PRS pre factory - Überblick und User-Thread

Bemerkenswert finde ich, dass er die CU 24 wieder zurückgekauft hat, nachdem er festgestellt hat, was für ein herausragendes Instrument er gehabt hatte.
Derartiges kenne ich bislang nur zu absoluten Lieblingsinstrumenten wie z.B. alten Les Pauls aus den 50ern und 60ern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
"Damals" da gehörte er mit Blues Saraceno (mit seiner Yamaha mit Karo-Lackierung) zu den jungen Shreddern. Jason Becker, Tony McAlpine...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
  • Gefällt mir
  • Haha
  • Interessant
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich bin etwas unschlüssig, meine PRS CUstom von 1995 hat den etwas größeren Schriftzug, bei dem auch das R rechts unten stärker ausgeprägt ist, was ja eher gegen Pre-Factory spricht.


20240322_183515.jpg


In meinem Aktenordner hab ich aber noch den Schnipsel mit dem Montagedatum 30.3.1995, Seriennummer 21800.
In welche Ära gehört die Gitarre wohl? Ist das dann eine der letzten Pre-Factorys?
 
Pre-Factory ist eh alles nur bis 1985.
 
*seufz*
Auf Letzteres gehe ich jetzt nicht nochmal ein, wurde hier ja schon lang erörtert und ist wohl überall umstritten. Verwenden wir also die trennschärferen Begriffe Annapolis-Zeit und Stevensville-Zeit.

Deine stammt in der Tat von 1995, siehe etwa hier:


PRS fertigte die letzten 1995er Gitarren noch in Annapolis, aber schon mit dem größeren Schriftzug.
Deine stammt also noch aus der (guten alten) Annapolis-Zeit. Mit dem Umzug nach Stevensville zum Jahreswechsel 1996 kamen dann auch die (1995 erworbenen) CNC-Fräsen zum Einsatz.

Wenn man pingelig genug ist, muss man aber auch in der Annapolis-Zeit differenzieren, da gegen Anfang der 90er einige Merkmale abgeändert wurden (Riobrett, PU-Schaltung, Halsfuß, gepresstes Perlmutt, PUs usw.) und irgendwann in Annapolis sicher auch durch die wachsende Größe die Schwelle vom Handwerksbetrieb zur Factory überschritten wurde.

(Ich finde immer noch einen Vorschlag aus England charmant:
Vor 1985 = pre series (weil auch keine Seriennummern)
1985 (NAMM) bis ca. 1990 = pre factory
1991 bis 1995 = factory Annapolis
ab 1996 factory Stevensville.

Hat sich aber so nicht durchgesetzt. )
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich finde die Einteilung gut 👍
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Stand denn irgendwo schon mal eine verifizierte Pre Series zum Verkauf ? Und wenn ja wo lag die preislich ?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
PRS Santana

Dann nützen wir doch einmal die Gelegenheit, uns einer Gitarre aus der Annapolis Ära zu widmen, der PRS Santana.

Carlos Santana gehört zu meinen uneingeschränkten Gitarren Helden. Es mag sein, dass sein technisches Können und sein musikalischer Wortschatz im Vergleich zu manchem anderen Gitarristen eher eingeschränkt ist und seine lobende Erwähnung idR sofort die Musikerpolizei auf den Plan ruft. Aber mir fallen nur sehr wenige Gitarristen ein, die nur über ihr Instrument so viele Menschen erreicht und begeistert haben.

Kennt noch jemand die alten Santana Platten Caravanserai, Abraxas oder das Live Konzert in Japan auf 3 LPs "Lotus"? Sie sind wunderbare Beispiele für Aufnahmen aus den 70ern als die Band nicht ins Studio ging, um perfekt nach Click zu spielen, sondern sich vom Groove, der Stimmung und mancher inspirierender Droge treiben zu lassen. Manches ist - vorsichtig formuliert - aus heutiger Betrachtung anstrengend anzuhören. Dabei sind aber auch Stücke entstanden, die bis heute begeistern: Sampa Pa Ti, Europa (Earth's Cry, Heaven's smile) u.v.m..

Ich bin ein Fan von Carlos. Ich bin auch ein Fan seines Tons ab dem Moment als er zum Boogie und der Yamaha SG 2000 griff. Seit Moonflower 1977 hatte er einen Ton zum Niederknien.

Für eine SG 2000 hatte meine zusammengesparte Gage als Hobbymusiker 1980 endlich gereicht. Der Boogie kam ein paar Jahre später. Zwischenzeitlich hatte Carlos die Gitarre gewechselt und spielte eine Paul Reed Smith!?
Mit dieser Marke konnte man Anfang der 80er Jahre in Deutschland gar nichts anfangen. Kein MTV, kein Internet, keine Youtube Mitschnitte. Erste Test im Fachblatt und anderen Musikzeitschriften die @DirkS sorgsam zusammengetragen und hier veröffentlicht hat überschlugen sich vor Begeisterung. Bis man dann eine PRS im Laden oder auf der Bühne erleben konnte, dauerte es noch ein bisschen.

Unbestritten maßgeblicher Faktor für den Erfolg der Marke war, dass Santana sie spielte und damit die Aufmerksamkeit vieler Gitarristen auf sie lenkte.

