PRS pre factory - Überblick und User-Thread

Es ist jederzeit möglich, nur mit der Gitarre ohne jeglichen Kaufbeleg eine CITES zu bekommen.
Ich habe das zig mal für meine alte Gibsons und Fenders getan die ich in meiner Zeit, als für einen amerikanischen Konzern gearbeitet habe (1981-1987) aus den USA mitgebracht habe. Die Unterschrift unter der Bestätigung, das die Gitarren vor 1992 eingeführt wurden, genügt. Kaufbeleg gab es keine mehr.
Das ist ein sehr wertvoller Hinweis. Nur leider ist sehr fraglich, ob das alle zuständigen Behörden in Deutschland auch so sehen...
 
Alle nicht aber einige.
 
Die Magie der frühen PRS

Ende der 80er Jahre gab es noch in vielen größeren Städten eine Vielzahl von Gitarrenläden, darunter auch einige, die besonders ausgesuchte – auch Vintage Gitarren anboten. Natürlich gab es keine Internetplattformen, in denen die Angebote vorher einsehbar waren. Die Suche nach diesen Läden und das Stöbern darin war jedesmal ein kleines Abenteuer und manchmal voller Überraschungen. Bei einem Termin in Berlin nutzte ich freie Zeit, um Willys American guitars (oder so ähnlich) einen Erstbesuch abzustatten. Auf weniger als 50 m2 Ladenfläche fand ich viele, zum Teil auch alte Gitarren mit dem Herkunftsland USA: Fender, Rickenbaker, Hamer, Gibson und andere, die heute entweder unbezahlbar oder total in Vergessenheit geraten sind.

Eigentlich interessierte mich eine Gibson Les Paul aus der Heritage Serie mit einer phantastisch schönen Decke. So schön sie war, so flach und leblos klang sie leider. Hinter der Theke in ca 2 m Höhe hing aber auch eine dieser PRS Gitarren, von denen man im Fachblatt Musik Magazin und in der Gitarre & Bass Testberichte lesen konnte, die einstimmige Loblieder waren. Bis dahin hatte ich eine PRS noch nie in der Hand gehabt und darauf gespielt. Die alten Les Pauls und Strats waren das Maß aller Dinge. Davon hatte ich u.a. Dank Erhard Bochen in Munderkingen , No. 1 in Hamburg und George Gruhn in Nashville auch schon ein paar spielen dürfen.

Ich kann nicht sagen, dass es Liebe auf den ersten Moment war, aber irgendetwas war dran an dieser PRS, die ich in Berlin in die Hand nahm. Es war eine 87er Signature, beeindruckend tiefes quilted Maple Top in Vintage Sunburst. Der Sweet switch war ebenso irritierend wie der 5 way Rotary switch. Aber dieser Hals!!! Er lag wie der sprichwörtlich gut eingelaufen Turnschuh in der Hand, das Spielen war mühelos und unangestrengt. Schnelles und vor allem sauberes Spielen auch komplexer Akkorde – leicht gemacht. Die PRS war anders, klanglich ungewohnt aber ergonomisch perfekt. Das war der Beginn einer großen Freundschaft .

Diese dauert nun über 30 Jahre und im Laufe der Zeit sind ein paar Gitarren zusammengekommen.

Es ist hierzulande einerseits schwer PRS Gitarren zu sammeln, weil manche Instrumente in Deutschland nur selten zu bekommen sind. Andererseits bietet PRS so viele Limited Editions u.a., dass die Auswahl für den Schwerpunkt einer Collection breit gefächert ist. Unter dem Aspekt

PRS Custom von 1986 bis 1990 in den Sunburst-Varianten

habe ich ein paar Gitarren zusammengestellt:

PRS Custom 1986 Vintage sunburst, Moon Inlays

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Diese PRS hat eine frühe Seriennummer mit 11xx und dürfte eine der ersten sein, die in Europa verkauft wurden. In Deutschland kenne ich nur eine aus 1985. Sie gehört Nik Huber von Huber Guitars. Augenscheinlich hat auch diese Gitarre etwas mit Nik gemacht, ihn so fasziniert, dass sie möglicherweise der Anlass für die spätere Zusammenarbeit zwischen ihm und Paul war.

