Ratespiel

  • Ersteller Klangbutter
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Eigenartig, dass ich das nicht früher erkannt habe. Für mich klang's wie ein bündisches Lied; deshalb hatte ich oben auf "später" getippt.
 
So, Fußball ist ja wohl jetzt kein Thema mehr, also neue Rätsel braucht das Land ;) !
 
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quetschenlos in Brüssel fest. So lange müssta euch noch jeduldn.

Lustig jeduldeln, gedudeln, bedudeln, selber spielen oder..
Bis dahin können wir ja noch mal das alte Rätsel bedenken.

Diesen Lieder-Lexikonartikel zu dem "fiktiven Landsknechtlied" finde ich interessant. Ich habe nicht Musikwissenschaft studiert und kann deswegen solche Artikel nicht so einschätzen.
Aber regt doch zum Nachdenken an.


http://www.liederlexikon.de/lieder/unser_liebe_fraue_vom_kalten_brunnen

Zitiervorschlag
Frauke Schmitz-Gropengiesser: Unser liebe Fraue vom kalten Brunnen (2008). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon. URL: <http://www.liederlexikon.de/lieder/unser_liebe_fraue_vom_kalten_brunnen/>.

Gruß Moricasso
 
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Ok, is notiert: Von dir keen Jruß nich. Ick sehse, wenn allet nach Plan läuft, aber eh erst morgen wieder.

Diesen Lieder-Lexikonartikel zu dem "fiktiven Landsknechtlied" finde ich interessant
Ja, die finde ich auch oft interessant. Ich war mal überrascht, als ich da einen Artikel eines Kommilitonen gefunden habe. Leider geht der Artikel nicht mehr auf die Melodie ein.
 
Diesen Lieder-Lexikonartikel zu dem "fiktiven Landsknechtlied" finde ich interessant. Ich habe nicht Musikwissenschaft studiert und kann deswegen solche Artikel nicht so einschätzen.
Der Artikel belegt genau das, was man mir im Studium beigebracht hat: Wir haben eine Melodie aus dem 16. Jahrhundert, zu dieser Melodie werden verschiedene Texte gemacht. Das gibt es z.B. auch in der Kirchenmusik jener Zeit recht häufig. Eigentlich kann man nach deinem guten Artikel, @Moricasso, nur sagen, dass es jene Melodie gab und dass von dem Landsknechtslied maximal die erste Strophe aus alter Zeit ist. In dem Artikel finde ich wunderbar beschrieben, was mit der Volksmusik überhaupt passiert. Die Leute aus der Romantik gucken nach, was es gibt und schreiben manches auf. Meistens kommen damit sofort oder später neue Texte ins Spiel, so dass ein Freund von mir einmal traurig-wehmutsvoll-halbärgerlich meinte, eigentlich haben die Romantiker die ganze deutsche Volksmusik zerstört! Das ist eigentlich genau das Gegenteil dessen, was sie wahrscheinlich von sich selber behaupten würden, sehen sie sich doch als Überlieferer älterer Traditionen. Mein Freund sagte, hätte es die Romantiker nicht gegeben, hätten wir eine richtig alte deutsche Volksmusik.

Ich weiß nicht, wie man das bewerten soll. Beide Seiten der Diskussion (Romantiker als Tradenten oder als Zerstörer der deutschen Volksmusik) haben Argumente. Freilich finde ich interessant, in die Vergangenheit zu gucken. Gibt es Heimatmusik zu finden, die zwar überliefert ist, aber keiner kennt, weil sie die Romantiker in die Archive gepackt, aber nicht veröffentlicht haben? Das wäre in der Tat interessant. Wahrscheinlich würden wir auch staunen, da dort noch nicht das feste unveränderliche metrische Einerlei des 3/4 und 4/4 herrscht, das seit der Klassik all unsere Musik durchzieht, sondern noch ein Spannungsfeld zwischen Metrum einerseits und Phrasierung andererseits herrscht (Vgl. dazu Robert Jourdain, Das wohltemperierte Gehirn: wie Musik im Kopf entsteht und wirkt. Kapitel 5 .... Zum Rhythmus). Und vielleicht wüssten wir Akkordionisten gar nicht mal, was man da spielen soll, sind wir doch gewöhnt auf die Betonung Schlag 1 den Grundbass und auf die unbetonten metrischen Schläge den Akkord zu setzen (Umm-pah-pah). Aber wie begleitet man Stücke, deren Metrum sich ändert, dessen Phrasierung sich abwechselt?

