Ich denke nicht, daß eine Webcam, auch eine der neueren Generation, einen brauchbaren Ampsound bzw Monitorsound recorden kann.
Hat auch keiner behauptet. Die Cam erledigt nur das Bild. Der Sound wandert über USB von einem externen Audio Interface in den Computer - oder vom Line Out des Verstärkers oder vom Line Out des Mikrophonverstärkers der den Sound am Verstärker abnimmt, oder vom Mischpult, oder vom Line Out des Multieffekt (Pod, Zoom, ME usw.) an Computer oder Eingangsbuchse der Kamera.
Wichtigstes Kriterium, wenn man sich nicht in Nachbearbeitung verzetteln möchte und lieber spielt als am Rechner zu basteln.... Bild und Tondaten mit dem gleichen Gerät als Datenstrom aufnehmen. Ob dies direkt im Rechner passiert, oder in einer Kamera ist egal. (sofern die Kamera in halbwegs brauchbarer Qualität aufzeichnet und nicht sofort einen minderwertigen komprimierten Datenstrom bastelt) Alles andere sollte man den Profis überlassen !!!
Vorteile einer externen Kamera (sofern sie einen Anschluss für Sound besitzt), ist die größere Freiheit der Perspektive, Reinzoomen, Positionswechsel. Möchte man diese jedoch nutzen, braucht man eine zweite Person.
Nachteil der externen Kamera: 1) kann sein die Qualität der Sounddaten (siehe Anmerkung oben) 2) ist (für mich) aber im wesentlichen der zusätzliche Aufwand die Bild und Tondaten in den Rechner zu überspielen. Bei Band dauert es die Zeit die das Material lang ist, bei digital, je nach Rechenpower, ähnlich lang um den Datenstrom in Material zu wandeln, welches bearbeitet werden kann.
Bei der Aufnahme direkt in den Computer drehen sich die Vor- und Nachteile um. Eine High Definition Video Kamera liefert zwar "absolut betrachtet" das bessere Bild (mehr Auflösung, bessere Lichtwerte) ob diese jedoch zur Verwendung in YouTube von Nöten sind und es überhaupt möglich ist, lasse ich mal offen - aber als Randbemerkung: Eine handelsübliche DVD mit ihren 720x576 Bildpunkten enthält bei 120 min Film ca. 3 GB Daten, je nach Komprimierung. Eine HD Cam mit 1920x1024 Bildpunkten das sechsfache. (mal 3 breit mal 2 hoch) also 18 GB - und das Material ist immer noch komprimiert. Wäre es ausgepackt (was man für bildgenauen Schnitt benötigt), ist man schnell bei (ca. Faktor 12-20) 250 GB.
Vor- und Nachteile möge bitte jeder selbst abwägen.
Bleibt noch zu klären, wie der Sound am besten den Weg zum Bild findet.... (zur Kamera oder zum Computer mit angeschlossener/internen Kamera ist ab jetzt egal...)
- Interne Mikrophone sind nicht zu gebrauchen, oder man braucht viel Glück bei der Aufnahme... also vergessen wir diese Variante !!!
Vom Sound die beste Qualität erreicht man sicher wenn, wie im Beispiel von Jpa und 3121funk gezeigt, ein Mikro vor den Amp kommt und man dadurch alle Eigenschaften der "Kette" dokumentiert. Zwei Dinge sollte man jedoch beachten. 1) es ist nicht ganz leicht den "Sweetspot" für die Positionierung des Mikro zu finden. 2) der Lautsprecher des Amp ist auf Gitarre ausgerichtet. Ihn als PA für den Backingtrack zu verwenden und beides über den Amp auszugeben würde einen Teil des betriebenen Aufwandes konterkarieren. Daher ist in diesem Setup ein Mischpult nötig, um den Backingtrack einzuspielen. Ebenso sollte man den Backingtrack nicht im Raum abspielen (würde nochmals im Mikro landen) sondern ist auf einen Kopfhörer angewiesen. (Siehe auch Setup von Gregor Hilden - ich mag seinen Mikrofonständer....)
Für unsere Zwecke ausreichend - und daher mein Favorit, weil überschaubarer Aufwand - ist der Weg: Gitarre und Backing in den Amp (direkt oder über Multieffekt oder Looper mit Aux Eingang) und am Line Out das Signal abnehmen. Hat der Verstärker keinen Aux Eingang, bleibt die Möglichkeit Mischpult und Backing mit Kopfhörer. Hat der Verstärker keinen Line Out, bleibt nur das Mikro (siehe oben) ...
.... oder die "kleinste" aber auch leiseste Lösung (nicht jeder Nachbar mag Blues...) = Multieffektboard a la´Zoom, POD und Co.
Es gibt mit Sicherheit noch hunderte Varianten und Derivate.....
Bezogen auf das was wir hier im Thread austauschen wollen ist für mich der beste Kompromiss: WebCam als Bildquelle direkt in den Rechner + Backing und Gitarrensound am Line Out/Kopfhörerausgang des Amp abnehmen und mit dem Line Eingang des Computers aufnehmen. ==> Computer rechnet in YouTube Format und lädt die Datei hoch. 10 min Film brauchen auf diese Weise vom Ende der Aufnahme bis zur Veröffentlichung 20 min - je nach DSL Leitung (in guter Filmqualität ca. 90 MB).
Gruß
Martin