Bei den ganz frühen PRS wurde nicht mit Details gespart: Das Tremolo (Block und Grundplatte) wurden aus einem Stück gefräst – erkennbar an den (fehlenden) 3 Schrauben, die ab ca. 1993 Grundplatte und Tremblock verbanden. Die Tuner sind mit das handwerklich aufwendigste, was in diesem Bereich jemals hergestellt wurde. Die B und T Humbucker sind heute noch sehr gesucht. (Hat jemand einen originalen T Humbucker übrig? – bitte melden!).

Die Verarbeitung ist sehr liebevoll und bei jedem Instrument sind infolge der aufwendigen Handarbeit geringe Abweichungen feststellbar. Der Hals liegt satt aber extrem komfortabel in der Hand.


PRS Custom 1987 scarlet red sunburst, quilted Top, Birds
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Neben der „Sonderausstattung“ quilted maple top“ und den Bird-Einlagen, hat auch diese Gitarre das für diese Phase typische Rio-Palisander Griffbrett. Die Frage, ob es einen Unterschied zu den späteren Palisander-Varianten darstellt und ob die paar mm Holz eine derartige klangliche Rolle spielen, hat mir ein Gitarrenbauer einmal einleuchtend beantwortet:

Jeder, der sich mit dem Finetuning einer Gitarre beschäftigt, hat früher oder später festgestellt, dass die Brücke als Auflagepunkt der Saite einen wesentlichen Einfluss auf den Klang hat. Messing klingt anders als Druckguss, weil die Saite anders schwingen kann.

Der 2. Auflagepunkt der Saite ist der Bunddraht, bzw. das Griffbrett. Werden dort Frequenzen/ Schwingungen geschluckt oder verstärkt wirkt sich das ebenfalls aus. Es spielt demnach eine wesentliche Rolle, wie der Bunddraht in welchem Holz gelagert ist. Weiches Holz dämpft, hartes Holz – Paradebeispiel: Ebenholz – kann des Guten zu viel sein. Deshalb haben auch ein paar mm Griffbrett Einfluss auf den Klang. Das (Rio-) Board und seine Schwingungs- bzw. Dämpfungseigenschaften haben als 2. Auflagepunkt der Saite einen vergleichbaren Einfluss auf den Klang, wie die Brücke.


PRS Custom 1988 tobacco sunburst, Birds
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Wieder eine PRS mit sweet switch. Aus meiner Sicht überflüssig, wenn nicht kontraproduktiv, weil die obere Stellung eine Weise der Bedämpfung der Höhen bewirkt, die eher nervt, als hilft.

Mittlerweile habe ich gelernt, dass der sweet switch für mich besser immer in der unteren off-Stellung ist und ich Höhen oder obere Mitten besser über den Amp oder das Pedal steuere.


PRS Custom 1989, vintage sunburst
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Auffällig ist, dass sich die Maserung der Decke bei vielen Instrumenten in dieser Zeit in Richtung der feineren Pin-Stripes verändert. Es handelt sich um sog. Soft-Maple, dass spektakulär gezeichnet ist, von den Klangeigenschaften aber etwas weicher klingt, als das Hard Rock Michigan Maple, das alte Les Pauls auszeichnet. Für eine PRS Custom, die gerne auch mal eine gewisse Betonung in den Hochmitten hat, keine schlechte Wahl.


PRS Custom 1990 tobacco sunburst, 10 Top, wide thin neck carve
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Auffälligstes Merkmal dieser Gitarre ist neben der spektakulären Decke das wide thin Halsprofil. Für mich eine der frühesten Customs mit diesem Halsprofil. Sie hat bereits den HFS Treble und den Vintage Bass Tonabnehmer. Trotz des „dünnen“ Halses schwingt die Gitarre wunderbar.


Gruppenbild mit Amp
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Zusammenfassend ist anzumerken, dass ich die Entwicklung der PRS Gitarren seit den ersten Jahren verfolgt habe. Als die Produktionszahlen in den 90er Jahren stiegen, richtete sich mein Interesse mehr auf die Baureihen, die außerhalb der normalen Serie entwickelt wurden, z.B. ME I und II, 513, die Brazilians, Santana I und II, PS u.ä.. Das sind meist ganz hervorragende Instrumente aber an die Magie der alten PRS kommen sie nicht dran. „Es liegt an dem alten Holz“ wird Thomas Weilbier von No. 1 gerne zitiert, wenn es um alte Les Pauls oder alte Strats geht.

