Kommunikation: Wenn jemand sehr schlecht spielt

  • Ersteller Gast284307
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Und Gott sei Dank habe ich das Recht zu versuchen, mein persönliches Umfeld mit Leuten zu füllen, die das eben auch mal ohne Kraft- und Fäkalausdrücke schaffen.

Einverstanden! Ist zudem ebenfalls nicht mein Standardvokabular.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Musik ist eben kein Bereich wie jeder andere, sondern ein per sé sehr persönlicher. Geht man damit nicht sensibel und sorgfältig um, richtet man manchmal mehr Schaden an, als zu nützen.

Schrecklich!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Was ich nicht sehe, sind Leute, die furchtlos darin sind, zu sagen, was sie denken und Leute, welche ein Standing haben, das sie gegen alles wappnet. Wäre das nicht einfacher, als bei einem jeden Wort, der Befindlichkeitslage des Gegenübers, dem sozialen, gruppendynamischen Umfeld als auch die Nomenklatur einer indoktrinativen Agenda Tribut zahlen zu müssen?

Sehr schön:)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das finde ich einfach nur erbärmlich und selbstbeweihräuchernd.

Es ist alles ja noch viel schlimmer.
 
Für mich geht es hier überhaupt nicht um Kommunikation, sondern darum, dass sich jemand dazu berufen fühlt einen anderen Musiker in einem Gitarrenladen kritisieren und bewerten zu müssen.
Nun, eben das hat der TE nicht getan, er hat sich dem Gitarristen gegenüber nicht geäußert. Er hat stattdessen hier im Forum gefragt, ob so etwas ggf. angemessen gewesen wäre. Da lese ich auch eine gewisse Unsicherheit heraus und ein Hinterfragen seines Handelns. Hätte er sich berufen (was eine außerordentlich intensive Motivation darstellt, fast nur noch steigerbar mit "auserwählt") gefühlt, hätte er den Gitarristen in dieser Situation bestimmt angesprochen und hier nicht gefragt. Oder sogar sich schlimmstenfalls hier dafür feiern lassen wollen. Was aber wohl keiner hier gemacht hätte, dem Tenor der Reaktionen zufolge.
"Du spielst gerade mies" ist was anderes als "Du bist mies"
Das ist der (wie ich finde sehr hohe) Preis einer überzogenen Leistungsgesellschaft, wo nur die "Optimierung", die "Perfektion", der "Erfolg", das "Ich habe es geschafft" (verbunden und besonders gut vorzeigbar mit hohem Einkommen, Prestige, Luxusgütern, -reisen usw.) zählt. Dabei wird meist doch nur ein im tiefen Inneren mangelndes Selbstbewusstsein überspielt und überhöht. So unsicher im Inneren, wirkt jede Kritik wie eine Kränkung des Ich, ein Herabkanzeln der Person, und die sachliche Kritik wird emotional falsch verstanden und im Geiste als Abwertung der Person entstellt. Halt gibt dann eben nur der äußere Rahmen des zur Schau gestellten "Erfolges", da es an innerem Halt fehlt. (Das ist natürlich sehr pauschal und mit Übertreibung und Holzschnitt-artig, aber mir geht es darum, das Grundsätzliche hervor zu heben.)
Dabei sind wir doch alle irgendwo nicht immer wirklich selbstbewusst, haben ein leicht kränkbares kindliches Ich oder zumindest Reste davon im Inneren verwahrt. Alles kein Problem, wenn wir uns dessen bewusst sind. Emotion und Empfindsamkeit sind ja was tolles, und zudem eine wesentliche Quelle für den Ausdruck und die Gestaltung in der Musik. Aber es gilt, diese kindliche Quellen nicht vergären und sich aufblähen zu lassen, so dass wir emotional nur noch "Pupsen" können, sondern sie in das erwachsene Ich als Quelle guter Energie zu integrieren.
Als Erwachsener muss man auch unsachliche Kritik ertragen können und nicht als persönlichen Angriff missverstehen (wollen). Sachliche Kritik sowieso. Beleidigungen kann man standhaft zurückweisen ohne selber beleidigend zu werden. Oder einfach abprallen lassen.


