Wie waren die low-budget-Gitarren vor 20-30 Jahren im Vergleich zu heute?

  • Ersteller P90Fetischist
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Das ist durchaus richtig!
Als ich vor 33 Jahren mit dem Gitarre spielen angefangen habe, gab es "gefühlt" echt viele Gitarren, bei denen die Bünde von ihrer Position her nicht genau genug gepasst haben.
Und das war nicht der einzige Murks den man sah und spührte.
Es gab keine CNC-Maschinen, alles war Handarbeit mit Schablonen und bei wenig Zeitaufwand wurde die Arbeit eben auch schlechter.
Mir waren die guten E-Gitarren damals zu teuer, deshalb baute ich mir erst eine E-Gitarre und nach relativ kurzer Zeit eine zweite bei der ich dann wusste worauf es ankommt. -Und auch die optimierte ich über Jahre hinweg. Sie wuchs also mit meinem Wissen und Können mit.

Generell gab es ja auch nur die Auswahl im jeweiligen Musikgeschäft.
Versand gab es maximal über Otto, Quelle und Co. - das Internet kannte Onlinehandel noch nicht. Kaum jemand hatte überhaupt einen PC...
Das waren einfach andere Zeit die man nicht mehr vergleichen kann.

Man hatte aber auch mehr Zeit zum Üben. Weniger Vergleich. Es gab Platten, Kassetten, selten ein Konzert welches man sich als Schüler leisten konnte.
Deshalb sog man die Dinge länger auf, versuchte sie nachzuspielen, einen ähnliche Klang zu erreichen usw...

Ganz ehrlich: ich will die Zeit nicht missen! Sie hat mich geprägt, geschult und ich bin froh und Gott dankbar in dieser Zeit meine Jugend verbracht zu haben!


Also da widerspreche ich mal vehement, also vor 33 Jahren gab es jede Menge Versandhandel und jeder der in den 80er den Metalhammer und Co. gelesen hat kennt die berühmten Arias von der Rückseite die man völlig problemlos damals schon hat ordern können.

In meinem Mumienarchiv hat ich noch etliche Heftchen aus der Zeit wo man alles...und ich meine alle auch ohne Problem hat ordern können.
Selbst ein Drum mit 2 Bass Drum's und 8 Hängetom haben wir damals aus einem Musikmarkt geordert, es war ein komplettes Drumset mit allem Drum und dran von der Firma Oakland in der Farbe Kupfer. Sowas kannst du nicht mal heute im www. finden und ich selbst hab es ja schon mal in einem anderen Thread erwähnt, meine B.C Rich Gitarren kamen ohne Probleme aus den USA, die Problematik war eher, wie bezahlst du das ohne Paypal und so weiter.

Ein paar Posts vorher hat es einer von euch auf den Punkt gebracht, du bekamst damals z.B kaum gespielte Flying -V's von Gibson für ganz wenig Geld. Heute gibt die Schlauköpfe die gleich mit dem Handel und Verkauf solche Git's reich werden möchten und du brauchst ein Kredit wie für ein Auto.

Wie immer, es ist nur meine Erfahrung und weil ich mein Zeugs bis heute noch aufgehoben habe, kann ich das auch schreiben.
222 DM habe ich für meine gute Ibanez im Jahr 1987 bezahlt und als ich mal vor Monaten geschaut habe, gab es 2 auf dem Markt für bald das 10-fache, aber auch dafür gabs paar doofe die das gekauft haben.

Meine 2Cent,....;-))
 
Selbst ein Drum mit 2 Bass Drum's und 8 Hängetom haben wir damals aus einem Musikmarkt geordert, es war ein komplettes Drumset mit allem Drum und dran von der Firma Oakland in der Farbe Kupfer. Sowas kannst du nicht mal heute im www. finde
Will heut auch keiner mehr, es gibt DoFuMas. Die 80er waren ne eigene Zeit, und sind halt vorbei ;)
Das wichtigste ist aber nicht, dass es generell die Möglichkeit des Bestellens gab, sondern wie einfach es gemacht wird. Damals Wars n Akt was zu bestellen, heute macht nans schon aus Versehen. Dazu sind die Händler alle extrem vergleichbar, jeder wird überall bewertet - das war damals noch anders. Auch der Service ist heute ganz anders möglich dank Livechat und sowas.
 
Vielleicht nutze ich die Medien anders...
Aber erstmal in nem Katalog blättern, Zahlen umständlich abschreiben, Briefmarken da haben, bis zum Erhalt nicht wissen was Phase ist, kein PayPal... Das ist nicht einfach für mich :)
 
Ich sag mal so: Aus heutiger Sicht gab es durchaus tolle Gitarren in den 80er und 90er Jahren.
Es war sicher nicht so einfach sich ein Instrument auszusuchen. Es gab keine Omnipräsenz der Musikläden.

Was die Gitarren angeht:
Ich habe eine tolle Hoyer Black Lady aus den Anfang 80ern, eine tolle Erlewine Automatic aus den Anfang 80ern und eine super Gibson Moderne Heritage von 1983.

Aus heutiger Sicht lohnt es sich für mein Dafürhalten Instrumente aus den 80ern genau zu betrachten. Sie werden die Vintage-Instrumente der Zukunft und sind „ noch“ erschwinglich.
Viel günstiger als eine Gibson Custom Shop Relic haste nicht gesehen.
Und durch das Internet ist das Angebot groß, wenn auch mit vielen Schrottgitarren dabei.

Aber man kann relativ einfach auf die Suche gehen, was damals nicht möglich war. Schon garnicht overseas.

Aber der Titel des Threads meint eher die Gitarren aus den 90er und 2000er (20-30 Jahre). Was soll an dieser Gitarrenepoche schlecht sein?
Fender Custom Shop ab 1987. Ich hatte mal eine CS Strat von 1993. Super Gitarre. Die Gibson Les Paul Standard von 1990 war ne Gurke dagegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Will heut auch keiner mehr, es gibt DoFuMas. Die 80er waren ne eigene Zeit, und sind halt vorbei ;)
Das wichtigste ist aber nicht, dass es generell die Möglichkeit des Bestellens gab, sondern wie einfach es gemacht wird. Damals Wars n Akt was zu bestellen, heute macht nans schon aus Versehen. Dazu sind die Händler alle extrem vergleichbar, jeder wird überall bewertet - das war damals noch anders. Auch der Service ist heute ganz anders möglich dank Livechat und sowas.

Na dann kennst du die richtig guten Drummer im Metal aber nicht, die spielen auch heute mit 2 Fußmaschinen. Warum? Ganz klar weil dich der Sound nicht überlagert wenn du mit Links komplett andere Beats hämmerst als mit der Rechten. Schau dir mal ein Video von Dave Lombardo an, das kannst du live kaum erfassen was der spielt und das schöne dabei ist, er kann es auch ohne Mischung.
Entstanden ist die Doppelfußmaschine doch nur weil das Günstig war, aber soundtechnisch kommt das nicht dann 2 Bass Drums ran.

Sehe und staune, man muss das Rad heute nicht neu erfinden, wer spielen kann der kann es eben, hoffe das ist erlaubt mal so ein Link einzufügen.
 
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Entstanden ist die Doppelfußmaschine doch nur weil das Günstig war, aber soundtechnisch kommt das nicht dann 2 Bass Drums ran.

Ich bitte darum, das Thema Fußmaschinen im entsprechenden Sub fortzuführen, weil das ja gar nie keine Gitarren nicht sind.
 
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Nicht wirklich, beim Roadstar-Rolf konnte man sich schon vor dreißig Jahren
alles für die Metalkapelle bestellen. Postkarte genügte ...
Wow. Wer hat denn diesen Katalog für die Nachwelt digitalisiert. Aus genau diesem Katalog hatte ich meine erste E-Gitarre mit Amp. Schöne nostalgische Erinnerung. Das Marathon Strat Set mit miserablem Amp für 475,- DM (Deutsche Mark). Die Gitarre war mist. Vor allem die Pickups. Ein älterer Freund hat mir dann bald seine hochwertige Yamaha Pacifica überlassen. Erst geliehen dann güstig verkauft. Die Yamaha fand ich besser wie damalige Ibanez Japan Modelle.
Ja, die billigen Gitarren waren Mist. Aber gute Instrumente müssen nicht aus dem edelen Custom-Shop kommen. Damals auch nicht. Siehe die erschwinglichen höheren Yamaha Guitar Serien. Die es heute nicht mehr gibt.
 
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Na dann kennst du die richtig guten Drummer im Metal aber nicht
Dave gehört eben zu jener 80er Generation an, genau wie die Gitarristen mit ihren Marshallwänden. Die Zeiten ändern sich eben, heute wirst schief angeguckt wenn Du 2 Bassdrum oder n Full stack mitbringst. Und genauso ändern sich die Bestellgewoqhnheiten :)
 
Aber erstmal in nem Katalog blättern, Zahlen umständlich abschreiben, Briefmarken da haben, bis zum Erhalt nicht wissen was Phase ist, kein PayPal... Das ist nicht einfach für mich :)

Wir haben alles so bestellt. Telefon hatte Schnur, Daheim hattest Du Postkarten und Briefmarken, Kupons waren wichtig, die monatliche G&B war genau so wichtig wie die Guitar for the practicing musician. Aus heutiger Sicht mag das archaisch anmuten und ist auch niemandem mehr begreiflich zu machen. Aber Mitte/Ende der 1980er ging uns das genau so leicht von der Hand, wie heute irgendeinem Influencer sein Insta-Post.

Zwar konnte man auch Gurken bekommen, aber zumindest wurde gemacht.
 
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Das Lustige ist halt, dass ich den geilen RoadsTar Katalog (was für geile Bilder!) niemals gesehen habe geschweige denn in den Fingern hatte. Bis ich gerade eben das PDF gesehen hatte, wusste ich nix von dessen Existenz.

Das meinte ich vor diversen Posts mit dem fehlenden Internet - wenn man in einem Umfeld gelebt hat (Stadt oder Land) wo solche Kataloge keiner hatte bzw. die nirgendwo "rumgelegen sind", dann gab es die Infos und die Angebote halt auch nicht so. Otto und Neckermann hatte "jeder", aber andere Kataloge musste man halt erstmal finden. Was Musik-Bestell-Zeugs angeht, lebte ich im Tal der Ahnungslosen. Meine erste signifikante Fernbestellung war mein TSL602, circa 1999, beim Musik-Service...
 
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wenn man in einem Umfeld gelebt hat (Stadt oder Land) wo solche Kataloge keiner hatte bzw. die nirgendwo "rumgelegen sind", dann gab es die Infos und die Angebote halt auch nicht so. Otto und Neckermann hatte "jeder", aber andere Kataloge musste man halt erstmal finden. Was Musik-Bestell-Zeugs angeht, lebte ich im Tal der Ahnungslosen.
Trifft auch auf mich zu ..Als ich den Wunsch äusserte , Gitarre spielen zu wollen(im alter von 12) , wegen Beatles und Stones und solchen Musikern ,bekam ich Klassikgitarrenunterricht ..bei älteren Generationen war irgendwie noch nicht angekommen , dass es soetwas wie E-gitarren überhaupt gab .
Ja es war schier unmöglich irgendwo ein Bild oder gar ein Erklärtext zu E-gitarren zu finden (Ok vielleicht in der Öffentlichen Bücherei :))
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nicht wirklich, beim Roadstar-Rolf konnte man sich schon vor dreißig Jahren
alles für die Metalkapelle bestellen. Postkarte genügte ...
JAA , der Roadstar Katalog ist ja mal ein Sehr witziges Zeitdokument ! :D
:great:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Schau dir mal ein Video von Dave Lombardo an, das kannst du live kaum erfassen was der spielt

Dave Lombardo ist eh mal einer der Extremsten Felldrescher .."War Ensemble" ..sick
 
Das Lustige ist halt, dass ich den geilen RoadsTar Katalog (was für geile Bilder!) niemals gesehen habe geschweige denn in den Fingern hatte.


Ich auch nicht, aber die Inserierten damals (zwischen 1986 und 1991) mit doppelseitigen
Anzeigen im MetalHammer - ein Freund mit dem ich damals die Ausbildung machte kam
dann 1988 oder 89 an: "Hab mir gestern beim Roadstar ein Bass Set gekauft!"

Es kam eine Jazz Bass Kopie, ein 10 W Transistorverstärker, Tragegurt, Ständer,
Stimmpfeife und drei Plektren.

Und er hat dann auch tatsächlich damit Musik gemacht, also so ca. zwei Jahre
bis alle keinen Bock meh hatten.
 
Nee nee, das war so eine "Saufgemeinschaft", sein Zwillingsbruder (Drums), ein Gitarrist und
noch zwei weitere (meistens) betrunkene aus der Stammkneipe. :tongue:
 
Der tatsächlich interessante Ausflug zu damaligen Bezugs-/Bestellmöglichkeiten ist fast ein eigenes Thema wert :). Aber vielleicht könnten wir uns der Ausgangsfrage "Qualitätsunterschiede damaliges vs. heutiges Low-Budget-Segment" hier auch mal wieder etwas mehr nähern ;) ?

LG Lenny
 
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Aber erstmal in nem Katalog blättern, Zahlen umständlich abschreiben, Briefmarken da haben, bis zum Erhalt nicht wissen was Phase ist, kein PayPal... Das ist nicht einfach für mich :)
Katalog blätterst du doch heute auch...am Rechner, Briefmarken hatte man doch damals auch auf Vorrat da wurden ja ständig gebraucht,nicht so wie heute wo man in Panik gerät weil man keine Briefmarke im Haus hat und nichtmal weiß wo man welche kaufen kann.
Also kompliziert ist es wirklich nicht. Natürlich hat es länger gedauert als eine Thomannbestellung heute, aber ich vermute mal es haben alle überlebt.
So um irgendwie wieder die Kurve zum Thema zu bekommen:
Ich vermute mal das vor allem im unteren bis untersten Preisbereich die Unterschiede zu heute am größten sind. Ich habe eine Gitarre die 1981 ca 800DM neu gekostet hat.
Komplett orig. und ich finde sie sehr gut verarbeitet (MiJ),war damals aber eben auch schon recht viel Geld.
Und irgendwie sind 20-30 Jahre....Leute das waren die 90er. Ist eigentlich noch nicht lange her. Nur ihr seit alle alt geworden:evil:
 
Ich habe das Gefühl, dass gerade Musikinstrumente etwas vom Beständigsten sind, was es gibt.
Autos? Die waren vor 30 Jahren völlig anders, sowohl vom Design wie auch der Technik/Elektronik.
Mode? Komm heute mal mit Schulterpolster und Dauerwelle daher.

Sobald ich jedoch einen Musikladen betrete und eine moderne Gibson Les Paul betrachte, dann sehe ich keinen Unterschied zur Paula der 80er Jahre. Dasselbe bei der Stratocaster. Vielleicht irre ich mich ja, aber entweder gibt es seit 30 Jahren halt einfach nichts mehr zu verbessern an der Gitarre oder die heutigen Instrumentenbauer sind furchtbar unkreativ. Da ich an das Gute in der Zunft glaube, wähle ich die erstere These.
 
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Naja...natürlich machen die klassischen Designs die Masse, aber in Musikladen gibt es doch schon einiges was es früher nicht gab oder wenn dann nur sehr schwer.
7,8 oder gar 9 Saitige Gitarren, Bariton. Das an dem Grundprinzip sich nichts weiter ändert ist logisch. Autos haben heute auch noch 4 Räder und ein Lenkrad...(nur wird das Hirn vom Fahrer zunehmen durch den Mikrochip im Auto ersetzt).
 

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