An alle Blueser hier im Forum: Zeigt was Ihr fühlt!

@Martin: Habs mir gerade von Ganapes angehört.
Das ist sauber durchgespielt und verdammt gut für einen Beginner_ich weiß nicht, wie lange er das schon einstudiert hat.:gruebel: Du kannst seine Umsetzung des Stücks auch gerne zur Vorlage nehmen, wobei Ganapes Clips weniger als Lehrstoff zu betrachten sind, was das Bluesfeeling angeht - das fehlt noch weitläufig. Er scheint das auch viel zu locker zu sehen.:gruebel:
PS.: Da ich die Softwareaufnahmelösung ja schon ausprobiert habe und total unzufrieden war, würde nur noch eine Ampdirektabnahme in Frage kommen. Aber das kostet ja auch ne Stange Geld und Nerven, den ganzen Kram aufeinander abzustimmen. Wie ich mich kenne, gibts wieder Fehlgriffe im Equipment, weil ich sparen möchte.;)

@Christian: Na, wie gehts? Bleibst dem Thread auf jeden Fall treu, wie ich verfolgen kann.;)
Ich schau hier ab und an rein. Bin aber meistens in der Bastelecke.

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Wenn man den Stoff autodidaktisch lernt, muß man sich halt auf seine eigenen Ohren verlassen können,
sonst braucht man einen Lehrer, der er einen auf Fehler hinweist.
Mittlerweile höre ich Spielunzulänglichkeiten viel besser raus, weil sich das Gehör im Laufe der Zeit schult.
Man kann also, so behaupte ich, als Anfänger sein Spiel nicht wirklich beurteilen in vielerlei Hinsicht.
Und so spielt man munter drauf los und ahnt es nicht.

LG, Joachim
 
Joa, ich glaube nicht, dass Martin eine Aufnahme in 1a Qualität wollte...

Dann mal kurz, was diesen hier ja so vergötterten John Ganapes angeht: Der Mann ist a) ganz augenscheinlich ein schlechter Lehrer und b) vor allem *ultrapeinlich*, schlimmer geht's nicht mehr. Das sage ich deshalb mit Gewissheit, weil er sich auf seiner eigenen Website sowas von bloßstellt, dass es einem Angst und bange wird.
Man bewege seinen Webbrowser mal hierher:
http://www.bluesyoucanuse.com/chmelbasics.html
Da gibt es ein paar Beispiele für "Chord Melody Basics". Für Gitarre, wohlgemerkt! Die Klangbeispiele ist der Typ aber ganz offensichtlich NICHT einzuspielen in der Lage, denn das sind ganz fiese, vollquantisierte Pseudogitarrensynthsounds - wenn etwas peinlich ist, dann ja wohl bitte das. Und viele der Sachen, die er selber spielt, sind gerade mal so dahergestokelt. Kein Wunder, dass sich so jemand um Rhythmik gar nicht schert, wenn er's schon selber nicht draufhat. Und wieso findet man von jemandem, der angeblich ein ernstzunehmendes Lehrwerk verfasst hat, kein einziges Beispiel auf, sagen wir, YouTube? Naja, egal, wollte es nur mal angemerkt haben.

Gruß
Sascha
 
Tach!

Ohauha...

... der kann das nicht einspielen, da fehlt es an allen Ecken und Enden http://soundclick.com/share.cfm?id=5736144

Von Timing keine Spur. Wenn der Typ hoch gehandelt wird, dann machen wir alle hier etwas verkehrt.

Grüße Thomas
 
Von Timing keine Spur.

Nicht nur von Timing. Das ist einfach in jeglicher Hinsicht totale Grütze, Punkt.
Hab' mir noch 'n paar andere Sachen von dem auf Soundclick angehört, bin jetzt seekrank und möchte einfach nur noch über die Reeling göllern. In anderen Worten: Ein schlechter Spieler der Ausnahmeklasse, das muss man erstmal so bringen.

Wenn der Typ hoch gehandelt wird, dann machen wir alle hier etwas verkehrt.

Wieso "wir"? Ich handele den nicht hoch, du anscheinend auch nicht. Den handelt man vielleicht hoch, wenn man an sich selber keine Ansprüche stellt. Mache ich aber. Da kann's meinetwegen auch 91736826 andere Leute geben, die sowohl sein Spiel wie auch sein Buch total geil finden. Na bitte sehr. Ist ja aber auch praktisch. "Hey, ich spiele so wie John Ganapes, und der muss es ja schließlich wissen!". Gerne.

- Sascha
 
@Martin: Habs mir gerade von Ganapes angehört.
Das ist sauber durchgespielt und verdammt gut für einen Beginner_ich weiß nicht, wie lange er das schon einstudiert hat.:gruebel: Du kannst seine Umsetzung des Stücks auch gerne zur Vorlage nehmen, wobei Ganapes Clips weniger als Lehrstoff zu betrachten sind, was das Bluesfeeling angeht - das fehlt noch weitläufig. Er scheint das auch viel zu locker zu sehen.:gruebel:
PS.: Da ich die Softwareaufnahmelösung ja schon ausprobiert habe und total unzufrieden war, würde nur noch eine Ampdirektabnahme in Frage kommen. Aber das kostet ja auch ne Stange Geld und Nerven, den ganzen Kram aufeinander abzustimmen. Wie ich mich kenne, gibts wieder Fehlgriffe im Equipment, weil ich sparen möchte.;)

@Christian: Na, wie gehts? Bleibst dem Thread auf jeden Fall treu, wie ich verfolgen kann.;)
Ich schau hier ab und an rein. Bin aber meistens in der Bastelecke.

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Wenn man den Stoff autodidaktisch lernt, muß man sich halt auf seine eigenen Ohren verlassen können,
sonst braucht man einen Lehrer, der er einen auf Fehler hinweist.
Mittlerweile höre ich Spielunzulänglichkeiten viel besser raus, weil sich das Gehör im Laufe der Zeit schult.
Man kann also, so behaupte ich, als Anfänger sein Spiel nicht wirklich beurteilen in vielerlei Hinsicht.
Und so spielt man munter drauf los und ahnt es nicht.

LG, Joachim

ach du je, bez. Timing und Tone ist da wirklich nicht viel vorhanden. Krass. Schockt mich ein wenig. Beide Beispiele, die ihr gepostet habt. Bei Saschas Beispiel spielt er einfach falsch. Vom Sound gar nicht zu reden, wobei der bei sowas eher zu vernachlässigen ist.
Und dein Beispiel hat mich auch geschockt. Ich dachte erst, das ist bestimmt so ein abgespacter Jazzgitarrist, der absichtlich neben der Spur spielt. Aber der Tone ist ja recht erbärmlich, sodass sich die Möglichkeit ganz schnell ausgeschlossen hat.

Ach ja, was ich eigentlich sagen wollte bez. Aufnahmemöglichkeit:
Hast du ein Mikro und Interface? Wenn ja, gestaltet sich das eigentlich recht einfach, finde ich. Wenn nein, hält sich kostentechnisch auch stark in Grenzen und du bist nicht limitiert, was z.B. unplugged-Aufnahmen und/oder Gesang angeht. Ich nutze ein Einsteiger-Großmembran-Mikro (so ca. 100 Euro) und ein Mackie Onyx Satellite, dass ich mal bei Ebay geschossen habe (auch so ungefähr für den Preis). Damit ist auch meine letzte Aufnahme entstanden. Und zwar wirklich simpel, das Mikro einfach vor den Amp gehängt.

Nebenbei, gibt's zu meiner letzten Aufnahme noch Kritik, Anregungen, woran ich arbeiten sollte?
http://www.box.net/shared/oh5ipzd0d8
 
Die einzelnen Lektionen von John Ganapes zeigen sehr schön, wie man eine Phrase über das Bluesschema entwickeln kann, besser als das jeder User hier könnte.

Ich finde dieses Statement anhand des gerade von mir gehörten Zeugs von John Ganapes regelrecht erschreckend.
Meiner Meinung nach geht es kaum schlechter, in welcher Hinsicht auch immer. Da stimmt die Technik nicht, das Timing nicht, die Tonauswahl ist bescheiden (um keine anderen Worte zu bemühen...), Sound ist dann sowieso egal, etc. Mit anderen Worten: UARGHH!.

Sorry, aber so isses. Wieso du dir gerade so eine kleine Leuchte als Aufhänger für deinen Workshop gesucht hast, das ist mir absolut schleierhaft.

- Sascha
 
Tach, zusammen!

Ich wollte Herrn Ganapes nicht direkt zerreißen, habe ihn für nen Anfänger gehalten, der in Euphorieextase ne YouTube Lehrseite gestartet hat. Naja, nun ist der Mann ja entlarvt.:D

@Ein Mensch:
Bin zuletzt über das hier gestolpert. Es gibt von ZOOM verschiedene portable Raumaufnahmegeräte mit mehreren Mikros, mit denen Gigs wie auch viele andere Einsatzmöglichkeiten offen stehen. Die Soundkarte und Recordingsoftware spielen bei dieser Art Aufnahme keine Rolle, braucht man also nur als Standardgerät. Mit dem ZOOM wären auch Akustikaufnahmen und Gesangsaufnahmen zu meistern für Demos.
Mikro würde ich schon bevorzugen, um den geliebten Amp abzunehmen - jaja. :)

Zu Deinem Beispiel: Technisch und vom Sound her nicht übel, leicht nervös und unsauber angeschlagen an paar Stellen - Leistungsdruck mit anderen Worten:D. Kenn ich, immer das selbe beim Aufnehmen.;)
Mehr bekomm ich auch nicht aus den Fingern, weil für so lange Zeitspannen irgendwo das Repertoire oder die Ideen fehlen. Die erste Hälfte Impro hätte gereicht, die ist vom Melodie- und Spannungsaufbau prima. Bei der zweiten Hälfte beginnt dann die Suche nach "Hmm, was könnte ich denn noch machen?":)
Ich sehs wie bei mir. Die Nervosität muß abgebaut werden, die sich in Timingschwankung und Anschlagsunsauberkeiten niederschlagt.

@Sascha:
Krasses Vernichtungsurteil. Aber wo Du Recht hast, hast Du Recht.
Die meisten Wald und Wiesen Top 40 Gitarristen spielen den Blues besser als er, wobei sie das nur am Rande tun.

@Relact: Das Bluesschema würde ich fast schon in die Tonne treten, weils
oft zum Korsett wird.
NO RULES, BLUESPENTATONIC und fertig.

LG, Joachim
 
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Spyder0815
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Ich kann nichts zu den spielerischen qualitäten oder zu John Ganapes selber sagen da ich dafür noch lange nicht Qualifiziert genug bin, möchte aber doch mal eine Lanze brechen.

Spielen hin oder her, dieser Mann hat immer hin ein bzw. mehrere Lehrbücher verfasst. Das heißt nix, weiß ich uach. Aber immerhin eines dieser Lehrbücher nämlich genau Blues You Can Use 1 hat sich ja zu einer art Standard Werk gemausert. Ob verdient kann ich noch nicht beurteilen, wei gesagt, dafür fehlt mir noch das Wissen und die spielerischen Fähigkeiten.

Aber immerhin hat es dieses Buch geschafft hier ein Workshop mit eigenen Treads (keine Ahnung wie viele genau? 23-25?) zu kriegen. Das wurde etwa nicht von John Ganapes angeleiert sondern von Leuten hier im Forum.
Hier ist eine Art eigene Lerngemeinschaft entstanden und das finde ich Großartig. Jederzeit kann jemand einsteigen und sich Hilfe oder Rückmeldungen zu seiner Arbeit an einen bestimmten Kapitel holen. Das finde ich sehr hilfreich, gerade weil man auf jedem Level Leute trifft die einem Tipps geben oder denen man selber helfen kann. Und das funktioniert doch an einem gemeinsahmen Lehrmaterial sehr gut.

Wie gesagt, zu ihm selber, seinem Spiel und auch die Lerninhalte kann ich nicht viel sagen, aber ich finde das Buch und den Workshop bis jetzt große Klasse.
 
