MIII lernen nach Gusto und Gehör

Genau dort. Nach dem d auf Schlag 1+ spiele ich schon im Stossen die Nebennote des nun folgenden Trillers (d), im Bass c - h - (Balg wenden) a - dann mit dem 4. Finger das g vor der Sechzehntelpassage.
Das hat sich während der ersten Durchgänge heute Mittag als richtig wichtig herausgestellt.

Mehr Fingerkraft auf Akzente setzen - normalerweise auf schwerere Zählzeiten.
'Wenn ich jetzt eure Tipps, @chnöpfleri und @Klangbutter, kombiniere, fängt die Sache an zu funktionieren. Wenn ich jetzt konsequent legato spielen würde, würden das Thema und die erste Variation schon mal laufen. Leider macht so kein Kuckuck. Die non-legato-Variante funktioniert aber noch nicht so gut. Na ja, wie man so sagt: Übung macht den Meister.

Vielen Dank für eure Mithilfe und eure Tipps. Was würde ich bloß ohne euch machen?
 
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Übrigens ist die Stelle ein mustergültiges Beispiel dafür, dass ein umgekehrtes MIII sehr sinnvoll ist. Die klassische Musik ist voll mit solchen Sachen.

Endlich lese ich mal ein handfestes Argument für den Vorteil des Bajans (= umgekehrtes MIII= tiefe Töne Richtung Knie) gegenüber der bei uns üblichen MIII-Technik (= hohe Töne Richtung Knie). Wenn ich mich an MIII wagen würde, dann nur mit Bajan-Technik. Taste rechts + Bajan-Konverter links, gibt es sowas?
 
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Dann spiele ich mal nicht Akko, sondern advocatus diaboli: meinst du nicht, dass die klassische Musik genauso voll ist mit Stellen, die auf dem Nicht-Bajan-MIII (also hohe Töne zum Knie) besser gehen? Es gibt so viele Musik, da wird man für jedes Argument Belege finden ... :evil:
 
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Dann spiele ich mal nicht Akko, sondern advocatus diaboli: meinst du nicht, dass die klassische Musik genauso voll ist mit Stellen, die auf dem Nicht-Bajan-MIII (also hohe Töne zum Knie) besser gehen? Es gibt so viele Musik, da wird man für jedes Argument Belege finden ... :evil:
Genau. Noch dazu werden in der Literatur die tiefen Töne links in aller Regel viel häufiger verwendet, als die hohen Töne. Und der Balg bedient sich nun mal leichter, wenn der linke Arm weiter oben ist. Aus diesem Grund sehe ich leichte Vorteile bei der Nicht-Bayan Anordnung.
 
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Aus diesem Grund sehe ich leichte Vorteile bei der Nicht-Bayan Anordnung.

Hallo @Monteverdi,

jetzt dachte ich, mal ein schlagkräftiges Argument für die Bayan-Bauweise zu haben. Und nun kommst Du daher, und nimmst mir dieses Argument wieder weg.

Wie soll man denn in dieser komplizierten (Akkordeon-) Welt überhaupt noch zu einer festen Meinung kommen. Man tut sich sicher leichter, wenn man alles, was der eigenen momentanen Meinung entgegensteht, als "Fake-News" abtut. Noch gehöre ich aber nicht zu der Fake-News-Bande und gebe mich der Hoffnung hin, dass diese nie die Mehrheit bilden wird.

Viele Grüße

morino47
 
werden in der Literatur die tiefen Töne links in aller Regel viel häufiger verwendet, als die hohen Töne

hm. Das halte ich für ein statistisches Gerücht das sich natürlich schwer beweisen oder widerlegen läßt. Wo fängt "tief" für Dich an?

Es ging ja eigentlich auch nicht um absolute Tonhöhe sondern um Fingersätze. Es liegt in der Natur der Melodik, dass tiefe Töne eher als schwer und behäbig empfunden und kompositorisch auch so eingesetzt werden, höhere Töne dagegen lebendig und bewegter. Und dabei meine ich keine langen Passagen wie Tonleitern über 2-3 Oktaven - da spielt es keine Rolle - sondern eher die Strukturen kurzer Sequenzen, in denen die Hand die Position kaum verläßt wie eben am Beispiel Le Coucou, Präl c moll WK1

WK_Sequenz.JPG


oder solche Sprünge wie in der Fuge:

