Wer von euch hat Erfahrungen mit Cryo-Tuning?

  • Ersteller Bowhunter
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ist eine reine Glaubensfrage. Entweder steht man auf der einen oder auf der anderen Seite und beharrt stur auf seinen Standpunkt.
nö, man kann auch auf dem Standpunkt stehen, ist die Gitarre gut für mich oder nicht:rolleyes:.

Erst zuhause habe ich die Cryo-Dokumentation im Koffer entdeckt." Und nein, sie war nicht die teuerste Gitarre im Test :).
die war gut für ihn:),

Klar ist für mich auch, dass ich eine Gitarre die ich bereits mag nicht ins Eis legen würde - warum auch ...
genau, die ist dann eben auch gut genug für ihn:).
Also, so oder so, wenn es passt, passt es.
 
... Nur mal angenommen (!), Cryo-Tuning hätte tatsächlich positive Auswirkungen auf das Schwingungsverhalten einer E-Gitarre. Dies nachzuweisen (wissenschaftlich, oder wie auch immer) wäre unter diesen Umständen völlig unmöglich...
Ich habe in deinem Zitat mal deine Hervorhebungen teilweise rückgängig gemacht, um das eigentliche Problem aufzuzeigen. Auswirkungen lassen sich grundsätzlich immer nachweisen (oder widerlegen), das mit dem "positiv" allerdings ist das Schwierige:

Denn wenn die Auswirkungen von gegebenem Verfahren X dazu führen, dass eine evidenzbasiert nachweisbare Veränderung Y eintritt, ließe sich der Effekt von Y natürlich auch durch andere Verfahren nachstellen.

Im Bereich des "Schwingungsverhaltens" hieße das bspw., dass wenn Y darin besteht, dass bestimmte Frequenzen oder Frequenzbereiche abgedämpft werden bzw. sich ein verändertes "Frequenzprofil" ergeben würde, dies auch mit einem EQ nachstellbar wäre. Dann könnte man auch nachweisen, ob der Effekt von Y bei einer ausreichend großen Menge an Hörern als angenehm oder unangenehm wahrgenommen wird.

Rein aus Erfahrung könnte man jetzt allerdings sagen, dass man den individuellen Hörgewohnheiten und -erwartungen damit kaum gerecht werden kann. Sonst gäbe es schon längst das "Damit klingt Ihre Gitarre immer gut"-Pedal. Ein bisschen gibt es das durchaus (weswegen Gitarrenboxen eben keine FR-Speaker sind), aber nicht im Sinne einer Universallösung, ebensowenig wie es eine Universalbox oder Universalspeaker gibt.

Gehen wir also mal davon aus, dass unser Y in "verbessertem", also idR "verlängertem" Sustain besteht. Auch das ließe sich nachstellen. Und auch da gibt es unterschiedliche Idealvorstellungen. Die meisten wollen eher ein spezielles (und damit leider individuelles) Abklingverhalten, als ewigen Sustain. Es spielt ja nicht jeder Ambient Guitar.

Gehen wir davon aus, dass Y in verbessertem "Spielgefühl" besteht, haben wir nichtmal eine Definition davon, was dieses Spielgefühl ist. Aus einem C-Profil-Hals wird kein D-Profil-Hals durch Einfrieren - wenn ich jetzt aber auf einem D-Profil ein besseres Spielgefühl habe, als auf einem C-Profil, hilft mir das alles nicht.

Also kommen wir dazu, dass "positiv" oder, wie ich es ja immer schreibe "notwendig wünschenswert", schon so variabel ist, schon so individuell, dass die aus der postulierten "positiven" Wirkung folgenden weiteren Annahmen es ausschließen, dass man da überhaupt auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann.

Oder, kurz gefasst: Selbst wenn Cryo-Tuning bspw. immer und verlässlich dazu führen würde, dass das B im zweiten Bund der A-Seite etwas lauter wird, können einzelne das gut und schön finden, aber von einer allgemein "positiven" Wirkung kann man dann immer noch nicht sprechen, geschweige denn diese nachweisen.

Veränderungen könnte man nachweisen, wie diese bewertet werden allerdings kaum bis garnicht. Ja, es ist eine Glaubensfrage im eigentlichen Sinne.
 
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Diese bessere, leichtere Ansprache und Direktheit habe ich ja bei der eingefrorenen Hardware auch wahrgenommen. Hatte ich schon erwähnt!
 
das mit dem "positiv" allerdings ist das Schwierige:
Ja, das stimmt; der Eine mag eher eine heller klingende Gitarre, der Andere eine mit einem dunkleren lang. Eine Gitarre muß ja nicht jedem gefallen.
"Alles Geschmachssache!", sagte der Affe und biss in die Seife.

Es wäre trotzdem interessant herauszufinden, ob die Auswirkungen von Cryo-Tuning zufällig oder systematisch auftreten.
Bsp.: Mal angenommen (!), durch Cryo-Tuning lässt sich die Resonanzfrequenz der Gitarre erhöhen und das Sustain verlängern. Es wäre meßbar, um wieviel Hz sich die Resonanzfrequenz nach oben verschiebt (vielleicht unterscheidlich, je nach Holzart?) und um wieviel Sekunden das Sustain sich verlängert.
Mit den Erkenntnissen wären die Auswirkungen von Cryo-Tuning zumindest in etwa vorhersehbar und der Besitzer der Gitarre könnte so das Risiko minimieren eine Gitarre zu verhunzen oder Geld umsonst auszugeben.
 
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Erst heiß es, daß Wahrnehmung individuell und subjektiv ist (was ja stimmt); dann kommt der Einwand, reine Daten würden auch nichts bringen, weil alles subjektiv ist... ja was denn nun? :unsure:
Ich glaube es gibt noch eine weitere Wahrheit: Wenn Wissenschaftler Bock hätten, rauszufinden, ob Cryo-Tuning was bringt, dann könnten die schon die geeigneten Messmethoden entsprechend verfeinern. Das ist dann aber mit viel Aufwand verbunden und kostet entsprechend Geld. Die fangen damit aber nicht einfach an, nur weil sich ein paar Foren-Mitglieder streiten und darüber aufregen. Dem gegenüber steht außerdem, dass jeder der genügend Feeling für seine Gitarren hat (und die gibt's bestimmt), das selber rausfinden kann, indem er einfach eine oder mehrere Gitarren cryotunen lässt.
 
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Ich glaube es gibt noch eine weitere Wahrheit: Wenn Wissenschaftler Bock hätten, rauszufinden, ob Cryo-Tuning was bringt, dann könnten die schon die geeigneten Messmethoden entsprechend verfeinern. Das ist dann aber mit viel Aufwand verbunden und kostet entsprechend Geld. Die fangen damit aber nicht einfach an, nur weil sich ein paar Foren-Mitglieder streiten und darüber aufregen. Dem gegenüber steht außerdem, dass jeder der genügend Feeling für seine Gitarren hat (und die gibt's bestimmt), das selber rausfinden kann, indem er einfach eine oder mehrere Gitarren cryotunen lässt.
Zum einen, muss man die „Wissenschaft“ nicht überschätzen. Ich bin selbst in Bereich Forschung und Entwicklung unterwegs und denke aus Sicht eines Wissenschaftlers ist es IMO tatsächlich wenig reizvoll, sich mit dem Thema tiefgehend auseinanderzusetzen.
Auch ein Wissenschaftler, muss sich die Frage gefallen lassen „warum/wozu?“.
Das kann man mit zwar mit akademischen Interesse erklären, wird aber schwerlich eine Finanzierung für so ein Vorhaben finden.
Rein „handwerklich“ ist das auch eine eher undankbare Aufgabe, wo es um sehr kleine Effekte geht, die von einer Vielzahl von Variablen abhängen. “Probenbehandlung“ und Versuchsaufbau sind beliebig komplex, um überhaupt nur wiederholbare Ergebnisse zu erreichen.
Dann gibt es in der Messtechnik im Bereich der Sensoren auch Limits. Klar kann man z.B. Frequenz Spektren sehr fein auflösen und auch Materialien und Klänge analysieren und vergleichen und so vielleicht sogar signifikante Unterschiede vorher/nachher finden, doch sagt das leider über die eigentliche Eingangsfrage: „Ob Cryo (dem Gitarristen) was bringt?“ gar nichts aus. Bei der Frage „Wie Menschen etwas empfinden?“ kommt Messtechnik idR an ihre Grenzen.
Das ist dann eher etwas für die empirische Forschung, wo z.B. im „Blindtest“ möglichst vielen Gitarristen, Gitarren vor und nach einer Cryo Behandlung, zur Begutachtung gegeben werden.
Im Kleinen versucht der TE hier ja ganau das. Es fehlt hier aber komplett die „Nullprobe“, wo der Einfluss der Info „Das hier ist ein cryo behandeltes Instrument!“ aus der Gleichung genommen wird.
Das ist für mich auch das große Problem.
So wie ich es wahrnehme, versprechen sich die Gitarristen, die ihr Instrument einfrieren lassen, auch etwas davon. Sie „glauben“ also schon apriori an einen positiven Effekt. Dann ist das auch noch ziemlich teuer/exklusiv. Viel besser kann man IMO einen möglichen Placebo Effekt kaum den Weg ebnen. Das sollte man zumindest bei der Beurteilung der „Erfahrungsberichte“ auch im Kopf haben.
Vor einem halbwegs signifikanten Ergebnis, ist man hier schon alleine aufgrund der kleinen Zahl an tatsächlichen Bericht, weit entfernt. Die Antwort bleibt also offen.
 
