Kommunikation: Wenn jemand sehr schlecht spielt

  • Ersteller Gast284307
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ja, ja, die Kommunikation. Ist ja im realen Leben von Angesicht zu Angesicht schon schwer, aber im (üblicherweise) anonymen Internet und in einer Kommunikationsform, bei der alle nichtverbalen Elemente fehlen (z.B. Gesichtsausdrücke) und die immer noch zusätzlich mit einem gewissen Zeitversatz behaftet ist wie solche Foren, das wird es oft erst so richtig "lustig".

Dazu möchte ich den Eingangssatz des TE unter den Betrachtungswinkeln Kommunikation/Information mal näher unter die Lupe nehmen:
In einem Laden testete ein potentieller Gitarrist für seine potentielle Freundin Gitarren, um die potentiell richtige für einen potentiellen Kauf raus zu suchen und zu empfehlen. Sie spielte ihr weniges besser als er sein nerviges vieles. Bei ihr hörte ich Potenzial - er schaffte es, mich mit seinem unfreiwilligen Freejazz aus dem Laden zu schrammeln.
Er schildert aus seiner Sicht (welche sollte er auch sonst haben?) die Situation, zu der er dann später die bekannte Frage stellt. Darin beurteilt er das Spiel des "potentiellen Gitarristen" negativ: "nervig", "unfreiwilliger Freejazz". Welche Informationen kann man daraus entnehmen?
Ihm hat das Spiel dieses Gitarristen nicht gefallen, es ging ihm auf die Nerven. Dazu mag er "Freejazz" offensichtlich nicht (mittlerweile hat er das als Zitat präzisiert, aber er hätte diese Formulierung nicht aufgegriffen, wenn er ein Freejazz-Fan wäre).
Ob das Spiel des potentiellen Gitarristen wirklich so schlecht war, können wir nicht wirklich wissen, wir kennen ja nur die persönliche Einschätzung des Spiels vom TE. Das könnte man jetzt problematisieren und hinterfragen. Aber um auf die eigentliche Frage dazu einzugehen, können bzw. müssen wir diese Einschätzung erst mal als gegeben hinnehmen, um also überhaupt auf den Kern des Posts einzugehen. Das ist auch nicht so schwer, denn die meisten von uns werden eine vergleichbare Situation schon mal erlebt haben. Wir nehmen die Einschätzung des TE also erst mal als realistisch und gegeben hin. Ohne diese Einschätzung mit ihrer negativen Kritik wäre die Frage ja auch sinnlos weil zusammenhangslos.
Die negative Einschätzung des TE als Beleidigung anzusehen, ist wiederum eine unzulässige Interpretation der Situation. Unzulässig, weil sie den Sachverhalt falsch darstellt. Der TE hat sich im Geschäft ja gerade nicht dem Gitarristen gegenüber geäußert, sondern er ist gegangen. Zudem ist dieser Gitarrist hier vollkommen anonym geblieben.

Wäre es genau anderherum gewesen ("... der hat vielleicht tolle Soli gespielt, ein echter Könner. Hätte ich da vielleicht ihn mal ungefragt loben sollen ... ?"), hätte sich niemand über die Einschätzung des TE aufgeregt oder diese hinterfragt. Wir hätten diese so positive Formulierung gewiss sofort als Tatsache angenommen und die Antwort wäre sicher ein einhelliges "Ja" gewesen.

Die Frage ist im Grunde also leicht zu beantworten. Im grundsätzlichen Vertrauen, dass die uns gegenüber geäußerte Einschätzung des TE, dass das Gitarrenspiel nervig und unangenehm war, da es keinen hinreichenden Grund gibt, dies anzuzweifeln, sehe ich es auch so, dass es in dieser Situation unangebracht gewesen wäre, den unbekannten Menschen auf sein vom TE als Hörer nervig empfundenes Spiel anzusprechen. Es war schlicht auch keine wirklich öffentliche Situation einer Bühne vergleichbar und über die Person und die Hintergründe seines Gitarrenspiels wusste der TE auch rein gar nichts. Die Höflichkeit gebietet es dann im Allgemeinen zu schweigen.
Hätte er toll gespielt, bzw. hätte dem TE sein Spiel gefallen, hätte einem Lob nichts entgegen gestanden.

Lob ist süß, negative Kritik bitter, ersteres kann man immer verschenken, letzteres bleibt solange in der Dose, bis die Situation dazu stimmig genug ist.