Vielleicht muss man einfach als Resümee ziehen, dass Musik eben veränderlich ist und die Romantiker weder verunglimpfen noch verherrlichen. Auf jeden Fall kann einen das Alte wesentlich inspirieren. Eine weiterführende Frage, die freilich nicht in diesen Kontext gehört und leicht OT ist, z.B. wäre, wie sich alpenländische Musik vor dem 19. Jahrhundert anhörte. Damals gab es nämlich noch kein lautstarkes Akkordeon, dass automatisch Um-paa-paa machte. Vielleicht gibt es dort auch noch so manches Alte und Vergessene zu entdecken, was man wieder einfließen lassen und mit anderen Musikstilen kreativ kreuzen könnte. Der alpenländische Mittelalter-Pixner wäre geboren...
 
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wie sich alpenländische Musik vor dem 19. Jahrhundert anhörte. Damals gab es nämlich noch kein lautstarkes Akkordeon, dass automatisch Um-paa-paa machte.
Auf das andere einzugehen, würde zu bitterem Streit führen, aber zur Musik im Alpenraum: Es gibt doch viele Ensembles, die ohne Ziehharmonika spielen und singen. Dass die hier kaum vorkommen liegt nicht an der Musik im Alpenraum, sondern an der thematischen Ausrichtung dieses Forums. :)
 
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@Bernnt:

Wo hast Du die Melodie zu Deinem Rätsel gefunden und welcher Text ist Dein Favorit zu Deiner Melodie?

Leider geht der Artikel nicht mehr auf die Melodie ein.

Das finde ich auch schade.

Vielleicht muss man einfach als Resümee ziehen, dass Musik eben veränderlich ist und die Romantiker weder verunglimpfen noch verherrlichen.

Ich gehe davon aus, daß jede Zeit ihre eigene Volksmusik hervorbringt. Heute wie gestern. Es gibt immer wieder Neues und auch das Neue wird immer wieder vergessen. Morgen ist heute gestern und aus neu wird alt. Jede Generation hat doch ihre Musik.

Da es ja eine vorromantische Volksmusik gab, frage ich mich, mit welchem Akkordmuster, die wohl begleitet wurde. I-V-IV? Wieviel Moll war darin enthalten und welche Mollart?
Die Musik ist ja wahrscheinlich durch die Möglichkeiten der Instrumente beeinflußt, das finde ich logisch. Welch Instrumente gehören in die vorromantische, mittelalterliche Zeit?
Naja, das Akkordeon gehört jedenfalls nicht dazu. Dudelsack, Zither, Drehleiher, Geige, Flöte?
Eben wie die Alpenmusik?

Gibt es denn nicht bekanntere Lieder? Kinderlieder vielleicht?



Egal, ich kann nur spielen, was ich kenne und mir gefällt.
Darum freue ich mich, wenn ich ich hier im Forum so vielen verschiedenartigen Stücken und Stilen begegne.

Gruß Moricasso
 
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Ja, genau. Super Artikel. Spitzensatz: "Appenzeller Streichmusik ist keine Ländlermusik, da sie noch heute zu grossen Teilen auf der Musik des 19. Jahrhunderts beruht." Wie klang das vorher? Mit welcher Geschwindigkeit wurde gespielt? Total spannend.
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Auf das andere einzugehen, würde zu bitterem Streit führen, aber zur Musik im Alpenraum
Nee, das glaube ich nicht. Wir mögen das Akkordeon doch alle. Die Frage ist, ob man anders begleiten kann. Ich verdamme das Um-pa-pah nicht, es hat bestimmt seine Berechtigung, aber ich suche gelegentlich nach Alternativen.
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welcher Text ist Dein Favorit zu Deiner Melodie
Das geht aus deinem Artikel hervor. Die Überlieferung aus dem 16.Jahrhundert enthält nur den ersten Vers. Damals gab es keine vereinheitlichte deutsche Rechtschreibung. Es war damals völlig wurscht, ob man "Frawe" oder "Fraue" schrieb, "Brunnen" oder "Bronnen". Dein Artikel fragt freilich, ob "mein" Lied eine Vorlage hatte - ein geistliches Lied? Ein Marienlied? Ein bekanntes Spottlied? Die Frage ist meines Erachtens müßig, da man damals auf bekannte Melodien jeden Text legen konnte.

