Musikalische Grüße, Bruno
Vielen Dank für Deine Grüße, @BrunoH.
Jetzt finden wir Töne im MIII und wir können nach Noten einfache Lieder auf dem MIII spielen. Versucht haben wir uns auch an Dur-Tonleitern in C-, F- und G-Dur. Wenn man sie als Linien auf den Knöpfen des MIII im C-Griff aufzeichnet, entsteht folgendes Bild:
Man sieht, dass wir die verschiedenen diagonalen Richtungen beherrschen und dass wir auch senkrechte Bewegungen spielen können (z.B. von h (auf dem englischen Blatt b) nach c). Aber wir hatten noch keine
waagrechten Bewegungen. Wenn man
waagrechte Bewegungen realisiert, bewegt man sich nämlich in Form von kleinen Terzen auf- oder abwärts - egal ob diese Bewegung auf der ersten, zweiten, dritten oder vierten Reihe auf dem Konverter angesetzt wird. Das ist natürlich bisher vorgekommen, aber wir haben mit dieser Bewegung nicht systematisch gespielt. Das ist schade, weil man damit nämlich einiges anstellen kann, wenn man insbesondere noch das Thema große Terzen dazu nimmt. Dann landet man nämlich zielsicher bei Arpeggien - Bewegungen aus Tönen aus einem Akkord, die nacheinander klingen.
Drei Begleitformen haben wir bisher eingeübt: Die
unisono-Begleitung, bei der linke und rechte Hand dasselbe spielen, die
einfache Terzbegleitung, bei der die Basshand die Unterterz oder wenn es sich komisch anhört denselben Ton spielt wie die Melodiehand und die
dreistimmige Terzbegleitung, bei der die Basshand die Unterterz spielt, während die rechte Melodiehand ihre Melodielinie und tiefere Töne meist im Quart- oder Quintbereich ergänzt. Angesprochen war zum Vierten auch die
Begleitung nach Gitarrengriffen, die man in den Songbooks findet und die die Melodielinie eines Songs, meist einen Text und Gitarrengriffe beim Akkordwechsel enthält. Dabei spielt man die Melodie rechts, den Grundbass im MIII und ergänzt die restlichen Töne des Akkords in der rechten Hand frei nach Gusto und Gehör.
Jetzt fügen wir unseren Fähigkeiten eine fünfte Begleitform hinzu: die
Arpeggien-Begleitung. Dabei werden im einfachsten Fall die drei Töne eines Dur-, Moll- oder auch verminderten Akkords nacheinander gespielt. Die Abfolge der Töne kann dabei nach Takt und nach Gefühl variiert werden. Die benötigten Töne für die einfachen Arpeggien liegen auf unseren Knöpfen nebeneinander, und zwar so:
Blau sind die verschiedenen möglichen Dur-Akkorde beginnend auf verschiedenen Grundtönen in der ersten, zweiten oder dritten Bassreihe. Rot sind die entsprechenden Moll-Akkorde, gelb die verminderten. Man sieht, dass die Formen des Griffes immer gleich bleiben. Für den Griff spielt es keine Rolle, ob man c-moll oder es-moll spielt. Er ist gleich, lediglich der Startton variiert. Dass wir lernen müssen, die Akkorde zu wechseln ist klar. Einfache Einstiegsübungen findet man zum Download als pdf wie auch hier:
1890 zog ein merkwürdiger Mann die Aufmerksamkeit in London auf sich. Er wohnte in einer kleinen Wohnung im zweiten oder dritten Stock eines Hinterhauses, sprach Englisch mit einem starken französischen Akzent, ging stets mit weißem Hemd, einer Fliege und einem Frack aus dem Haus und nannte sich Fryderyk Franciszek. Auffällig war sein Klavierspiel, das stark an Frédéric Chopin erinnerte. "Ich bin Chopin", sagte er immer wieder, dabei konnte er ziemlich aggressiv werden. "Ich bin nicht tot. Dass ich im Jahre 1849 gestorben sein soll, stimmt nicht", herrschte er. Eine merkwürdige Geschichte, eine Glosse in der Geschichte der Musik - ähnlich der bekannteren von Rosemary Brown, die u.a. als Hellseherin in Kontakt mit Strawinsky, Rachmaninoff, Debussy, Brahms, Liszt, Beethoven und Mozart gestanden haben soll und ihre Werke in der Zeit nach deren Tod aufgeschrieben hat. Wie dem auch sei:
Ein Seelenarzt, der bereits "Gott" und "Isaac Newton" therapierte, nahm sich Fryderyk Franciszek an. Interessant ist für uns aber weniger die Psyche des Mannes, interessant sind seine sehr einfachen Stücke, die in der Tat eine gewisse Ähnlichkeit zu denen des echten Chopins aufweisen. Eins davon gibt es hier als Übung. Leider haben wir nur eine bescheidene Aufzeichnung:
https://soundcloud.com/user-942616218/nostalgie
g-g'-es'-f' sind die ersten Töne.
Deine Aufgaben:
1. Höre die Melodie heraus.
2. Setze die angefangene Arpeggien-Begleitung über die Melodie.
3. Spiele die Melodie ein, dann geht es weiter.