Das führt zur zweiten Frage, der nach der Kritik in einer Band, etwa bei Probensituationen.
Hier ist alles ganz anders. Normalerweise kennt man die Kollegen/Kolleginnen gut bis sehr gut, zumindest nach einiger Zeit des Zusammenspiels. Man hat im besten Fall sich schon auf den Modus geeinigt, dass man gemeinsam besser werden will als Band und ist sich klar, dass das auch von den Einzelleistungen der Mitspieler abhängig ist. Hier sollten erwachsene Menschen auch Tacheles reden dürfen, wobei es ebenso dem Erwachsen-Sein entspricht bzw. entsprechen sollte, das nie beleidigend, sondern immer mit Respekt dem anderen gegenüber geschehen sollte.
In einem sehr guten kollegialen Verhältnis kann die gewählte Sprache dabei auch schon mal heftiger werden, je nach persönlicher Veranlagung und Herkommen, da sollte eine Äußerung wie "... watt war datt´n für´n Scheiß gerade ..." das erwachsene Miteinander nicht aus dem Gleichgewicht bringen dürfen.

Manche "Künstler" verwechseln Sensibilität aber schon mal mit Mimosentum und pflegen ihre (übertriebenen!) Empfindlichkeiten. Das ist nicht erwachsen. Erwachsene müssen abstrahieren und verstehen gelernt haben und sollten auch dafür sorgen, sich um eine angemessene Robustheit der eigenen Persönlichkeit zu kümmern und diese zu pflegen. Und nicht irgendwelches übersteigertes "Ich-Tum".

Die Mentalitäten haben sich allgemein im Vergleich zu den 90ern nochmal drastisch verschärft. Vermutlich auch, weil erfolgreicher Gender immer genauer auf die Details schaut, überträgt sich eine große Sensibilität auch auf die Kommunikation außerhalb dieses Feldes. Ganz schnell sind Befindlichkeiten betroffen, die Leute (sorry) pissen sich superschnell wegen Nichtigkeiten ein. Du merkst gar nicht, daß du jemand auf den Schlipps trittst und schon bekommst du bei nächster Gelegenheit völlig überrascht seine Revanche zu spüren. Das ist im Netz in den sozialen Foren ja auch oft so. Freund oder Feind, Ja oder Nein.

Zu diesen Themen empfehle ich das Buch "Erwachsenensprache" des Wiener Philosophen Robert Pfaller.

Gruß, Jürgen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ein falsches Schlüsselwort und schon sind Einige auf der Palme.
Er hat Jehova gesagt :) :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn ich mit jemandem jamme, kann der so beschissen spielen, wie er nur will, ich würde es nichtmal dann kritisieren.
Aber zumindest nehme ich an, dass man diesen Jam kein 2. Mal wiederholen würde oder den ersten gar recht früh beendet, weil es keinen Spaß macht. Das wäre ja eine Art von nicht verbaler Kritik, also die "Rückzugsmöglichkeit" die ich auch schon angesprochen habe.
 
Genau! Steinigt ihn!!!
 
Die Mentalitäten haben sich allgemein im Vergleich zu den 90ern nochmal drastisch verschärft. Vermutlich auch, weil erfolgreicher Gender immer genauer auf die Details schaut, überträgt sich eine große Sensibilität auch auf die Kommunikation außerhalb dieses Feldes. Ganz schnell sind Befindlichkeiten betroffen, die Leute (sorry) pissen sich superschnell wegen Nichtigkeiten ein. Du merkst gar nicht, daß du jemand auf den Schlipps trittst und schon bekommst du bei nächster Gelegenheit völlig überrascht seine Revanche zu spüren. Das ist im Netz in den sozialen Foren ja auch oft so. Freund oder Feind, Ja oder Nein.

Das würde ich auch denken und ich sehe diese Entwicklung als äußerst gefährlich an. Es führt nämlich am Ende zu einer Einheitsmeinung, bei der es einem sozialen Selbstmord gleichkommt, sich dieser entgegengesetzt zu äußern. Häufig spielt dabei "die Moral" eine Rolle, denn wer die Moralkeule schwingt, muss sich gar nicht erst Kontroversen stellen und sachlich diskutieren. Das führt häufig zu vorauseilendem Gehorsam und man ist genötigt sich für etwas zu entschuldigen, obwohl man es im Kern für richtig hält. Zudem fühlt sich jeder berufen auf den Zug aufzuspringen um zu signalisieren "ich gehöre dazu, ich empöre mich auch, ich bin ein Guter".

Um es mal wieder auf die Musikebene zu bringen - es gab letztens das "Pussy Melter" Pedal. Der Shitstorm war vorprogrammiert, weil eine vergleichsweise winzige Gruppe sich angegriffen fühlte. Was macht der Hersteller ? Nimmt es aus dem Sortiment und MUSS sich ( inzwischen gesellschaftliche Norm ) in aller Form öffentlich entschuldigen und beteuern, dass man niemandem zu nahe treten wollte.

