An Gigs kommen - ein paar Gedanken dazu...

Ich versuche mal das eine oder andere zu beantworten bzw. meine Meinung zu äußern, bevor Du noch länger wartest und ich Dich wegen erneutem Regelverstoß (Beiträge pushen!) als MOD maßregeln muss ;)

  • Hörproben-Mix: Grundsätzlich sind Hörproben wichtig, und zeitgemäß auch besser als Online-Link als per Datenträger an den Veranstalter zu schicken. Nur in Ausnahmefällen - so meine Erfahrung - wird ein physikalischer Tonträger gewünscht.
    Die gesamte Bandbreite der Band in einem Mix zusammenzufassen, sogar als Youtube-Video mit visueller Unterstützung, um die Band auch optisch zu präsentieren, ist eine tolle Idee, wenn man dazu technisch in der Lage ist. Sollte natürlich nicht länger als 5min sein. Bei Coverbands sollte man hier immer etwas vorsichtig sein, dass man nicht mit Urheberrecht kollidiert, ggf. nicht öffentlich freigibt.
  • Ansonsten ist es auch nicht das Problem, für manche sogar interessanter, auch hier gerade wieder bei Coverbands, wenn man eine Playlist mit Audiolinks postet, wo ein Interessierter direkt in Songs reinhören kann, die er kennt.
  • Mit den Verträgen handhaben wir das so, dass wir in der Regel einen (unseren) Vertrag schicken. Die meisten fragen sogar explizit danach. In selteneren Fallen bekommen wir einen Vertrag vom Veranstalter - ja, der berücksichtigt nicht in der Form unsere Belange, wie es unser Vertrag tut. aber mal ehrlich, die meisten Bands - wir eingeschlossen - basteln sich irgendwann mal Verträge zurecht, die sie per Copy und Paste irgendwoher zusammen sammeln, und macnhmal stehen da Klauseln, aufgrunddessen ich diese Band nie engagieren würde. Komischerweise habe ich selten Rückfragen zu meinen Verträgen, aber vielleicht sind die auch nicht zu krass.
  • Letztes Jahr Sylvester hatten wir mal wieder einen Veranstalter-Vertrag auf den Tisch bekommen, wo wir tatsächlich ein paar Punkte korrigieren und ergänzen lassen haben. Das war dann auch überhaupt kein Problem. Ansonsten läuft vieles, was sonst im Vertrag schriftlich fixiert ist, auch ohne Probleme durch mündliche, telefonische Absprachen und gut.
Ähnlich übertrieben wie mit den Verträgen beläuft es sich auch mit den Technical Ridern von Bands. Nach aktiver Teilnahme hier im Board, haben die meisten Bands hier begriffen, dass es sinnvoll ist, einen Technical Rider zu haben, aber auch der sollte verhältnismäßig sein. Ich kann keine Anforderungen an eine zu stellende Technik, Bühne, Catering etc. stellen, die die Kosten für meine Gage noch übertreffen. In solchen Fallen wird's auch nichts mit den Gigs.
 
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Ich versuche mal das eine oder andere zu beantworten bzw. meine Meinung zu äußern, bevor Du noch länger wartest und ich Dich wegen erneutem Regelverstoß (Beiträge pushen!) als MOD maßregeln muss ;)
Hoppala, sorry... nicht nachgedacht!

Hörproben-Mix: Grundsätzlich sind Hörproben wichtig, und zeitgemäß auch besser als Online-Link als per Datenträger an den Veranstalter zu schicken. Nur in Ausnahmefällen - so meine Erfahrung - wird ein physikalischer Tonträger gewünscht.
Die gesamte Bandbreite der Band in einem Mix zusammenzufassen, sogar als Youtube-Video mit visueller Unterstützung, um die Band auch optisch zu präsentieren, ist eine tolle Idee, wenn man dazu technisch in der Lage ist. Sollte natürlich nicht länger als 5min sein. Bei Coverbands sollte man hier immer etwas vorsichtig sein, dass man nicht mit Urheberrecht kollidiert, ggf. nicht öffentlich freigibt.
Das finde ich ganz gut! Allerdings denke ich auch, dass man lieber ein paar gute Songs mit einem fixen Hintergrundbild oder einer Slideshow haben sollte, als einen schlecht gemachten (!) Hörprobenmix.
Auf jeden Fall lieben Dank für die Antwort - ich finde es auch sehr gut, dass man sich wirklich ein kurzes Bild von den durch die Band ausgewählten "Schokoladenseiten" machen kann!
Mit den Verträgen handhaben wir das so, dass wir in der Regel einen (unseren) Vertrag schicken. Die meisten fragen sogar explizit danach. In selteneren Fallen bekommen wir einen Vertrag vom Veranstalter - ja, der berücksichtigt nicht in der Form unsere Belange, wie es unser Vertrag tut. aber mal ehrlich, die meisten Bands - wir eingeschlossen - basteln sich irgendwann mal Verträge zurecht, die sie per Copy und Paste irgendwoher zusammen sammeln, und macnhmal stehen da Klauseln, aufgrunddessen ich diese Band nie engagieren würde. Komischerweise habe ich selten Rückfragen zu meinen Verträgen, aber vielleicht sind die auch nicht zu krass.
Ich bin da als Jurist auch ein bisschen "vorbelastet", muss ich dazu sagen. Ich hab bisher noch bei keinem Veranstalter vorgesprochen bzw. dort ein Konzert gegeben, wenn ich befürchten musste, dass ich irgendeine Leistung aus dem Vertrag einklagen müsste.
Zur Ausgestaltung des Vertragswerks könnte man mehrere Threads füllen, denke ich. Es ist aber sehr schön zu lesen, dass Veranstalter auch gegenüber einem vorgefertigten Vertrag seitens der Band offen sind!

Vielen Dank für deine Antworten!
 
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Sehr schöner, informativer und Humorvoller Beitrag ;) Danke hat mir geholfen
 
Wie kommen wir an Auftritte?

Manche Dinge kommen einfach immer wieder. Mein Augenzucken, wenn ich Dieter Bohlen im Fernsehen sehe zum Beispiel. Meine Freundin auf der Suche nach ihrer Uhr. Tina Turners Abschiedstourneen. Und die Frage, wie man als Band an Auftritte herankommt.