WK_Sprung.JPG


bei dem man mit einem starken, sicheren 2. Finger den Zielton erwischen kann, nicht mit dem unsicheren 5. Finger.
Klar gibt es auch Sprünge in die andere Richtung, aber betrachten wir mal noch die Bedeutung der Töne:
Wie geschrieben ist es so dass der tiefste Ton sicher und laut ins Ziel geführt wird (Zählzeit 3). Danach ist der gesprungene Ton in mittlerer Lage trotz unwichtiger Zählzeit ebenfalls ziemlich präsent, er beginnt natürlicherweise nicht leise und deswegen ist ein stabilder Finger und sicheres Treffen vorteilhaft.
Stellen wir uns die Sache anders herum vor, der höchste Ton wird sicher und laut ins Ziel geführt wird (Zählzeit 3). Danach beginnt es auf dem 2. Sechzehntel der 3 tief ... dieser wird nicht laut sein müssen, daher ist ein schwacher Finger an der Stelle ok.

Balg bedient sich nun mal leichter, wenn der linke Arm weiter oben ist

Natürlich, beim russischen System noch leichter, weil oben die kleinen leichten Zungen sitzen und die Stöcke schmaler werden. Gewöhnlich zieht man den Balg oben mehr als unten auf und bewegt somit weniger Masse.

Wir sind wieder OT - ich wollte eigentlich nicht drauf einsteigen. Wahrscheinlich hast Du jetzt andere Beispiele oder einfach eine andere Auffassung und das ist ja auch in Ordnung - ich bin einfach müde und möchte niemanden bekehren. @Bernnt hat sich eh entschieden und weil hier grundsätzlich sowieso ein anderes System gespielt, bevorzugt und in diesem Faden gelehrt wird, haben solche Hinweise keinen Sinn. Vergesst also den Satz mit dem guten Beispiel.
 
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Natürlich, beim russischen System noch leichter, weil oben die kleinen leichten Zungen sitzen und die Stöcke schmaler werden. Gewöhnlich zieht man den Balg oben mehr als unten auf und bewegt somit weniger Masse.
Das scheint mir ein physikalisch schlagkräftiges Argument zu sein. Wenn unten die schweren Zungen des Instruments sitzen, wandert der Schwerpunkt des Instruments Richtung linkes Knie. Auf dem linken Knie stelle ich mir den "Drehpunkt " (weiß nicht, wie man das richtig sagt) des Akkordeonbalgs vor, weil der Balg ja nicht gerade in einer Linie parallel zum Horizont gezogen wird, sondern einen Bogen beschreibt, dessen Mittelpunkt eben idealerweise auf dem linken Knie liegt. Also müsste es so sein, dass ein Akko mit russischer Anordnung der Knöpfe bei dieser Situation definitiv besser und stabiler liegt.

OT:
Offensichtlich können sich bei dieser Diskussion zwei Welten berühren: Einerseits eine konstruktive Welt (Welche Anordnung der MIII-Bässe ist sinnvoll?) und andererseits eine spieltechnische (Wie führt man optimalerweise den Balg?). Zur gerade genannten spieltechnischen Welt könnte ich jetzt einiges sagen. Hier nur so viel: Mein an anderer Stelle angesprochenes Erlahmen der linken Hand hatte auch - aber nicht nur - mit der falschen Führung des Balgs in horizontaler Richtung zu tun. Die Beschäftigung mit Deschamps fand ich in diesem Zusammenhang recht hilfreich.

@Bernnt hat sich eh entschieden und weil hier grundsätzlich sowieso ein anderes System gespielt, bevorzugt und in diesem Faden gelehrt wird, haben solche Hinweise keinen Sinn.
@Klangbutter, meine Wahl für den C-Griff hatte rein pragmatische Gründe. Erstens gab es bei meinem Akkordeonhändler einen Konverter, der zufällig C-Griff hatte. Zweitens hätte es hier einen Lehrer gehabt, der mir das beibringen hätte können, wenn ich seine Dienste gebraucht hätte. Tiefere Gedanken darüber habe ich mir keine gemacht. Für die Stücke, die ich angehen möchte, ist es wahrscheinlich egal, ob man das mit C- oder B-Griff spielt. Das heißt aber nicht, dass es vielleicht eine objektive Wahrheit gibt, die wir uns hier bemühen herauszufinden. Diese Diskussion finde ich aber sinnvoll - schon aus dem Grund, dass es vielleicht Leute gibt, die sich überlegen, noch in das Konverterspiel einzusteigen und sich unschlüssig sind, welches System sie erlernen wollen.

Hier noch eine nachgeschobene Anfänger-Frage: Wie sagt man eigentlich jetzt richtig zu den Systemen? Ein C-Griff-Konverter hat die tiefen Töne doch immer oben unter dem Kinn, oder? Bei B-Griff gibt es zwei Systeme: Eins, bei dem die tiefen Töne oben unter dem Kinn liegen und eins, bei dem die tiefen Töne am Knie liegen? Hat das alles eigentlich einen Namen?
 
Der erste Teil der Allemande aus der Französischen Suite Nr. 2 von Bach bietet im 1.Takt eine Schwierigkeit im MIII:

FranzösicheSuite2AllemandT1.png

Kann mir jemand helfen, einen Fingersatz zu finden, dass ich das tiefe As auf 3u im Melodiebass (Konverter, C-Griff) treffe?
 
Nimm doch einfach die Terz as-c' quer, also z.B. mit 3-5 oder gar 4-5. Dann ist das As nicht sehr weit.
 
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Obwohl ein Quintbasssystem konzeptionelle Schwierigkeiten aufweist und das Lernen dieses Freebasssystems nur auf den ersten Blick total einfach erscheint, weil man es als M2 Spieler ja bereits kennt, frage ich mich trotzdem warum es nicht größere Verbreitung erfuhr.

Wenn man dieses Beispiel anschaut wird schnell klar, das es neben der Komplexität des "wechselnden Oktavknicks" enorme ergonomische Vorteile hat, was die kurzen Wege der Oktavlagen betrifft. Auch der Klang zwischen rechts und links weist zwar kaum Ähnlichkeiten auf, durch die perfekte Ansprache und ein kluges Arrangement können verschiedene Linien ohne störende Soundwechsel trozdem zwischen rechts und links aufgeteilt werden - sogar Solo!!! Der Mann ist ziemlich faszinierend, findet seine persönlichen Lösungen und wirkt damit frisch und kreativ. (Er hat auch den Hummelflug und andere Sachen sehr schön arrangiert)

 
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frage ich mich trotzdem warum es nicht größere Verbreitung erfuhr.
Tja, das ist wohl schwer zu beantworten. Vielleicht weil beim Quintbass-System die Töne der chromatischen Tonleiter nicht so einfach reinlaufen? Ich gebe ja zu, das ist ein ästhetischer Einwand. Aber es ist schon auffallend: Egal ob Tasten oder Knöpfe, die chromatischen Töne liegen gewöhnlich nebeneinander.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Tja, mal wieder zum Kuckuck:

D.C. Daquin - Le Coucou - T34.png

Offensichtlich gibt es hier was Neues für uns. Wir müssen zwei Töne spielen, die auf dem MIII in einem Abstand von zwei Oktaven liegen. Wie übt man das? Gibt es da hilfreiche Vorübungen? Ich hab so etwas in der Art produziert, mir hilft es nur eingeschränkt (bin aber auch noch nicht so lange dran):

L.C. Daquin - Le Coucou-Übung.png

Wie seid ihr den 2-Oktaven-Sprung angegangen?
 
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Aber hier geht es um das Geklimper einer Spieluhr, welches das Kind zum Schlaf bringen soll. Man tauscht es ein mit der Statik einer Drehorgel und meistens bemüht man sich dann doch um das Klangbild der Spieluhr, was nicht geling

Das hab ich ja schon an anderer Stelle geschrieben - die Aria hab ich kennengelernt auf Klavier gespielt oder auf Akkordeon. Und auf den beiden Instrumente wird das normalerweise gänzlich anders interpretiert als auf Cembalo. Deshalb hat sich bei mir im Kopf auch das Bild einer eher strecherähnlichen Spielweise eingebürgert.

Auf Cembalo gespielt habe ich das erst vor kurzem zum ersten Mal gehört und erst da ist mir aufgefallen, dass das da tatsächlich an eine Spieluhr erinnert. Von daher war das für mich eine interessante Erkenntnis, dass man der Aria einen völlig anderen Chrarakter geben kann.

Aber egal, in meinem Kopf ist das Bild der Spieluhr nicht mit dem Stück verbunden und drum suche ich nach einem anderen Klang. Ich orientiere mich eher am Bild eines Streichintruments.


Aber ich finde für diese Aria und das C-Dur Präludium reicht dieser enge Rahmen an akkordeonistischen Möglichkeiten nicht aus und mich wundert, dass so viele (gerade auch prominente und sonst klug auswählende) Spieler offenbar anderer Meinung sind.