Zur Deko habe ich einen frühen Soldano SLO 100, snakeskin, Baujahr 1990 bemüht. Der Amp wurde noch von Mike persönlich zusammengelötet – und nein – er klingt nicht wie die neuen Soldanos, wobei bereits bei den alten Soldanos eine gewisse Streuung im Ton feststellbar ist.

Viele Grüße aus der Heide
 
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Hach ja……sehr schön!
 
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Das sind ja mal einige Prachtexemplare.
Da kommt noch mal ein Bild von meiner PRS CE24 mit Quilted Maple Top
Die gab es eigentlich so gar nicht ,war wohl ein Teil von der Messe in
1714060471860.jpeg

Habe sie damals bei Leslie Link in Hanau gekauft . Ist keine Pre Factory
Das Baujahr ist wohl 1996 , also irgendwie knapp vorbei . Die Specs sind jedenfalls noch die Alten
 
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@McCartey-59 :eek: Was für eine tolle Sammlung! Den Beitrag musste ich gleich 3mal lesen, ich kann jedes Wort davon gut nachvollziehen. Wer einmal so eine frühe PRS in den Händen hatte, der kann sich dem Zauber einfach nicht entziehen.
Eigentlich müsste ich Dir für diese Sammlung meine Sunburst-Signature verkaufen (leider schon mit HFS, dafür aber mit der extremst seltenen goldenen Hardware), aber ich kann mich einfach nicht davon trennen, jdf. auf absehbare Zeit.

a01.jpg


Auf jeden Fall wünsche ich Dir weiterhin viel Spaß mit diesen großartigen Zeitzeugen!
 
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Ja, das sind tolle Gitarren. Bei meiner 1987er Signature sind die Birds aus jeweils einem Stück Abalone gefertigt und haben eine wahnsinnige Farbtiefe. Leider sind sie alten PRS Gitarren immer noch stark preislich unterbewertet im Vergleich zu frühen Fender und Gibson Gitarren. Aber vielleicht ändert sich das ja mal.
 
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Die Anzeichen mehren sich dafür. Zuletzt hat ja der (zugegeben mit Vorsicht zu genießende) American Vintage Guitar Price Guide mal eben innerhalb eines Jahres die Preise der alten PRS verdoppelt.
Es würde mich schon sehr wundern, wenn die Preise der PRS bis sagen wir 1991 nicht weiterhin immer weiter ansteigen würden. Es gibt nicht viele, sie spielen sich super, sie sind die Wegbereiter einer Top-Marke, Rio-Boards, super Qualität, etc alle Zutaten einer Wertsteigerung sind ja da.
(Ist übrigens kein Wunschdenken, auch wenn ich selbst alte PRS besitze, eher im Gegenteil: Die eigenen will ich eh nicht verkaufen -die Wertentwicklung geht also an mir vorbei- und der Erwerb anderer älterer PRS wäre bei weiteren Preissteigerungen dann teurer.)
 
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Jedesmal, wenn ich mir die Angebote für die frühen PRS ansehe, denke ich: "Ganz schön teuer". Dann surfe ich weiter und komme auf Angebote für Custom Shop Modelle von G und von F. Im Vergleich dazu, sind die frühen PRS geradezu Schnäppchen.

Abgesehen davon ist für mich der Gebrauchswert deutlich höher. Ich liebe Les Pauls und finde Strats toll. Aber manchmal ist die Les Paul im Bandkontext zu gut genährt oder die Strat zu dünn. "Moderne" Musikrichtungen, die eine klar konturierte Gitarre erfordern, aber dennoch hinreichend Druck und Fülle verlangen sind aus meiner Sicht mit einem Humbucker besser zu bedienen.

Meine "Superstrat", mit der ich derzeit vom Blues über Funk/Soul und Rock bis zum Metal alles bediene ist derzeit eine vom Vorbesitzer umgebaute 1990er Custom. In der Mittelposition ist ein PRS Single Coil Bass eingebaut. Die Schaltung ist so modifiziert, dass ich die klassischen 3 Singlecoil-Sounds (Neck/Middle/Bridge) und die beiden Humbucker habe. Verbunden mit einer Toneregelung ist die Gitarre sehr vielseitig und klingt in jeder Postion gut.

PRS Custom 1990 grey black, 3 PU mod.