Dieser Forscher hätte nur den Gang nach Canossa als letztes Mittel um wieder in die große, wohlwollende Gemeinschaft der einzig wahren und seriösen Wissenschaftler aufgenommen zu werden.
Die Aussage verstehe ich nicht.
Als seriöser Wissenschaftler wird dieser Forscher seine Thesen, Forschungen, Erkenntnisse usw. innerhalb der Wissenschaftswelt veröffentlichen und ganz selbstverständlich dem dort üblichen Prozedere der "Falsifikation" und "Verifikation" zur Verfügung stellen. Und wenn die Forschungen nicht bestätigt, sondern in diesem Prozess widerlegt werden, gibt es keinen "Gang nach Canossa". Auch alle widerlegten Thesen sind ein wichtiger Teil des Erkenntnisgewinns und werden in der Wissenschaftswelt eigentlich nie abgekanzelt. Das geschieht nur, wenn sich jemand nicht in die Karten schauen lassen will und kein verifizierbares oder falsifizierbares Material vorlegt. Das wären dann nur Behauptungen, und die haben in der Wissenschaft zurecht nichts zu suchen.


Gott sei Dank hat jeder das Recht, seine eigene Meinung direkt und ungefragt zu äußern. Das ist gut so und das soll auch so sein.
Das ist auch gut so und es ist wichtig, dieses Recht immer hoch zu halten und zu verteidigen.
Leider verknüpft sich heutzutage das "Mimonsentum" immer öfter und immer mehr mit einem üblen "Rund-um-sich-Schlagen".
Da wird sich nicht um das Herbeischaffen von und weitere Vertiefen in Informationen bemüht, da reichen einfache Trigger-Worte und Trigger-Momente, um in übelster Weise nur noch drauf zu hauen. Das Stichwort dazu ist für mich "Shitstorm". Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit sind Greta Thunbergs Bahnfahrt mit dem ICE und das Lied mit der Oma mit dem Motorrad als Umweltsau. Im ersteren Fall wurden die Informationen, dass Gretas Angaben den Tatsachen entsprachen (ausgefallener Zug ab Basel usw., später von anderen Mitreisenden alles bestätigt) von den "Shitstormern" völlig und bewusst ignoriert.
Im zweiten Fall hätte man den neuen Text des Liedes einfach auch als wenig geglückten Quatsch, als Griff ins Klo einfach abtun können ohne weitere Aufregung.

Einem Erwachsenen würde es jedenfalls NIEMALS einfallen, darauf mit bösartigen, herabwürdigenden Kommentaren, oder, wie geschehen mit Morddrohungen zu reagieren!!! Niemals nie!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@LoboMix Wenn man unsicher ist, dann sollte man aber nicht süffisant und abwertend schreiben. Das geht auch anders.

Ansonsten kann man ja gerne im Forum nachfragen, es sind ja viele hilfsbereite Personen hier.

Aber gerade die Art und Weise wie der TE die Situation und den anderen Gitarristen beschrieben hat, finde ich einfach unpassend.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wenn man unsicher ist, dann sollte man aber nicht süffisant und abwertend schreiben.
Selbstverständlich nicht.

Aber gerade die Art und Weise wie der TE die Situation und den anderen Gitarristen beschrieben hat, finde ich einfach unpassend.
Der erste Satz des einleitenden Posts lautet:
da ich selbst nicht gerade ein toller Spieler bin, ist folgende Wertung nicht herabwürdigend gemeint.
Das ist doch auch eine Aussage, die man wörtlich und ernst nehmen kann? Und es war dem TE so wichtig, dass er es dem eigentlichen Sachverhalt und dessen Darstellung und seinen Gedanken dazu voran gestellt hat. Das muss dann doch eine Bedeutung haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das kommt doch auch drauf an von wem das die Kritik kommt!

Wenn ich zu meiner aktiven Zeit mit einem Riff in den Proberaum gekommen bin, und dieser hat keinem gefallen, dann haben die einfach gesagt: Passt nicht und das Kapitel war erledigt.

