Apropos mitteilen, das war jetzt eine gute Überleitung:
Meinereiner war ja gestern bei Tremonti, u.a. zwecks Guitar Clinic. Um 14.15 wurden wir pünktlich vom Tour Manager eingelassen und zu Mark geführt. Security Check? Gab's keinen, Gitarristen sind vertrauenswürdig.
Nach kurzer Begrüßung nahmen wir 4 alle neben dem Catering im Cafe Platz. 3 hatten sich das Guitar Clinic geleistet, einer war VIP for life. Er kam zwar ohne Gitarre (und das sogar aus Bulgarien), aber ihm wurde kurzerhand eine von Mark gebracht. Sehr geschädelt eingef*ckt, er durfte #8 spielen!
Los ging's mit jeder Menge Legatotechnik. Der Meister zeigte vor und wir brave Schüler wiederholten die Übungen einzeln. Tremonti war übrigens an einen kleinen Amp angeschlossen, davor ein FX-Gerät, das bei Bedarf auch Drumloops als Metronom lieferte. Ein weiterer Amp stand bereit, das Kabel dafür wurde durchgereicht, sodass jeder mal laut oder zumindest verstärkt spielen konnte.
Später machte er noch ein bisschen Rhythmguitar. Er stellte erst mal o.g. Metronomdrummer ein und los ging's. Auf meine Frage, ob das 180 bpm wären (zum Aufwärmen), erwiderte er ganz trocken: No, 204. Kurze Zeit später waren's dann auch schon 240.
Zwischendurch schaute Eric Friedman vorbei, aß ein bisschen was vom Catering und erklärte uns, warum Tremonti und nicht er selbst diese Clinics macht: "The reason that HE does these clinics is that I don't know what I'm doing!"
Ziemlich lustig auch, wie Mark dann zum Rhythmus-Gitarristen "degradiert" wurde. Einer fragte ihn, ob er ihm das Solo von Bleed It Dry zeigen könne, weil ihm eine Stelle nicht ganz klar war.
Mark: I would have to relearn it. But you can play it.
Er: Ok, you can play the rhythm!
Die Take-home-message war übrigens
KNOW WHERE YOUR ROOTS ARE! Hört man nicht zum ersten Mal, aber schadet auch nicht, wenn man es sich ins Gedächtnis ruft, weshalb Mark das immer wieder betonte und uns sämtliche E auf dem Griffbrett einschärfte. Er meinte, dass ihm jemand mal sagte, er müsse nur eine Tonart beherrschen, und das wäre in seinem Fall E-Moll. Sämtliche Patterns hat er in dieser Tonart gelernt, bei Bedarf transponiert er eben in andere Tonarten.
Mark hat übrigens sein nächstes Album "Dust" schon in voller Länge am Macbook, und ein weiteres Highlight war, dass wir reinhören durften. So viel sei verraten: Es sind keineswegs die B-Seiten oder dergleichen, sondern absolut gleichwertig zu Cauterize. Und IMO deutlich mehr Geshredde!
Ich konnte ihm entlocken, dass es noch vor dem nächsten Alter-Bridge-Album erscheinen wird.
Nach 2 Stunden ging's dann zum Soundcheck, bei dem sie 3 Songs spielten. Jaja ich weiß, pics or it didn't happen, also bitte sehr:
Tremonti zeigte uns dabei auch sein Rig, in diesem Fall mit Bogner Überschall und natürlich dem Mesa Recti, beide standesgemäß über Mesa-Boxen gespielt. Auffällig, dass er am Mesa Gain grade mal auf 5 spielt und auch den Tube Screamer nur selten dazuschaltet. Er meinte, dass es deshalb so tight klingt.
Zuletzt ließen wir uns noch einige Utensilien signieren ("This is the first copy of Cauterize I've ever signed!") und machten neue Facebook-Profilbilder, bevor wir nach 2,5 Stunden wieder entlassen wurden. Hier meine signierte Backplate, den Rest meiner PRS Tremonti bekomme ich ja leider erst in ein paar Wochen:
Am Abend spielte Tremonti dann für 75 Minuten, davon leider nur ca. 3 Songs vom neuen Album.
Aber anyway: Toller Musiker, tolle Erfahrung und die Investition auf jeden Fall wert!