Und weil all diese Dinge immer wieder kommen, ist es streng genommen natürlich zwecklos, einen Beitrag wie diesen zu tippen und zu hoffen, dass die Fragen dadurch weniger würden. Aber immerhin kann ich dann in Zukunft einfach auf diesen Thread verweisen, statt alles immer noch einmal zu tippen. Ich bin nun mal ein fauler Mensch... :D



Punkt 1: Die Voraussetzungen

Voraussetzung Nummer eins: Alle wollen Gigs!
Als erstes sollte klar sein, dass alle aus der Band überhaupt Gigs spielen möchten. Klingt zunächst banal, ist es aber nicht. Es gibt unzählige Bands, die an unterschiedlichen Vorstellungen über Art und Anzahl von Gigs zerbrochen sind. Ein Familienvater mit drei Kindern und einem nine-to-five Bürojob hat sicher ganz andere Ansichten zum Thema "Auf Tour am Wochenende" als ein ungebundener Teenager, der vielleicht mal seine Brötchen mit Musik verdienen möchte.

Also auch wenn's erst mal lächerlich klingt: Klärt im Vorfeld ab, was euch allen an Gigs pro Jahr realistisch und machbar erscheint. Klärt auch, wer welche Prioritäten setzen will. Sagt der Keyboarder auch schon mal einen Gig ab, weil seine Oma Geburtstag hat? Würden Drummer und Bassist auch mal dreihundert Kilometer fahren, um irgendwo zu spielen? Ist der Gitarrist - zumindest in der Anfangszeit - auch bereit, mal Geld draufzulegen, um einen Promogig zu spielen?

Nichts ist ärgerlicher, als einen mit viel Mühe an Land gezogenen Gig wieder absagen zu müssen, weil ein Teil der Band sich das "irgendwie anders vorgestellt" hat. Also bitte vorher klären.


Voraussetzung Nummer zwei: Ausreichend Programm
Wie viel Zeit könnt ihr füllen? Klar gibt es jede Menge Gigs, bei denen man gar nicht dazu kommt, mehr als drei oder vier Songs zu spielen. Bandcontests und Massenveranstaltungen mit fünf oder mehr Bands im örtlichen Jugendzentrum zeichnen sich für Bands hauptsächlich dadurch aus, dass man schon wieder von der Bühne muss, bevor man überhaupt richtig darauf angekommen ist.

Viele Bands lassen sich dadurch dazu verleiten, auf Gigsuche zu gehen, wenn sie gerade mal 20 Minuten Programm vorweisen können. Für oben genannte Veranstaltungen mag das durchaus angehen, aber für fast alles andere sollte man schon ein "vollwertiges" Programm mitbringen. 60 Minuten dürfen es gerne sein, noch mehr ist sicher kein Problem. Weniger spielen kann man dann immer noch.

Bedenkt, dass Veranstalter ihr Publikum i.A. einen ganzen Abend lang unterhalten müssen. Ein Pluspunkt für euch, wenn ihr ihnen dabei so viel wie möglich helfen könnt. (Semi)Professionelle Coverbands z.B. werden nur selten für Gigs unter 2,5 Stunden gebucht. Absolutes Minimum für Bands mit eigenem Programm sollten 45 Minuten Show sein, Zeit für Intro, Ansagen, Mitklatschteile etc. eingerechnet.


Voraussetzung Nummer drei: Aussagekräftiges Infomaterial
Euer Infomaterial ist normalerweise alles, was ein Veranstalter von euch kennt. Außerdem sind Veranstalter ungeduldige Menschen. Euer Infomaterial muss daher auf einen Blick klar machen, wer ihr seid und was ihr für Musik macht.

Dabei interessieren weder die Hobbys der Bandmitglieder noch deren Lieblingsessen oder -film. Auch Sätze wie "The Frozen Chewing Gums lassen sich in keine Schublade packen, sondern schaffen mit Elementen aus allen Musikrichtungen ganz eigene Klangwelten" sind wenig hilfreich, und auch die "schweißtreibenden Grooves" haben gefühlte 95% aller Bands im Gepäck.

Beschreibt kurz und knackig, was ihr macht. Nicht mehr und nicht weniger. Habt dabei keine Angst vor Schubladen, die können sehr hilfreich sein, wenn es darum geht, Bands zügig einzuordnen. Und genau darum geht es einem Veranstalter bei eurer Bewerbung. Richtig kreativ sein könnt ihr auf der Bühne, euer Info aber sollte in erster Linie informativ sein.

Eine gute Bewerbung sollte folgendes enthalten:
  • Bandfoto (so professionell wie möglich)
  • Individuelles Anschreiben für den Veranstalter
  • Bandinfo
  • Demo-CD (idealerweise drei, allerhöchstens fünf Songs)

Die mittlerweile um sich greifende Unsitte, einfach einen MySpace- oder Youtube-Link per Mail zu versenden mit der höflichen Bitte, sich dort doch einfach mal umzusehen, hat den Vorteil, dass sie sehr billig ist. Der Nachteil ist jedoch, dass dadurch nur in seltenen Ausnahmefällen Gigs reinkommen werden.

Das soll natürlich nicht heißen, dass MySpace- oder eigene Homepage überflüssiger Luxus wären! Eine gute und informative Internet-Präsenz verschafft Veranstaltern und Agenturen schon mal einen ersten Eindruck, und machmal kommen sogar Anfragen direkt über die Website rein.

Aber wenn ich etwas von jemandem möchte (z.B. eine Buchung von einem Veranstalter), mache ich es ihm so leicht wie nur möglich, sich für mich zu entscheiden. Wenn irgend möglich, lege ich ihm mein Infomaterial direkt auf den Schreibtisch, schiebe meine Demo-CD persönlich in seinen Player und kredenze ihm während des Reinhörens noch einen eigenhändig frisch aufgebrühten Kaffee.

Jemandem unaufgefordert eine kurze Mail mit einem einfachen Link zu schicken und ihn zu bitten, doch einfach selbst mal nachzugucken, ist schon fast eine Garantie dafür, dass eure Bewerbung im (in diesem Falle virtuellen) Papierkorb landet.