Wenn ich für Studioaufnahmen ein Solo ausgearbeitet habe, war es NORMAL dass der Mixer/Produzent verschiedene Varianten von mir hören wollte .... das hat mich ja auch persönlich weitergebracht .... von mitr kamen 98% des Solos und er hat es optimiert, das ist GESUNDE KRITIK

Aber das ist ja ein ganz anderer Fall ..... einem Fremden, der irgendwo herumdudelt meine Meinung mitzuteilen ist ja schon sehr selbstbewusst oder schon bald eher krank .....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn man unsicher ist, dann sollte man aber nicht süffisant und abwertend schreiben

Wieso denn nicht? Weil selbsternannte Sittenwächter und Moralapostel einen Game Over kriegen? Eine süffisante Reflexion (ich nehm das als Lob) hat als Trost für das Verlassens des Ladens doch nun wirklich etwas humorvolles.
Es ist aber gar nicht auf Personen zielend abwertend geschrieben, sondern auf die spielerischen Fertigkeiten. Und das kann man so oft wiederholen, wie man will. Es geht in manche Köpfe nicht herein. Warum nicht? Suchen manche vielleicht unbedingt nach Gründen, um Moralapostel zu spielen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich bin kein Moralapostel, aber ich habe eine Meinung und die habe ich kundgetan.

Du kannst gerne eine eigene Meinung haben, ich muss diese aber nicht teilen.

Ich finde die Art wie Du über den anderen Gitarristen geschrieben hast, bzw. Wie Du Dich über ihn lustig gemacht hast und Dich durch Deine Süffisanz über ihn erhoben hast nicht gut. Punkt.
Nicht mehr und nicht weniger.

Mir gefällt Deine Meinung/Art nicht und Dir geht es umgekehrt genauso.

Damit kann ich leben und Du wahrscheinlich auch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Der ahnungslose Depp Wie trennst Du denn bitte das eine vom anderen?

Was bei mir ankommt (Kommunikation ist halt Sender UND Empfänger), ist: Du wurdest durch das schlechte Gitarrenspiel eines Anderen aus einem Laden vertrieben, ohne diesen darauf öffentlich hinzuweisen (weil Du so ein guter Mensch bist). Um diesen Dampf abzulassen, kommst Du hierher und eröffnest einen Thread, um eben diesen Menschen NICHT persönlich niederzumachen, sondern lediglich dessen instrumentales Können. Meinst Du wirklich nicht, dass Du mit Deinen Einlassungen im Eingangspost nicht auch eine Herabwürdigung der Person betrieben hast?

Das hat nichts mit Empfindsamkeiten oder Moralaposteln zu tun, sondern mit gutem Benehmen. Was Du machst, ist schlichtes Lästern über einen vermeintlich Schwächeren, während der abwesend ist. Und da können wir uns noch drülfzig mal im Kreis drehen und können im besten Fall übereinstimmen, nicht übereinzustimmen.



Zur Form: Ich würde es schön finden, wenn man im Zuge der Diskussion wenigstens auf diese "Ach Gottchen"-Attitüde verzichtet, weil einem die rethorischen Werkzeuge ausgehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Auf der Bühne ja, bei uns sind dann eben backstage die Fetzen geflogen :). Sei es, daß der Drummer seinen Einsatz verschlafen hat (Gitarrero hat Drummer eine Packung "Buerlecithin" überreicht, oder ich mich verspielt habe (wenn Sologitarrist meint, Solo mittenreinklatschen zu müssen, ohne daß es die Band weiß), gabs Brillenputztücher, damit ich meine Noten auch richtig sehe, die Sängerin bekam ihr Fett ab, weil sie den Sologitarristen ZU schmachtend angeguckt hat und der vor lauter Hitze in der Hose seinen Text vergessen hat.
Dem Basser wurden die Saitenwirbel verdreht und das Stimmgerät versteckt....

Es hat richtig gescheppert, aber nachdem wir uns ausgesprochen haben, gings wieder.

Ich sag es ungern, aber "Laber, laber, laber"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Meinst Du wirklich nicht, dass Du mit Deinen Einlassungen im Eingangspost nicht auch eine Herabwürdigung der Person betrieben hast?

Nochmal nachgeschaut, ungefähr:

Der Junge hat mich mit seinem nervigen, unfreiwilligen Freejazz aus dem Laden geschrammelt.

Ist sicher keine besondere Heraushebung der Person, aber eine Herarbwürdigung der Person sehe ich auch nicht. Würde ist der Geltungsanspruch einer Person. Er kam in voller Pracht zur Geltung, ich nicht.
 
Hab mich schon gefragt wo sich alle tummeln...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Der gute Mensch hat nur die neuste Tonerfindung ausprobiert, den Tritonus-Septimen-Terz-None-sus-Dim-Sekunden-Orientalo-Blues-Pentatonik-Kirchenmusik-Rock-Akkord.
 
Beim Lautstärkebattle gibt es keine Teilnahmemedallie.

Da zitier ich doch mal Slider "Die Gedenktafel für die Zweiten hängt unten in der Damentoilette."*:engel:





*boa, dafür komm ich sowas von in die Genderhölle:eek:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
*boa, dafür komm ich sowas von in die Genderhölle

Kommst Du nicht. Der Teufel ist gender mit mittlerweile 72 Geschlechtern, bei uns Menschen gibts nur zwei, XX oder XY mit allen Variationen. Basta!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich verstehe eines nach wie vor nicht:
"Du spielst scheiße!" ist in Ordnung, weil Meinung.
"Dass du grad gesagt hast, ich spiele scheiße, finde ich scheiße!" ist nicht in Ordnung, weil...???

Widerrede?
Mimose?

Wenn es mir doch sooo wichtig ist, anderen ohne übertriebene Rücksicht auf Gefühle und Befindlichkeiten sagen zu dürfen, was ich denke, warum gilt das nicht auch andersrum?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
"Dass du grad gesagt hast, ich spiele scheiße, finde ich scheiße!" ist nicht in Ordnung, weil...???

Nein! Bullshit ist, wenn man dir sagt, daß dein Spiel Bullshit ist, und du meinst, man hätte gesagt, du wärst Bullshit, oder so ein Bullshit. Weil der Bullshit vielleicht Eitelkeit oder ähnlichen Bullshit bedient, aber nicht konstruktiv sein kann. Irgendwann stimmt das natürlich. Jemand ist für mich umso mehr Bullshit, je ärger er auf seinem Bullshit beharrt.

Man könnte ja auch mal anders herum fragen. Wieso schließen manche Leute denn von dem Hinweis, schlecht zu spielen, auf eine Ehrverletzung? Wer es hinbekommt ist toll und wer es nicht hinbekommt ist ne Dumpfbacke (oder whatever)? Da steckt doch unausgesprochen das Statement drin, es gereiche zur Unehre, nicht gut spielen zu können. Solange man das sportlich nimmt, also nicht ganz super ernst, ginge das ja auch in Ordnung. Aber es wird ja eben nicht sportlich genommen, sondern sich (nochmal sorry) eingepisst. Eigentlich steckt da doch genau die Ehrabschneidung drin, die sie selber unterstellen. Sie ist nur nicht konkret adressiert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke, privat kann jeder so schlecht spielen, wie er will oder kann und es geht keinen was an und keinem steht zu, den dafür zu maßregeln. Was anderes ist es , wenn man für Konzerte Eintritt verlangt und dann nur Mist abliefert.
Das macht selbst vor sehr großen Namen nicht halt. Vor gut 30 Jahren spielten Santana und Bob Dylan in der Wiener Stadthalle. Santana war toll, aber was Dylan dann auf der Gitarre und gesanglich von sich gegeben hat war dermaßen erbärmlich, dass ich nach 20 Minuten einfach gegangen bin. Das war nicht auszuhalten.
Ein ganz miserables Konzert hat auch Patti Smith abgeliefert. Als sie dann noch ins Publikum gespuckt hat, hat sich die Halle rasch geleert.
So was ist blamabel. Was einer im Gitarrenladen macht, ist völlig unerheblich und entbehrt bestenfalls einer kritischen Selbstreflexion. Aber dem das Spielen verbieten zu wollen, wäre dasselbe, wie alten, dicken oder sonst eher unansehnlich gebauten Menschen aus der schicken Hotelsauna zu verbannen nur weil man selbst das Abbild von Adonis ist. Da wären die Saunabereiche vermutlich nahezu leer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben