Auch schlecht spielen macht auf einem guten Instrument einfach mehr Spaß!
Und wenn mir mein Kontostand ein solches erlaubt, werd ich mir das von meinen "Fähigkeiten" nicht verbieten lassen...
Du sprichst mir aus der Seele! Auch ich spiele erst seit wenigen Jahren (lässt sich noch an einer Hand abzählen) wieder Gitarre. Eigentlich sollte ich das "wieder" sogar gänzlich streichen, denn beim Neuanfang mit Anfang 40 hatte ich die paar Jährchen klassische Ausbildung und das Lagerfeuer-Geklampfe als Teenager gänzlich vergessen.
Also stümpere auf meinen PRSi herum, entspreche dabei sogar dem klassischen (Feind-) Bild des solventen, promovierten (wenn auch als rer. nat. und nicht als med.) PRS-Kunden mittleren Alters.
Lasse ich mir davon den Spaß vermiesen?
Natürlich nicht: mit den mittlerweile erhältlichen Gimmicks wie dem CabClone und einem iPad mit AnyTune kann ich im stillen Kämmerchen üben und beim Musizieren zu Backing Tracks entspannen, ohne meiner Umwelt auf die Nerven zu gehen.
Und wenn der Output der Röhren dann statt CabClone und Kopfhörern doch mal die Lautsprecher antreibt und die beste aller Ehefrauen lächelnd spricht: "Das klang aber schön!", ist mir das Belohnung genug.
Kann ich das teure Instrument auch als Dilettant wertschätzen?
Selbstverständlich: auch ich kann sehen und fühlen, dass es sich hier um beste Handwerkskunst handelt. Und selbst ich spüre, wie eine PRS schwingt und höre, wie gut sie klingt, wenn ich in die Saiten greife. Das gilt insbesondere im direkten Vergleich mit anderen Instumenten.
Auch die gute Ergonomie einer PRS ist für mich greifbar: es "flutscht" auf einem gut gearbeiteten und eingestellten Instrument einfach besser. Da kämpft man dann "nur" mit den eigenen Unzulänglichkeiten und nicht auch noch mit der GItarre
Also auch mein Rat an
@redstrat95: wenn es das Konto und die Finanzplanung hergeben, lohnt sich ein Ausflug zum nächsten (oder entfernteren, aber besser sortieren) PRS-Händler. Es wird sich dort mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas passendes finden ;-)
P.S.: die DGT ist mittlerweile übrigens bei mir "angekommen". Die Pickups mit ihrem Out-of-Phase-Sound im Coil-Split-Betrieb und Mittelstellung des Toggle werden bleiben. Sie geben der Gitarre tatsächlich einen eigenen Charakter und andere Möglichkeiten als die klassische Schaltung.
Man muss allerdings etwas experimentieren und sich darauf einlassen: dann stellt man fest, dass sich mit geschicktem Spiel an den beiden Volume-Pots die Sounds der Positionen 2 und 4 auf einer klassischen Strat einfangen lassen.
Seit kurzem sind auch die (für mich) störenden "Faux Bone"-Stimmhebel durch Pendants aus Metall ersetzt. Nun passen Haptik und Optik, und die paar Gramm mehr am Headstock kommen (höchst subjektiv) auch der Balance beim Spielen im Sitzen zu gute.