Voraussetzung Nummer vier: EIN Ansprechpartner.
Die schlechte Nachricht: Für Akquise und Booking eurer Band ist ab sofort nur noch eine einzige Person zuständig! Klar wäre es schön, wenn man sich diese Arbeit (und es handelt sich hier auf jeden Fall um richtig viel Arbeit!) mit mehreren Personen teilen könnte. Aber spätestens ab der ersten Kontaktaufnahme mit potentiellen Veranstaltern sollte nur eine einzige Person zuständig sein.

Nichts ist für einen Veranstalter schlimmer als mit zwei oder drei verschiedenen Personen wegen eines einzigen kleinen Gigs sprechen zu müssen. Wenn ihm dann auch noch jeder von euch was anderes erzählt, ist das Chaos perfekt. Erfahrungsgemäß ist aber der einzige Weg, genau dieses Szenario dauerhaft zu vermeiden, alles in die Hände einer einzigen Person zu geben.

Also egal ob erstes schüchternes "Hallo" am Telefon, Diskussionen am Venue über fehlende grüne Gummibärchen im Catering oder wütendes Einfordern der Gage drei Monate nach dem Gig - alles läuft ab sofort über euren soeben neu ernannten Booker und Tourmanager. Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung! :D



Punkt 2: Die Akquise

Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: Adressen von Clubs, Festivals, Jugendzentren, Kulturzentren etc. raussuchen und sich bewerben. Dabei gilt: Persönlicher Kontakt ist durch nichts zu ersetzen! Wenn ihr auch nur entfernt die Möglichkeit habt, den Veranstalter direkt zu besuchen, tut es! Eine Mail oder ein Schreiben sind schnell beiseite gelegt. Jemanden, der direkt vor einem steht, kann man nur schwer ignorieren.

Bedenkt aber bitte, dass fünf dunkle Gestalten, die plötzlich vor der Tür stehen, u.U. eher für Unmut bis Entsetzen sorgen, speziell wenn man gerade ungelegen kommt. Also verabredet bitte im Vorfeld telefonisch einen Gesprächstermin, zu dem dann allerhöchstens zwei Bandmitglieder erscheinen, damit das Ganze nicht so nach Mafia-Gespräch aussieht. ;)

Auch die Zeit vor/nach Gigs außerhalb der eigenen Region kann man für solche (wenn's geht angekündigten!) Besuche nutzen. Vielleicht gibt es ja vor Ort noch andere Auftrittsmöglichkeiten, und wo man schon mal in der Gegend ist...

So kann man auch Kneipen, Jugendzentren, Clubs etc. persönlich mit Infomaterial versorgen, auch wenn das sonst nicht möglich wäre.

Oft genug ist aber aufgrund der räumlichen Entfernung der persönliche Kontakt vor Ort einfach nicht möglich. In diesen Fällen heißt es dann, sich mit einer Kombination von schriftlicher und telefonischer Bewerbung in das Gedächtnis der Veranstalter zu schleichen.

Erfahrungsgemäß hat sich folgendes Vorgehen bewährt:

  • Ansprechpartner ermitteln. Entweder steht schon ein Name z.B. auf der Website oder im Branchenverzeichnis, oder ihr fragt einfach telefonisch nach("an wen kann ich mich wenden, wenn ich mit meiner Band...?").

  • Bewerbung so weit wie möglich personalisieren. Anschreiben direkt an den zuvor ermittelten Ansprechpartner ("Sehr geehrter Herr...") ist das Mindeste. VIP-Behandlung ist immer gut. Vielleicht einen personalisierten Backstagepass beilegen? Oder eine kleine Tüte Gummibärchen? Kreativ sein! Eure Kontaktadresse muss leicht zu erkennen sein. Möglichst alle Kontaktmöglichkeiten (Telefon, E-Mail, Handy, Postadresse, ...) angeben.

  • Bewerbung per Post abschicken. In Werbeagenturen gilt der Dienstag als bester Tag zum Versand von Mailings. Im Normalfall kommt die Sendung dann am Mittwoch an, und mittwochs sind die Menschen in Gedanken nicht noch (wie montags) oder schon wieder (donnerstag, freitag) im Wochenende

  • Nach Versand des Infomaterials eine Woche warten. Wenn sich der Veranstalter in dieser Zeit von alleine meldet - um so besser, er hat Interesse! Glückwunsch!

  • Nach einer Woche telefonisch nachfragen. Demomaterial angekommen? Und, schon reingehört? Ganz wichtig: Euer Minimalziel für dieses Telefonat lautet NICHT, einen Gig klarzumachen. Das wäre quasi der Jackpot. Euer Minimalziel lautet "in guter Erinnerung bleiben". Also immer schön freundlich!

  • Ab jetzt ist das weitere Vorgehen von der Reaktion des Veranstalters abhängig. Einige muss man ständig wieder anrufen, andere sagen gleich, ob sie Interesse haben oder nicht. Euer Ziel ist es immer noch nicht, den Veranstalter zu überreden. Aber versucht auf jeden Fall, eine klare Aussage zu bekommen! Viele Veranstalter versuchen sich aus Höflichkeit um eine Absage zu drücken. Dadurch bleibt so eine Anfrage ewig offen. Erstens nervig, zweitens steht das bei der nächsten Kontaktaufnahme immer zwischen euch und dem Veranstalter. Also versucht, eine klare Aussage zu bekommen: Kein Interesse? Kein Problem. Vielleicht dürfen wir uns ja später noch einmal bei Ihnen melden...? Doch Interesse? Glückwunsch!

Und diese Aktion bei jedem Veranstalter, den ihr auf der Liste habt, ein bis zwei Mal im Jahr. Idealerweise habt ihr für jede neue Bewerbungsaktion einen besonderen (vielleicht auch konstruierten? ) Anlass: Neues Infomaterial, neue Songs, neues Demo, neue CD, liebe Grüße zu Weihnachten ... auch hier: kreativ sein.

Langfristiges Ziel ist es, sich langsam in das Bewusstsein der Veranstalter zu schleichen. Das erfordert viel Arbeit und Ausdauer, und zwar über Jahre! Eine gut gepflegte Kontaktliste mit Veranstaltern ist nicht mit Gold aufzuwiegen!

Bei meiner Showband hat es z.B. ca. sieben Jahre gedauert, bis die Veranstalter und Agenturen von sich aus auf uns zukamen, um uns für große Events zu buchen ... also Geduld! :)




Punkt 3: Kundenpflege

Ihr habt also einen Gig an Land gezogen. Herzlichen Glückwunsch! Jetzt nur nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Euer nächstes Ziel heißt: Demnächst (z.B nächstes Jahr) wieder hier spielen!

Diesem Ziel kommt ihr sehr viel näher, wenn der Veranstalter zufrieden mit euch ist. Natürlich erwartet er (und ihr auch, denke ich), dass ihr euer Publikum gut unterhaltet und eine grandiose Show abliefert. Das ist schon die halbe Miete für den nächsten Vertrag. Aber eben nur die halbe!

Die andere Hälfte besteht aus eurem Verhalten vor und nach der Show im Backstage. Klar ist es cool und total Rock'n Roll, schon betrunken aus dem Bus zu kippen, zwanzig Sekunden nach Ankunft das Catering auf Vollzähligkeit zu überprüfen, sich mit einem bandinternen Wettsaufen auf den Gig einzustimmen und nebenbei den Tontechniker und die Bühnencrew übers Mikro wissen zu lassen, dass sie alle total unfähig sind. Zwischendurch kann man die Kippen so herrlich auf Teppich und Polstermöbeln ausdrücken, und nach dem Gig ist es ja schon fast Tradition, das letzte Bier in den Bus zu schleppen und das Catering für den nächsten Tag/die andere Band schon mal vorsorglich einzutuppern. Hey, wir sind schließlich im Musikbusiness!

Nur könnte es dann mit dem Vertrag für die nächste Veranstaltung eng werden, selbst wenn die von jemand anderem ausgerichtet wird. Man sollte gar nicht glauben, wie gut sich viele Veranstalter untereinander kennen und worüber die den ganzen Tag lang so reden. Ein schlechter Gig oder rüpeliges Benehmen im Backstage sprechen sich unter Veranstaltern so schnell rum wie ein Schuhsonderverkauf im Schwesternwohnheim.

Euer neuer Verhaltenskodex beinhaltet also ab sofort Händeschütteln und Smalltalk mit Veranstalter und örtlicher Crew, das Eingehen auf Sonderwünsche des Veranstalters, SACHLICHE Diskussionen bei Problemen, maßvollen Umgang mit Alkohol und - ja, richtig gelesen! - das Aufräumen des Backstageraums vor Abreise.

Das mag einigen jetzt lächerlich erscheinen, aber ich habe im Laufe der Jahre einige - professionelle - Bands gesehen, die wegen ihres Verhaltens am Venue keine Gigs mehr bekamen. Und ich habe gesehen, wie Veranstalter und Agenturen meine Band immer wieder gern buchen, weil wir so pflegeleicht und freundlich sind. :cool:



Punkt 4: Einige Gedanken zu Agenturen

Ab einem gewissen Level kommt bei Bands die Frage nach der Zusammenarbeit mit Agenturen oder professionellen Bookern auf. Grundsätzlich keine schlechte Idee, wenn man folgende Punkte im Hinterkopf behält:
  • Agenturen arbeiten im Normalfall als reine Gig-Lieferanten, alles andere macht die Band selbst oder ihr Management. Die Agenturen bieten die Bands bei Veranstaltern an und kassieren im Vermittlungsfall eine Provision, die auf die Gage draufgeschlagen wird. Also verdient ihr an einem Agentur-Gig weniger Geld, oder ihr werdet für den Veranstalter teurer. Das ist nichts Schlimmes, man muss sich dessen nur bewusst sein.

  • Agenturen und Booker arbeiten für Geld, nicht für belegte Brötchen. Interessant werdet ihr für diese Leute daher erst, wenn ihr mit euren Gigs auch tatsächlich Geld verdient. Wer also 97% seiner Gigs in Jugendzentren für 'nen Kasten Bier spielt, wird bei Agenturen nicht unbedingt offene Türen einrennen...

  • Agenturen gehen davon aus, dass ihr einen von ihnen vermittelten Gig spielt, sofern ihr nicht andernweitig gebucht seid. Einmal absagen geht noch klar, ein zweites Mal ist schon haarig, und beim dritten Mal seid ihr mit eingier Sicherheit raus. Wenn also euer Sänger einen Gig nicht spielen will, weil er "mehr Zeit mit seiner Freundin verbringen" will, solltet ihr dringend gut eingearbeitete Ersatzleute bereithalten. Oder auf die Zusammenarbeit mit Agenturen verzichten.

  • Seid euch bewusst, dass ihr Dienstleister seid. Eure Agentur vermittelt eure Dienstleistung an den Veranstalter. Benehmt euch also entsprechend. Unzufriedene Kunden haben die Agentur schneller angerufen als ihr wieder zu Hause seid.


Einige weitere Informationen zum Thema "Zusammenarbeit mit Agenturen" findet ihr in diesem Post.



Punkt 5: Selbst Gigs veranstalten

Nicht ganz einfach, aber machbar. Vielleicht mit anderen Bands zusammen? Allerdings bleibt dann der gesamte Organisationskram (Venue organisieren, Werbung, Versicherungen, GEMA, Getränkeausschank, Security, Kassenpersonal, Abfallentsorgung etc.) an euch hängen. Unterschätzt das nicht, das ist Arbeit. Es ist sogar so viel Arbeit und auch unternehmerisches Risiko, dass ihr euch vorher unbedingt z.B. hier im Board darüber informieren solltet. Die Suchfunktion hilft euch gerne weiter.

Puuuuhhh, das war jetzt 'ne ganze Menge Zeugs, vielleicht hiflt's ja dem einen oder anderen weiter. Und vielleicht sehen wir uns ja demnächst mal "on the road" - ich freu' mich drauf! :great:


Kann ich alles nach über 40 Jahren Gigerfahrung bestätigen. Falls man als Band weiterkommen will hilft in der Regel nur noch eine Agenturanbindung weil man bei den interessanten Gigs, d.h. deutlich mehr als 100 Zuschauer und entsprechende Gage, ohne diese kaum noch zum Zug kommt.

Tribute Bands gehen auch momentan sehr gut, da weis der Veranstalter worauf er sich bezüglich der Zielgruppe einlässt.

Hauptproblem ist jedoch, das es z.B. in Frankfurt/M auf ca. 10 Events und ca. 5 Lokations für Livebands bestimmt so um die 500 Bewerbungen, evtl. auch mehr, geben dürfte. Das macht es für beide, Veranstalter und Bands, schwierig.
 
  • Mit den Verträgen handhaben wir das so, dass wir in der Regel einen (unseren) Vertrag schicken. Die meisten fragen sogar explizit danach. In selteneren Fallen bekommen wir einen Vertrag vom Veranstalter - ja, der berücksichtigt nicht in der Form unsere Belange, wie es unser Vertrag tut. aber mal ehrlich, die meisten Bands - wir eingeschlossen - basteln sich irgendwann mal Verträge zurecht, die sie per Copy und Paste irgendwoher zusammen sammeln, und macnhmal stehen da Klauseln, aufgrunddessen ich diese Band nie engagieren würde. Komischerweise habe ich selten Rückfragen zu meinen Verträgen, aber vielleicht sind die auch nicht zu krass.
Da hätte ich jetzt natürlich die Gretchenfrage - wie sieht denn so ein Vertrag bei euch aus? Interessant wäre noch zu wissen, was für Musik ihr/du macht.
 
Hier hab ich ienige Punkte zusammengefasst, wie ich mit meiner Band immer wieder an Auftrittsadressen gekommen bin:

Newcomer – Talentwettbewerbe finden
Diese Veranstaltungen sind die allerbeste Möglichkeit für junge, noch eher unbekannte Künstler bekannt zu werden. Du kannst davon ausgehen, dass zumindest ein Juror oder auch Zuschauer eine echte Kapazität ist und dich wirklich weiterbringen kann – wenn er es auch will. Der Nachteil ist, dass du alle Kosten selbst tragen musst, die Vorteile, nämlich optimale Technik, begeistertes Publikum, das Sammeln von Credits und die Auftrittsroutine vor grösserem Publikum, wiegen die Nachteile aber mehr als auf.
Festivals und Contests finden
Um an diese Art von Veranstaltung eingeladen zu werden, brauchst du bereits Credits. Sei es durch gute Platzierungen bei diversen Wettbewerben oder auch auf Empfehlung. In einem meiner letzten Posts habe ich über „Kontaktpflege" kurz geschrieben. Diesem Thema werde ich mich auch in Zukunft immer wieder widmen. In unserem Fall kann dir nicht nur der gute Kontakt zum Veranstalter helfen, sondern auch zu diversen Musikern und Bands, die ebenfalls auftreten. Obwohl sie bei der Programmgestaltung nicht wirklich mitreden können, haben sie aber oft sehr wohl die Möglichkeit, gewisse Empfehlungen auszusprechen, wenn es um Vorgruppe oder Pausenmusik geht. Genau das ist deine Chance: Du kannst als WarmUp auftreten. Weil du die Hauptband kennst und sie dich kennen, wird dein Programm auf sie abgestimmt sein, bzw. ihr könnt das gemeinsam besprechen. Einziger Haken ist aber, dass du etwa 40min Musik brauchst, um das Publikum anzuheizen. Du hast richtig gehört: nicht unterhalten sondern ANHEIZEN. Hier musst du alles herausholen, was in dir steckt! Es ist überhaupt kein Problem, wenn du 40 min nur Coverversionen singst – das ist sogar gut, weil das Publikum die Songs kennt und deshalb gerne bereit ist mitzumachen! Zwischen den Coverversionen fügst du 1 oder 2 deiner eigenen Songs ein und beobachtest das Publikum, wie es darauf reagiert, wie der Song ankommt.
Die Bookingagentur
…oder auch Künstleragentur genannt, vermittelt alle möglichen Interpreten. Schau dir an, welche Agenturen die Bands vermitteln, welche dieselbe Zielgruppe haben wie du. Welche Veranstaltungen bevorzugen diese? Eine Bookingagentur ist nicht zu verwechseln mit einem klassischen Management. Während sich das Management um die unterschiedlichsten Aufgaben kümmert um den Künstler zu fördern, übernimmt die klassische Bookingagentur meist nur die Aufgabe, Aufträge entgegenzunehmen und zu disponieren. Das heisst, ist ein Veranstalter interessiert an einer Band, stellt er eine Anfrage an die Agentur. Diese bearbeitet den nach bestimmten Kriterien, die im Vorfeld zwischen der Agentur und der Band festgelegt wurden: Terminkoordination, Budgeterstellung, Zurverfügungstellen eines „WarmUp Acts und und und. Der Musiker, in diesem Fall du, schliesst mit der Bookingagentur einen Vertrag ab. Wir werden uns in späteren Posts noch mit Verträgen auseinandersetzten, lass dir aber eines gesagt sein: Unterzeichne nie etwas, dessen Tragweite du dir nicht bewusst bist und was du nicht 100&ig verstehst! Auch wenn es am Beginn deiner Karriere verlockend ist, halte dich von Exclusivverträgen fern! Diese könnten dich an jemanden Binden, wo du später sagen musst, das ist nicht gut für mich – du ersparst dir viele Nerven und noch viel mehr Geld (auch wenn du keines verdient hast!)!
Wenn du dich bei einer Bookingagentur bewirbst, musst du dir über deine Gage bereits im Klaren sein und du musst deine PR Mappe mit Demomaterial zur Verfügung stellen können! Über dieses Thema haben wir uns ja bereits ausführlich unterhalten.
Tingeln
Fast alle bekannten Musiker, die ich kenne sind durch „Tingeln" bekanntgeworden. Unter "Tingeln" verstehe ich das Umherziehen von Veranstaltung zu Veranstaltung. Es müssen keine Open Airs sein oder ähnliches, nein, such dir in deiner Stadt, deiner näheren Umgebung einige Bars heraus, wo du ab und zu für kleines Geld Musik machen kannst. Tue dich mit Bands zusammen, und macht gemeinsame Auftritte. Vergiss dein Konkurrenzdenken, Musik ist Geschmackssache! Im Veranstaltungsgeschäft verlangt jeder Veranstalter zwar bekannte Namen und Künstler, im Kern geht es aber darum, dass der Musiker das Publikum für sich einnimmt. Willst du also Auftrittsmöglichkeiten – oder auch Folgeauftritte (sind auch besonders wichtig) generieren, musst du jene künstlerischen Voraussetzungen erfüllen, die deine Zielgruppe verlangt. Mach es dir zur Aufgabe, alle Bars, Pubs und andere Lokalitäten namentlich herauszufinden, zu besuchen und festzustellen, ob du da auftreten kannst! Auch hier reicht es, wenn du etwa 40 Miuten Musikmachen kannst. Du solltest zwischendurch 1 oder 2 eigene Songs „reinschwindeln" und beobachten, wie die Performance ankommt. Wenn möglich, nimmst du dich selbst mit einer Kamera auf. Diese kannst du irgendwo platzieren, wo sie möglichst nicht auffällt aber deine Performance klar und deutlich darstellt. Sei darum bemüht, dass die Qualität möglichst gut ist. Bereits für kleines Geld bekommst du im web kleine Recorder mit toller Soundaufzeichnung/-Wiedergabe sowie einer eingebauten HD Kamera. Warum das wichtig sein kann, damit beschäftigen wir uns in einem weiteren Beitrag.
Benefiz Veranstaltungen
Grundsätzlich ist diese Art von Veranstaltung mit Vorsicht zu geniessen! Informiere dich immer im Vorfeld über den „Guten Zweck". Nicht selten kommt es leider vor, dass sich jemand unter dem Titel „Benefizveranstaltung" auf die Kosten der mitwirkenden Künstler bereichert, sei es "nur" wegen der Credits für seinen Namen! Eine wichtige Information ist bespielsweise, inwieweit der Veranstalter auf den Gewinn des Eintritts verzichtet. Verzichten auch die Urheber und nicht nur die Künstler auf ihre Gage? Lass dir genau erklären, wer von den Einnahmen wie viel erhält. Wenn du als Musiker auf die Gage verzichtest, heisst das nicht, dass du auf den Spesen (Anreise, Verpflegung, Übernachtung…) ebenfalls sitzenbleiben solltest!
Selbst Auftrittsadressen finden.
Natürlich kannst du auch über Inserate in regionalen Zeitungen und in „Insiderzeitschriften" nach Adressen suchen. Hier findest du eine Menge Auftrittsadressen. Finde heraus, wo deine Kollegen auftreten, so findest du die meisten Adressen heraus! Dieser Weg ist mühselig aber effektiv.
Wenn du am Wochenende mit freunden ausgehst, ist dir sicher schon das eine oder andere Mal eine Vorankündigung in Form eines Flyers in die Finger gekommen – solche Veranstaltungen werden üblicherweise immer in denselben Lokalen abgehalten. Achte auf Plakate, die an Litfasssäulen kleben und beobachte verschiedene Abandlokalitäten. Meist findest du an deren Türen oder Wänden immer wieder Ankündigungen.
Wichti ist aber vor allem, dass du dir alles notierst. Notiere dir die Anschriften, am besten mit Ansprechpartnern und lege Kriterien fest, nach denen du später suchen kannst. Soche Kriterien wären zum Beispiel: „Grösse des Lokales", Welches Zielpublikum geht aus und ein und wie häufig treten Bands oder Solokünstler auf und und und…


Schaffe klare Verhältnisse! Lege immer im Vorfeld fest, ob es eine Gage gibt und wenn, wie hoch diese ist, wie die Verpflegung während des Auftrittes geregelt ist, wie der Soundcheck ablaufen wird, wie lange du spielen sollst und wie Pausen eingeteilt werden sollen….
Das sind wichtige Fakten, die im Auftrittsgeschäft immer wieder zu Unklarheiten führen, aber nicht passieren dürfen!
 
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B
  • Gelöscht von DieterWelzel
  • Grund: Cross-Posting
Wir haben inzwischen 2021 und knappe 6 Jahre später gibt es noch immer keinen "Tinder" für Bands und Veranstalter (Geschäftsidee?).
Gefühlt sind einige Austauschplattformen wie Backstage Pro dank Corona inzwischen völlig tot.

Ich verbringe inzwischen ganze Nachmittage damit jede Stadt/Gemeinde/Dorf/Kuhstall im 150 Kilometer Umkreis abzugoogeln.
 
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Unseren ersten Gig als Support haben wir bekommen, weil der Gitarrist bei beiden Bands spielt und uns da den Weg geebnet hat (y)
Wir beginnen gerade erst mit dem ganzen 'Geschäft' und ich hab das Booking übernommen.
Daher war ich stundenlang auf BackstagePro, habe von mehreren größeren Orten aus (jeweils im zulässigen 100Km-Radius) sternförmig alles gecheckt und bisher knapp über 50 Veranstalter angeschrieben. Die meisten wollten ausschließlich E-Mail, auf keinen Fall Hardware und / oder hatten ein extra Bewerbungsformular. Das fand ich persönlich hilfreich, denn da war sofort klar, was sie haben wollen und was nicht.
Was ich auf Veranstalterseite immer wieder lese ist, dass von Rückfragen abgesehen werden soll, da es einen enormen Andrang gibt. Kann ich verstehen und ich will ja auch nicht nerven. Aaaaber wir wollen auftreten :) Hier lese ich dagegen immer wieder, dass Kontakt halten, also sich in Erinnerung bringen, das A & O ist. Leuchtet mir absolut ein.
Das 1 - 2 x im Jahr melden scheint mir akzeptabel zu sein.
Außerdem gibt es die Idee, selbst ein Konzert mit 2 befreundeten Bands zu organisieren, aber das ist bisher nicht mehr als eben eine Idee. :)
 
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Mal davon ausgehend, dass ihr vom Können her bühnentauglich seid, folgendes Statement von mir:
1. Die Chancen auf Gigs steigen mit dem Programm das ihr habt. Tribute und Top40 Bands haben die besten Chancen. Je härter es wird desto geringer sind die Chancen auf einen Gig. Eigene Songs haben’s ganz schwer.
2. Eure Gagenvorstellungen müssen konkret aber realistisch sein. Heißt für ne Band die am Anfang ist 300-400€ für nen Gig von 2-3 Stunden.
3. Ihr müsst als Musiker zuverlässig sein.
Wenn es euch ernst mit der Mucke ist und nicht andere Verpflichtungen wichtiger sind (Freundin, anderes Hobby, Job, Familie etc.) dann solltet ihr euch einer Agentur abschließen.
Präsenz im Internet und den sozialen Medien ist eh heute Grundvoraussetzung.
Selber Konzerte veranstalten ist zwar ne Möglichkeit, bringt aber außer dem einen Mal aufzutreten auch nicht viel. Dann lieber die Energie in die Band stecken.
Momentan sind viele Veranstalter noch dabei das Programm der letzte zwei Jahre abzuarbeiten. Und da sie nicht wissen was kommt setzten sie für 2023 natürlich auf die etablierten Bands die Leute ziehen und da sind wir dann wieder bei Punkt 1.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg und lasst euch nicht entmutigen wenn es nicht gleich so klappt mit den Gigs.
 
