Akquarius
Mod Emeritus
Wir sind tatsächlich fast durch die Bank einer Meinung. Ich darf mich mal selber zitieren:
Da liegt der Hase also schon mal nicht im Pfeffer.
Nein
Auch das nicht. Musikphilosophie findet ja auch im Geist statt. Und es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, dass jemand Spaß an Theorie hat.
Wenn ich mich aber in die Theorie vertiefe ohne zwischendurch das Selbstvertrauen aufzubringen, selber auszuprobieren, herumzutüfteln, Spaß am Selbstentdeckten zu finden, dann ist Theorie in meinen Augen tatsächlich eine Bremse der eigenen Kreativität.
Ich hab in einem der threads irgendwo gelesen, dass der user sich vom Auseinandersetzen mit Kirchentonleitern verspricht, endlich Melodien zu Akkordfolgen entwickeln zu können. Und ich betone: das wird sicherlich auch der Fall sein. Aber hier bremst doch der Griff in die Theoriekiste das Selbstentdecken, das auf-dem-Griffbrett-entwickeln, das mit eigener Kreativität ein Problem lösen.
Und das ist das, was ich meine, wenn ich davon schreibe, dass Theorie die eigene musikalische Entwicklung behindern kann.
Dein letzter Absatz wiederum ist so dermaßen treffend, dass ich das Ende meines Posts gern nutzen möchte, um eben diesen Absatz noch mal hervorzuheben.
Natürlich schränkt die Kenntnis von Theorie die persönliche Kreativität nicht ein. Wissen ist niemals einschränkend oder behindernd.
Da liegt der Hase also schon mal nicht im Pfeffer.
Experten warnen: zuviel Musiktheorie schadet ihrer musikalischen Gesundheit?
Nein
Nur weil es DIR und MIR wenig Lust bereiten, Musik quasi mathematisch zu analysieren, kann man doch anderen nicht die Freude daran absprechen.
Auch das nicht. Musikphilosophie findet ja auch im Geist statt. Und es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, dass jemand Spaß an Theorie hat.
Wenn ich mich aber in die Theorie vertiefe ohne zwischendurch das Selbstvertrauen aufzubringen, selber auszuprobieren, herumzutüfteln, Spaß am Selbstentdeckten zu finden, dann ist Theorie in meinen Augen tatsächlich eine Bremse der eigenen Kreativität.
Ich hab in einem der threads irgendwo gelesen, dass der user sich vom Auseinandersetzen mit Kirchentonleitern verspricht, endlich Melodien zu Akkordfolgen entwickeln zu können. Und ich betone: das wird sicherlich auch der Fall sein. Aber hier bremst doch der Griff in die Theoriekiste das Selbstentdecken, das auf-dem-Griffbrett-entwickeln, das mit eigener Kreativität ein Problem lösen.
Und das ist das, was ich meine, wenn ich davon schreibe, dass Theorie die eigene musikalische Entwicklung behindern kann.
Dein letzter Absatz wiederum ist so dermaßen treffend, dass ich das Ende meines Posts gern nutzen möchte, um eben diesen Absatz noch mal hervorzuheben.
Wenn mir ein Anfänger die Frage stellt, was er alles braucht, würde meine Antwort etwa so aussehen:
So wie ich Musik verstehen, hat sie drei Dimensionen. Eine handwerkliche/ körperliche , eine theoretische/ intellektuelle und eine emotionale/ spirituelle. Versuche, Dir die Musik in all diesen Dimensionen zu erschliessen, soweit es DIR möglich ist. In welcher dieser Dimensionen du dich wohlfühlst und welche für dich schwierig wird, ist eine ganz individuelle Frage. Es gibt Menschen, die Musik intensiv fühlen und anderen fällt es schwer, Botschaften über den Klang hinaus wahrzunehmen. Es gibt Menschen, die ihr Instrument sehr leicht virtuos beherrschen lernen und andere kommen nie über ein bestimmtes Level an Fingerfertigkeit hinaus. Es gibt Menschen, die Musik detailliert verstehen und analysieren können und andere tun sich schon mit dem Quintenzirkel schwer.
Es gibt individuelle Unterschiede darin, wie man sich Musik erschliesst. Wenn man Musik vollständig verstehen will, sollte man es zunächst auf allen denkbaren Wegen versuchen. Der intellektuelle Weg und der körperliche Weg sind die einfachsten. Das kann man üben und trainieren. Der emotionale Weg ist der schwerste, weil das sehr viel mit Persönlichkeit, Charakter, Erziehung und Lebenserfahrungen zu tun hat - alles Dinge, die ausserhalb der Musik stattfinden, sich aber in der Musik ausdrücken.
Lerne so viel davon, wie es DIR möglich ist. Die Grenzen setzt dein Körper, Dein Intellekt und Deine Empfindungsfähigkeit. Vernachlässige aber nichts davon. Versuche, Dein persönliches Gleichgewicht zu erreichen. Das ist kein Ziel, das ist ein Weg. Man ist ständig auf der Suche, man kommt nie an. Je mehr Du auf diesem Weg mitnimmst, desto befriedigender wird die Musik für dich werden. Du zahlst dafür nur einen Preis: schlechte Musik wird für dich zur Qual werden.