Hallo
@BrunoH
Mit dem Computer kriegst Du das nur umständlich oder teuer weg.
Es ist eindeutig immer beim Loslassen der Tasten. Du gehst so wunderbar mit dem Balg um, federst jede Phrase ab... mach das doch auch mit den Fingern.
Ein typisches Cembalo Ding. Ich dachte früher auch, es wäre cool wenn man schön mit dem Balg anhält so wie eine Saite verklingt um dann hinterher das Release Geräusch eines Cembalos zu imitieren indem man beim Loslassen geräuschvoll klappert.
Kann auch mal schön sein, aber wenn es Dich stört, dann hilft nur sachtes Loslassen. Es sieht dann auch gleich viel "künstlerischer" aus.
Den anderen Begriff spare ich mir mal lieber
So- nun zum eigentlichen Thema:
Warum Wolfie sich wieder auf MII besann?
Die Gründe beginnen hier ja anzuklingen.
Es ist einfach irre bequem, einen Basston und eine Erweiterung mit nur einem Knopf links zu greifen. Die wichtigsten Akkorde bekommt man damit ja hin, auch wenn die Lagen gefangen sind. Komplexere Erweiterungen muss man mit rechts kombinieren und damit es homogen bleibt, muss die rechte auch dann irgendwie mitmischen, wenn einfachere Akkorde gespielt werden.
Die Last ist somit auf beide Hände verteilt und es klingt fett.
Vorteile beim MIII?
Theoretisch ist alles möglich, aber praktisch eben nicht.
Ein über eine Oktave hinaus gehender Walkingbass ist noch die einfachste und logischste Angelegenheit. Es scheint irgendwie richtiger, wenn der Bass nicht ungewollt springt und gerade am Höhepunkt die Grätsche macht.
Trotzdem ist ein Bass auch funktionell ein Bass. Wenn man zu hoch kommt, stützt MIII schon nicht mehr so richtig, wenn man rechts nicht eher einstimmig bleibt.
Man spielt tendenziell ständig um den heißen Brei ... ääh den Bassknick herum. Da fragt sich, ob man nicht doch lieber in der tiefen Lage des MII bleibt, weil der Basskmick und der dünne Klang in den Höhen schon 2 Nachteile gegen einen sein können.
Zudem ist der Fingersatz auf MIII schwerer.
Die viel gravierenderen Probleme machen aber die noch dazu zu greifenden Akkorde.
Wie
@polifonico sagte, man kann kaum.(ausser mit.komplexer Phrasierung) Lautstärken unterscheiden.
Man hat rechts und links verschiedenen Klang,. Das scheint zunächst ein Vorteil, denn damit ist theoretisch die Melodie schön vom Rest absetzbar.. Aber was für Spagat wird dann links nötig?
Kein Sustainpedal, sich möglichst häufig und abwechslungsreich ändernde Jazzakkorde in weiten Lagen, die sich gern über 2 Oktaven erstrecken würden (ohne Bass wohlgemerkt!)
Die Möglichkeit der Kombination mit rechts ist ja wegen der Exclusivität der Melodie schon vorher abgewählt worden.
Dieses Konzept geht selten auf.
Höchstens stellenweise.
Wie oft greift der Pianist mit der rechten schnell mal für die linke ein .... Klanglich kein Problem, denn alles ist homogen MI und dynamisch anpassbar so dass man mit rechts vortäuschen kann, links gespielt zu haben.
Auch Handkreuzungen sind möglich.
All diese Techniken funktionieren auf Akkordeon nicht gut, weil es klanglich immer auffällt.
Man muss arrangementtechnisch wirklich konsequent bleiben und ist dann trotz Akrobatik auf ... was weiß ich ... begrenzt. Wenn man mit Daumen spielt oder riesige Hände hat, mögen einzelne 2 Oktavgriffe möglich sein. Aber eher höchstens bis zur Dezime und auch nur, wenn sich die Bassstimme nicht zu sehr bewegt.
Geundton und Akkord in Terzlage gehen noch. Wenn man allein nur den Quintbass dazu spielen will bricht man sich schon den kleinen Finger ab, ach nee bei Euch ist es der Zeigefinger... ok, den kann man sich ruhig brechen (bricht der überhaupt?☝
)
Tja, dann relativiert sich der Vorteil sehr schnell.
Einer der es genau wissen wollte und sich unheimlich Mühe mit MIII gemacht hat war Aidar Salachov dieses Jahr in Klingenthal.
Hut ab vor dieser Fleissarbeit. Es gefällt mir auch sehr gut, aber lohnt es die Mühe wirklich?
Hier merkt man dann doch recht schnell, dass die gewonne Freiheit, z.B. einen chromatischen Schritt ganz einfach spielen zu können damit eingetauscht wird, dass der Bass wie gesagt immer etwa eine Dezime unter dem höchsten Ton liegt. Die Weite der Akkorde ist garnicht so variabel, weil die Handspanne Grenzen setzt. Man kommt zwar auch an sus und übermässige Akkorde - ok, aber der klangliche Eindruck ist nicht variabler als bei MII.
Es fehlen meistens die ganz tiefen Bässe, das ist auch schön, weil sie gerade beim Jupiter oft klingen wie Bombe und alles platt machen. Auch diesem Kollegen kann ich gerade so über seine Performance folgen, weil die konsequente Melodiebassspielweise fesselt, er Power und auch sonst alle Tricks drauf hat. Aber nach dieser Zeitspanne müsste für meinen Geschmack unbedingt ein drastischer Soundwechsel her.