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Danke für die RM und den Stern und die Erfolgswünsche :)

Die Basis simmt, denke ich. Wir können und wir wollen und das sind erstmal meines Erachtens die Grundvoraussetzungen (y)

Punkt 1 können wir dagegen schonmal absolut null bedienen - wir spielen eigene Songs, obwohl es diverse Gelüste gibt, dies oder das zu covern und ich schätze, das werden wir über kurz oder lang auch tun. Aber momentan ist so viel eigenes Material da, das wir damit beschäftigt sind und es ist ja auch das, was wir machen wollen.

Um Gage haben wir uns bisher keinerlei Gedanken gemacht - als wir nach dem ersten Gig was bekamen waren wir überrascht und happy. Aber es stimmt schon, irgendwann stellt sich diese Frage und da finde ich so einen Anhalt hilfreich!

In den sozialen Medien sind wir präsent, aber halt alles im Aufbau.

Selber Konzerte veranstalten ist zwar ne Möglichkeit,
Dann lieber die Energie in die Band stecken.
Unser Gedanke dabei ist (vom spielen abgesehen) auch, Kontakte zu knüpfen. Zu anderen Bands, in anderen Städten. Dort dann auch wieder Leute kennenzulernen usw. Wir haben befreundete Musiker z.B. in Kassel und München und da wäre es cool, sich sozusagen gegenseitig zu besuchen und bei den jeweils anderen zu spielen. Ist aber ne Menge, Menge Orga!

Wir sind frohgemut 😊
 
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Sicher ist es für Coverbands oft einfacher, an Gigs zu kommen. Wenn man hier gut ist, und sich das rumspricht, kommen die Gigs fast von alleine.
Bei eigenen Songs ist es sicher schwieriger. Wo passt das? Wer will das hören, interessiert sich dafür, würde zu nem Gig kommen, womöglich sogar Eintritt zahlen? Hat die Band bereits eine Fan-Group, die zumindest schon mal das Basis-Publikum stellt? Das sind sicher die Fragen, die sich der Veranstalter stellen muss, und die für das Abwiegen des Risiko's entscheidend sind.
Wir haben hier bei uns in Celle einen Verein, der jeden letzten Freitag im Monat eine Open Stage veranstaltet, nicht in dem Sinne von Sessions, sondern wo beliebige Bands eine Plattform bekommen, wo sie sich präsentieren können. Es sind immer um die 100 Gäste da, u.a. auch Veranstalter, die nach Bands schauen, und wie das Publikum auf sie reagiert. Hier haben schon viele Bands eine Starthilfe oder Einstieg in die hiesige Musikszene bekommen. Und von hier aus geht's dann weiter ...
 
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Bin jetzt ebenfalls fürs Booking verantwortlich und ich hab schlichtweg keinen Plan. Das Angebot ist spärlicher, vor ein paar Jahren ging immer irgendwas (auch wenn ich da nicht geplant habe), inzwischen ist die Szene sehr zurückhaltend geworden.
Backtagepro finde ich (ehrlich gesagt) ziemlich bescheiden. Kaum Gesuche und wenn, dann sind diese bereits besetzt bei näherer Betrachtung.

Wir kennen auch schlichtweg keine Sau hier aus der Szene großartig, auf Vitamin B können wir uns daher genau 0 verlassen.

Daher (richtig doofe Fragen) wie es 2023 inzwischen mit Gigs in Deutschland aussieht:
- Wird man ohne Gagen Forderung überhaupt für voll genommen? Wir spielen, weil wir spielen wollen. Mehr als Spritgeld ab 50km muss nicht sein.
- Wie hoch ist die Rückmeldung bei euch? Letztes Jahr habe ich mehrere Events angeschrieben und kaum eine Rückmeldung erhalten.
- (passend dazu anschließen) Wie soll man irgendwo auftreten, wenn man unbekannt ist? Bis auf ein paar Open Stages und 1-2 Events haben wir keine Referenzen. Gefühlt wollen Veranstalter aber keine Nullnummern.
- Hab jetzt schon 2-3mal Antworten bekommen mit der Bitte in Vorkasse zu gehen. Also Tickets zu kaufen und selbst zu verkaufen etc. Ist dies so unseriös wie es sich gibt?
 
Wir kennen auch schlichtweg keine Sau hier aus der Szene großartig, auf Vitamin B können wir uns daher genau 0 verlassen.
Hi,
Treib dich auf den geeigneten Veranstaltungen rum, versuche möglichst viele Kontakte zu den lokalen Bands und Veranstaltern zu bekommen.
Ich hab Leute aus der Szene auch per Mail angeschrieben und mich vorgestellt.
Bin selber von Natur aus eigentlich auch eher zurückhaltend, aber wie heißt es so schön:
" wenn die Türen nicht von alleine aufgehen, muss man sie selber öffnen"
Also vernetze dich mit dem Einsatz deiner Persönlichkeit. (Nicht über Facebook o. Ä.)
 
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Ungeachtet dessen wie gut oder alt ihr seid oder was ihr spielt.
Seid ihr ne Tribute Band = sehr gut
Covert ihr querbeet = geht so
Spielt ihr eigene Songs = schlecht
was Auftrittsmöglichkeiten anbelangt.
Wenn ihr die Gelegenheit habt, euch einer Agentur anzuschließen dann macht das. Heißt aber auch ihr müsst liefern, Qualität und auch Verfügbarkeit der Band.
Und immer drauf achten das was in die Kasse kommt. Auf Veranstalter verzichten die denken ihr macht das alles nur zum Spaß oder bringt noch Geld mit. Denen mangelt es nämlich an Respekt.
 