Dass das Stück spieluhrartig auf Akkordeon wiedergegeben werden kann, da bin ich mit Klangbutter einig - ich glaube das geht nicht. Das gibt das Instrument nicht her.

Aber ich stelle auch fest, dass das Stück sehr schnell ziemlich kniffelig wird, um nicht zu sagen richtig schwer, sobald man versucht dem Stück eine gewisse Leichtigkeit zu geben.

Meist hört man das auf Akkordeon mit einer gewissen gravitätischen Schwere, die daraus resultiert, dass sich auf der linken Hand mehr abspielt als im Diskant, Und wenn man akkordeontypisch die Töne auch bloß ungefähr so spielt, wie notiert, dann erhält man fast automatisch eine satte dominanz der tiefen Töne die dem Stück eine gewisse gravitätische Schwere geben (die mir aber so nun nicht gefällt)

So zu spielen ist das Stück nicht schwierig... aber sobald man versucht trotz Akkordeon dem Stück mit dem Instrument eine gewisse Leichtigkeit mitzugeben, dann wir das Stück ruck-zuck ziemlich knifflig. Auf einmal kommts tatsächlich auf jede Note an - wie lange spiele ich die, wie lange halte ich die aus, wann und wie spiele ich die an, wann nehme ich die weg. Da kann man auf einmal die Noten nicht mehr einfach so spielen, wie notiert, dann muss man jede Note einzeln betrachten und bewerten.

Jeden falls lerne ich grade, dass das Stück sehr harmlos daher kommt, aber dass es dieses Stück gewaltig in sich hat.

Aber das macht mir erstmal nix aus. Zum einen bin ich es gewohnt, dass ich immer ewig brauche, bis ich ein neues Stück "drin" habe. Zum anderen habe ich keinerlei Zwang- ich muss das Stück nicht irgendwann zu einem bestimmten Anlass aufspielen können - ich hab Zeit. Und weil ich mir einfach in den Kopf gesetzt habe, dass ich dem Stück eine gewisse Leichtigkeit mitgeben will, drum wird das noch eine ganze Zeit wohl dauern, bis ich mit dem Stück so einigermaßen durch bin.

Jedenfalls weiß ich jetzt, das das was andere (sehr gute) Spieler immer wieder sagen stimmt: die Aria ist nicht leicht! Aber ich bleibt dran! :)
 
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Gut geschrieben @maxito.
Nur frage ich mich, was die Sichtweise aus Streicherperspektive an der klanglichen Gestaltung ändert?
Was genau machst Du denn dann anders?
Die linke Hand bleibt ja ein Arpeggio. Was kannst Du denn da machen?

Etwa die Töne in Folge wieder loslassen?
Das ist irre schwer und klingt nicht.
Der Balg ... na klar ... damit kann man etwas täuschen, das geht aber auf Kosten der Melodie.

Es gibt unzählige ähnliche Beispiele.
Piazzolla - Tanti anni prima
Mozart - Abendempfindung (ärgert mich gerade)
Stanley Myers - Cavatina

Auf Roland mit irgend einem perkussiven Sound und Sustain Pedal - ein Spaziergang.
Sobald der Sound aber keinen eigenen Abklang hat, kriege ich Pickel und muss mir entweder etwas komplett anderes überlegen (anderes Tempo anderer Rhythmus etc.) oder das Stück sein lassen oder auf mehrere Spieler aufteilen.

Das ist natürlich nur meine Meinung. Wenn man die unbearbeitete Fassung längere Zeit spielt, findet man natürlich irgendwelche praktikable Kompromisse und nimmt sie irgendwann nicht mehr wahr.

Aber ich habe mich immer gewundert, warum die westliche Schule Orgelwerke mit der Begründung ablehnt, ein Akkordeon hätte nicht die Klangkraft einer Orgel und man muss ja irgendwo den Balg wechseln.

Beides sind Argumente, die mir gegen die oben genannten klanglichen Probleme mancher Klavierstücke glattweg vernachlässigbar erscheinen.
 
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Nur frage ich mich, was die Sichtweise aus Streicherperspektive an der klanglichen Gestaltung ändert?
Was genau machst Du denn dann anders?

Na Streicher spielen das normalerweise nicht perkussiv... also nicht Pling, Pling, wie eben bei einer Spieluhr (oder bei einem Cembalo, wenn man s entsprechend anschlägt). Drum versuche ich den Tönen einen weichen Anfang und ein weiches Ende zu geben.

Die linke Hand bleibt ja ein Arpeggio. Was kannst Du denn da machen?