Die PRSi, die dann in den Läden auftauchten entsprachen aber nicht der Gitarre, die Santana spielte. Es brauchte die Anfragen vieler Gitarristen einschließlich Santana selbst, bis Paul sich die Gitarre, die er in Handarbeit selbst geschnitzt hatte vornahm, nachvermaß und dann als erste Gitarre in der PRS Geschichte mit den gerade neu erworbenen CNC Maschinen nachbauen ließ. Die ganz frühen PRS Santana sind demnach exakte Kopien der Santana aus der pre series. Es ist schwer zu beschreiben aber sofort zu fühlen, wenn man sie in die Hand nimmt. Es sind nicht nur die etwas kürzere Mensur, die Tonabanehmer und das Body Shaping mit dem pre series unterem Cutaway. Es ist der Hals, der sich von der Custom oder der McCarty deutlich unterscheidet, eine ganz leichte V-Form aufweist und noch etwas die Erinnerung an handgeschnitze, gerade nicht maschinell geglätte Gitarren aufkommen läßt.

IMG_2840.jpg



Die ersten 100 PRS Santana wurden auf der Abdeckplatte des Elektrikfachs nummeriert. Diese trägt die Nr. 27 und hat eine 95er Seriennummer.


IMG_2842.jpg



Erwähnenswert ist, dass die Nummerierung der ersten 100 (wieder einmal) keinen klaren Regeln folgt. Kürzlich ist die Nr. 20 mit einer 96er Seriennummer bei Reverb kurz aufgetaucht und gleich verkauft worden. Es gibt aber auch eine PRS aus 1995 ohne Nummerierung auf der Backplate (Serien Nr 5 24251), die also mindestens Nr. 101 oder später sein müßte.

Für diejenigen, für die das Thema Rio Palisander von Relevanz ist, sei gesagt, dass Rio nicht nur bei der Santana II sondern auch bei manchen Santana I verbaut worden ist. Das entspricht der Originalvorlage.

Zum Schluss noch ein Gruppenbild: Santana I aus 95, Santana I aus 96 und ein Jim Kelley Reverb aus den sehr frühen 80ern.

IMG_2844.jpg




Grüße aus der Heide.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Wow
Reaktionen: 7 Benutzer
Wow, genau solche Beiträge sind es, die mich immer wieder in`s MB ziehen! :great:

Ich stand in den 80ern eher auf Rock, Carlos habe ich damals gar nicht gehört. Bei mir war 1987 das MTV-Video von Gary Moore von Over the hills and far away der Auslöser. Dann las ich irgendwo, dass Gary fast das gesamte Album mit der eingespielt hatte und schon hatte mich PRS gepackt. Sie klang (auf dem Album) großartig, sah toll aus, aber finanziell war das ganz weit entfernt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@McCartey-59 , super Bericht , Carlos Santana hat bei mir relativ früh gezündet
Hat mich auch zu PRS gebracht aber viiiiel später , wurde dann auch nur eine CE24
1734379163839.jpeg
1734379163839.jpeg
1734379222350.jpeg
1734379222350.jpeg

die knapp an der Annapolis Zeit vorbei geschrammt ist.
@Dirk S. , die Gary Moore Platte hatte ich auch und war sehr angetan von seiner PRS
sollte bei mir noch einige Jahre dauern bis zur erwähnten, ,die ja kennst CE24
und da kommt sie nochmal
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Danke für das Adventsgebäck. Für Live und die Proben sind mir eine CE24 oder eine modifizierte frühe Custom lieber. Eine Santana II hatte ich bisher nur 2 x mit auf der Bühne. Ich habe zuviel Respekt vor diesen Werten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hier mal ein Hörbeispiel der letzten in Annapolis gefertigten Sonderserie, der Artist 10th Anniversary.
Es handelt sich um meine Gitarre (noch^^), es spielt aber ein mir unbekannter echt guter Gitarrist im Werbevideo von bigfoot:


 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Jetzt muss ich dumm fragen:

wo sind die Werbevideos zu sehen? Auf der HP finde ich das nicht :confused:
 
Ich hatte die 10th Anni selbst bei bigfoot gekauft, damals (2020) hatten die dieses Video eingestellt, ich habe es mir damals als Entscheidungshilfe heruntergeladen. Offenbar haben sie es selbst nicht mehr, sonst hätten sie es vermutlich jetzt wieder eingestellt.
Tatsächlich war das Video für mich mit kaufentscheidend: Ich kaufe eigentlich keine Gitarren, die ich nicht selbst anspiele, was aber seinerzeit zeitlich nicht ging. Da dieses Modell extrem selten ist (von den Over-the-Top-Kleinserien der Artist-Reihe werden üblicherweise 500 Stück hergestellt, von der 10th Anni aber nur 200 Exemplare) hatte ich Sorge, dass diese sehr seltene Gitarre von Dritten gekauft wird und verließ mich hinsichtlich des Klangs auf das Video. Habe den Kauf nicht bereut, sie klingt prima.
Auch die Bilder von früher waren besser/realistischer, auf den aktuellen wirkt die Gitarre durch die Beleuchtung vom Lack her fast etwas stumpf, dabei ist sie -wie auf dem Video- schön klar glänzend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzend dazu der Hinweis, dass Bigfoot die letzten Videos mit Gitarren aus ihrem Angebot vor sechs Jahren aufgenommen hat. Da das Internet - hier in Form von Youtube - ja nichts vergisst, findet man bei Youtube über die Suche nach "bigfoot guitars paderborn" zwar alle Videos, aber die vorgestellten Gitarren dürften längst verkauft sein.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Interessant, aber sehr viele davon tauchen ja über kurz oder lang wieder bei Bigfoot auf, dann kann man sich das Video ansehen (quod erat demonstrandum). Die kaufen ja gern die verkauften Gitarren später auch wieder an.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben