So, mein IRT Studio ist heute angekommen - pünktlich vor der Probe. Hatte deswegen natürlich nicht Zeit, jede Ecke und jeden Winkel der Kiste auszuleuchten, aber das mal zum Ersteindruck:
1. Das Ding klingt ziiiiemlich geil! Ich mag das Wort "tight" nicht, aber in diesem Fall ist es vielleicht das passendste. Der Zielrichtung Metal/Metalcore wird das Gerät definitiv gerecht. Der ziemlich negative Eindruck von diversen Ironheart Clips hat sich absolut nicht bestätigt!
2. Für eben diesen "tighten" Sound kann man natürlich Endstufensättigung nicht wirklich gebrauchen. Deswegen auch hier die "Erleichterung", dass ich den Amp unter der magischen 6 auf der Volume-Skala lassen kann und trotzdem einwandfrei gegen unseren lauten Drummer ankomme. Weiter aufgedreht beginnt nämlich die Endstufenzerre und wirkliche Lautstärkereserven findet man da nicht mehr.
3. Überrascht hat mich der Clean-Kanal: kam sehr bassstark rüber und ich "befürchte", man kann ihn kaum auf ein lieblich singenden Sound reduzieren. Dafür kam ich aber auch mit dem Gain-Regler sehr weit unten gegen den Schlagzeuger an.
4. 5,5kg für 3 Kanäle und Röhrenendstufe - das ist schon eine Ansage! Soviel wiegt sonst gerade mal eine Röhrenvorstufe! Die Klangregelmöglichkeiten sind dabei sehr umfangreich und auch wenn z.B. der Bassregler im Lead-Kanal etwas zurückhaltend eingreift, so hört man doch überall, dass sich wirklich was tut. Hinter "Dynamik" oder "Tone" versteckt sich ja oft eher heiße Luft, als wirklich klanggestalterischer Mehrwert.
Erstes Fazit: Ohne die anderen Funktionen in Richtung Recording ausprobiert zu haben, dämmert mir gerade, dass da Laney ein ziemlich feines Gerät auf den eigentlich schon übersättigten Markt geschmissen hat! Ich bin schlichtweg begeistert, auch wenn vorerst mit Vorbehalten - 2 Stunden sind nur ein kurzer Flirt und noch keine tiefe Beziehung.
Nach 5 Minuten rumdrehen war ich dermaßen begeistert vom Sound, dass ich dachte: "Mensch, warum hast Du nicht gleich Deinen kompletten Fuhrpark mit einem ausgewachsenen 120 Watt Ironheart ersetzt?"
Andererseits dürften die 15W des IRT Studio für das meiste reichen und wenn Zweifel bestehen, schlepp ich eben doch noch meinen alten VH100R mit durch die Gegend. Die beiden Teile gepart dürfte sowas wie ein Hybrid aus Taschenmesser, Multitool und Axt ergeben.
Wenn man denn für den Fall der Fälle eine etwas leistungsstärkere Endstufe parat hat, ist der IRT Studio also eine verdammt flexible Lösung.
Werd wohl in naher Zukunft ein vollwertiges Review zu dem Verstärker verfassen - wenn ich denn irgendwann mal alle Funktionen und Möglichkeiten ergründet hab.