Mal aus meinem Erinnerungsfundus:
Als ich (Jahrgang 1963) Mitte der 70er das Interesse entwickelte, war mir der Gebrauchtmarkt nicht zugänglich.
Es gab die Möglichkeit, eine E-Gitarre aus dem Katalog zu kaufen, Hertie/Karstadt oder eben eins der beiden renommierten Musikgeschäfte in meiner Heimatstadt.
In den Musikgeschäften waren die guten Instrumente, unter DM 500,- war da nichts zu wollen.
Und man sah mir an, dass ich mir sowas auf keinen Fall leisten konnte, aber man ließ mich gucken und hat mich nie rausgeschmissen
Die Hertiecasters waren -ähm- naja, Dekoware...
Im Katalog fand ich eine LP-Kopie und eine SG-Kopie, es gab auch eine Hohner Halbakustik, aber Hohner war schon wieder zu teuer.
Die LP-Kopie für DM 298,- war "okay", nachdem ich etwas später DiMarzios eingebaut hatte, war der Sound gut (an meinem damaligen Verstärker, siehe unten).
Aber damit war ich dann auch schon bei über DM 500,-.
Der Knackpunkt war der Verstärker. Japanischer Transistorkrempel. Aus heutiger Sicht objektiv betrachtet unbrauchbar.
Ein vernünftiger Verstärker war für mich unerschwinglich.
Meine LP-Kopie mit den DiMarzios ist nun fast 43 Jahre alt, über mein heutiges Equipment ein Mördersound, die Bespielbarkeit ist allerdings grenzwertig und nicht zu vergleichen mit heutigen Gitarren aus dem unteren Preissegment. Liegt hauptsächlich am geschraubten Hals, der eine, ich nenne es mal "Fertigungstoleranz", aufweist.
Zum Glück habe ich die Saitenlage vor 40 Jahren so eingestellt, wie ich es mag. Ich würde mich jetzt nicht mehr trauen, die Halskrümmung zu verändern.