@Martin: Habs mir gerade von Ganapes angehört.
Das ist sauber durchgespielt und verdammt gut für einen Beginner_ich weiß nicht, wie lange er das schon einstudiert hat.:gruebel: Du kannst seine Umsetzung des Stücks auch gerne zur Vorlage nehmen, wobei Ganapes Clips weniger als Lehrstoff zu betrachten sind, was das Bluesfeeling angeht - das fehlt noch weitläufig.
Hallo Joachim,

Welchen Clip hast Du dir von Ganapes angehört? Hast Du da einen Link? Sascha schreibt, dass es nichts von ihm auf YouTube gibt:

Und wieso findet man von jemandem, der angeblich ein ernstzunehmendes Lehrwerk verfasst hat, kein einziges Beispiel auf, sagen wir, YouTube? Naja, egal, wollte es nur mal angemerkt haben.
 
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Der Weg zu guter Musik führt über das Timing. Das ist der Schlüssel. Keine Skalen, keine Lehrbücher, kein Feeling kann das ersetzen. Alles andere setzt darauf auf. Ihr müsst kapieren, dass auch für Blues das Timing das ist, was euch gern Musik machen lässt, und zudem, was einen Zuhörer gern zuhören lässt! Alles andere ist Geschmackssache. Ob nun jemand auf Pop steht, auf Blues, auf Klassik, auf Jazz, auf Metal, auf weiß-der-Geier-was auch immer. Wenn das Timing nicht stimmt, ist es für die Tonne. Und nicht stimmendes Timing ist tatsächlich komplexer, als es sich zunächst anhört, weil es "DEN PUNKT" als mathematisch beschreibbaren, stets gleichen Zeitpunkt im Live-Spiel so nicht gibt, sondern er ist eine implizite Vereinbarung zwischen den Musikern (...und der Erwartung der Zuhörer). Es ist eher so, dass es einen sehr enges Zeitfenster um einen Schwerpunkt herum gibt, innerhalb dessen es Intervallgrenzen gibt.

Um die Moll-Pentatonik in A zu lernen, braucht man nicht allzu lange. Ich würde sagen, dass ein Schüler die erste Lektion, nämlich Am Pentatonik in der 5. Lage in circa 2-3 Tagen drauf haben kann. Eine Woche später lernt man dann noch das Eb kennen, und schon kann man mit einer -halbwegs- Blue Note einen Blues improvisatorisch gestalten. Damit kann man schon viel machen. Vorausgesetzt, man hat das Timing im Griff :)

Was ist denn das Problem dabei? Nun, ein (Chemie-)Lehrer von mir, Stones-Fan und selbst Musiker, meinte, dass Musik gar nicht so schwer sei. Man braucht nur die richtige Note zum richtigen Zeitpunkt spielen :)

Richtige Note? Kein Problem, wenn man sich Zeit lassen kann. Wenn man sich ganz sicher ist, dass eine Note die richtige Note ist, lässt man sie erklingen. Das war einfach, gelle?

Richtiger Zeitpunkt? Hm. Nenne mir hier doch einmal jemand das Organ, mit dem ein Mensch den richtigen Zeitpunkt oder Rhythmus im Allgemeinen wahrnimmt?

Das Herz? Nun.. es schlägt in keinem konstanten Takt, sondern es schlägt so schnell, wie der Körper signalisiert, dass das Blut den Sauerstoff verteilen muss, um den Organismus am Laufen zu halten. Fällt also aus. (metaphorisch würde ich das Herz aber durchaus im Sinn behalten, s.u.)

Das Gehirn? Irgendwie ja schon. Schließlich wird erst im Kopf Musik zu Musik. Vorher ist es Nervenimpuls, Schallwandlung im Ohr, Schall, und davor ein irgendwie schwingender Gegenstand, z.B. eine Lautsprechermembran. Aber wo genau manifestiert sich denn im Hirn der Rhythmus oder der Takt? Um mal ein bisschen weiter auszuholen: Wir verfügen über ein Ultrakurzzeitgedächtnis, das Ereignisse in etwa 3 Sekunden lang erinnert und damit arbeitet. So ähnlich wie ein Prozessorcache. Das führt z.B. dazu, dass das, was wir als "Jetzt" betrachten, einen Zeitraum von ca. 3 Sekunden umfasst, aber es hat auch andere Auswirkungen wie auf Phrasierung. Das würde aber jetzt hier zu weit führen, wenn ich das auseinander nehme, denke ich.

Aber wie wird denn nun im Hirn Rhythmus zu Rhythmus? Keine Ahnung. Weiß ich nicht.

Für mich jedenfalls funktioniert ein kognitiver Zugang zum Rhythmus nur unzureichend. Dann passiert nämlich folgendes: Sobald ich nachzudenken beginne, also bewusste Entscheidungsprozesse im Fluss stattfinden, beginnt mein Timing ungenau zu werden. Das passiert umso stärker, je weniger ich den "Groove" (oh je.. das nun auch noch) spüre. Was zu diesen Zeitpunkten passiert, ist, dass meine musikalische Übersicht zusammenbricht. Ich fokussiere auf eine Sache, z.B. auf eine Note, mache mir Gedanken über den Fingersatz, meinetwegen auch über den Rhythmus, den Zeitpunkt, oder auf anderes. Ich konzentriere mich auf exakt eine Sache außerhalb der Musik an sich. Mein 3-Sekunden-Zeitraum bricht zusammen, ich verliere das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt und.. zupp... mein Timing eiert. Kennt ihr doch auch oder? Das höre ich den Beispielen hier jedenfalls an ;)

Hm. Mist.

Kann man etwas dagegen machen?

Klar. Gute Nachricht: Man kann üben.

Zum einen muss die Motorik automatisiert werden. Das gelingt durch vielerlei Methoden, darüber gibt es jede Menge Lehrmaterial. Aber auch andere Dinge müssen entwickelt werden. Das Ohr. Es muss eine Verbindung zwischen dem System Finger-Instrumentarium-Schallwelle und dem inneren Erleben eines Tones geschlagen werden. Dafür gibt es einerseits Hörtraining, das ist aber ziemlich akademisch geprägt. Aber es gibt auch die unmittelbare, körperinnere Tonerfahrung durch Singen! Singen ist ein probates Mittel, um aus lose aneinandergereihten Tönen eine Melodie werden zu lassen. Singen und Hörtraining sind Zwillinge.

Was ist nun mit dem Timing?

Ich würde es in zwei Bereiche aufteilen. Erstens den inneren Puls. Dieser innere Puls muss mit dem äußeren Puls in Übereinstimmung gebracht werden. Das ist keine Frage kognitiver Fähigkeiten. Wenn es so wäre, gäbe es nicht so viele unsägliche Dummbatze auf den Tanzflächen der Diskotheken, die reihenweise Mädels abschleppen (solange sie die Klappe halten und nix sagen). Nee, für mich steht fest, dass das Rhythmuserleben direkt mit Bewegung zusammenhängt. Der innere Puls und Tanzen sind ebenfalls Zwillinge. Meine Freundin wird mir beipflichten, sie erarbeitet Choreograpien und hat auch den entsprechenden Background. Echte Blueser tanzen aber nicht, nicht wahr? Sondern wippen allenfalls bloß hospitalistisch. Macht aber nix, solange man nicht versteift, ist auch das vollkommen in Ordnung. Also, wer seinen inneren Puls erleben will, sollte (im weitesten Sinne) Tanzen. Ich meine jetzt keinen Standardtanz, aber wer will, darf natürlich :), sondern eher so etwas wie eine Verabschiedung und Abkehr von einer puritanischen Körperfeindlichkeit, wenn es um die ach so intellektuelle Höchstleistung von Musik geht.

Der andere Timingaspekt ist wiederum mehrteilig anzugehen, meiner Erfahrung nach: Einerseits muss man natürlich die Taktart beherrschen, 4/4, 6/8, 3/4, 5/4 usw. Das ist eine Sache des Kopfes.

Aber auch das Mikrotime muss man entwickeln. Das geht ganz wunderbar mit den von Sascha schon angesprochenen Wechselschlag-Übungen. Einerseits
lernt man dadurch die grundlegende Bewegung zur Tonerzeugung einer E-Gitarre kennen und verinnerlicht sie so stark, das man jederzeit darauf zurückgreifen kann, andererseits entwickelt man dadurch aber auch eine Sensibilität für das Raster, also den kleinsten Puls, z.B. 8tel, 16tel oder auch andere Sachen wie Triolen, Quintolen, Sextolen, Septolen oder was immer man auch übt. Das geht nicht von heute auf morgen und dauert sicherlich etwas. Aber es lohnt sich.

Ein Quasi-Grundgesetz lautet: Eine falsche Note ist nicht so schlimm wie ein versemmelter Zeitpunkt.

Zu diesem Typen Ganapes: Ich kann keinen Lehrer akzeptieren, der es offensichtlich nicht schafft, seine Lehrmethoden an sich selbst erfolgreich anzuwenden. No-Go!! Wie soll der denn auf die vielfältigen Schwierigkeiten reagieren, die die unterschiedlichen individuellen Problemstellungen vollkommen verschiedener Persönlichkeiten der Schüler so mit sich bringen? Ein Lehrer muss trotzdessen nicht der ultimativer Virtuose sein, aber sein Können ist so niedrig, dass ein normal begabter und motivierter Schüler ihn innerhalb von wenigen Monaten hinter sich gelassen haben dürfte.

So, zum Abschluss noch eine Rhythmuspyramide, mit der ihr arbeiten könnt, wenn ihr wollt. http://www.ibanizer.de/misc/RhyPyramidX02_4_8_8t_16.zip 4tel, 8tel, 8tel-Triolen, 16tel und wieder zurück.

Das Ding ist relativ einfach, ich habe auch noch weitere. Ist ein Guitar Pro 5-File. Stellt das GP-Metronom auf laut und benutzt die Töne aus dem File als Orientierung. Jeder Ton ein Anschlag, sklavisch Wechselschlag, versucht stets, exakt drauf zu sein, ohne die geringste Abweichung. Im nächsten Schritt dann die Spur langsam leiser stellen, bis irgendwann nur noch das Metronom hörbar ist. Ich selbst dämpfe bei diesen Übungen die Saiten ab, so dass ich nur den Anschlagsimpuls höre. Das ist zwar ziemlich trocken, aber effektiv.

Wenn ihr damit anfangt, dann ist es am besten, zunächst die einzelnen Subdivisionen separat zu üben. Wenn sie fest sitzen, dann könnt ihr die aufsteigende Pyramide angehen. Danach dann die absteigende Pyramide und zum Schluss dann alles im Kreis.

Die größte Falle ist der Wechsel von 16tel auf Achteltriolen, das werdet ihr bestimmt feststellen :) Symptomatisch ist jeweils die zweite Note bei Wechsel von einer Subdivision auf die nächste. Wenn ihr keine klare Vorstellung habt, dann werdet ihr die zweite Note nicht exakt treffen und euch nur langsam in das korrekte Tempo einpendeln. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass noch Übebedarf besteht.

Grüße Thomas

P.S.: Ich sehe gerade, dass es mal wieder eskaliert :cool: Erstmal abschicken, dann lesen und amüsieren ;)
 
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Liebe Leute, Musik und insbesondere der Blues hat sehr viel mit Emotionen zu tun. Belasst diese Emotionen bitte auf musikalischer Ebene. Unglaublich, dass gerade in diesem Thread immer wieder Leute aneinander geraten.

Zu Ganapes wurde jetzt auch genug gesagt!

In diesem Thread geht es ausschließlich um Blues, den User des Forums spielen.


Jetzt überleg ich mir, in welcher Höhe ich Verwarnpunkte verteile und wenn jemand auch nur den Hauch eines Nachtretens versucht, werd ich aber richtig sauer.



P.S. Danke Thomas, dass du in der richtigen Richtung weitermachst!
 
@Thomas
Super Beitrag und danke für die Pyramide. Ich bin an weiteren Pyramiden interessiert ;) Kannst du die ebenfalls zur Verfügung stellen?

@All
Hier ging es irgendwo um Melodic Phrasing und mich wundert das hier niemand das Video gepostet (oder habs nicht mitbekommen)
http://www.dailymotion.com/video/x4ewnf_scott-henderson-melodic-phrasing_music

Hab das Video vor 2 Wochen gefunden da ich mehr über Phrasierung lernen wollte. Habs mir direkt 3 mal angeschaut und finde seine Metaphern einfach nur geil. Er zeigt sehr schön die Parallele zwischen Sprache und Musik. Mir hat das Video sehr viel gebracht was das Verständnis zur Musik angeht. Abgefärbt hat das ganze auch in der Praxis aber das ist ein langer Prozess ;-)
 
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@fretboardJunkie - vielen Dank für diesen erstklassigen Beitrag !!! Wenn ich deine Aussage "Time größer Note" aufgreife, sollte ich vielleicht die Herangehensweise an ein Übungsstück ändern. Ein neuer Blickwinkel wofür ich diesen Thread/Forum liebe. Bis jetzt - und da bin ich bestimmt nicht alleine - steigt man ein, indem man die Noten versucht auf das Fretboard umzusetzen. Losgelöst vom Backing (dessen Tempo man in dieser Phase eh nicht folgen kann) spielt man die Noten vom Blatt, wodurch sich - je nachdem welche Stellen einem vom Bewegungsablauf liegen - auch schon "irgendeine" (nur mit Glück richtige) Phrasierung ergibt. Mit der steht man sich beim Abgleich auf den Backing Track dann wahrscheinlich selbst im Weg.

Daher für mich zumindest mal einen Versuch wert !!! Beim nächsten Stück (bei dem es auf punktgenaues nachspielen zwecks Training) nehme ich die Gitarre erst in die Hand, wenn ich das Stück "summen" kann - und zwar so wie es als Muster auf der CD vorliegt.

Eigentlich sogar logisch, wenn ich darüber nachdenke, dass man nur mit Akkorden bewaffnet ein bekanntes Stück begleiten kann, weil man die Strukturen im Kopf hat. Würde man in diesem Fall nur - sagen wir 1 Anschlag pro Takt spielen - erkennt man das Stück nicht/schwer. Da man aber den Groove fühlt weil man mit ihm vertraut ist, nimmt man automatisch ein passendes Pattern. (nicht notwendiger Weise das Original, aber zumindest nichts kontraproduktives). Dies bedeutet auch, dass der Wiedererkennungswert eines Stückes stark mit dem Groove verheiratet ist. Es kommt eben nicht nur darauf an was man spielt, sonder vor allem auch wie !!!

Daher noch mal danke für den Input...

Martin
 
Aber wie wird denn nun im Hirn Rhythmus zu Rhythmus? Keine Ahnung. Weiß ich nicht.

Ganz interessante Frage, auf die es womöglich kaum eine wirklich treffende Antwort gibt.
Auch:...

Hier ging es irgendwo um Melodic Phrasing und mich wundert das hier niemand das Video gepostet (oder habs nicht mitbekommen)
http://www.dailymotion.com/video/x4ewnf_scott-henderson-melodic-phrasing_music

Ich hatte ja genau das Video quasi in meinem kleinen Essay über den tomatensüchtigen Ed erwähnt (und sogar Ed wie auch Tomaten vom guten Scott direkt geklaut), leider aber nirgendwo mehr online gefunden (ich besitze das Teil natürlich, für mich eines *der* Lehrvideos überhaupt, das erste von ihm ist auch sehr brauchbar). Danke für den Link.
Die "XYZ" Geschichte ist meiner Meinung nach so etwas von Augen (bzw. Ohren) öffnend, dass es an sich keinerlei weiterer Erwähnungen hinsichtlich der Wichtigkeit der Rhythmik bedarf.

