Hallo allerseits,
ich bin neu hier im Mundharmonikaforum und möchte von meinen bisher kurzen Erfahrungen berichten.
Eigentlich spiele ich "nur" Gitarre, hauptsächlich Rock und Blues und treibe mich hier bisher nur in den Gitarrenforen rum.
Nun bin ich jetzt hauptsächlich durch die Corona"behinderungen" wieder mal zur Bluesharp gekommen.
Ich hatte schon länger genau genommen schon seit Jahrzehnten eine Harp und seit zwei Jahre zwei weitere, die normalen MS Bluesharps von Hohner.
Ich hatte mich allerdings nie so richtig damit beschäftigt u. A. stimmten nie die angegebenen Tonarten (????). Von Benden und Overblows hatte ich keine Ahnung, also alles wieder zur Seite gelegt in den Schrank.
Ich muss dazu erwähnen, dass ich auch Gitarre rein amateurhaft nach Gehör und Gefühl spiele und Harmanielehre nur am Rande von mir gestreift wird.
Weil ich Kellie Rucker, eine amerikanische Bluessängerin und Harpspielerin so klasse finde, insbesondere wie sie die Bluesharp spielt, John Mayall und viele andere aus meinen Kindheitstagen in den 60igern, hatte ich vor einigen Wochen gedacht mich doch noch mal näher mit der Mundharmonika zu beschäftigen.
Wie machen die das? was mach ich falsch? was habe ich nicht verstanden oder kann ich nicht? warum stimmen die Tonarten nicht zur Gitarre bzw. passen nicht zusammen? Warum habe ich überhaupt aufgehört (wenn ich das doch so schön finde)?
Warum brauche ich soviel Luft zum spielen?
Also hatte ich vor einigen Wochen hier im Mundharmonikaforum reingeschaut und auch den Eingangsartikel von Kaydon (und natürlich von den vielen anderen hier im Forum) gelesen und mich ein bißchen schlau gemacht.
Nun wurde mir einiges klar, die Tontabelle der C-Dur Bluesharp angeschaut, erfahren, dass man die Bluesharp ab bestimmten Positionen für andere Tonarten auf der Gitarre spielen kann/muss usw. und sofort!
Sehr hilfreich war mir dabei die Erfahrungen vom Gitarrespielen. Auch wenn ich in der Musiktheorie nicht so bewandert bin, so sagen mir Begriffe wie Quarte, Quinte, Pentatonik, Quintenzirkel und Dominantakkorde doch einiges.
Ich habe davon regelrechte bildhafte Vorstellungen, wie ich das auf der Gitarre umsetzen kann - und genau das hilft mir auch bei der Umsetzung der für die Begleitung erforderlichen Tonart der Mundharmonika.
Anders gesagt ich "sehe" die obere Quarte zur Tonart auf der Gitarre und weiß, welche Harp ich für Blues in der 2. Position spielen muss - oder welche für Moll in der 4. Position.
Das im Blues auf der Bluesharp überwiegend "gezogen" und Drawbends notwendig sind, war für mich eine Umstellung im Denken
Also ran an den Speck, mich eingelesen welche Harp so in Frage kommen könnten und so habe ich mir im Februar eine Special 20 von Hohner in C- besorgt, sicherheitshalber noch eine Big Six und eine Blues Session von Seydel.
Nach zwei Wochen konnte ich nun schon vernünftig Benden und auch die einzelnen Töne sicherer treffen. Übung macht natürlich den Meister allerdings hapert es noch ein bisl mit der Atemtechnik und dem sicheren Treffen eines gebendeten Tones und Einzeltones und natürlich bestimmte "Licks", ähnlich wie bei der Gitarre. Spaß macht es allemal.
Was mir überhaupt noch nicht gelungen ist und was ich auch noch nicht verstanden habe ist die Technik des Overbenden und Overdrawn. Egal, das versuche ich später nochmal.
Jetzt nach drei Wochen habe ich mir noch die weiteren fehlenden Tonarten bestellt. Für mich ganz leicht zu spielen sind die Special 20 von Hohner und die Marine Band Deluxe.
Eine ganz subjektive Kaufentscheidung, insbesondere das Benden und die Blowbends (bis auf Kanzel 10!) gelang mir bei den Hohner Harps auch den alten aus dem "Schrank" am besten und am leichtesten.
Toll nun übe ich weiter und bin gespannt wohin die Reise geht.
Das wärs erst mal Beste Grüße und noch einen schönen Sonntag Abend