Meine Melodie kam aus einem alten Liederbuch, d.h. aus letztlich aus der Singvogelbewegung. Die Melodie ist im im gleichen Metrum taktiert - 19.Jahrhundert! Ich habe im Internet eine alte Chorversion entdeckt, suche aber noch nach dem Link. Dann kannst du selber gucken.
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Dudelsack, Zither, Drehleiher, Geige, Flöte
Yupp, im Mittelalter z.B. Auch damals gabs freilich einerseits Volksmusik und andererseits die ernstere Musik, die ja gut erforscht ist. Die zu hören ist auch heute leicht. Bach (Barock) und Beethoven etc. pp. (Klassik, Romantik...) grüßen. Interessant ist vielleicht, die Musik der "Gegner" von Bach in den Städten anzugucken. Denn die durften nicht einfach so gegen Geld z.B. auf Hochzeiten Musik machen, denn das war den "beamteten" Musikern vorbehalten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass da auch Volksmusik der damaligen Zeit gespielt wurde. Nur weiß ich nicht, ob das Repertoire aufgearbeitet wurde und wo man suchen müsste.
 
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Gut gemacht von dem Trio.
Ja, Horst, das finde ich auch interessant und gut gemacht. Hat mir gefallen.

Wenn man nach alter Musik sucht, wird man dort freilich nicht fündig. Das Klavier war ja früher in der Zeit vor den Kriegen des 20. Jahrhunderts ein "bürgerliches" Instrument, auf dem u.a. die Töchterchen der Großbürger einer Stadt ihre Sonatinchen zu trällern pflegten. Ihre Zuhörer waren die Leute der bürgerlichen Salons, in dem dann gelegentlich auch die bedeutenden Künstler wie Liszt, Paganini oder Chopin auftraten. Ein Otto-Normalmusiker wie wir konnte sich vor dem 20. Jahrhundert meist kein Klavier leisten, Volksmusik wurde vom einfachen Volk mit einfachen billigeren Instrumenten gemacht, sie war auch derber und einfacher.
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Wow, das ist ja super interessant. Der Dame, die die Musik gesammelt hat, gehört der Schweizer Verdienstorden. Leider ist sie schon tot. Dort gibt es definitiv Musik, die zwischen der alten mittelalterlichen Musik und den Ländlern liegt. Scheint teilweise älteres Material zu sein. Auf dem verlinkten Youtube-Video aber sagt einer ein Musiker bei Sekunde 11: "(We play music).... from the 19th century". Also wieder eine Auswahl?
 
Sammlung Dahlhoff
:great::great::great:
Leute, wer Lust hat, möge bei Youtube nach "Tanzsammlung Dahlhoff" schauen und das ein oder andere anhören. Das hört sich schon nach Musik der "Bierfiedler" an, die Bach aus kommerziellen Gründen bekämpft hat.
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wer issn eigentlich grad dran?
@Torquemada ist dran, wenn er seinen Job in Brüssel erledigt hat.
 
Na dann lasst mal hören!

... wer issn eigentlich grad dran?
Ja Max, deine GOLA zählt da nicht, die kostet mehr als ein bürgerliches Wandklavier. Du musst da schon die feinen Sachen spielen ;):D.
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wenn er seinen Job in Brüssel erledigt hat.
Ja durch die EU Aussengrenzen könnte eigentlich auch ganz interessante Musi kommen, od'r?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Tanzsammlung Dahlhoff
das ist aber westfälischer Schinken und nicht schweizer Käse!
 
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das ist aber westfälischer Schinken und nicht schweizer Käse!
Ich spiele mal etwas aus dem westfälischen Schinken. Da ihr ja nun wisst, dass es aus der Dahlhoffsammlung ist, möchte ich bitte die dortige Titelangabe.

https://soundcloud.com/weltsauerstoff/ratemich-2018-06-29
 
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