Aber, um auf Thomas' Frage zurückzukommen, bzw. diese etwas zu erweitern: Was macht denn "XYZ" zu "XYZ"? Im Prinzip reichen da die ersten 6 Noten (mehr als die ersten 11 braucht man selbst im Extremfall nicht), um das Stück zu erkennen, eigentlich sogar nur die ersten 3.
Anm.: Ich habe hier den Namen des Stückes durch XYZ ersetzt - das MUSS einfach jeder selber angucken und erfahren!
Das ist doch Wahnsinn, oder?
Mein guter, alter Musiklehrer (ja, so richtig anner Schule und so...) hatte übrigens dem Herrn Henderson schon vorgegriffen, ich glaube, dass sein Beispiel die kleine Nachtmusik und/oder Beethovens Fünfte war. Selbst von uns jungen Deppen (und Deppinnen) lag nicht einer daneben.
Muss man sich da nicht ganz dringend fragen, wie sowas angehen kann?
Bzw., kommt da nicht unverzüglich die Erleuchtung, *wie* wichtig die Rhythmik ist? Abgesehen von all dem Zinnober mit den Regen-, Balz-, Paarungs- und wasauchimmer- Tänzen, der Geschichte mit dem Körpergefühl usw. - hier geht's ja gar nicht mehr um (die zweifelsohne extrem wichtige!) Bewegung. Jeder noch so rhythmisch unbedarfte Stackel wird doch in Scott Hendersons Video hören, um welches Stück es geht.

Naja, und selbst wenn wir jetzt nie wissenschaftlich ergründen werden, was genau einen "rhythmischen Ohrwurm" ausmacht, so sollten diese Beispiele doch 10 x ausreichen, absolut jeden davon zu überzeugen, WIE wichtig die rhythmische Komponente beim Musikmachen ist - und zwar auch (oder gerade?) wenn man nicht Rhythmusgitarre spielt sondern lediglich über einen Blues rumdudelt.

Gruß
Sascha
 
Hatte mich nur gewundert das du keinen Link mitgeschickt hattest aber scheinbar ist das Video echt schwer zu finden :D
Bei mir ist die Erleuchtung definitiv gekommen, ich finde das Video einfach übertrieben geil und er bringt das so locker rüber ;) Mein Lehrer zeigt mir häufiger wie wichtig Rhymus ist. Er kann ganze Phrasen aus "falschen Noten" spielen aber dank des Rhytmus klingt es trotzdem gut. Daher verlagere ich momentan meine Übungszeit mehr in Richtung Rhytmus und werd mir die Rhytmuspyramide jetzt täglich reinhämmern :p
 
Bei mir gabs zu Weihnachten eine billige popelige Logitech-Webcam ... Leute, passt auf, wenn ihr was in euren Warenkorb legt, es dann euch doch nicht kauft und euer Weibchen am nächsten Tag am gleichen PC sitzt :rolleyes: :D

Naja, jedenfalls hab ich jetzt eine Kamera, die ich nicht wollte und die auch nix taugt,... trotzdem bin ich jetzt dahinter gekommen, wie das alles zusammenspielt, Logitech, POD Farm, Cubase und Fender ;)

Hier also mein erstes Homemade Video,... natürlich ein Blues aus dem Jam-Forum ;) ... Video-Qualität: lausig - Blues-Qualität: taugt mir ;)

 
Hallo Foxy.

Das ist auch eine Frage des Lichtes... wenn es heller ist im Raum, kann die WebCam das besser. (besonders witzig bei ca. 1:40 das Bein - ich nehme an man sieht nur das Linke... ) Aber die Cam erfüllt ihren Zweck, denn ich finde es immer toll, wenn man die Ruhe sehen kann, mit der Spieler eine geile Tonfolge erzeugen. Daher sowohl für die Cam, als auch dein Spiel :great:

Martin

P.S. Pc bzw. Mac´s sind bei uns streng getrennt... ich 3, Frauchen 1 ;)
 
was ich selbst sehr interessant finde ist, dass meine Greifwand manchmal erst verschiedene Alternativen an Lagen durchwandert und dann erst entscheidet der Kopf (oder wer/was auch immer), wie es tatsächlich weitergeht. Das scheinen die freien/kreativeren Phasen zu sein. Bei anderen Sachen seh ich sofort, was als nächstes (gewollt) kommt, aber manchmal ist das wirklich offen,....

erstaunlich, sich selbst zu filmen ;)
 

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