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Kleinere lokale Festivals oder Gigs mit 2 oder 3 Bands. Da hatte ich einige Male Glück. Bist du einmal dagewesen und es lief, hast du den Fuß in der Tür. Ist zäh und man muss immer wieder nachfragen. Freundlich und mit Nachdruck ;)
 
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Wir kennen auch schlichtweg keine Sau hier aus der Szene großartig, auf Vitamin B können wir uns daher genau 0 verlassen.
Das heißt aber auch, daß ihr selbst nicht auf Konzerte von (anderen) kleinen, lokalen Bands geht.
Wer soll denn auf kleine Konzerte gehen, wenn nicht diejenigen, die selbst solche Musik machen ?

Gefühlt wollen Veranstalter aber keine Nullnummern.
Ja, warum sollten Veranstalter auch Nullnummern nehmen ? ;)

Also vernetze dich mit dem Einsatz deiner Persönlichkeit.
So würde ich das auch sagen. Selbst hingehen und mit realen Leuten reden. Nix online.
 
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Nur so als Beispiel:
Ich war auf einem Konzert einer Band, die ähnliche Stilrichtungen spielt wie mein Trio. Location echt nett, auch für uns passsend und Veranstaltungsformat auch für uns wie gemacht.
Habe dort den Veranstalter angesprochen, dass wir ähnliches machen und gerne dort spielen würden.
Er nannte mir seine e-Mail Adresse und ich habe ihm den Link zu unserer Homepage geschickt. Die Homepage mit den Infos und Hörbeispielen hat wohl überzeugt.
Gig steht aus, aber ist schon gebucht.

Ansonsten: ja Acquise ist anstrengend und kostet viel Einsatz für wenig Return. Aber da muss man durch. Hat man einen Namen, wird man auch einfach mal so angefragt.
 
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Spielt ihr eigene Songs = schlecht
Anders würde ich es aber auch nie wollen, weiß aber das es so nicht einfach ist. Besonders wenn man keine Musik nach Schema F macht.

Kleinere lokale Festivals oder Gigs mit 2 oder 3 Bands. Da hatte ich einige Male Glück. Bist du einmal dagewesen und es lief, hast du den Fuß in der Tür. Ist zäh und man muss immer wieder nachfragen. Freundlich und mit Nachdruck ;)
Wobei da tatsächlich der Schuh drückt, wenn diese innerhalb der Szene organisiert werden. Kenne Student die jetzt hierher gezogen sind und die Szene hier als extrem geschlossen wahrgenommen haben. Die Beobachtung haben wir halt auch so gemacht. Gigs außerhalb sind hingegen kein großes Problem, nur würden wir halt gerne mal in unserer Heimatstadt spielen und nicht immer 50-100km fahren.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Habe dort den Veranstalter angesprochen, dass wir ähnliches machen und gerne dort spielen würden.
Er nannte mir seine e-Mail Adresse und ich habe ihm den Link zu unserer Homepage geschickt.

Auf Veranstalter verzichten die denken ihr macht das alles nur zum Spaß oder bringt noch Geld mit. Denen mangelt es nämlich an Respekt.
Da wäre tatsächlich meine naive Frage wie das in der Regel abläuft. Tritt man als Band nicht in Vorkasse?
 
Ich nehme das so wahr, dass einerseits das Publikum, das offen ist für unbekannte Musik, sprich: Nicht-Covermusik, und bereit ist, dafür Eintritt zu bezahlen, weniger geworden ist. Und es wollen mehr Leute etwas von Kuchen abhaben. Damit meine ich nicht die Zahl aktiver Bands und Künstler. Viele der Aufgaben, die im Zusammenhang mit einem Konzert anfallen, Booking, Werbung, Ticketing, Technik, Durchführung, Catering, Gastronomie, etc. werden heute von Profis, also Leuten, die ihren Kühlschrank damit füllen müssen, erledigt. Um in kleinen Größenordnungen noch Geld verdienen zu können, wälzen Veranstalter gerne die ein oder andere Aufgabe an die Band ab. Dazu gehört neben der Technik vor allem die Werbung. Eine Band mit großer Social Media Reichweite ist möglicherweise ein Selbstläufer, eine Band ohne zumindest kleine Internetpräsenz existiert schlicht nicht. Um für kleine Konzertveranstaltungen gefragt zu werden, würde ich folgendes versuchen:
- Sichtbarkeit in Internet, das muss keine große Homepage sein, aber Google sollte euch finden. Euer Social Media Anhang sollte eine Eckkneipe füllen können.
- Eure Reichweite sollte von euch auch genutzt werden, um Publikum anzusprechen. In der Regel kommt das Publikum wegen euch, nicht wegen dem Wirt…
- Haltet den Aufwand gering: Kommt mit der verlotterten Technik im Club klar oder habt am besten alles und alle dabei, die ihr braucht. Klebt selbst Plakate, macht selbst Instagram Stories. Fordert kein Luxuscatering und keine 12 Einzelzimmer. Habt eure Backline selbst dabei.
- Haltet eure Garantiegagen so gering wie irgend möglich. Und seid euch im Klaren, dass 70/30 Deals der Vergangenheit angehören.

Was für mich aber selbstverständlich ist:
- Euer Kosten sollten bezahlt sein. Explizit natürlich die Anreise und ggf. Übernachtung. Aber auch eine Gage, die zumindest den Verschleiß an euren Instrumenten abdeckt, sollte selbstverständlich sein.
- Egal, wie klein die Venue ist: Ein aufgeräumter, gepflegter Backstageraum mit genügend Sitzgelegenheiten, Steckdosen und Spiegel ist möglich und nötig.
- Wasser, Softdrinks und in vernünftigem Umfang alkoholische Getränke stellt selbstverständlich und ohne darum bitten zu müssen der Veranstalter unbegrenzt zur Verfügung.
- Das gleiche gilt für eine warme Mahlzeit, die keine Leberkässemmel ist.
- Bei aller Hilfe, was Werbung und Ticketvertrieb betrifft: Irgendwelche Geldflüsse von der Band zum Veranstalter im Vorfeld sind unseriös und in meinen Augen ein Zeichen, dass sich da jemand den Rachen vollmachen will und das Risiko der Band überlassen.

Und überhaupt das mit dem Respekt: Ihr seid ja keine Dekoration, damit irgendjemand mehr Bier verkauft. Das obenstehende kann ein Hinweis sein, dass euch jemand als Künstler wahrnimmt. Wenn jemand anfängt, über die Notwendigkeit warmer Mahlzeiten, schlimmstenfalls noch vegetarisch, zu diskutieren, solltet ihr das Weite suchen.
 
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