Das ist falsch. er beherrscht die sogenannte Hochsprache vielleicht nicht, weil er die in seiner Kindheit nicht gehört hat.
Aber die Sprache die er damals hörte kann er perfekt.
Der Junge aus Hintertupfing spricht perfekt Niederbayerisch , das Mädechen aus Bochum perfekt Ruhrpott.
Wenn diese Sprachen diskriminiert werden ist es nicht ihr Problem.
Musik dagegen muss man richtig lernen. So geht es zumindest mir. Und auch der junge Mozart hatte Unterricht, ohne wäre er wohl nicht so gut geworden.
Ich finde den Vergleich der Harmonielehre in der Musik mit der Grammatik in der Sprache recht passend. Der größte Teil der Menschen spricht seine Sprache, ohne darüber nachzudenken, weshalb er etwas wie formuliert. Aber wenn er erklären soll, warum er eine bestimmte Formulierung oder Wendung oder Wortendung benutzt, dann benötigt er die Grammatik.
naja, bloß dass die meisten Menschen eben keine "Musik-Muttersprachler" sind. Eine Muttersprache lernt man "implizit" (implizites Lernen, terminus technicus). Dafür gibt es auch ein definiertes Fenster. So wird ein Kind, das aus dem Ausland nach Deutschland zieht und 4 oder 5 Jahre alt ist, akzentfrei deutsch lernen könnnen. Wenn das Kind allerdings 14 ist, wird es wahrscheinlich sein, dass eine gewisse Färbung bleibt.
Wenn du eine Karriere als Solo-Geiger anstrebst, bist du auch mit 11 in der Regel zu spät dran, sondern solltest besser mit fünf anfagen.... ( so wie ich , der mit elf damals mit Geige angefangen hat und heute nicht Solo-Geiger sondern Mittelklasse-Gitarrist ist...
) ( Außerdem war hochdeutsch meine erste Fremdsprache)
Die meisten Menschen sind, wie gesagt, eben keine "Musik-Muttersprachler".
@blechgitarre Ich verstehe deine Abneigung gegenüber Theorie ( auch aus anderen Threads) nicht. Wenn du in der Schule gelernt hast, was der Unterschied zwischen einem konsekutiv und einem Kausalsatz ist, hat dir das was von deiner Fähigkeit Dialekt zu sprechen weggenommen? Es scheint eine große Furcht davor zu umherzugehen, dass einem Musiktheoretisches Verständnis etwas von der musikalischen Ausdrucksfähigkeit raubt. Woher kommt das? Dafür gibt es doch überhaupt keinen Anhaltspunkt. Ich habe persönlich immer nur profitiert von einem wachsenden Verständnis.
Glaubst du einem verliebten Astrophysiker, der mit der Dame seiner Träume bei einer Flasche Wein und klarem Sternenhimmel auf der Wiese liegt, nimmt sein Verständnis über die Vorgänge da draußen etwas von der Schönheit des Moments weg?
grüße B.B