PRS_Custom_24_USA grey_black_1990-003.jpg
 
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Hier kommt ein völlig sinnloser und rein subjektiver Beitrag, da ohne neue inhaltliche Substanz oder Mehrwert, aber ich muss es einfach schreiben:

Frühe PRS sind einfach die besten E-Gitarren der Welt! Speziell diese Haptik ist unerreicht. Ich merke es immer wieder, wenn ich nach einer "pre Factory" 1985 bis maximal 90/91 eine beliebige andere Gitarre in die Hand nehme. Es gibt tolle andere Gitarren, aber zumindest für mich ist diese Frage geklärt.
 
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Kann ich als langjähriger PRS Nutzer mit Gitarren von 1986 bis aktuell nicht bestätigen.
Meine ideale Halsform ist das wide fat neck, von dem die alten PRS doch ein Stück entfernt sind. Auch der Klang der alten sowie ganz neuen Humbucker haut mich nicht vom Schemel, da fand ich die frühen 57/08er in meiner damaligen McCarty am schönsten. Was bei den alten aus 85-91 top ist sind die teilweise einteiligen mother of pearl Bird Inlays und natürlich die Riopalisander Griffbretter. Da ich auch alte und neue Fender und Gibson Klampfen besitze gilt da wie dort, das sowohl die alten wie neuen Gitarren ihre Vor-und Nachteile haben.
 
Die Pre-Factory-Gitarren hatten durchweg ein "Regular" Halsprofil (Wide Thin war optional, Wide Fat kam erst später) und ein Rio-Fretboard, was dann wohl ideal für @DirkS ist, aber nicht für @mr.coleslaw, der Wide Fat bevorzugt. Jeder so wie er's mag. Mein liebstes Profil ist jenes auf meiner KL33, im Burrluck PRS Book als "regular D set-neck" bezeichnet.

Bei den Pickups hat sowieso jeder seine Favoriten, meine sind wie @mr.coleslaw jene der frühen XX/XX-Generation ab 2008, mit Einschränkungen noch die 85/15. Mehr nicht. Insofern sind die Pre-Factories nicht meine besten Gitarren der Welt, weil sie leider nicht die besten Pickups haben.
 
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Ich bin tatsächlich sogar froh, dass zwar viele, aber zum Glück nicht alle Gitarristen meiner Meinung sind! Es gibt viel zu wenige pre factorys in Europa und sie sind jetzt schon bei ständig ansteigenden Preisen sehr teuer, ich will gar nicht daran denken, wie das aussähe, wenn alle auf diese Gitarren stehen würden.
(Hätten die frühen PRS schon vor ein paar Jahren so viel gekostet, wie heute, dann hätte ich vermutlich nie eine in die Hände genommen....^^)

Der Hals macht für mich tatsächlich viel aus, ich fühle mich einfach richtig wohl damit.
Pickups werden immer Geschmackssache bleiben, ich habe da die Erfahrung gemacht, dass der verwendete Amp und die Speaker eine riesige Rolle spielen.
Manche PUs passen wie die berühmte Faust auf`s Auge zu bestimmten Amps, an anderen klingen sie eher durchschnittlich. In meinen Ohren und an den von mir verwendeten Amps, vorwiegend JCM800 und Engl Ironball SE, und für die von mir bevorzugten Spielstile, finde ich z.B. den 57/08 okay, aber eben nicht perfekt. Wenn es noch extremer in die 80er gehen soll, dann finde ich z.B. den McCarty und sogar den heute mittel beliebten (weil bewusst sehr mittig ausgelegt) HFS am Steg besser, weil sie in meinen Ohren extrem schnell da sind (attack), was ja für Tapping, Sweaping, Shredding usw. sehr gut passt.
Von den moderneren PUs mag ich die 59/09 sehr.

Die allerersten PUs (1985 bis 86) sind mir insbesondere auf der hohen E-Saite, etwas zu schrill, da finde ich gut, dass Paul die nachfolgend etwas entschärft hat.
 
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Den HFS spiele ich nach wie vor gerne in meiner CE 24, die so knapp an einer späten Pre Factory vorbei schrammt, besonders wohl fühlt sie sich am MB DC5,aber auch am Engl FB25 .
 
