Wie waren die low-budget-Gitarren vor 20-30 Jahren im Vergleich zu heute?

  • Ersteller P90Fetischist
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Durch die Produktion in Asien, den Einsatz von Platinen und Flachbildtechnik gibt's heute qualitativ deutlich bessere Fernseher für 250$
Die halten aber auch nicht mehr Jahrzehnte, viel zu viele gehen nach der Garantie kaputt.
Dazu verändert sich die Technik so, dass Du - um up2date zu bleiben - alle 5 Jahre einen neuen brauchst.
Ein TV-Abo sozusagen.

Früher hielt so ein Gerät auch gern mal bis heute und war wartbar :)

Und Du hast generell weniger Luxusgüter gehabt. Der eine TV und das eine Radio.
Heute haben die meisten Haushalte mehrere TVs, Radio interessiert niemanden, dazu hat man Sender im Abo (Sky, Kabel, Netflix etc) und da hört es mit den Medien noch lange nicht auf.

Du kannst es einfach nicht sinnvoll vergleichen :)


Anderes Beispiel, früher gab's beim Autotest die Preise für Ersatzteile, weil es klar war dass Wartungen anstanden.
Heute gibt es das Auto im Abo, um Defekte/Wartungen kümmert sich der Fahrer nicht mehr, wenn er will...


Die Zeit ist anders, das Geld wird anders ausgegeben, und die Firmen verdienen anders ihr Geld. Man kann irgendwo die Kaufkraft messen und vergleichen, nicht aber den gesellschaftlich angesehenen Wert :)
 
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Die halten aber auch nicht mehr Jahrzehnte, viel zu viele gehen nach der Garantie kaputt.
Dazu verändert sich die Technik so, dass Du - um up2date zu bleiben - alle 5 Jahre einen neuen brauchst.
Ein TV-Abo sozusagen.

Früher hielt so ein Gerät auch gern mal bis heute und war wartbar :)

Das stimmt bei TV Geräten nicht unbedingt, schließlich waren auch die per Hand gelötet. Bildröhre kaputt- Totalschaden, ab in den Müll. Im Gegensatz zu Radios waren TV Geräte nicht wirklich langlebig. Was richtig ist: Früher konnten die Händler so ein Teil noch selber reparieren, was sich bei den Preisen auch noch rechnete. Elkoprobleme gab's auch damals schon, nur war die Zahl derer, die sich eine Reparatur zutrauten, deutlich höher.
Übrigens gab es 1955 für den Preis einer Les Paul Std (oder eines TV Gerätes) schon mehr als drei elektrische Waschmaschinen.

Heute Flachbildschirme könnten locker 20 Jahre halten, wenn das so gewollt wäre, auch ist der Fortschritt in dem Bereich inzwischen nur noch ein Wunschtraum der Hersteller, wenn das mediale Angebot völlig fehlt und teilweise am menschlichen Auge vorbei entwickelt wurde, siehe 4K.

Und Du hast generell weniger Luxusgüter gehabt. Der eine TV und das eine Radio.
Heute haben die meisten Haushalte mehrere TVs, Radio interessiert niemanden, dazu hat man Sender im Abo (Sky, Kabel, Netflix etc) und da hört es mit den Medien noch lange nicht auf.

Die Luxusgüter hatte man nicht, weil dafür gar kein Geld da war. Lebensmittel kosteten z.B. deutlich mehr als heute, waren allerdings auch qualitativ hochwertiger. Viele Waren sind heute allerdings gar keine Luxusgüter mehr, die es damals noch gewesen sind.
Das ist so eine Behauptung die Helmut Schmidt gerne verkündet hat, dass der Arbeiter heute sich doch all das leisten könnte, was in den 50er Jahren für ihn noch unerschwinglich war. Tatsache ist, dass das alles immer billiger produziert wird (Massenfertigung oftmals in Niedriglohnländern, technischer Fortschritt, aber auch Einsparungen bzgl. der Qualität ) und daher erst für jeden in unserer Industrienation erschwinglich wurde.
Eine E-Gitarre, Made in USA/Europa/Japan und mit viel Handarbeit gefertigt, gehören natürlich nicht in die Kategorie Billigproduktion, war allerdings auch in den 50er Jahren von vielen Berufsmusikern kaum zu bezahlen.

Die Zeit ist anders, das Geld wird anders ausgegeben, und die Firmen verdienen anders ihr Geld.

Gitarrenhersteller fallen nicht unbedingt in diese Kategorie, auch wenn sie sich an neuen Geschäftsmodellen versuchen.
 
Weils hier ja eigentlich um Gitarren ging und Preise und Qualität von früher.

Ich hab 1975 eine Butterscotch Blonde Tele (rosewood Fretboard) von Fender ohne Koffer gebraucht um 7000 Schillinge erstanden.
Das waren damals ca. 1000 Mark. Leisten konnte ich mir das nur durch eine Erbschaft.
Um das ganze in Relation zu setzen. 1976 war dann mein Monatsgehalt 5500 Schillinge (Brutto). Da blieben einem 4500 oder ein wenig mehr bar auf die Kralle.
Das war mein Anfangsgehalt als Elektromechaniker Facharbeiter in meinem ersten regulären Job nach meiner Lehrzeit.

So richtig glücklich war ich mit der Gitarre nicht. Der Sound der Singlecoils über meinen Hiwatt 100 mit 4x12er Box war sehr trocken und nicht wirklich das was ich mir vorstellte. Soweit ich mich entsinne hab ich dann ein Mu-Tron erstanden (ca. 1000.-) und versucht das damit ein wenig zu verbessern, was aber auch nicht wirklich ging. Klang zwar exotisch aber nichts was man dauernd hören konnte. Also hab ich die Gitarre selbst umgebaut auf einen Hals-Humbucker.
Alles was damals (preislich) greifbar war war ein D'Armond, der ging so vom Sound her.
Das war dann schon ziemlich in die Richtung die ich wollte.
Mechanisch war die Gitarre sehr gut. Stimmstabil, Bünde sauber verarbeitet. Keine Klagen.

Ich hab die dann auch wieder mal verkauft und mir eine schöne (gebrauchte) Hagström Halbresonanzgitarre zu gelegt. Die sah aus wie eine 355er aber mit diamantförmigen Schall-Löchern. Die war fein, auch sehr gut verarbeitet und der Klang war genau das was mir damals wichtig war. Wenn ich mich richtig entsinne hat die mich dann 3000 Schillinge gekostet.

Die wurde mir leider irgendwann geklaut.
So das wars jetzt mit meinen Geschichten über Gitarren aus den 70ern. :opa:
 
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Bildröhre kaputt- Totalschaden, ab in den Müll.
Trotzdem kannte man immer wen, der ne echt alte Röhre noch nutzte. Kenne niemanden mit nem alten Flachbett TV... die haben alle die Grätsche gemacht.
wenn das mediale Angebot völlig fehlt und teilweise am menschlichen Auge vorbei entwickelt wurde, siehe 4K.
Das Problem hier ist ja, dass zwischen PC, Kino und TV die Technologien sich überschneiden und teilweise sogar doch parallel entwickelt werden.
Als jemand ohne klassischen TV kann ich nichts über das mediale Angebot mit mehr als 1080p30hz sagen, aber als Videospieler bin ich dankbar für den Pixen- und Framerateanstieg.
Die Luxusgüter hatte man nicht, weil dafür gar kein Geld da war. Lebensmittel kosteten z.B. deutlich mehr als heute,
Ja genau. Trotzdem muss man in einer Welt wo es das Geld für Luxus gibt auch bedenken, wie der soziale Druck einen zum Kauf bestimmter Luxusgüter zwingt. Am Ende hat man gar nicht so viel Hobbygeld über wie man es theoretisch aufdröseln könnte. Man holt dann doch vlt mal ein Apfelphone, oder einen zweiten TV, oder Internet in einer mehr-als-absolut-nötig-Variante, hat dazu für jedes Balg ne mobile Flat zu blechen, will die ja auch erreichen - muss die sogar erreichen, anders als früher, die wollen auch einen gewissen Luxus des Smartphones und geben sich nicht mehr mit dem Ex-Gerät von Papa von vor 5 Jahren zufrieden.
Und da kommen noch viele Sachen mehr hinzu. Schwierige Sache. Wo soll das Geld für Gitarren bleiben? :D
Durch die günstigen Gitarren bleibt es den meisten aber dennoch möglich, so ein Hobby zu starten - anders als vor 30 Jahren vlt.
Gitarrenhersteller fallen nicht unbedingt in diese Kategorie, auch wenn sie sich an neuen Geschäftsmodellen versuchen.
Ja, noch nicht.
Trotzdem tickt die ganze restliche Welt eben so, und das beeinflusst auch die verbliebene Kaufkraft für Gitarren.
Autos werden per Carsharing gemietet, Smartphones monatlich abgestottert, Netflix/Spotify kommen monatlich. Die Jugend spart sich die Sachen nicht zusammen, sondern die legen mit Freunden zusammen, um sich die günstigeren Familienabos zu teilen. Sie denken ganz anders und suchen andere Lösungen.
Das langfristige Sparen verlangt Ihnen die Welt momentan nicht ab, deswegen gehen die anders mit solchen Investitionen um.
 
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Na ja, die Sperrholzbretter gabs eher in den 60ern als versucht wurde Fender und Gibson Klampfen nachzubauen. In den 80ern gabs schon ganz passable Gitarren, wenn ich an Squire, Epiphone, Greco, Burny, Orville danke.
 
die Sperrholzbretter gabs eher in den 60ern als versucht wurde Fender und Gibson Klampfen nachzubauen.
da muss ich jetzt lachen:D
Anfang 70 Jahre (als junger Mensch) hatte ich so eine LP
Alles Sperrholz und ich dachte damals es muss so sein , ich war ganz stolz auf meine Klampfe
 
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aber rein aus Nächstenliebe zahl ich nicht mehr.
Das hat mit "Nächstenliebe" wenig zu tun. Die "Kleinen vor Ort" punkten oft durch Service, ich habe da schon tolle Sachen erlebt.

Da wird schon mal dem unbedarften Gitarristen ein kostenloser "Grundkurs Saitenaufziehen und Oktavreinheit einstellen" verpasst, da kann man auch am Samstag abend noch anrufen, weil gerade im Moment der Gitarrenverstärker sein Leben ausgeraucht hat, aber ein Auftritt zu spielen ist, usw.
Für mich braucht der Laden um die Ecke die hochpreisigen Gitarren nicht auf Lager zu haben: Wenn ich eine Gitarre in vierstelliger Preisregion ernsthaft kaufen möchte, will ich auch mehrere Modelle ausprobieren - jedes Instrument klingt anders, selbst wenn sie alle Stratocaster oder Les Paul heißen. Und davon will ich das für mich beste Teil. Das kann der kleine Laden vor ort gar nicht leisten - dann halt ab zu einem der "Großen", die haben dann von jedem Modell mehrere...
 
Lebensmittel kosteten z.B. deutlich mehr als heute, waren allerdings auch qualitativ hochwertiger.
ok, sehr OT, aber: in den beginnenden 90ern habe ich durchaus sehr auf sowas geachtet (Kleinstkinder im Gepäck, aufblühende Allergien überall im Umfeld) und kann das leider nicht bestätigen, was die hohe Qualität zu hohem Preis betrifft. Es ist heute wesentlich leichter, Lebensmittelprodukte guter Qualität zu bekommen. Auch wenn "Bio" sicher nicht immer gleichbedeutend mit Qualität ist, leider.
Alles Sperrholz und ich dachte damals es muss so sein
..das dachte Gibson zu der Zeit doch auch, oder wann haben die diese Sandwich-Teile gebaut (die die Japaner dann auch noch treudoof kopiert haben :D )? ;)
In den 80ern gabs schon ganz passable Gitarren
... keine Frage, aber gerade aus Korea kamen bis in die frühen 90er durchaus noch viele Sperrholz-Schwergewichte ...
 
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Trotzdem kannte man immer wen, der ne echt alte Röhre noch nutzte. Kenne niemanden mit nem alten Flachbett TV... die haben alle die Grätsche gemacht.

Flachbildgeräte sind meist Opfer von Elektrolytkondensatoren mit kurzer Lebensdauer, außerdem haben die älteren auch noch Röhrenbeleuchtung. Bei TV Geräten kam auch noch eine schlechte Bildqualität hinzu, ruckelndes Bild inklusive.
Röhrengeräte sind mir in 25 Jahren Verwendung schon 5 Stück über den Jordan gegangen, einige Monitore mit Knall und verbrannten Leiterplatten..

Wo soll das Geld für Gitarren bleiben? :D
Durch die günstigen Gitarren bleibt es den meisten aber dennoch möglich, so ein Hobby zu starten - anders als vor 30 Jahren vlt.

Du hattest auch vor 30 Jahren schon den Dauerkonsum in allen anderen Bereichen, ebenso gab es schon billige Gitarren, die sich jeder leisten konnte, während man in den 50s oder 60s monatelang für sein Equipment monatelang schuften musste, wenn man es überhaupt irgendwie bekommen hat.
Der Zeitgeist entscheidet, wo die Prioritäten liegen und es ist kein Zufall, wenn die bekannten Gitarrenhelden ihre Karriere in bestimmten Großstädten begonnen haben.


ok, sehr OT, aber: in den beginnenden 90ern habe ich durchaus sehr auf sowas geachtet (Kleinstkinder im Gepäck, aufblühende Allergien überall im Umfeld) und kann das leider nicht bestätigen, was die hohe Qualität zu hohem Preis betrifft. Es ist heute wesentlich leichter, Lebensmittelprodukte guter Qualität zu bekommen. Auch wenn "Bio" sicher nicht immer gleichbedeutend mit Qualität ist, leider.

Auch wenn es OT ist, betrifft es uns ja alle irgendwie. Ich meine wirklich die Lebensmittelqualität von z.B. 1950 verglichen mit der von 1980/1990 bis heute. Die Hochzüchtungen an Obst und Gemüsesorten haben nicht mehr so viele Vitamine und Mineralstoffe wie früher, das sagen zumindest Wissenschaftler. Wie es beim Getreide aussieht, ist mir nicht geläufig.
Ebenso geben aber auch Kühe immer mehr Milch, da sinkt die Qualität von ganz alleine, trotz Biofutter.
Das gleiche gilt Mastvieh, die Massentierhaltung gab es früher in diesen Dimensionen noch nicht, da ging es oft wirklich noch auf die Weide und der Antibiotikaeinsatz war deutlich geringer. Damals gab aber auch noch viel Seefisch aus Wildfang, den man nicht mit heutigen Zuchtfisch vergleichen kann, den man überall untergeschoben bekommt.
Was allerdings auch stimmt: Heute sind die Lebensmittel sicherer als damals, Lebensmittelergiftungen sind seltener und trotzdem war die Qualität früher deutlich höher.
 
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Flachbildgeräte sind meist Opfer von
Es gibt 1000 Gründe warum die n Abschied nehmen.
Sie haben deutlich mehr Komponenten, jede einzelne kann kaputt gehen, die Hersteller bauen Sollbruchstellen ein, Wartungen sind nicht mehr möglich.
Röhrengeräte sind mir in 25 Jahren Verwendung schon 5 Stück über den Jordan gegangen
Das ist krass. Hast mit denen jongliert? :D
Meine alten Röhrenmonitore haben bestimmt 10 Jahre ohne Mukken gemacht. Der Röhren-TV aus dem Elternhaus hat vor meiner Geburt angefangen zu arbeiten, und kurz vor meinem Auszug mit 20 erst aufgehört.
Selbst die fürchterlichen DDR-TVs die meine Großeltern hatten haben lange gemacht.

Aber die aktuellen TVs von Samsung etc. habe ich öfter ausgetauscht gesehen :(
Du hattest auch vor 30 Jahren schon den Dauerkonsum in allen anderen Bereichen
Dennoch ganz anders als heute.
Man hat sich noch Sachen gekauft. Der ganze Markt war auf Kauf ausgelegt.
Heute versuchen fast alle, die Kunden in Dauerschuldverhältnisse zu bringen. Die großen gehen da richtig aggressiv vor.
Microsoft z.B. stellt ein Produkt in den Mittelpunkt, verlangt von allen Partnern genau dies und nur noch dies zu vertreiben (obwohl die Kunden alle ein völlig anderes primär brauchen), und nach wenigen Jahren (<5) schieben sie komplett in eine andere Richtung - und Partner verlieren ihren Partnerstatus, weil sie zu viel Umsatz mit dem falschen Produkt machen, welches die Kunden nicht krass genug an Microsoft bindet.

Richtig Sektenhafte Zustände bilden sich da, das war vor 30 Jahren noch nicht so.
 
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... naja, diese Bücherbund-Mitgliedschaftsfallen gab's damals schon auch.

vor 30 Jahren hab ich meinen ersten Verstärker und meine erste eGitarre gekauft. Die 50Watt Transe von Laney nutz ich noch immer, obwohl ich natürlich schon über einige Geräte gespielt hab, die mir besser gefallen würden. Für mich reicht der aber locker und ich bin auch kein Soundfaschist, Ich spiel ja auch ne Hertiecaster (Teisco) ausn 70ern oder so ( mit "Steel Reinfoced Neck" und noch nicht "adjustable Steel reinforced Neck") über nen Telefunkenplattenspieler mit satten 2 Röhrenwatt und drangelötetem Ein- und Ausgang als Wohnzimmeramp
Die Egitarre von vor 30 jahren, ne EpiPaula is auch noch in Betrieb, derzeit gefallen mir aber Singlecoils besser. An der Gitarre gibt's nix auszusetzen, hab ja auch irgendwann gelernt, das Setup ein bisschen zu überarbeiten, sodass das Setup ausm Laden, das mir keine Freude bereitet hat, verbessert war. Aber so was wusste man damals halt auch nicht sofort...
Dann hab ich noch ein "Multieffektgerät" aus den 80ern von Korg mit vier Steckplätzen für div. Module wie Overdrive, Digidelay, Chorus, Phaser, ein paar andere gab's auch noch zu kaufen. Das hab ich nem anderen Gitarristen Abgekauft, der sich damals ein "echtes" Multieffektgerät geleistet hat. Verwende ich ehrlich gesagt auch immer noch.

Also Langlebigkeit kann ich dem Zeug schon attestieren, ob es durchgehalten hätte, wenn ich mehr live gespielt hätte, kann ich nicht sagen
 
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Richtig Sektenhafte Zustände bilden sich da, das war vor 30 Jahren noch nicht so.
... ich habe ja eher den Verdacht, dass solche Zustände einfach nicht das Licht der Öffentlichkeit erreichten damals, zumindest, wenn sie vertriebstechnische Fakten betrafen. Ein Weg der Kundenbindung, der inzwischen etlichen Normierungen gewichen ist, waren z.B. Hardware- u. Software-Inkompatibilitäten im IT-Bereich ... das hat bis weit ins jetzige Jahrtausend gereicht ...
 
Ich lass' jetzt mal die Kommentare zu den 3-5 Beiträgen, die sehr in Richtung "Politik und Gesellschaft" abdriften und sich recht weit vom Thema entfernen ... aber vielleicht ein Aufruf an alle, zumindest halbwegs beim Thema zu bleiben...?

Folgende "Schere" finde ich interessant: einerseits kommen - gerade in den letzten Jahren - verdammt viele total aufregende Produkte raus, gerade in der Effekt/Amp-Ecke. Vom vorsichtigen Anfang mit "digital" und "modelling" weg, heute sind wir bei Profiling und durchaus tollem Sound mit "direkt in den PC" oder auch "direkt ins Handy". Stark, was sich da getan hat in den letzten paar Jahren.

Andererseits... gibt's nach wie vor ganz viele (ich!), denen ein puristischer Einkanaler in Handverdrahtet, mit drei bis sechs Röhren (und damit quasi Vorkriegstechnik) absolut reicht und das nonplusultra ist.

Dann Gitarren, wo die Community (fast) jede Innovation ablehnt und ihr keine Chance gibt. Aktive Pickups haben ihre Nische gefunden, aber sonst? Alles "bah", wir wollen keine on-board-Effekte oder automatische Stimmgeräte oder so'n Schmarrn. Wir wollen ein Holzbrett mit paar Saiten drauf und magnetisch-passive Pickup-Spulen, und ab geht's.

Während also bei Gitarren die Verarbeitung des Klangs von den Entwicklungen der Elektronik profitiert hat, ist die Erzeugung des Klangs weitgehend noch ganz traditionell. Ist ja irgendwie auch gut so.

Andererseits ist es auch nicht verwunderlich, dass bei vielen Live-Bands das "Rock-"Set-Up (voc, 2 x gitarre, bass. drums) durch eine Besetzung in Richtung Gesang, 1-2 Synths/Pads/etc., vielleicht Gitarre/Bass/Drums ersetzt wird. Ist halt irgendwie vom Sound her gleich zu Beginn "moderner", im ersten Eindruck "spannender", andererseits nicht immer unbedingt "besser".

Gute Sounds funktionieren - nach wie vor, und immer schon - halt auch nur mit Gesang und Akustik-Gitarre. Hier ein Beispiel von einem Hit von vor... 27 Jahren, passt also zum Thema:


Hier ist noch eine Anekdote: Ich war in einer deutschen Großstadt unterwegs, mal Gitarren schauen. In einem durchaus respektabel aussehenden Laden in guter Lage fragte ich, ob sie denn ein paar Linkshänder-Gitarren hätten, woraufhin der Eigentümer lospolterte: "Son Schmarrn ham wer ned, wer Gitarre lernen will, soll das bitteschön richtigrum tun". Ich war recht stolz auf meinen recht coolen Spruch (laut und deutlich hervorgebracht) in Richtung "Ja mit so einer Einstellung bin ich mir nicht sicher, ob sich Ihr Geschäft lange halten wird". War natürlich nie wieder in dem Laden. Geben tut's den nicht mehr.
 
die sehr in Richtung "Politik und Gesellschaft" abdriften und sich recht weit vom Thema entfernen ... aber vielleicht ein Aufruf an alle, zumindest halbwegs beim Thema zu bleiben...?
Jooh - warum soll auch immer ich die Reissleine ziehen müssen :great: !

LG Lenny
 
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An die erfahrenen ;) Gitarristen unter uns: Könnt ihr das bestätigen, dass man früher für das Geld weniger bekommen hat als heute?
Was sind Eure persönliche Erfahrungen?
Ich hab kurz nach der Wende meine erste (echte) e-Gitte, eine Mexico-Washburn-Strat, auf Raten gekauft.
Der Laden ging kurz danach pleite. Zwei Monatsraten a 50 D-Mark bezahlt, dann nie wieder eine Forderung bekommen.
 
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Also meine erste Gitte (Marathon Strat-Kopie aus 50% Holzspänen, 40% Holzleim und 10% ungeklärtem, vermutlich gestorbenem oder spaltbaren Material) entsprach schon der tradierten Mär von den fiesen Einstiegs-Brettern in grauer Vorzeit (80er/90er) - die Mechaniken waren Mist, das Tremolo hat sich innerhalb weniger Monate in die Lagerschrauben gefressen, die PUs waren auch eher jaulende Mikros und der Hals hatte was von einer Doppelhelix-Skulptur. Von der Saitenlage will ich gar nicht anfangen. Trotzdem: Damals war sie super und ich ärger mich wie Sau, dass ich sie nicht mehr habe.

Klingt nach meiner erste Klampfe (war auch eine Marathon Strat). Überzeugt hat sie dadurch, dass sie beim örtlichen Händler für einen Preis von 215,- DM mit Abstand die günstigste Gitarre war. Das gleiche Argument sprach auch für den kleinen Amp von Park, den mir meine Eltern dazu gekauft haben. Das, was man heute bei Harley Benton, Squier, etc. für schmales Geld bekommt, bewegt sich qualitativ in einer ganz anderen Liga. Meine Marathon besitze ich noch, besser ist sie allerdings im Laufe der Jahrzehnte nicht geworden.

Meine zweite Gitarre war eine Ibanez S, kostete damals neu 1.500,- DM und ich habe sie gebraucht für die Hälfte bekommen (da hat sich die Konfirmation gelohnt). Bis heute in meinem Besitz, nach wie vor im Originalzustand (abgesehen von den obligatorischen Dellen und Macken), und nach wie vor mein absoluter Liebling.
 
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Meine erste war eine Cheri Basic Stratocaster in Sunburst. Kostete damals ‘93 satte 230,- Mark im Laden.
Von nem Freund meines Vaters bekam ich dann noch eine bunt bemalte C.G. Winner Strat. Beide sind auch heute noch im Einsatz. Die Winner hart modifiziert, die Cheri trägt inzwischen die fantastischen Original PUs der C.G. Winner.

Beides echt gute Gitarren, die Winner ist auch deutlich näher an einer Fender Strat als so manche Squier die ich bisher spielte. Ein fantastischer Hals.

Gebraucht gab es halt damals noch kein EBay und damit wohl auch keinen so enormen Vintage Hype.
Hab damals so einige Schätze auf Flohmärkten und in der “Kurz und Fündig“ergattert.

https://www.musiker-board.de/threads/der-chevy-chery-cheri-user-thread.206290/
 

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