Bei jedem kontroversen Thema gibt es sofort eine Empörungswelle, bei der die meisten sich genötigt fühlen mit aufzuspringen um zu verhindern, dass persönliche Nachteile entstehen würden. Also muss man am lautesten mitschreien, damit es auch jeder mitbekommt.

Das fängt im Kleinen auf persönlicher Ebene an - die Kritikfähigkeit nimmt rapide ab - und setzt in allen Belangen fort. Ich finde das wie gesagt bedenklich, denn mir sind eigenständige Individuen lieber als Gehirnwäsche - selbst oder gerade, wenn ich nicht die gleiche Meinung habe wie mein Gegenüber.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
@Spanish Tony
Die von dir beschriebene Situation ist natürlich nachvollziehbar. Die Frage bez. der Kritik war ja recht allgemein gestellt. Daher sagte ich ja bereits das es immer darauf ankommt in welcher Situation man sich befindet und ob es eine Verbindung zu dem zu Kritisierenden gibt.
Bei euch in einer Band kennt ihr euch, ihr wisst wie ihr euch zu nehmen habt und wenn du mal einen scheiß Tag hattest und es nicht so läuft kotzt dich das an, die anderen evtl. auch aber es wissen auch alle das dass nicht immer so klingt.

Bei einem wild fremden der irgendwo spielt (Geburtstagsfeier bei nem Freund, im Musikladen usw.) ist das doch was ganz anderes ob man da einfach sagt "was du spielst klingt scheiße".
Das hat dann auch nichts mit übertriebener Mimosenhaftigkeit zu tun, wie so oft im Leben macht halt der Ton die Musik. Das sollte eigentlich gerade hier im MB jedem klar sein.

Auf eine ehrliche Kritik unter 4 Augen reagiert man wohl auch anders als wenn man vor versammelter Mannschaft auf den gespielten Unfug hingewiesen wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist doch ein ziemliches Nichtthema in einer so freien Gesellschaft wie der unseren:
Gott sei Dank hat jeder das Recht, seine eigene Meinung direkt und ungefragt zu äußern. Das ist gut so und das soll auch so sein.
Und Gott sei Dank habe ich das Recht zu versuchen, mein persönliches Umfeld mit Leuten zu füllen, die das eben auch mal ohne Kraft- und Fäkalausdrücke schaffen.
Alles gut. :)
 
Ob es sich bei einem Einwand schon um Kritik handelt, oder nur die Ansage, nicht einverstanden zu sein, ist ja erst mal nicht entscheidend. Problematisch wird es, wenn dann auf Nachfrage nicht erläutert werden kann, was Mist ist. Aber man sollte auch sagen können, daß es einem einfach nicht gefällt. Entweder findet man dann mit etwas anderem zusammen oder geht auseinander. Aber das ist doch nix, um sich persönlich angegriffen zu fühlen. Eigentlich ist das doch einfache Grammatik. "Du spielst gerade mies" ist was anderes als "Du bist mies". Nun ist es ja gerade in der "Erwachsenensprache" oft üblich, über Umwege persönliche Kritik zu üben. Die Politik macht uns das regelmäßig vor. Also macht auch der Ton die Musik u.s.w...na klar. Aber z.B.:

Der TE und ich z.B. wären kein gutes Team.

Da Du bereits aufgrund eines solchen Threads ein derartiges Ausschlußverfahren durchführst, muß ich Dir leider zustimmen. Denn Du bist mir nicht gewogen, obwohl Du mich überhaupt nicht kennst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist doch ein ziemliches Nichtthema in einer so freien Gesellschaft wie der unseren:
Gott sei Dank hat jeder das Recht, seine eigene Meinung direkt und ungefragt zu äußern. .....

Alles gut. :)

Dabei fehlt ein sehr wichtiger Zusatz. Dieser könnte Sinngemäß heißen ....."solange er sich im Klaren darüber ist, dass es mitunter auch zu Abstrichen im Privaten sowie beruflichen Umfeld machen muss".

Man kann seine Meinung (noch) frei äußern, die inzwischen immer häufiger drohenden Konsequenzen begünstigen aber eine Schere im Kopf, die bewirkt, bestimmte Äußerungen lieber doch nicht zu tätigen.

Die von @Spanish Tony erwähnten Schlüsselworte wirken nämlich auch in andere Richtungen. Er sagte ja, dass manche Reiz-Begriffe nur erwähnt werden müssen, und schon stürzen sich alle darauf und empören sich. Die gleiche Methode wird auch anders genutzt:

War früher z.B. der Begriff "Hippie" negativ belegt ( Zecke, Faul, linker Schmarotzer, links versifft, Träumer, Staatsfeind etc ),
kann man auch heute eine ganze Gruppe Menschen mit einem Federstrich mundtot machen und gesellschaftlich oder beruflich diskreditieren.
Forscht jemand auf einem Gebiet und präsentiert seine belegbaren Erkenntnisse, langt mitunter schon das Wort "Verschwörungstheoretiker" um diese Person in seinem beruflichen Umfeld in Ungnade fallen zu lassen. Dieser Forscher hätte nur den Gang nach Canossa als letztes Mittel um wieder in die große, wohlwollende Gemeinschaft der einzig wahren und seriösen Wissenschaftler aufgenommen zu werden. Er muss sich von seiner Forschung distanzieren und auf Knien bekräftigen, dass er sich geirrt hat.

Insofern sehe ich das Ganze nicht so entspannt wie Du, denn wenn Meinung konditioniert wird, hat man zwar die Möglichkeit sich anderweitig zu äußern, macht dies aber im Zweifel nicht, da immer öfter mit Konsequenzen zu rechnen ist, die einem nicht recht sein können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber das ist doch nix, um sich persönlich angegriffen zu fühlen. Eigentlich ist das doch einfache Grammatik. "Du spielst gerade mies" ist was anderes als "Du bist mies".

Das ist allerdings nicht einfache, sondern komplexe und pragmatische Grammatik. Denn diese Aussagen unterscheiden sich auf denotativer Ebene, aber nicht zwingend auch auf konnotativer Ebene. Musik ist eben kein Bereich wie jeder andere, sondern ein per sé sehr persönlicher. Geht man damit nicht sensibel und sorgfältig um, richtet man manchmal mehr Schaden an, als zu nützen. Wenn man großen Wert auf seine musikalischer Performance legt und jemand sagt: "Das war schlecht gespielt", dann kann es sehr gut sein, dass das unpersönlich gesagte sehr persönlich verstanden wird. Ob man das dann äußern darf hängt mehr vom persönlichen Verhältnis ab. Schließlich dürfen meine engen Freunde bspw. auch gerne mal anmerken, dass ich über die Feiertage etwas zugelegt habe, wenn das allerdings ein weitläufiger Bekannter äußert, darf er sich nicht darüber wundern, wenn ich ihn im Anschluss auseinandernehme.
 
Eigentlich ist das doch einfache Grammatik. "Du spielst gerade mies" ist was anderes als "Du bist mies".
Leider funktioniert unser Unterbewusstsein nicht so. Wenn Du unbedingt die Plektren mitnehmen musst, ist es wohl einfacher sich zu sagen "nimm die Plektren mit" als "vergiss die Plektren nicht", weil unser Unterbewusstsein da anders arbeitet als der logische Teil in unserem Hirn.
Deswegen ist auch ein "Du spielst grade mies" schnell mal ein "Du - - mies".

Unter Freunden kein Thema, bei nem Fremden kann man sich mit einem Quäntchen Vorsicht bei der Ausdrucksweise von "ich nörgel einfach rum" zu "ich gebe dem anderen was mit womit er sich ernsthaft weiterentwickeln kann" entwickeln, und somit seinem oralen Ausguss auch etwas mehr Wirkung zu erzielen als "Iiiiiiih" ;)
 
Für mich geht es hier überhaupt nicht um Kommunikation, sondern darum, dass sich jemand dazu berufen fühlt einen anderen Musiker in einem Gitarrenladen kritisieren und bewerten zu müssen.

Wenn das jeder so machen würde, dann könnten Anfänger nur noch im Internet bestellen.

Arroganz oder Intoleranz beschreiben für mich den Eingangspost. Die süffisante Art wie geschrieben wurde regt mich auf

Um das Beibringen konstruktiver Kritik sollte es niemals gehen, wenn jemand seiner Freundin etwas im Laden vorspielen möchte.

Das finde ich einfach nur erbärmlich und selbstbeweihräuchernd. Ich kann da zum wiederholten Male nur mit dem Kopf schütteln.

In Bandsituationen, nach Auftritten oder bei Proben ist das natürlich was ganz anderes.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Herrjeh, da hat man sich die freie Rede über Jahrtausende erkämpft und es dauert nicht lange, da haben bestimmte, zu warm gebadete gesellschaftliche Kreise ein Minenfeld an verbalen Fettnäpchen eigerichtet, das eigentlich nur dazu dient, Leute in bestimmte Ecken zu stellen, Mimosen zu züchten und einem das selbstständige Denken zu verleiden. Wohl bekommt's, wer sich jenes Neusprech täglich einverleibt. Ich sehe da vor meinem inneren Auge immer nur Zombies, deren Rest-Gehirn an der Leine durch eine Welt aus Trommelgruppen und Neurosenzuchtvereinen geführt wird. Schöne, neue Welt.

Was ich nicht sehe, sind Leute, die furchtlos darin sind, zu sagen, was sie denken und Leute, welche ein Standing haben, das sie gegen alles wappnet. Wäre das nicht einfacher, als bei einem jeden Wort, der Befindlichkeitslage des Gegenübers, dem sozialen, gruppendynamischen Umfeld als auch die Nomenklatur einer indoktrinativen Agenda Tribut zahlen zu müssen? Alles nur, weil Andere nicht gelernt haben, ihre meist vorgetäuschten Emotionen einigermaßen in den Griff zu bekommen?

Es geht nicht an, dass Worte, dass die verbale Verpackung, die Ausdrücke, die Rhetorik oder der Tenor wichtiger werden, als die Inhalte. Wir können uns nicht jedesmal bei Kritik darauf hinausreden, dass irgendetwas an der Wortwahl nicht gestimmt hat. Wer ein bißchen Ehre* (*googeln) am Leib hat, der missbraucht ohnehin Spache nicht als Waffe, bedient sich nicht rhetorischer Keulen, sondern findet aus seinem eigengeleiteten Denken zivile Ausdrucksmöglichkeiten.

Die Freiheit des Wortes steht in enger Verbindung mit der Freiheit des Denkens.
Dies gilt es zu verteidigen, wer nicht besser daran ist, geistig geführt zu werden.
If you stand for nothing, you'll fall for anything.

PS: Ach ja, die Probensituation, richtig.
Nun, in unserer Band reichen Blicke.
Probiert es mal damit, wenn ihr euch verbal so schwer tut.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
@Bruce_911 Eieiei, vielleicht sollten wir den Thread hier nicht mit einer gesellschaftskritischen Diskussion aufladen, sondern rhetorisch etwas abrüsten.

Ansonsten werden wir spätestens fünf Posts weiter so verhakt sein, dass die Moderation zu Recht hier zumacht. Das hier ist der Biergarten und nicht das gechlossene Pol-Sub.

:prost:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meine Meinung ….

1. könnte es vom Ladenbesitzer als geschäftsschädigend angesehen werden, wenn ein Nichtkunde einem potentiellen Kunden die Meinung sagt.
2. geht mich das nichts an. Ich lass den anderen die Freude selbst Freejazz zu spielen.

Wenn überhaupt … würde ich ein Gespräch beginnen und beiläufig erwähnen, ob die Dame nicht einmal selbst ausprobieren möchte, weil sie ja dann auch in Zukunft mit der Gitarre spielen und damit zurecht kommen soll.

Ich hab eine ähnliche Erfahrung gemacht, als ich meiner Frau ein Motorrad kaufte und sie das Ding regelrecht hasste, weil sie einfach damit nicht zurechtkam.
 
Eieiei, vielleicht sollten wir den Thread hier nicht mit einer gesellschaftskritischen Diskussion aufladen, sondern rhetorisch etwas abrüsten.

Nein, das sollten wir nicht (politisch abdriften).
Dann meldet den Post eben einfach.
Kein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, das sollten wir nicht.
Dann meldet den Post eben einfach.
Kein Problem.

Womit haderst Du denn, wenn ich fragen darf? Warum muss zwingend mit Säbel gehauen, anstatt mit Florett gefochten werden? Meinst Du, mit Fuss aufstampfen geht irgendwas auf der Welt schneller oder besser? Oder es findet sich schneller ein gemeinsamer Nenner?
 
Nun, in unserer Band reichen Blicke.

Auf der Bühne ja, bei uns sind dann eben backstage die Fetzen geflogen :). Sei es, daß der Drummer seinen Einsatz verschlafen hat (Gitarrero hat Drummer eine Packung "Buerlecithin" überreicht, oder ich mich verspielt habe (wenn Sologitarrist meint, Solo mittenreinklatschen zu müssen, ohne daß es die Band weiß), gabs Brillenputztücher, damit ich meine Noten auch richtig sehe, die Sängerin bekam ihr Fett ab, weil sie den Sologitarristen ZU schmachtend angeguckt hat und der vor lauter Hitze in der Hose seinen Text vergessen hat.
Dem Basser wurden die Saitenwirbel verdreht und das Stimmgerät versteckt....

Es hat richtig gescheppert, aber nachdem wir uns ausgesprochen haben, gings wieder.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben