzehnte erfreulicherweise von
selbst erledigt. Was nicht heißen soll, daß es für mich nix mehr zu lernen
gibt. Aber dazu brauche ich keinen Lehrer... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@delayLLama
Ja, da hast du sehr recht. Allerdings: War das von Anfang an bei dir so?

...wie gesagt das ist vll. nicht bei jedem vergleichbar, weil eben die Ausgangbasen verschieden sind. Ich denke bei dir ja auch wenn man schon vorher eine "musikalische Grundausbildung" genossen hat, sei es auch anderer Art dann bringt es dennoch was...
Deswegen startet man also nicht ganz bei 0 auch waren mir schon etliche Akkorde flüssig von der Westerngitarre bekannt.

Es gab am Anfang eine Zeit da hatte ich viel viel Zeit und kein Auto :cool:

Ich habe dann eigentlich nichts anderes gemacht, als von morgen bis abends Gitarre zu spielen, in diesem Jahr (nach vll. 1,5-2 Jahren) ist das hier entstanden, soundtechnisch jetzt nicht so der Bringer, manche Sachen finde ich jetzt auch zu verfrickelt, aber ich fasse mir da heute schon mal an den Kopf und staune selbst....

Es ist eben nur die Regelmäßigkeit, die Häufigkeit und das Mitspielen.
Backingtracks sind schön und gut, wenn du aber versuchst eigene Sachen zu machen (wie das sample, das ja "nur" ein Bluesschema ist), dann bringt das enorm viel.
So gesehen frage ich mich auch, ob ich all die Jahre stehen geblieben bin, hier gibt es hunderte von besseren Gitarristen... ABER darauf kommt es ja nicht an!

Welches Ziel hast, oder besser... was erwartest du von dir, und welchen Weg willst du beschreiten. Je nach dem, muss man auch an die Sache herangehen - man kann durchaus bei Talent und konsequenten üben innerhalb kurzer Zeit (aber vielen Stunden) erstaunliches erreichen!
Damit meine ich jetzt nicht mich, Youtube ist voll von jungen und begabten Menschen... und alles was nicht öffentlch kommt ja auch dazu.

Die richtige Methode gibt es imho nicht, ob mit oder ohne Lehrer, umsetzen muss man es selbst - obwohl ich schon glaube dass einem Jemand anders schon sehr gut auf die Sprünge helfen kann.

Damals in unserer "Teenie" - Zeit (das ist nun fast 30 Jahre her) hatte unser Gitarrist bei Armin Sabol (glaub so hiess der) Unterricht der war dann binnen kürzester Zeit wie ausgewechselt... abgehoben :D

Ohne Theorie, Tonleitern, Fingerübungen... gehts nicht.
Ich denke der Schlüssel liegt am Wille, der Freude, der Übung, der Hartnäckigkeit der Kreativität, der Offenheit.....
Ob mit, oder ohne Hilfe... das wurde ja schon angesprochen.

Und nicht zuletzt der Gelassenheit - eh eine gute Tugend. :D
 
Außerdem braucht man für 90% der Sachen gar keinen Lehrer.

Na wenn du mit 90% zufrieden bist is ja alles klar ;)

Alles hat seinen Preis, aber nicht immer den selben Wert. Für €15.- bekommst du 60min qualifizierten Unterricht, bei einem guten Lehrer.

lg,NOMORE
 
Hi,

klar kannst du auch alles ohne Lehrer lernen.
Ich wäre aber ohne Lehrer mit meinem ganzen Musikverständnis, der Technik wie ich mir Stücke erarbeiten und raushören kann, Technik etc. bei weitem nicht so gut vorangekommen.
Generell hat es mir immer sehr geholfen, wenn andere mir etwas gezeigt haben.
Das ist sicherlich auch eine persönliche Sache, wie man lieber lernt.

Letztens wurde ich von einem gefragt, der sich selber Gitarre beibringt und der sehr schnell Fortschritte gemacht hat, wie er den am besten weiterkommt - trotz Internet. Hier könnte ein Lehrer gut weiterhelfen.

Lehrer haben sicher ihre Berechtigung und 1:1 ist einiges einfacher als im Forum.

lg,
Sammy
 
Außerdem braucht man für 90% der Sachen gar keinen Lehrer. Als ich meine Probestunde hatte wollte der mit mir durchgehen wo die Töne auf dem Griffbrett sind, Akkorde und Scalen machen etc. Aber dafür brauch ich keinen Lehrer, dafür reicht ein Gratis-PDF aus dem Internet.

Typisch Web 2.0 Geschwätz - gibt ja heute alles gratis.

Für Arbeit, Schweiss und Tränen braucht es wirklich keinen Lehrer. Da braucht es in erster Linie Disziplin. Doch wer dabei die Aufgaben eines Lehrers unterschätzt oder missversteht, bringt oft auch gar nicht die dafür notwendige Disziplin mit. Wer sich nicht reflektieren will versteht auch die Mechanik der Selbstreflektion nicht. Aber diese gibt es nirgends "gratis"....:p


Ein Lehrer hat nicht die Aufgabe Dir in der ersten Stunde das Gitarrenspielen beizubringen. Deshalb fängt er dort an wo man eben "anfängt", mit den Grundlagen. Ein Lehrer hat die Aufgabe einen Schüler auf seinem Lern-Weg zu "begleiten" und ihn bei seinen Lernprozessen individuell zu unterstützen und auch wenn nötig zu korrigieren.
Dass Du nur schlechte Erfahrungen mit Lehrer machst, kommt daher dass Du glaubst, Lehrer hätten die Aufgabe Dir das Gitarrenspielen beizubringen, ohne dass Du dabei selber einen Finger krümmen musst.
Es gibt heute auch 90% Gitarristen, die lieber erst gar nicht angefangen hätten mit ihren musikalischen Ergüssen die Umwelt zu terrorisieren, es aber doch tun. "Dafür" reicht in der Regel ein Gratis PDF aus dem Internet und dafür tun es auch irgendwelche 200 Webforen, bei der wöchentlich immer wie der die gleichen Fragen à la "welche Gitarre muss ich mir kaufen um den Ton von XY zu haben"-Threads wie Fliegenpilze aus dem Boden schiessen.
Es gibt immer irgendwelche Ausnahmen, Leute die es scheinbar ohne grosses Zutun geschafft haben, ihren eigenen musikalischen Weg gehen.
Doch dieser Weg ist nicht massentauglich.....

Du wirst wohl keinen Lehrer brauchen, das was Du brauchst kann Dir hier niemand geben und Du wirst es auch nicht auf dem Weg bekommen, auf welchem Du es zu bekommen glaubst. "Es" hat auch nichts mit Musik zu tun......;)
 
Mein Lehrer sagte immer: "Spiel so, wie es dir am angenehmsten vorkommt. Dann ist es richtig". Es dauerte Jahre, bis ich mir meine Fehler selbst wieder abtrainiert habe...

Lieber kein Lehrer als ein schlechter Lehrer - wenn man selbst musikalisch ist und Disziplin hat.
 
Mein Lehrer sagte immer: "Spiel so, wie es dir am angenehmsten vorkommt. Dann ist es richtig". Es dauerte Jahre, bis ich mir meine Fehler selbst wieder abtrainiert habe...

Wie hast Du Dir denn die Selbstreflektion antrainiert, die Dich fähig erscheinen lässt Fehler und Fehlverhalten als Solches zu erkennen und zum scheinbar richtigen Weg zu verbessern? Nicht etwa mit einem "Gratis PDF aus dem Internet"?:p

Ich gehöre übrigens zu der Spezies der Leute, welche sich das Spielen seit Jahren selber erweitert, bin aber unendlich dankbar für meine klassischen Gitarrenstunden, die ich vor bald 20 Jahren geniessen durfte, sie haben mich dazu gebracht "Selbstreflektion" zu verstehen und anzuwenden. ;)
 
Lieber kein Lehrer als ein schlechter Lehrer - wenn man selbst musikalisch ist und Disziplin hat.

Nun ja.....leider weiß man vorher idR nicht ob der Lehrer gut oder schlecht ist. Als Autodidakt ist man sein eigener Lehrer...auch hier ist es fraglich ob man seine Fähigkeiten unbedingt richtig einschätzt. Disziplin vermag man noch einigermaßen realistisch zu bewerten, aber Musikalität? Zumal man auch musikalisch sein kann, aber vielleicht bei anderen Instrumenten besser aufgehoben wäre als mit der Gitarre.

Naja...nur meine 2 Centimen.

Ich für meinen Teil sehne mich gerade wieder danach Gitarrenunterricht zu bekommen. Hatte vor Jahren welchen, der war auch ganz ok, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr weiter...zufälligerweise zog ich dann sowieso fort und damit hatte sich das Thema erledigt. Seitdem nur noch autodidakisch und es ging damit auch erst mal gut voran.

Jetzt bin ich wieder an einem Punkt, an dem ich denke, dass ein Lehrer mir besser helfen könnte. Vielleicht auch weil ich annehme, dass ich in der autodidaktischen Phase ziemlichen Murks gebaut habe was Haltung/Position angeht.

Wie auch immer....ich finde Unterricht jedenfalls sehr belebend. Muss man ja nicht ewig machen, (längere) Pausen sind sicher auch mal ganz erfrischend, aber generell: :great:
 
Danke, dass du mir und vielen anderen, die viel Geld für "guten" Unterricht ausgeben, die Motivation absprichst. Was für ein Scheiß...

Immer vorausgesetzt der Lehrer hat was drauf und weiß was er macht. Den Sinn eines Lehrer anhand der schlechten Möchtegernlehrer da draussen in Frage zustellen ist albern...

Fühl dich bitte nicht persönlich angegriffen, ich hab das anders gemeint als du es verstanden hast. Vielleicht hab ich mich ja undeutlich ausgedrückt. Was ich sagen will ist, dass nur diejenigen UNBEDINGT STÄNDIG einen Lehrer brauchen der sie voran tritt, die entweder zu unmotiviert sind oder unfähig sind selbständig etwas zu lernen. Ich habe einige deiner Videos gesehen und auch gelobt und ich habe nicht den Eindruck, dass du alleine gar nicht voran kämst. Ich glaube dir auch, dass du durch deinen Lehrer schneller voran kommst wenn er gut ist. Das ist gar keine Frage! Ich kenne allerdings eine menge Leute die von alleine gar nix machen wenn ihnen nicht ständig einer über die Schulter guckt . Und meiner Meinung nach brauchen nur die wirklich UNBEDINGT STÄNDIG einen Lehrer.

Ich habe auch an einigen Stellen ausdrücklich gesagt, dass ich nicht generell den Sinn von Lehrern in frage stelle, in vielen Dingen ist ein Lehrer nicht durch Videos oder Gratis-PDFs zu ersetzen.

Das einzige was ich hier sagen will ist, dass man vieles auch allein lernen KANN und wirklich gute Lehrer sehr selten sind (und ich hatte in meinem Leben schon sehr viele verschiedene Lehrer/Professoren/Tutoren). Ich beiße hier auch nicht um mich, ich habe nur festgestellt, dass der Satz "Hol dir nen Lehrer" keine große Hilfe ist, da kommt jeder von allein drauf.

Aber durch Posts wie deine wird man immer wieder daran erinnert drauf aufzupassen, wie man sich ausdrückt, um nicht anderen auf die Füße zu treten. Also sorry, war nicht bös gemeint.

Ich finde die Diskussion hier ziemlich interessant und habe einige gute Beiträge hier gelesen. Deshalb find ich den Thread hier eigentlich nicht sinnlos. Und der provokante Titel soll nur für mehr Leser sorgen :great:!
 
Ist jetzt vielleicht etwas OT. Aber was sind die gravierenden Fehler die man ohne Lehrer macht ? Bzw. was sind diese Fehler, von denen man immer wieder hört, die man sich später jahrelang, mühsamst umtrainieren muss um besser zu werden ?

Ich hab mir bisher eigentich alles selbst beigebracht. Und dabei sehr darauf geachtet das es sicht gut "anfühlt" und ich muss jetzt sagen das mir alles was so auf Gitarren gespielt wird verständlich ist und ich, bis zu einer gewissen Speed-Grenze (ich werde wohl nie der schnellste sein), das auch irgendwann mal spielen kann wenn ich nur genug übe.
Was genau kann man soooo falsch machen wenn man genau hinsieht und hinhört :confused:

Was hätte es für einen Sinn wenn der Gitarrenlehrer auf einer Technik besteht die sich nicht stimmig anfühlt ? Eventuell das bei einem eifrigen Schüler der viel übt Schmerzen einstellen, er die Lust verliert ?
Wenn mir einer Lehrer sagen wüde ich müsse mit dem kleinen Finger Ganztonbendings spielen zB dann müsste ich ihm sagen das er einfach falsch liegt. Wenn ich nun einen kleinen Finger hätte wie zB Paul Gilbert der in Länge und "Bauweise" :D den anderen Finger um kaum was nachsteht, ja dann sieht die Sache anders aus.

Ich hatte leider bei meinen wenigen Kontakten zu Gitarrenspielern und Lehrern auch oft den Eindruck das diese viel zu Stur auf ihrer Schiene fahren und zu einer Frage genau eine Antwort haben. Es ist ja irgendwo auch ihr Job. Wenn man zu einem Lehrer geht will man ja Kompetenz erleben und nicht Unsicherheit.

Und guckt euch mal weltberühmte Spieler an, was die teils für eine Technik haben. Albert Collins hängt sich den Gurt "falsch" um, stimmt seine Tele exotisch und hat immer nen Capo irgenwo am 9-Bund hängen und zupft wild mit den Finger rum. Würde das irgendein Lehrer empehlen ? Trotzdem ist er einer der grossartigsten Künstler imho.

Für mich Gründe einen Lehrer zu nehmen:

1) Man will die soziale Komponente und lernt, übt usw. einfach viel lieber mit anderen Menschen zusammen
2) Man ist absolut unzufrieden mit seinem Spiel und sieht kein Licht am Ende des Tunnels
3) Man ist ein Kind oder noch ziemlich jung und kann sich selbst weder kontrollieren noch motivieren.
4) Andere sagen das das was man spielt ziemlicher Mist ist
5) Man will Kontakte aufbauen vielleicht für eine Band oder um Fuss zu fassen irgendwo im Business.
 
Fühl dich bitte nicht persönlich angegriffen, ich hab das anders gemeint als du es verstanden hast. Vielleicht hab ich mich ja undeutlich ausgedrückt. Was ich sagen will ist, dass nur diejenigen UNBEDINGT STÄNDIG einen Lehrer brauchen der sie voran tritt, die entweder zu unmotiviert sind oder unfähig sind selbständig etwas zu lernen. Ich habe einige deiner Videos gesehen und auch gelobt und ich habe nicht den Eindruck, dass du alleine gar nicht voran kämst. Ich glaube dir auch, dass du durch deinen Lehrer schneller voran kommst wenn er gut ist. Das ist gar keine Frage! Ich kenne allerdings eine menge Leute die von alleine gar nix machen wenn ihnen nicht ständig einer über die Schulter guckt . Und meiner Meinung nach brauchen nur die wirklich UNBEDINGT STÄNDIG einen Lehrer.

Ich habe auch an einigen Stellen ausdrücklich gesagt, dass ich nicht generell den Sinn von Lehrern in frage stelle, in vielen Dingen ist ein Lehrer nicht durch Videos oder Gratis-PDFs zu ersetzen.

Das einzige was ich hier sagen will ist, dass man vieles auch allein lernen KANN und wirklich gute Lehrer sehr selten sind (und ich hatte in meinem Leben schon sehr viele verschiedene Lehrer/Professoren/Tutoren). Ich beiße hier auch nicht um mich, ich habe nur festgestellt, dass der Satz "Hol dir nen Lehrer" keine große Hilfe ist, da kommt jeder von allein drauf.

Aber durch Posts wie deine wird man immer wieder daran erinnert drauf aufzupassen, wie man sich ausdrückt, um nicht anderen auf die Füße zu treten. Also sorry, war nicht bös gemeint.

Ich finde die Diskussion hier ziemlich interessant und habe einige gute Beiträge hier gelesen. Deshalb find ich den Thread hier eigentlich nicht sinnlos. Und der provokante Titel soll nur für mehr Leser sorgen :great:!

Danke für deine "gelassene" Darstellung. So muss das sein :great:

Teilweise liegen wir wohl auch nicht soo weit auseinander. Fakt ist, dass ein schlechter Lehrer niemanden weiterbringt und rausgeschmissenes Geld ist.
Fakt ist auch, dass ein guter Lehrer Gold wert ist und zwar für jeden. Es gibt einfach ein paar Dinge, die man nur durch einen vernünftigen Lehrer erhält. Fundierter Aufbau von Technik nach Lehrplan, Reflektion des Erlernten (Fremdbild vs. Selbstbild).
Wer einen Lehrer braucht, weil er keine Motivation hat, braucht auch keinen Lehrer, sondern soll es einfach lassen.
Dazu gibt es einfach von Mensch zu Mensch große Unterschiede. Es gibt Menschen, die können sich Lerninhalte selbst logisch aufbauen oder sind so talentiert, dass sie gehörtes intuitiv verarbeiten können. Das sind aber die Ausnahmen. Die breite Masse braucht neben einem den eigenen Fähigkeiten entsprechenden Aufbau des Lehrplans (Über- oder Unterforderung) auch die Möglichkeit der regelmäßigen Korrektur. Selbstdisziplin und Motivation kommen natürlich von einem selbst, aber auch in nicht zu unterschätzendem Maße durch den Lernerfolg. Ich seh das jeden Tag bei mir auf der Arbeit.
Ist der Lerninhalt nicht verständlich aufgebaut, gibt es keine Möglichkeiten nachzufragen oder das erlernte regelmäßig anzuwenden oder auch jemanden der von Zeit zu Zeit korrigierend eingreift, sinkt die Motivation.