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Dann gibt es in der Messtechnik im Bereich der Sensoren auch Limits. Klar kann man z.B. Frequenz Spektren sehr fein auflösen und auch Materialien und Klänge analysieren und vergleichen und so vielleicht sogar signifikante Unterschiede vorher/nachher finden, doch sagt das leider über die eigentliche Eingangsfrage: „Ob Cryo (dem Gitarristen) was bringt?“ gar nichts aus. Bei der Frage „Wie Menschen etwas empfinden?“ kommt Messtechnik idR an ihre Grenzen.
Immerhin könnte man schon mal untersuchen, ob sich was ändert und ob die Resultate eher chaotisch oder vorhersagbar sind. Versuchsaufbau könnte so aussehen: exakte Einspannvorrichtung für die Gitarre (ähnlich wie bei einer Plek-Maschine), externer "Saitenanreger" (z. B. E-Bow).. und dann vorer/nachher-Vergleich. Ichglaube die Meesstechnik kommt nicht an die Grenzen, sondern das Verständnis dafür, was der menschliche Körper aus dem veränderten Input macht.
 
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Wissenschaft ist ja nicht nur Ingenieurwissenschaft. Das Problem bei Zollner und co ist: er kann nicht sagen es gäbe keinen messbaren Unterschied. Das einzige, was er sagen könnte, ist, dass er mit seiner Messmethodik keinen Unterschied findet. Aber das heisst noch lange nicht, dass es keinen Unterschied gibt.
Das ist ja ein ganz grundsätzliches Problem der Wissenschaft, das hat mit Gitarren oder Physik auch nichts zu tun:
Bei einer anderen Definition der Parameter, mit anderer Methodik oder besserer Apparatur kommt vielleicht was ganz anderes raus.
 
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Bei einer anderen Definition der Parameter, mit anderer Methodik oder besserer Apparatur kommt vielleicht was ganz anderes raus.
Ha ja, so nach dem Motto:
Wer viel misst, misst viel Mist :thumb_twiddle:
 
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Obwohl ich dem Cryo Tuning durchaus ambivalent gegenüber stehe, möchte ich für das Einfrieren der Hardware doch eine Lanze brechen. Wer aus seiner guten Gibson das letzte Quentchen Tone rausholen will, dem empfehle ich das Einfrieren. Wie an anderer Stelle geschrieben klang meine Haar Tele nach dem Einfrieren einfach nur scheisse. Und das Einfrieren hat mir die PUs zerschossen. Allerdings habe ich mit dem Einfrieren der Hardware für meine Les Paul sehr gute Erfahrungen gemacht. So nun auch bei meiner ES 335. Wie die Les Paul hat die Gitarre nun einen direkteren und schnelleren Tone. Die Höhen wirken etwas weicher, trotzdem ist alles völlig klar und transparent. Die Gitarre klingt noch ausgewogener. Ich spiele nun schon seit Stunden und bin völlig begeistert. Diese östereichische Firma kann ich absolut empfehlen. Nach einem Tag war der Job erledigt und die Hardware (Brücke und STP) schon wieder auf dem Rückweg. Cooltech rules! Ganz im Gegensatz zu diesem unseriösen Waldschrat, der seine Maschine glücklicherweise inzwischen verkauft hat .
 
Grund: Hierher verschoben, "Doublette" (nachstehend) gelöscht
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Spanish Tony
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  • Grund: "Parallel"-Diskussion?

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