Einfach nur Arpeggio, wäre das einfachste um den Ton "links nicht so dick werden zu lassen - da habe ich diverse Versionen diverser Meister gehört .. und finde, das klingt nicht so ,wie s soll. Harmonisch gehören die Töne ja shcon irgendwie zusammen und so versuche dch die Töne "ineinander laufen zu lassen. Lasse aber den Ersten Ton nicht bin zum Schluss stehen und nehmen den wieder raus, wenn dann der dritte Ton kömmt. Und weil das dann immer noch relativ dick klingt, versuche ich den zuerst gespielten Ton nicht bis zum Schluss der Tonlägnge des nachfolgenden Tons zu halten sondern ebenfalls schon früher rauszunehmen.

Ob das alles was wird, kann ich derzeit noch nicht sagen, denn es fordert mein bescheidenes Spielkönnen bis über die derzeitigen Grenzen. Aber es gibt ab und zu mal ne Sequenz, wo´s grad mal klappt und dann bin ich der Meinung, dass das dann insgesamt "leichter" und "luftiger" klingt. ... wie gesagt ich arbeite dran, weiß aber derzeit noch nicht, ob mich das Stück überfordert, oder ob ich das eines Tages so hinkriege, wie ich mir das vorstelle
 
deshalb spielen wir (@chnöpfleri und ich) das zu zweit :-D ...

Super.

@maxito
Auch wenn mir das Ergebnis am Ende nicht komplett gefallen würde (egal von wem interpretiert), lernt man dabei doch sehr viel.
Scheinbar unlösbare Aufgaben werden doch irgendwann geknackt. Vielleicht auch ganz anders als erwartet.

Du nimmst die Töne also in Folge wieder weg.
Das würde ich nicht tun, denn dann fehlt ja immer einer aus der Harmonie. Durch das Abklingen am Klavier hat man ja durchaus die Vorstellung, auch der erste Ton des Arpeggios klingt noch. (Ich meinte mit Arpeggio auch das Durchklingen eines Akkords, nur eben nacheinander angeschlagen, wobei tiefe natürlicherweise immer länger klingen als kürzere.) Nimmst Du also einen Ton weg, fehlt er. Läßt Du ihn liegen, brummts und ist zu laut wenn alle 3Töne erscheinen.

Die einzige Möglichkeit ist tatsächlich einfach nicht darauf zu achten. Also mit weichen Betonungen auf die Melodie fokussieren und die Begleitung einfach mitlaufen zu lassen, gestalterisch an die Melodie gebunden.
Also abhängig, nicht unabhängig.

Wenn die Klappenöffumgen noch einzelne unabhängige Lautstärken zuließen, könnte man weiches Herausnehmen der linken Hand üben, das geht natürlich leider auch nur begrenzt.

Wie gesagt... Kompromisse finden.
Viel Glück!

Ich möchte da immer zu radikaleren Mitteln greifen, alles was in den akkordeonistischen Möglichkeiten steht frustriert mich da zu lange.
 
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Ich meinte mit Arpeggio auch das Durchklingen eines Akkords, nur eben nacheinander angeschlagen, wobei tiefe natürlicherweise immer länger klingen als kürzere.) Nimmst Du also einen Ton weg, fehlt er. Läßt Du ihn liegen, brummts und ist zu laut wenn alle 3Töne erscheinen.

Das hab ich vielleicht schlecht formuliert...ich weiß nicht recht, wie man das auf fachsprachlich richtig formuliert. Z.B., im ersten Teil werden in der Linken Hand ja viele Dreiklänge angespielt, wo ein Ton nach dem anderen dazu kommt. Dimitrik spielt hier einen Ton nach dem anderen. Vermutlich um den Akkord nicht zu schwer erscheinen zu lassen. Da fehlt mir vom Empfinden her dann beim dritten Ton des Dreiklangs der erste Ton.

Vom subjektiven Klangeindruck halte ich da die Lösung geschickter,die z.B. Patkovic macht, indem er den ersten Ton erstmal liegen lässt und beim Anspielen des dritten Tons den zweiten wieder wegnimmt. Hört sich für mich vom Empfinden her stimmiger an. Trotzdem wird der Klang dann recht schwer. Hier experimentiere ich dass ich beim dritten Ton, den ersten dann nur am Anfang dabei habe und dann rausnehme.

Und so wie ´s aussieht habe ich noch obendrein das Glück, dass bei meinem Instrument in der linken Hand nur sehr wenig Bending entsteht, wenn ich die Tonklappe langsam zumache (zumindest in dem Tonbereich, den ich hier benötige). Das gibt bei dem Stück, das an sich ja relativ langsam gspielt wird noch eine weitere Möglichkeit, wie man für s Ohr den Ton anspielen kann, damit er im Kopf vorhanden ist und dann früher rausnehmen.

Im zweiten Teil funktioniert das so dann nicht mehr, weil die Grundtöne mitunter bis in den nächsten Takt notiert sind. Hier probiere ich , je nach situation wie lange ich der Meinung bin, dass der Ton benötigt wird um den subjektiven Klangeindruck trotzdem noch zu haben. Da kann es also mitunter sein, dass ich dann reine Arpeggien spiele oder die Mischform wie im ersten Teil .. oder...

Hört sich jetzt alles so fertig und definiert an - ist es aber mitnichten. Ich bin hier noch feste am rumprobieren. Mir ist hier vollkommen klar, dass man das Stück auf dem Akko nur annähern kann und aus dem Grund gehe ich hier auch soweit, das ich die Notenwerte an sich mitunter so verändere, wie ich der Meinung bin, dass es dem gewünschten Eindruck , den ich erreichen will gut tut. Dass hierüber natürlich die Meinungen auch wieder gewaltig auseinandergehen werden ist mir allerdings auch klar... und je länger ich mich mit dem Stück befasse, desto klarer wird mir auch, auf welchem verminten Gelände ich hier unterwegs bin.

.. Trotzdem schau´n, wer mal, wo´s mich hinführt... das schöne an meiner Situation ist: bei mir ist s Hobby: ich kann das auch nur ganz für mich alleine so spielen - ich muss das überhaupt niemand vorspielen, wenn mir nicht danach ist:)
 
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deshalb spielen wir (@chnöpfleri und ich) das zu zweit

Es geht allerdings auch allein - der Herr hier kann es jedenfalls.
Das ist meine Lieblingsversion dieses Stücks.
Ich persönlich bin froh, dass @lil mir die Melodie abnimmt, die Begleitung beschäftigt mich genügend.

nicht darauf zu achten. Also mit weichen Betonungen auf die Melodie fokussieren und die Begleitung einfach mitlaufen zu lassen, gestalterisch an die Melodie gebunden.
Also abhängig, nicht unabhängig.

Das ist genau das, was ich mache. Auch ich habe bei diesem Stück alles Mögliche ausprobiert.
Für mich ist wichtig, dass man den Bass und die Begleitharmonien versteht, ich lasse da nichts in der Luft hängen.

Ein anderes Beispiel dieser Sorte ist das Klavierkonzert Nr. 11 in D-Dur von Joseph Haydn.
Die Schweizer Akkordeonistin Viviane Chassot bringt es fertig, den Solopart so zu spielen, dass es absolut nicht stört, dass er nicht von einem Klavier gespielt wird.
Wie sie das macht, weiss ich allerdings nicht.

Gruss
chnöpfleri
 
Ja, bei Peter habe ich das Stück "VOR VIELEN JAHREN" (etwa 2000 herum) auch überhaupt zum ersten mal gehört.
Doch ich ordnete es gleich als ziemlich Piazzolla-untypisch. Auf einer CD von Piazzolla selbst fand ich es später wieder - und zwar mit Klavier und Oboe. Mir war sofort klar, dass das die gedachte Besetzung sein muss. (Ohne es irgendwo gelesen zu haben)

Leider finde ich keinen Link dazu.

Aber vergleiche doch mal die Solostelle des Klaviers in moll mit der von Soave.

Hier ein Ersatz-Link.

Wie dort die Melodie heraus geschält wird und die Begleitung weich und differenziert bleibt.

Irgendwann fängt Soave an zu registrieren und sogar in Oktaven zu spielen. Wow.
Das haben die anderen beiden nicht nötig, denn sie sind durch Sound und Spielweise sowie durch die eigene Dynamik sowieso durchsichtig und permament unabhängig.

Es bleibt auf (Solo)Akkordeon einfach problematisch.
Wenn man nicht vergleicht und sich einfach darauf einläßt, kann man sich auch in Soaves Spiel verlieren und verlieben. Keine Frage.
Ich mag ihn sehr!

Noch eine Frage zu Haydn.
Die D Dur Nr 11 hat doch komplett eine andere Textur als die Goldberg Arie? Dort gibt es weit und breit keine langsames Arpeggio? Die Schreibweise ist sehr gut für Akkordeon geeignet. Oder reden wir von verschiedenen Stücken?
 

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