Und noch was zu nachdenken: Warum ist das Board im Anfängerbereich wohl voll mit Threads a la: "Wie halte ich das Plek richtig", "wie kriege ich diese komischen Töne hin?" (Pinchharmonics), "Wie greife ich Powerchords?", etc. ;)
 
Für mich Gründe einen Lehrer zu nehmen:

1) Man will die soziale Komponente und lernt, übt usw. einfach viel lieber mit anderen Menschen zusammen
2) Man ist absolut unzufrieden mit seinem Spiel und sieht kein Licht am Ende des Tunnels
3) Man ist ein Kind oder noch ziemlich jung und kann sich selbst weder kontrollieren noch motivieren.
4) Andere sagen das das was man spielt ziemlicher Mist ist
5) Man will Kontakte aufbauen vielleicht für eine Band oder um Fuss zu fassen irgendwo im Business.

6) Man möchte einen kompetenten Fachmann, der bezüglich Technik korrigierend eingreift und auch auf Fachfragen schnell und kompetent antworten kann, ohne das man stundenlang das I-net befragen muss.
 
6) Man möchte einen kompetenten Fachmann, der bezüglich Technik korrigierend eingreift und auch auf Fachfragen schnell und kompetent antworten kann, ohne das man stundenlang das I-net befragen muss.

Ein guter Punkt und etwas das ich schon länger suche. Es gibt kaum Lehrer die sich darauf einlassen. Die wollen verständlicherweise möglichst konstantes Einkommen und keine Schüler die 4-5 Stunden irgendwann im Jahren nehmen und dann die volle Ladung Kompetenz wollen.
 
Ist jetzt vielleicht etwas OT. Aber was sind die gravierenden Fehler die man ohne Lehrer macht ?...

was die fehler betrifft ist es doch oft aber auch so, daß viele etwas können wollen, es aber aufgrund falscher technik nicht hinbekommen. damit hinkt dann auch der vergleich mit solchen künstlern wie z.b. Albert Collins. das, was er spielen will kann er mit seiner technik umsetzen. bei nem slayer riff z.b. sieht das wieder ganz anders aus. das wird er mit seiner technik nie und nimmer packen (auch wenn er das wahrscheinlich gar nicht will ;)).

es gibt nun mal viele stanardisierte techniken, die einem das gitarre spielen wesentlich vereinfachen, unabhänig davon, was man eigentlich spielen will. die erfahrung von abertausend gitarristen haben im laufe der zeit einfach gezeigt, wie etwas besonders einfach oder ergonomisch funktioniert. daß vieles davon erst einmal ungewohnt erscheint ist dabei doch völlig normal. man erinnere sich doch nur einmal daran, wie es war, als man selbst zum ersten mal eine gitarre in der hand hielt... :D

durch "eigene", "falsche" technik besteht die gefahr sich selbst einzuschränken. im blödesten fall merkt man es nicht einmal, was dann zu solchen aussagen wie "ich werde wohl nie der schnellste sein" führen kann, was aber nicht unbedingt an mangelden fähigkeiten liegt, sondern an der falschen technik.

um dem eben entgegenzuwirken geht man zu einem lehrer, der hoffentlich dann gut genug ist und einem auch wirklich etwas beibringen kann (gibt es aber auch :)).

will man nun eine profilaufbahn einschlagen im sinne von einem studiomusiker z.b. oder in einer reinen unterhaltungsband (fernsehen oder covern z.b.), muß man eine sehr flexieble spielweise entwickeln, um eben die unterschiedlichsten stücke angemessen umsetzen zu können.
und da helfen dann wieder diese "standarttechniken", die sich schon bei vielen, vielen anderen bewährt haben...

gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Was genau kann man soooo falsch machen wenn man genau hinsieht und hinhört :confused:

Definiere Dein "Genau". Dieses "Genau" ist keine Selbstreflektion, sondern ein Scheinhorizont. Du musst nicht "genau" hinhören, sondern Dir selber zuhören können und zuhören wollen. Hörst Du Dir gerne beim Spielen zu?
 
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