antipasti
Mod Emeritus
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Ich ahne, dass es eventuell doch noch weitere Gründe gegeben haben könnte, warum es bislang noch keinen Glossareintrag dazu gab
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Ja stimmt, aber es wird auch bei Estill eindeutig so beschrieben, dass die AES-Kontraktion der Twang-Mechanismus ist, der diesem 1:1 zu Grunde liegt. Je mehr AES-Kontraktion, desto mehr Twang im Klang und umgekehrt. Dadurch ist der Twang nicht nur eine eigene Quality, sondern auch ein Teil der meisten anderen Qualities. Der entscheidende Schluss daraus ist, dass in einem Maße getwangt werden kann, in dem der Twang nicht mehr charaktergebend ist für das entstehende Klangbild, aber trotzdem noch vorhanden. Deshalb werden Twang und AES-Kontraktion von Estill-Leuten auch durchaus synonym gebraucht.Nein. Die Figure, die Du meinst, heißt Aryepiglottic Sphincter Control. Ich weiß schon wovon ich rede.
Ich glaub vom hilfreich sein sind wir ohnehin schon lange abgeschweiftSei mir nicht bös, broeschies. Aber dein letzter Beitrag klingt ein wenig wie ein Sketch von Loriot. Das ist vermutlich auch nicht hilfreicher, als eine missverständliche Erwähnung des Wortes "näseln".
Ich glaub vom hilfreich sein sind wir ohnehin schon lange abgeschweift
Da wage ich nicht zu widersprechen ...Woran du ja nun wirklich nicht unschuldig bist.
@cracked: mit meinen Schülerinnen habe ich oft die Erfahrung gemacht, daß man vor Brüchen eine regelrechte Phobie entwickeln kann. Deshalb mein Tipp: lasse sie erstmal zu. [...]
Was du auf keinen Fall machen solltest: nervös werden, so nach dem Motto: oh je oh je, jetzt kommt gleich der Kiekser in die Kopfstimme - denn dann kommt er gewiß. Nimm also erstmal lieber eine Scheißegal-Haltung ein, laß die Brüche zu, der erste Schritt kommt immer vor dem zweiten!
Also back on topic und @cracked_copper : Was passiert denn, wenn du ein Abwärtsglissando von einem Ton oberhalb von b' nach unten machst. Hast du einen Bruch an der gleichen Stelle?
Hier in dem Video gibt es eine gute Übung, mit der du das korrekte Verengen quasi erzwingen kannst, ab 0:20 geht es los. Versuch mal in dieser Position über deine Problemzone hinwegzusingen. Je nach Vokal wird das erstmal kein Belt sein, aber in der Regel zumindest eine Kopfstimme und kein Falsett.
@ broeschies: Es gibt eigentlich keinen Grund, mir EVTS zu erklären, ich kenne es aus erster Hand, nicht etwa aus dritter oder vierter über das Internet. Mein Punkt ist, egal wie Du das jetzt hin und her wendest, dass Twang als Begriff bei Estill als Klang definiert ist, NICHT als einzelner physiologischer Vorgang. Wenn das in irgendwelchen Foren online von Usern verwaschen und somit umgangssprachlich anders gebraucht wird, ändert das nichts daran. Twang so wie Du das Wort verwendest, ist eben nicht völlig missverständnisfrei belegt. Nur darum ging es mir.
Ich denke so wäre das zumindest vereinbar mit Estill, CVT und TVS, bei denen der Begriff die wohl größte Präsenz hat und lässt die Frage erstmal offen, ob es korrekt ist auch den physiologischen Vorgang schon als Twang zu bezeichnen und den AES entsprechend als "Twanger". Für die Praxis ist das glaube ich sowieso eher unerheblich, so lange klar ist, was mit "mehr Twang" und "weniger Twang" gemeint ist und dass es eben nicht dem umgangssprachlichen "Country-Western-Twang" entsprechen muss.Twang bezogen auf Gesang ist ein spezifischer Klang, der bei starker AES-Kontraktion entsteht. Die Stärke der Kontraktion regelt die Stärke und Ausgeprägtheit des Klangs. In geringer bis mittlerer Intensität ist dieser Mechanismus und Klang Teil der meisten Gesangseinstellungen.
Für die Praxis ist das glaube ich sowieso eher unerheblich, so lange klar ist, was mit "mehr Twang" und "weniger Twang" gemeint ist und dass es eben nicht dem umgangssprachlichen "Country-Western-Twang" entsprechen muss.
Ich meine schon b', weil du ja geschrieben hast, dass dort dein Bruch ist. Das Abwärtsglissando hört sich doch gut an. Versuch mal das ganze von unten nach oben (mit dem gleichen Ansatz auf U) und danach noch mal von unten nach oben, mit dem gleichen Ansatz, aber auf A.Du meinst b'', oder? Da passiert nichts, weil ich den Ton in kompletter kopfiger Konfiguration (also Randstimme + Kopfresonanz halt) ansetze - ich kann das dann manchmal so halten bis ca. c, manchmal ist eher weiter unten ein kleiner Bruch. (auf der Aufnahme hab ich einen gespürt, aber ich find ich ihn nicht mehr- könnte um g#' gewesen sein) (Stimme ist etwas angeschlagen, wir waren gestern in einer verrauchten Bude unterwegs und man konnte sich nur schreiend unterhalten)
https://app.box.com/s/63oqea3svxh655iz51milzu18dk2gh3w (ist wma, sorry, das Konvertieren haut gerade nicht hin)
Ich meine schon b', weil du ja geschrieben hast, dass dort dein Bruch ist. Das Abwärtsglissando hört sich doch gut an. Versuch mal das ganze von unten nach oben (mit dem gleichen Ansatz auf U) und danach noch mal von unten nach oben, mit dem gleichen Ansatz, aber auf A.
Im Grunde ist es auch so. Die Aussage, die gerne zu Widersprüchen führt ist die, dass der "normale Vordersitz" im Grunde ein dezenter Twang ist und auf dem gleichen Mechanismus beruht. Wobei meiner Meinung nach nur bei einer Kombination von Twang und Tilt (wie du sagst Kopfstimmenraum) die Resonanz wirklich vorne ist.Ich vermute ja, es geht einerseits um den "Twang" als eine Klangqualiät und Gesangstechnik und andererseits um den Vordersitz beim singen ganz allgemein.
Die Technik "Twang" bringe ich meinen SchülerInnen so bei, daß sie im Kopfstimmraum sehr ä-ig und mit starkem Vordersitz singen sollen. Das macht das Ansatzrohr sehr klein, ist zur Höhe hin sehr leichgängig und klingt dabei scharf und metallisch. Verwendbar für alle expressiven Stile wie z.B. Rock oder Musical. Wenn es in der Mittellage verwendet wird kann es evtl countrymäßig klingen und ist dann weniger scharf und metallisch.
"Vordersitz" im Unterschied zu "Twang" ist aus meiner Sicht etwas, das in allen Stilistiken eine wesentliche Rolle spielt. Das gehört zur gesanglichen und gesangpädagogischen Basis.
Also eigentlich alles serh viel weniger kompliziert als es hier oft scheint ;-) Und singen lernen ist so schon komplex genug meine ich, auch ohne das ganze Begriffsbingo.
Im Grunde ist es doch noch einfacher, wenn man zwischen Twang und Vordersitz keinen Unterschied mehr zu machen braucht, sondern nur graduell abstufen muss.Na, wie ich oben schon sagte:
Warum einfach - wenn es auch kompliziert geht (und dann auch gleich viel toller zu sein scheint)
Wenn du den weichen, kopfstimmigen Ansatz auf A kannst, dann kannst du ihn (wiederum bei gleicher Vokalstellung) durch einen leidenden Stöhn-Ansatz ersetzen. Du singst dann sowas wie "ah tut das weh" und das A muss richtig schön leidend/stöhnend kommen. Von der Mund/Zungenstellung aber alles wie beim kopfigen A von davor.Das ist es ja, was ich versucht hab zu beschreiben: ich spüre zwischen allen drei Ansätzen deutliche Unterschiede. Ich kann schon auch weiter unten rein kopfstimmig ansetzen, das klingt aber dann eben nicht wie Mischstimme, sondern wie Kopfstimme. Oder sollte sich die Aktivität der Vollstimmmuskulatur, wie du irgendwo geschrieben hast, von alleine irgendwann wieder einstellen?
Seh ich anders. Den typischen Twangsound kriegt jeder leicht imitiert. Ein Gefühl für Vordersitz lässt sich auch sehr gut sensorisch vermitteln. Die Anweisung, die aryepiglottische Falte im richtig Maße zu verengen, dürfte hingegen meist ins Leere laufen.Im Grunde ist es doch noch einfacher, wenn man zwischen Twang und Vordersitz keinen Unterschied mehr zu machen braucht, sondern nur graduell abstufen muss.
Im Grunde ist es doch noch einfacher, wenn man zwischen Twang und Vordersitz keinen Unterschied mehr zu machen braucht, sondern nur graduell abstufen muss.
In der Praxis läuft es bei einem Twang-Ansatz meistens so, dass man zunächst den Twangsound und damit starken Vordersitz erzeugt und dann den Kehlkopf absenkt (was man z.B. durch Gähnen oder Vokalmodifikation üben kann). Dadurch bekommt man den "normalen" Vordersitz.Seh ich anders. Den typischen Twangsound kriegt jeder leicht imitiert. Ein Gefühl für Vordersitz lässt sich auch sehr gut sensorisch vermitteln. Die Anweisung, die aryepiglottische Falte im richtig Maße zu verengen, dürfte hingegen meist ins Leere laufen.