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Was ich bedauere ist die, meiner Ansicht nach, immer noch fehlende Wertschätzung der frühen PRS Gitarren bezüglich ihrer Wertentwicklung.
Während für Vintage Fender und Gibson Gitarren in den letzen Jahren sogar auf hohem Niveau noch exorbitante Preissteigerungen stattgefunden haben (Beispiel: 56er Esquire kurz vor Corona 19.000€, jetzt 35.000€) oder für Gibson Custom Shop aged and signed Les Pauls Preise in Bereichen ab 25.000€ normal sind gibts frühe PRS immer noch vergleichsweise günstig (z.B. 1987er Custom 24 für 5.500€, 1991er für knapp 3000€).
Wenn dann sollte man jetzt zugreifen, weil es sind ja wirklich sehr gute Gitarren.
 
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Die Herausforderung bei PRS am Markt ist, dass lediglich ein Carlos Santana als berühmtes Marken-Zugpferd (in der Zeit) angeführt werden kann, und nicht Trillionen an Plattenveröffentlichungen mit Tele, Strat und Les Paul die Ohren der potentiellen Käufer wie die Homer'schen Sirenen einlullen.
PRS Gitarren machen erstmal auf Distanz über den Look und die Hölzer auf sich aufmerksam, ist die Distanz gebrochen, kommen als nächste Faktoren die Haptik und die Verarbeitungsqualität dazu.
Die Pre-Factoryzeit ist nicht die für mich ausschlaggebende Phase. Ich beobachte nur bei einem Modell der Post-"Pre-Factory"-Zeit die Verkaufsplattformen und komme zu dem Urteil: In der Regel überwiegend sehr überzogene Preiserwartungen.
 
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Ein wesentlicher Faktor für die seltene Beachtung der frühen PRS dürfte in dem Unternehmen selbst liegen. Paul muss immer wieder neue Gitarren verkaufen, entsprechend werden die jeweils neusten Modelle gehypt.

Erst mit einer gewissen Distanz und einer gewissen Erfahrung, dass nicht immer das, was als der neueste heiße … angepriesen wird auch tatsächlich besser ist, klärt sich die Sicht.

Dann ist für den Musiker entscheidend, wie sich ein Instrument anfühlt, wie es
sich in das jeweilige musikalische Umfeld einfügt und trotzdem präsent ist und wie perfekt und schnell die Verbindung zwischen Musiker und Instrument entsteht.

Alte Gibson und Fender sind meist sehr inspirierend, aber viel zu teuer, um damit bedenkenlos zu arbeiten. Die Reissues sind manchmal auch gut, haben aber die modellspezifischen Schwächen. Die „moderne“ Gitarre hat heute 2 Humbucker, häufig ein Tremolo und einen leicht bespielbaren Hals. Das Rio Board wird immer mehr als Besonderheit geschätzt.

Ich habe nach vielen Umwegen das in den frühen PRS gefunden. Allerdings mit einer Modifikation, dass der Sweet Switch durch ein Tone Poti ersetzt wurde. Dann ist es für mich die perfekte Gitarre.

Und der Hype wird wahrscheinlich erst dann kommen, wenn Paul eine Reissue auf den Markt bringt und ein angesagter Youngster danach greift. Bis dahin freue ich mich, wenn ich gelegentlich ein Instrument aus der Zeit vergleichsweise sehr günstig bekommen kann.
 
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Ich habe gerade das in ein paar Wochen zu veröffentlichende Album Richie Kotzens zur Bemusterung bekommen. Man sieht ihn mittlerweile nur noch mit seiner Signature Tele und Strat. Im Zusammenhang mit einem bisschen Rumstöbern bei YouTube nach den veröffentlichten Singles des neuen Albums Nomad, stieß ich auf einen Clip, in dem er Gitarren vorstellt, die für ihn eine immens hohe Bedeutung haben. Darunter ist eine CU24 aus der Pre-Factory Zeit, die ihm zu Teenagerzeiten sein Vater schenkte.


View: https://youtu.be/GFIfUV-trzY?si=TKsCPzy3eQlATu7Y&t=1250

Mit 15 eine CU24 bekommen... und dann verkaufen, es zu bereuen, aber erst nach Jahren das Glück haben, sie zurück zu kaufen.
 
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Ich kenne ihn aus der Zeit als er noch bei POISON mit IBANEZ Gitarren spielte.
Da gibts ein Lehrvideo von ihm wo er so Sachen wie Legato playing, alternate picking, string skipping usw. vorstellt.
 
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